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Fertighaus Auf diese Dinge sollte man beim Bau eines Fertighauses achten

Aufbau eines Fertighauses
Aufbau eines Fertighauses

Den Traum vom eigenen Häuschen träumen Millionen Menschen. Und um ihn zu realisieren wird einiges unternommen, gespart und jeder Cent auf Links gedreht, auf Urlaube verzichtet und letztlich wird alles daran gesetzt, die eigenen vier Wände als sein Eigentum für die ganze Familie für sich zu gewinnen. Die unterschiedlichen Bauweisen und Konstruktionen der Traumhäuser eröffnen eine große und besonders facettenreiche Auswahl für zukünftige Eigenheimbesitzer.

Während die einen auf die altbewährte Stein-auf-Stein Methode setzen und ihr Traumhaus in der Massivbauweise bevorzugen, setzen andere auf eine schnelle Lösung und lassen sich das komplette Haus einfach in kurzer Zeit mal eben zuliefern und aufbauen.

Möglich ist das bei allen Fertighausmodellen, die derzeit auf dem Markt sind. Und davon gibt es tatsächlich reichlich. Die Besonderheiten und Vorzüge dieser Eigenheimvariante sind enorm und machen diese Häuser zu den mit beliebtesten weltweit. Der Bau oder auch Aufbau eines Fertighauses bis zum schlüsselfertigen Einzug ist dennoch von Modell zu Modell und Angebot unterschiedlich. Deshalb sollte man sich, bevor es losgeht. die einzelnen Angebote und Leistungen der jeweiligen Anbieter vornehmen und das dementsprechend für sich passende Modell nebst Bauweise und Vorgehensweise beim Errichten aussuchen.

Die Vorteile auf einem Blick

Der wohl offensichtlichste und größte Vorteil beim Fertighaus ist für viele Bauherrn die extrem kurze Bauphase. Denn schon innerhalb von zwei Tagen kann ein ganzes Fertighaus tatsächlich aufgestellt und sogar bezogen werden. Wünsche und Vorlieben, wie das Haus aussehen sollte, was im Einzelnen berücksichtigt werden soll und auch die ein oder andere Veränderung am Musterhaus beispielsweise, kann noch bevor es losgeht getan werden. Und das Begehen der Musterhäuser ist zudem eine sehr wichtige Angelegenheit und sollte auf jeden Fall unternommen werden. Denn kommt es zu Veränderungsäußerungen, können diese meist schon vor Ort schnell mit einfließen und einkalkuliert werden. Anhand von Modellaufzeichnungen am PC beispielsweise können so die Bauunternehmen exakt alle Maße und Co. für die baulichen Veränderungen und zusätzlichen Baumaßnahmen sank einer guten Software sofort vornehmen und für die zukünftigen Bauherrn anschaulich machen.

Von der Luxusvilla bis hin zum Tinyhaus ist in der Fertighausvariante grundlegend alles möglich. Ein weiterer Vorteil sind die Baukosten. Denn die Bauzeit allein bei einem Haus in Massivbauweise kann sich je nach Wetterlage extrem verzögern und verlängern. Die Kosten dafür schnellen in die Höhe und kommen Frost und bittere Kälte dazu, erst recht. Das Fertighaus kann exakt nach Wettervorhersage auch dementsprechend angeliefert und als Punktlandung bei schönem Wetter schnell aufgebaut werden. Verzögerungen sind hierbei nur selten der Fall. So kann man durchaus ein Fertighaus bauen lassen und zudem auch noch den Tag des Einzugs nebst Aufbau bestimmen und sich danach richten. Ein sehr wichtiger Vorteil gegenüber anderer Bauweisen von Eigenheimen.

Für jede Grundstücksgröße variabel

Fertighaus Symbolbild
Fertighaus Symbolbild

Die Fertighausbranche hat sich zudem nicht nur auf Familienhäuser fokussiert, sondern auch auf Singlehaushalte und kinderlose Paare. Denn hierfür stehen immer mehr Modelle der besonderen Art im Fertighaussegment den zukünftigen Hausherrn zur Verfügung. Wichtig ist jedoch immer bei der Wahl des Grundstücks, dass die Möglichkeit für diverse Anschlüsse vor Wasser und Strom beispielsweise, vor Ort in erreichbarer Nähe sind. Denn wer erst einmal einige Meter Leitungen und Rohre verlegen muss, um die Energieversorgung des jeweiligen Haushaltes gewährleisten zu können, muss schon hierbei tief in die Tasche greifen.

Das muss grundsätzlich nicht der Fall sein, wenn man sich im Vorfeld die Beschaffenheiten des Grundstücks etwas genauer anschaut. Neben der Größe des Grundstücks und den Anschlüssen ist auch die vielleicht notwendige Infrastruktur des Ortes wichtig. Denn sind Kinder mit an Bord müssen diese die Möglichkeit haben, Schulen und Kitas in erreichbarer Nähe um sich zu wissen. Auch in puncto Wegerecht und Co. sollte man dem Grundstücksangebot auf den Zahn fühlen.

Das Grundstück selbst muss für eine Fertighausvariante nicht zwingend größer sein, als für die massive Bauweise. Eher umgekehrt. Der Platz fürs Haus beschränkt sich bei diesen Häusern aufs Wesentliche: Die exakte Größe des Hauses inklusive der bestehenden Außenwände.

Geringe Kosten fürs Haus

Das Fertighaus an sich ist im Vergleich zu allen anderen herkömmlichen Bauweisen recht günstig. Allerdings darf man auch hier die zusätzlichen Baumaßnahmen, wie Terrassen im Garten oder auch das Pflastern von Gehwegen, Zufahrten und im Eingangsbereich, nicht außer Acht lassen. Auch für die Inneneinrichtung muss unter Umständen noch ein gutes, finanzielles Polster im Rücken vorhanden sein. Zusätzliche Kosten für die ein oder anderen Extras können sich immer ergeben und auch selbst dann, wenn das Haus schon längst bezugsfertig ist.

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DEN fordert steuerliche Vorteile bei Gebäudesanierungen Energieberater unterzeichnen Brief von 40 Verbänden an Ministerpräsidenten

„Steuerliche Förderungen bei energetischen Gebäudesanierungen sind ein wichtiges Instrument, um die Sanierungsquoten in Deutschland endlich zu erhöhen. Deshalb tritt das DEN zusammen mit 39 weiteren Verbänden in einem offenen Brief an die Ministerpräsidenten der Bundesländer dafür ein, über den Bundesrat eine entsprechende Initiative zu ergreifen.“ Dies sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Energieberater-Netzwerk DEN e.V., Dipl.-Ing. Hermann Dannecker, der für seine Organisation das Schreiben unterzeichnet hat.

Verfasser des Textes sind unter anderem die Bundesarchitektenkammer, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der BUND. Auch der Verein Deutscher Ingenieure, die DENEFF und der WWF gehören zu den Unterzeichnern. In ihrem Schreiben weisen die Verbände darauf hin, dass seit 2011 die Bundesregierung, der Bundestag und der Bundesrat die Einführung einer steuerlichen Fördermöglichkeit für energetische Gebäudemodernisierungen diskutieren, aber seitdem nichts geschehen sei. Das müsse sich jetzt schnell ändern. Sie schließen sich damit entsprechenden Forderungen verschiedener Bundesländer an und unterstützen diese.

„Für uns Energieberater im DEN ist dabei wichtig, dass eine Qualitätssicherung am Bau durch Baubegleitung und Nachweisführung gesichert ist. Wir müssen die durch unsere energetischen Maßnahmen erzielte CO2-Minderung nachweisen können und so zur Erreichung der gesetzten Klimaziele beitragen“, sagt Dannecker. Eine reine Wirtschaftsförderung durch die geforderten steuerlichen Anreize sei seinem Netzwerk zu wenig.

Der Brief wurde am Rande der Wirtschaftsministerkonferenz Ende Juni in Bremerhaven an den nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart und den stellvertretenden Ministerpräsident Bayerns und Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger, übergeben. Pinkwart und Aiwanger hatten die Einführung einer solchen Maßnahme vor wenigen Wochen öffentlich von der Bundesregierung gefordert. Die beteiligten Verbände wollen mit dem Appell den beiden Vorreitern den Rücken stärken.

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Automatisierung als Trend bei Bad-Innovationen

Das 3D-Erfassungssystem CeramDetect ermöglicht eine sichere Erkennung des Modelltyps und eine Lagebestimmung von Werkstücken.  Copyright: GFaI
Das 3D-Erfassungssystem CeramDetect ermöglicht eine sichere Erkennung des Modelltyps und eine Lagebestimmung von Werkstücken. Copyright: GFaI

Der Sommer ist die Zeit fürs Renovieren und
Sanieren. Einer der größten Posten bei den Investitionen in den eigenen
vier Wänden ist das Badezimmer. Mieter wie Eigentümer von Wohnraum wollen
ihre Bäder individuell gestalten – dafür profitieren sie von Neuerungen
der Forschung, die sich das Potenzial der Automatisierung zunutze machen.
Innovationen aus dem Kreis der Zuse-Gemeinschaft sind in mehr Komfort,
Ressourcenschutz und Sicherheit gemündet.

Die Sanitärwirtschaft mit ihrer Expertise rund ums Bad gehört mit
jährlichen Umsätzen von mehr als 20 Mrd. Euro zu den wichtigsten Branchen
am Bau. An vorderen Positionen in der Beliebtheitsskala der Verbraucher
rangiert die Sanitärkeramik mit Waschbecken, Wannen und WCs. Glasiert
werden diese zunehmend automatisiert in Roboterlinien. Die einhergehenden
Produktivitätszuwächse mit Automatisierungstechnik aus Deutschland bringen
angesichts des globalen Wettbewerbs Vorteile für die Produktion in Europa.
Damit die Modellwechsel in den Roboterlinien reibungslos und effizient
verlaufen, hat die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik
(GFaI) den Einsatz der Roboter mit ihrem System CeramDetect vorangebracht.

Laserlichtschnitt meistert Vielfalt auf dem Fließband
Die auf einem Drehtisch platzierte Keramik wird mit dem von der GFaI
entwickelten 3D-System per Laserlichtschnitt komplett erfasst. Aus den
gewonnenen Daten lassen sich dann über eine Datenbank der Typ des Werk-
stücks wie auch dessen ideale Position für die bevorstehende Glasur
bestim-men. Problemlos lässt sich die große Vielfalt von Modellen auf
demselben Fließband - Resultat vieler individueller Kundenwünsche -
automatisiert bearbeiten. Die manuelle Eingabe von Modellnummern entfällt,
denn das Zusammenspiel von Laser- und Rechenleistung meistert die Vielfalt
auf dem Fließ-band. Im Anlernmodus lassen sich neue Modelle bequem
innerhalb von 60 Sekunden pro Modell in die Datenbanken einpflegen. Mit
künftigen Versionen von CeramDetect werden weitere Entlastungen für die
Arbeitskräfte erwartet.

Verlässliche Verbindungen für Fußbodenheizungen
Für Automatisierung, bei der man keine kalten Füße bekommt, steht eine
Forschungsinnovation aus Sachsen: Am Institut Chemnitzer Maschinen- und
Anlagenbau (ICM) haben die Forschenden ein neues kosten- und
materialsparendes Verfahren zur Produktion aufwändiger Verteilerbalken
entwickelt. Es führt das Einbringen der Kragen und Gewinde an den Rohren
mit der Herstellung der Verteilerbalken zusammen, die u.a. für
Fußbodenheizungen benötigt werden.
Ausgangsbasis ist das Innenhochdruck-Umformen (IHU), das durch die
Integration der Gewindeherstellung erweitert wurde. Mit bis zu 2.500 bar
wird beim IHU zunächst eine Wasser-Öl-Emulsion in die Rohlinge gedrückt.
Dadurch fließen die Metalle in eine Werkzeugform. Anschließend werden
Gewindefittinge und Dichteinsätze eingepresst. In einem einzigen
Arbeitsschritt fertigen die Chemnitzer Forscher auf diese Weise aus einem
rohrförmigen Halbzeug die fertigen Endprodukte. Eventuelle Schweiß- oder
Klebeprozesse können entfallen.

Somit lassen sich die Fertigungskosten um rund ein Drittel senken. Durch
die Verfahrenskombination ist es auch möglich geringere Wandstärken des
Ausgangsrohres zu verwenden, wodurch sich Materialeinsparungen bis zu rd.
30 Prozent ergeben. „Das Herstellverfahren ist automatisierbar, das darauf
aus¬gelegte Maschinen- und Werkzeugkonzept flexibel. Somit wird es vor
allem für eine roboterunterstützte Klein- und Mittelserienfertigung
lukrativ“, erklärt ICM-Institutsleiter Dr. Sebastian Ortmann. Die
erfolgreiche Entwicklung für die Sanitärbranche lässt sich nach seiner
Einschätzung auf andere Branchen übertragen, so auf Auto- oder
Lebensmittelindustrie und den Wärmetauscherbau.

Individuelle Gestaltung – Gesellschaftlicher Anspruch
Bei aller individueller Gestaltung des Bades: Mit der Küche bildet es über
den Anschluss an die Kanalisation zugleich die Verbindung zu den
Kreisläufen der Abwasserwirtschaft. Rund 576.000 km Kanalnetz ziehen sich
durch Deutschland, wo jährlich rund 5 Milliarden Kubikmeter Schmutzwasser
entstehen. Das Institut für Automation und Kommunikation (ifak) aus
Magdeburg hat nun in Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und
Praxis einen kostenlosen Simulator entwickelt, der Anstöße für ein
Umdenken weg von konventionellen Verfahren der Schwemmkanalisation gibt
und neuartige kommunale Sanitärkonzepte visualisiert.

Dabei geht es um die Veranschaulichung von Stoffströmen in der
Wasserwirtschaft. „Mit dem Simulator können Planer und Kommunen
überschlägig einschätzen, welcher Aufwand und welche Vorteile sich durch
ausgewählte oder umfassende Investitionen in ihre Abwassersysteme bieten“,
erläutert ifak-Projektleiter Dr. Manfred Schütze den Ansatz des von der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts, dessen erste
Ergebnisse jüngst in der Fachzeitschrift Water, Science and Technology
publiziert worden sind. Beispielsweise vermag der Simulator überschlägig
Nährstoffströme, Treibhausgasemissionen und Energiebilanzen in
Abwassersystemen abzuschätzen. „In einer Branche wie der Wasserwirtschaft,
die an vielen Stellen an der Schwelle zur Digitalisierung steht, ist bei
Investitionen auch die Automatisierung von Arbeitsabläufen mitzudenken, so
z.B. beim Betrieb von Pumpen und Klärwerken“, erläutert Dr. Schütze.

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Sonnige Aussichten auf dem Bau: Nachhaltig bauen vom Keller bis zum Dach

80 Prozent Luft, 20 Prozent Ziegel: Der luftige Stein nutzt Luft gegen Lärm.  Bildquelle: D. Ivanova/Institut für Ziegelforschung
80 Prozent Luft, 20 Prozent Ziegel: Der luftige Stein nutzt Luft gegen Lärm. Bildquelle: D. Ivanova/Institut für Ziegelforschung

In vielen Teilen Deutschland wächst die Bevölkerung wieder und mit ihr der
Bestand an Wohnungen. Für nachhaltiges, effizientes Bauen entwickeln
Forschungsinstitute der Zuse-Gemeinschaft praxistaugliche Innovationen -
vom Ziegel bis zur Heizung.

Berlin, 19. Februar 2019. Mit dem zu Ende gehenden Winter und der milderen
Witterung erhöht sich die Aktivität auf den Baustellen. In den heute
entstehenden Häusern bekommen nicht nur Menschen und Gewerbe ein neues
Zuhause, es wird auch das Fundament für die Energieversorgung der Zukunft
gelegt. Grundlagen dafür haben Wissenschaftler geschaffen: Wie z.B.
Wasserstoff nachhaltig Energie liefert, weiß man beim DBI in Freiberg.
Dort haben Forschende gezeigt, wie sich mit Wasserstoff in
Brennstoffzellen hocheffizient nicht nur Heizenergie, sondern durch Kraft-
Wärme-Kopplung auch Strom erzeugen lässt. Der für die Brennstoffzellen
benötigte Wasserstoff kann dezentral im eigenen Keller z.B. aus Erdgas
gewonnen werden. Aber auch am direkten Einsatz nachhaltig erzeugten
Wasserstoffs arbeiten die Wissenschaftler. Das DBI entwickelt dafür
innovative Komponenten für Brennstoffzellen-Heizungen, wie
Spitzenlastkessel und Deodorierungssysteme.

Solarenergie vom Dach und von der Fassade
Dass Verbraucher nicht nur im Keller, sondern auch auf dem Dach Strom und
Wärme kombiniert erzeugen können, zeigt das Institut für
Solarenergieforschung in Hameln (ISFH). Dem in Kooperation mit
Mittelständlern entstandenen und in Kleinserie verfügbaren solaren
Hybridsystem gelingt eine effiziente Flächennutzung durch die
gleichzeitige Umwandlung der Solarstrahlung in Nutzwärme und Strom. Das
funktioniert, indem der mit Flüssigkeit durchströmte Wärmeüberträger aus
Aluminium zugleich das selbsttragende Montagesystem für die Photovoltaik-
Module bildet, das ins Dach integriert ist. Dass die Nutzung der
Solarenergie nicht aufs Dach beschränkt bleiben muss, zeigt das Institut
für Angewandte Bauforschung in Weimar (IAB). Zusammen mit Partnern hat es
eine solaraktive Designfassade entwickelt. Auch an anderen Instituten der
Zuse-Gemeinschaft arbeiten Forschende an der Integration der Solarenergie
in Bauelemente.

Ziegel arbeitet mit dem Schall
Ist die Gebäudehülle fertig, geht es an den Innenausbau, wo Materialien
gefragt sind, die Behaglichkeit, Ruhe und ansprechende Optik verströmen.
Eine Erfindung des Instituts für Ziegelforschung (IZF) bringt diese
Eigenschaften in einem Schall schluckenden Keramikziegel zusammen. Der hat
nur etwa ein Zehntel des Gewichts, den sein massives Pendant beanspruchen
würde. Um das zu erreichen, nutzen die Bau-Experten aus Essen einen Trick:
Am Anfang der Produktion steht ein Schaumstoffschwamm, der mit einer
dünnen Tonschicht überzogen und dann gebrannt wird. Der Kunststoff
verbrennt, doch der entstehende Ziegel behält die luftdurchlässige
Struktur des Kunststoffs, auf dem er entstanden ist. Wie alle
offenporigen, porösen, Materialien kann der neue Ziegel hervorragend den
Schall aufnehmen. Denn seine poröse Struktur provoziert viel Reibung
zwischen den Luftmolekülen, wodurch sie an Schallenergie verlieren. Der
innovative Ziegel aus Essen eignet sich nicht nur zur Schalldämmung,
sondern auch als schickes Gestaltungsobjekt in Seminarräumen, Restaurants
oder Klassenzimmern. Hinzu kommt: Im Unterschied zu Akustikschaumstoffen
erreicht er die höchste Brandschutzklasse A1.

Forschung mit Fingerspitzengefühl
Ist das Haus schlüsselfertig übergeben, heißt es umsichtig beim Einzug
sein. Denn die meisten Unfälle passieren zu Hause - nicht zuletzt an
Türen. Forschung mit Fingerspitzengefühl hat daher das Institut für
Holzenergie (IHD) in Dresden abgeliefert: Die Tüftler entwickelten
zusam¬men mit zwei Firmen eine neuartige Fingerschutzvorrichtung für die
Montage an Innentüren. Der Mechanismus schlägt nur bei raschen Bewegungen
an, langsam lässt sich die Tür hingegen ganz einfach schließen. Nicht nur
zu Hause, sondern gerade auch in Kindergärten oder Schulen bewahrt dieser
Einklemmschutz vor schlimmen Verletzungen.

„Bei zahlreichen weiteren Forschungsprojekten rund ums Bauen, sei es zur
Energieversorgung oder Bauteilentwicklung, für Baustoffe und für
Gebäudetechnik, haben Institute der Zuse-Gemeinschaft mehr als nur einen
Fuß in der Tür für eine nachhaltige Entwicklung der Branche. Denn für
erfolgreichen Technologietransfer arbeiten die Forschenden eng mit
Unternehmen und anderen Praxispartnern zusammen“, erklärt die
Geschäftsführerin der Zuse-Gemeinschaft, Dr. Annette Treffkorn.

Erfolgreiche Forschung kann damit zu nachhaltigem Bauen und Wohnen
beitragen. Die Wohnflächennachfrage aller Haushalte wird sich laut
Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in
Deutschland bis 2030 um rund 7 Prozent auf 3,5 Milliarden Quadratmeter
erhöhen. Dies ist laut BBSR insbesondere dem Bedeutungsgewinn  der
Eigentümerhaushalte sowie der Zunahme der Haushaltszahlen geschuldet.

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