Mesdames Butterfly in Prag
Wie ein Schmetterling über den Dächern der Goldenen Stadt Prag fühlte ich mich während meiner ersten zwei Tage, als es die berühmte Burg und ihre weitläufige Umgebung zu erkunden galt. Im April, die japanischen rosafarbenen Kirschblütenbäume leuchteten vereinzelt in den Gärten in vollster Pracht.
Die Krönung war der anschliessende Besuch der Oper: Madama Butterfly von Giacomo Puccini (1858-1924) in der Prager National Oper. Es wird gesagt, Puccini hätte dieses Oeuvre als eines seiner Lieblingswerke bezeichnet.. Obwohl die mit asiatischer Exotik untermalte Oper bei der Uraufführung 1904 in der Mailänder Scala von der Kritik und dem Publikum verrissen wurde. Puccini liess sich nicht unterkriegen...
Es war ein wunderschöner Frühlingsabend, Schiffe glitten majestätisch aus dem Hafen Richtung See, das Abendlicht tauchte die Gebäuden auf der anderen Seeseite in ein warmes Gelb, die Sonne schien schräg ins Foyer des KKL, malte weisse Kringel auf den schwarzen Boden, verfing sich für Sekundenbruchteile im Rot eines Schals, im Türkis eines Kleides, eigentlich nicht die richtige Stimmung, um sich zwei Totenmessen anhören zu gehen. Im Saal kam aber dann schnell eine gewisse Ernsthaftigkeit auf, wohl auch ausgelöst durch die Klänge der Orgel, welche dem Orchester beim Einstimmen half.
Was danach folgte, waren zwei Stunden puren Genusses. The King’s Consort und The Choir of The King’s Consort unter der Leitung von Robert King führte...
Am 20.3.012 spielte im KKL das Orchestre National de France unter der Leitung von Daniele Gatti.
Solist: Antonio Meneses (Violoncello)
Als erstes beglückte unser Ohr die Suite für Orchester op.80 „Pélleas et Mélisande”, Gabriel Fauré (1845-1924). Besonders der Ohrwurm „La Sicilienne”. Dem Lauscher schmeichelte der Flötist mit seiner hervorragenden Interpretation. Im Gegensatz zu Maurice Ravel und Claude Debussy, die der nachfolgenden französischen Komponistengeneration angehören, ist Fauré im internationalen Musikleben weitaus weniger präsent. Er wird auch der „französische Schumann” genannt.
Dann folgte das Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll op.33 von Camille Saint-Saens (1835-1921). Grösste Bewunderung gilt dem...
Konzert der tschechischen Philharmonie unter der Leitung des Gastdirigenten Osmo Vänskä. Ein bisschen seltsam und ungewohnt war die Stimmung schon am Ende des Konzertes.
Gestartet wurde in einer Kleinformation in der der Dirigent selbst zur Klarinette griff, das Publikum war gut eingestimmt durch dieses Intro und feierte die Protagonisten entsprechend. Der erste Konzzertteil beinhaltete Werke von Dvoràk und Liszt, gewohnt souverän interpretiert vom tschechischen Vorzeigeorchester, unauffällig geführt durch Vänskä und brillant ergänzt mit dem deutschen Solopianisten Gerhard Oppitz. Im zweiten Teil dann Gewagteres: Vänskä liess die Symphonie Nr. 7, die sogenannte Insektensymphonie, seines finnischen Landsmannes Kalevi Aho...