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Neuer Anschub für emissionsarmen Frachtsegler

IMO Generalsekretär Arsenio Dominguez und Vertreter der Maritimen Politik und Wirtschaft der Marshall Islands besichtigen den innovativen Frachtsegler „Juren AE“ in Majuro.  Quelle: ©GIZ LCST / Chewy Lin
IMO Generalsekretär Arsenio Dominguez und Vertreter der Maritimen Politik und Wirtschaft der Marshall Islands besichtigen den innovativen Frachtsegler „Juren AE“ in Majuro. Quelle: ©GIZ LCST / Chewy Lin
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Der emissionsarme Segelfrachter "Juren AE", entwickelt und geplant an der
Hochschule Emden/Leer, versorgt Menschen auf den durch den Klimawandel
bedrohten Marshallinseln. Nun wird das Projekt fortgesetzt.

Ein internationales Projekt zur Förderung der nachhaltigen Schifffahrt
unter Beteiligung der Hochschule Emden/Leer wird fortgesetzt: Der
emissionsarme Segelfrachter „Juren AE“, der als Versorgungsschiff zwischen
den Marshallinseln im zentralen Pazifik im Einsatz ist, soll
weiterentwickelt werden „Das Projekt wird verlängert, um weiter an der
Technologie und Validierung des Konzeptes arbeiten zu können“, so Prof.
Kapt. Michael Vahs vom Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften
der Hochschule.

„Wir werden die innovativen Elemente des Schiffes, insbesondere das
Segelrigg sowie das batterie-elektrische System messtechnisch analysieren
und verfeinern, um eine optimale Effizienz und betriebliche Robustheit zu
erzielen. Dazu werden unsere Wissenschaftler im Pazifik an Bord gehen und
die Reederei unterstützen“, so Vahs. Das Schiff wurde im Maritimen
Technikum der Hochschule in Leer entwickelt, unter Aufsicht der Hochschule
in Korea gebaut und im vergangenen Jahr für die erste Fahrt freigegeben.
Durch sein neuartiges Konzept, das ein von der Brücke fernbedientes Drei-
Mast-Indosail-Rigg, ein Photovoltaik-Batteriesystem, einen redundanten
Propellerantrieb mit Rekuperationsfähigkeit sowie ein
Ladungsumschlagssystem umfasst, ist das Schiff ideal für die Gegebenheiten
auf Atollen und Inseln geeignet, wo die Treibstoffkosten hoch, die
Hafeninfrastruktur begrenzt und zuverlässige Transportleistungen
unerlässlich sind. „Leistungsmodelle zeigen ein Einsparpotenzial von
Emissionen von bis zu 80 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Schiffen
ähnlicher Größe“, so Vahs, der seitens der Hochschule mit dem Projekt
betraut ist.

Besondere Aufmerksamkeit erfuhr es in der vergangenen Woche (15.08.2025).
Der Generalsekretär der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO),
Arsenio Domínguez, hatte im Zuge seiner offiziellen Mission im Pazifik
eine Fahrt auf der Juren AE unternommen. Die Republik der Marshallinseln
(RMI) hatte Domínguez in Majuro empfangen. In enger Zusammenarbeit mit dem
Ministerium für Verkehr, Kommunikation und Informationstechnologien und
der Marshall Islands Shipping Corporation (MISC) sowie mit technischer
Unterstützung durch das von der Gesellschaft für internationale
Zusammenarbeit (GIZ) beauftragte Projekt „Low Carbon Sea Transport“
unterstrich der Besuch die besondere Rolle der Marshallinseln als globaler
Vorreiter im Klimaschutz und regionaler Pionier im Bereich des
nachhaltigen Seeverkehrs.

„Dieses Projekt zeigt, dass wir auf dem Weg zur Dekarbonisierung sind,
dass die Technologie vorhanden ist und skaliert werden kann“, wird
Domínguez in einer Mitteilung der GIZ zitiert. Als Prototyp für die
zukünftige Insel-zu-Insel-Schifffahrt fungiert die Juren AE auch als
Ausbildungsplattform und verdeutlicht die ehrgeizigen Klimaziele der
Marshallinseln. Bei einem Treffen mit Hilda C. Heine, Präsidentin der
Marshallinseln, betonten sie und Domínguez laut GIZ die Dringlichkeit, die
globale Schifffahrt mit den Zielen des Pariser Abkommens in Einklang zu
bringen. Wie es weiter in der Mitteilung heißt, bekräftigte Heine die
Entschlossenheit ihrer Republik, die Emissionen der inländischen
Schifffahrt bis 2030 um 40 Prozent zu senken und bis 2050 eine
vollständige Dekarbonisierung zu erreichen.

Das Projekt „Low Carbon Sea Transport“ (LCST) wurde vom Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
in Auftrag gegeben und von der GIZ in Zusammenarbeit mit dem Ministerium
für Verkehr, Kommunikation und Informationstechnologien der
Marshallinseln, dem Finanzministerium, der Marshall Islands Shipping
Corporation sowie regionalen und internationalen Partnern, zu denen auch
die Hochschule Emden/Leer gehört, umgesetzt.

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