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BioRescue erzeugt drei neue Nördliche Breitmaulnashorn Embryonen und startet Embryotransfers in südliche Leihmütter

Embryotransfer in Südliches Breitmaulnashorn  Quelle: Rio Marvin  Copyright: Rio Marvin/BioRescue
Embryotransfer in Südliches Breitmaulnashorn Quelle: Rio Marvin Copyright: Rio Marvin/BioRescue
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Das internationale BioRescue-Konsortium hat neue
Wege eingeschlagen, um das Nördliche Breitmaulnashorn (NWR, Ceratotherium
simum cottoni) vor dem Aussterben zu bewahren. Seit Anfang des Jahres hat
es drei weitere Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns erzeugt.
Außerdem hat das Team mit Embryotransfers begonnen, bei denen reine NWR-
Embryonen in Leihmütter des Südlichen Breitmaulnashorns übertragen werden.



Da weltweit nur noch zwei Nördliche Breitmaulnashorn-Weibchen leben –
Najin und ihre Tochter Fatu – und beide nicht in der Lage sind, eine
Schwangerschaft auf natürlichem Wege auszutragen, setzt das BioRescue-Team
modernste Methoden der assistierten Reproduktion sowie
Stammzelltechnologien ein, um die Art zu erhalten.

Am 22. August 2025 jährte sich zum sechsten Mal die erste Eizellentnahme
von Fatu und Najin in der Ol Pejeta Conservancy in Kenia. Seither hat das
BioRescue-Konsortium, unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und
Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und koordiniert vom Safari Park Dvůr
Králové in Tschechien, insgesamt 21 Eizellen von der Nördlichen
Breitmaulnashornkuh Fatu gewonnen. Drei dieser Entnahmen erfolgten im
laufenden Jahr und führten zur Entstehung von drei neuen Embryonen, die im
Avantea-Labor in Italien erzeugt wurden. Seit August 2019 hat das Team
insgesamt 38 reine Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns erzeugt.

In enger Zusammenarbeit mit dem Kenya Wildlife Service und dem Wildlife
Research and Training Institute hat das Team kürzlich mit Embryotransfers
von Nördlichen Breitmaulnashörnern in Leihmütter des Südlichen
Breitmaulnashorns begonnen. Ende 2023 erbringt das BioRescue team den
Machbarkeitsbeweis, als es dem ihm gelingt, nach einer In-vitro-
Fertilisation erstmals eine Schwangerschaft bei einem Nashorn mithilfe
eines Embryos des Südlichen Breitmaulnashorns zu erzielen (weitere
Informationen finden Sie hier). Nach der Etablierung neuer Leihmütter
führte das Team im Juli 2024, Dezember 2024 und Mai 2025 Embryotransfers
mit einem NWR-Embryo durch. Leider führte keiner dieser Versuche zu einer
dauerhaften Schwangerschaft, obwohl nach dem Transfer im Dezember 2024
eine Schleimbildung in der Gebärmutter des Empfängertieres auf eine
Schwangerschaft hindeutete.

Wie alle anderen Verfahren des BioRescue-Teams, wurden auch die ersten
Embryotransfers mit einem reinen Nördlichen Breitmaulnashorn-Embryo einer
umfassenden ethischen Prüfung durch Expertinnen und Experten der
Universität Padua (Italien) unterzogen. Dabei zeigten sich keinerlei
negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Südlichen Breitmaulnashorn-
Leihmütter. Gleiches gilt für das Nördliche Breitmaulnashorn Fatu: Ihre
Gesundheit der Eierstöcke, scheint sich durch die wiederholten Eingriffe
sogar verbessert zu habens – ein Phänomen, das als ‘Ovariale
Reinigungstherapie’ bezeichnet.

Der sechste Jahrestag der ersten Eizellentnahme bei Najin und Fatu ist
zugleich mit einer besonderen Würdigung der Arbeit des BioRescue-Teams
verbunden. Am 24. August 2025 veröffentlichte National Geographic die
Dokumentation `The Last Rhinos: A New Hope` („Die letzten Nashörner: Eine
neue Hoffnung“) aus, die ab sofort auf Disney+ und Hulu verfügbar ist. Die
preisgekrönte National Geographic-Fotografin Ami Vitale begleitet darin
das BioRescue-Team auf seiner außergewöhnlichen Reise in der Ol Pejeta
Conservancy und darüber hinaus. Sie hält die Dringlichkeit, die
Rückschläge und die Erfolge rund um die erste Leihmutter-Schwangerschaft
bei Nashörnern weltweit fest und zeigt zugleich die enge Verbundenheit
zwischen den Tieren und ihren Betreuern. Der Film verdeutlicht, dass
wissenschaftlicher Fortschritt selten linear verläuft – jede entnommene
Eizelle, jeder erzeugte Embryo und jeder Versuch stellt einen weiteren
Schritt nach vorn dar. Die Dokumentation macht sichtbar, wie BioRescue
durch modernste Wissenschaft, internationale Zusammenarbeit und tiefes
Engagement nicht nur Hoffnung für das Nördliche Breitmaulnashorn schafft,
sondern auch eine Blaupause für den Erhalt anderer vom Aussterben
bedrohter Arten liefert.

Nachdem das BioRescue-Team Anfang 2025 einen Preis für die beste in der
Fachzeitschrift Reproduction veröffentlichte Forschungsarbeit erhalten
hatte (weitere Informationen finden Sie hier), ist die Dokumentation von
National Geographic eine weitere Bestätigung für die globale Bedeutung der
BioRescue-Bemühungen. Die Arbeit des Teams wurde vom Bundesministerium für
Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), der tschechischen Stiftung
Nadace ČEZ, von der US Rewind Rhino Extinction Foundation (Richard
McLellan), der Tull Family Foundation und vielen weiteren großartigen
Spendern finanziert.

Neben den in Ol Pejeta durchgeführten Verfahren und der
Embryonenproduktion bei Avantea arbeitet das BioRescue-Konsortium auch an
Stammzell- und alten DNA-Technologien, um die genetische Vielfalt einer
künftigen Gründerpopulation des Nördlichen Breitmaulnashorns zu
vergrößern. Forschende der Universität Osaka und des Max-Delbrück-Centrums
in Berlin konzentrieren sich dabei auf die Gewinnung funktionsfähiger
Eizellen und Spermien aus pluripotenten Stammzellen. Das übergeordnete
Ziel dieser Bemühungen ist die Wiederansiedlung des Nördlichen
Breitmaulnashorns in seinem ursprünglichen Lebensraum.

Medienpaket
Die Fotos dürfen nur in direktem Zusammenhang mit dem Inhalt dieser
Pressemitteilung und/oder Berichten über den dargestellten Gegenstand
verwendet werden. Der Urheber ist gemäß den Angaben in den Dateinamen
anzugeben.

https://hidrive.ionos.com/share/ko-3b1znov

Boilerplates

Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW)
Das Leibniz-IZW ist ein international renommiertes deutsches
Forschungsinstitut des Forschungsverbunds Berlin e.V. und Mitglied der
Leibniz-Gemeinschaft. Unsere Aufgabe ist es, evolutionäre Anpassungen
wildlebender Tiere an globale Veränderungen zu untersuchen und neue
Konzepte und Maßnahmen für den Erhalt der Biodiversität zu entwickeln.
Dazu nutzen unsere Wissenschaftler ihr breites interdisziplinäres
Fachwissen aus Biologie und Veterinärmedizin, um in engem Dialog mit der
Öffentlichkeit und den Interessengruppen Grundlagenforschung und
angewandte Forschung zu betreiben – von der molekularen bis zur
Landschaftsebene. Darüber hinaus engagieren wir uns für einzigartige und
hochwertige Dienstleistungen für die wissenschaftliche Gemeinschaft.
www.izw-berlin.de
www.BioRescue.org

Safari Park Dvůr Králové
Der Safari Park Dvůr Králové ist ein Safaripark in der Tschechischen
Republik mit der größten Sammlung afrikanischer Tiere in Europa und
hervorragenden Zuchtergebnissen. Mehr als 5.500 afrikanische Antilopen,
etwa 800 Zebras, fast 300 Giraffen und über 300 afrikanische Wildhunde
wurden im Park geboren. Er ist auch einer der besten Nashornzüchter
außerhalb Afrikas und der einzige Ort, an dem das Nördliche
Breitmaulnashorn in menschlicher Obhut gezüchtet wurde – die beiden
letzten Weibchen, Najin und Fatu, wurden hier geboren. Der Safari Park
Dvůr Králové koordiniert wissenschaftliche Bemühungen zur Rettung der
Nördlichen Breitmaulnashörner und hat wiederholt schwarze Nashörner und
andere afrikanische Huftiere wie Pferdeantilopen, Rappenantilopen oder
Addax in die Wildnis Afrikas zurückgebracht.
https://safaripark.cz/en/

Avantea
Avantea ist ein weltweit führendes Labor für fortschrittliche Technologien
in der Biotechnologieforschung und Tierfortpflanzung mit Sitz in Cremona,
Italien. Es ist das einzige Labor, dem es gelungen ist, lebensfähige
Nashornembryonen zu erzeugen. Avantea verfügt über mehr als zwanzig Jahre
Erfahrung und Know-how in der assistierten Reproduktion von Nutztieren,
das durch jahrelange Forschung in den Bereichen Biomedizin und
Tierfortpflanzung erworben wurde.
www.avantea.it/en/

Universität Padua
Die Universität Padua in Italien ist eine der ältesten Universitäten der
Welt und feiert ihr 800-jähriges Bestehen. Ihre Fakultät für Vergleichende
Biomedizin und Lebensmittelwissenschaften betreibt führende Forschung und
Lehre im Bereich des Schutzes und des Wohlergehens wildlebender Tiere mit
besonderem Schwerpunkt auf der ethischen Bewertung und Evaluierung von
Forschungsprojekten und Bildungsprogrammen, die vom Ethiklabor für
Veterinärmedizin, Naturschutz und Tierschutz entwickelt werden.
https://www.unipd.it/en/
https://www.bca.unipd.it/en/

Die Universität Osaka
Die Universität Osaka versteht sich als ein Ort des Dialogs mit
vielfältigen gesellschaftlichen Akteuren, um eine gemeinsame Vision für
die Zukunft zu entwickeln und die Rolle von Universitäten im 21.
Jahrhundert zu reflektieren. Daraus ist die Überzeugung erwachsen, dass es
die Aufgabe der Universität Osaka ist, drängende gesellschaftliche
Probleme entschlossen anzugehen, neues Wissen zu generieren, Talente zu
fördern und modernste Technologien einzusetzen, um durch umfassende
Reformen eine widerstandsfähige und nachhaltige Gesellschaft zu gestalten,
die Leben und Lebensqualität in den Mittelpunkt stellt. Als führende
akademische Institution bekennt sich die Universität Osaka dazu,
Verantwortung zu übernehmen, neue Werte zu schaffen und herausragende
Persönlichkeiten auszubilden, die den Herausforderungen des
gesellschaftlichen Wandels aktiv begegnen.
https://www.osaka-u.ac.jp/en

Max-Delbrück-Centrum (MDC)
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-
Gemeinschaft (Max-Delbrück-Centrum) ist eine der weltweit führenden
biomedizinischen Forschungseinrichtungen. Der in Berlin geborene Max
Delbrück war Nobelpreisträger und einer der Begründer der
Molekularbiologie. An den Standorten Berlin-Buch und Mitte erforschen
Wissenschaftler aus rund 70 Ländern die Biologie des Menschen – von den
elementarsten Bausteinen bis hin zu systemischen Mechanismen. Indem das
MDC versteht, was das dynamische Gleichgewicht einer Zelle, eines Organs
oder des gesamten Körpers reguliert oder stört, kann es Krankheiten
vorbeugen, früher diagnostizieren und mit maßgeschneiderten Therapien
stoppen. Patienten sollen so schnell wie möglich von den Ergebnissen der
Grundlagenforschung profitieren können. Deshalb unterstützt das MDC die
Gründung von Spin-offs und beteiligt sich an Kooperationsnetzwerken. Es
arbeitet eng mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsam
betriebenen Experimentellen und Klinischen Forschungszentrum (ECRC), dem
Berlin Institute of Health (BIH) an der Charité und dem Deutschen Zentrum
für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) zusammen. Das Max-Delbrück-Centrum
wurde 1992 gegründet, beschäftigt heute 1.800 Mitarbeiter und wird zu 90
Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert.
https://www.mdc-berlin.de

Ol Pejeta Conservancy
Die Ol Pejeta Conservancy ist das größte Schutzgebiet für
Spitzmaulnashörner in Ostafrika und der einzige Ort in Kenia, an dem
Schimpansen zu sehen sind. Hier leben auch die letzten beiden Nördlichen
Breitmaulnashörner der Welt. Die hochmoderne Wildtierschutzanlage von Ol
Pejeta umfasst eine spezialisierte K-9-Einheit, Bewegungssensorkameras
entlang des solarbetriebenen Elektrozauns und eine eigene
Nashornschutzgruppe.
https://www.olpejetaconservancy.org/

Wildlife Research and Training Institute (WRTI)
Das Wildlife Research and Training Institute (WRTI) ist eine Körperschaft,
die gemäß dem Wildlife Conservation and Management Act Nr. 47 von 2013
gegründet wurde und den Auftrag hat, Wildtierforschung und -ausbildung
durchzuführen und zu koordinieren. Zu seinen Aufgaben gehören die
Durchführung und Koordinierung aller Formen der Wildtierforschung und
damit verbundener neuer Themen im Wildtierbereich, die Verbesserung der
Kapazitäten im Bereich Wildtierschutz und -management durch Ausbildung
sowie die Erteilung von Genehmigungen für alle wissenschaftlichen
Wildtierforschungsprojekte.
https://wrti.go.ke/

Kenya Wildlife Service
Der Kenya Wildlife Service ist die wichtigste staatliche Einrichtung, die
Wildtiere für die kenianische Bevölkerung und die Welt schützt und
verwaltet. Er setzt auch die entsprechenden Gesetze und Vorschriften
durch.
http://kws.go.ke/

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch