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Vermischtes

Tragik und Komik, Weisheit und Dummheit

Einhundert chinesische Kurzgeschichten von Ran Zhang und Klaus Lochmann erschienen


China hat einen großen Fundus an alten Geschichten. Aus diesem Fundus haben Ran Zhang und Klaus Lochmann einhundert kurze Überlieferungen zusammengetragen, teils neu übersetzt und im Wagner-Verlag herausgebracht.

Die Sammlung zeigt, dass Tragik und Komik, Weisheit und Dummheit zeitlos und international sind. Die Autoren wollen nicht nur heutigen China-Reisenden das Land etwas näher bringen, sie möchten allen Lesern auch mitgeben, sich zu fragen, ob Geisteshaltungen wie Gerechtigkeit, Ehrlichkeit oder Klugheit nicht zu „dringend erforderlichen Veränderungen derzeit üblicher destruktiver ‚Zeitgeistauswüchse‘ wie Egoismus, fehlende Würde und Achtung, Geringschätzung allgemeiner Bildung, … geeignet sein könnten.“

Ran Zhang und Herausgeber Klaus Lochmann sind eng mit China verbunden: Dr. Ran Zhang wurde 1980 in Tianjin geboren. Nach dem Abitur studierte er sowohl in Beijing als auch an der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) in Jena (Thüringen) Maschinenbau. Der junge Ingenieur promovierte dort 2013 als erster ausländischer Absolvent. Heute arbeitet Dr. Ran Zhang an der Technischen Universität Chemnitz.

Prof. Dr. Klaus Lochmann lehrte – nach 30jähriger Führungstätigkeit in der deutschen und europäischen Industrie – bis zu seiner Emeritierung am Fachbereich Maschinenbau der EAH Jena sowie an der Beijing Information Science & Technology University. „Einhundert chinesische Kurzgeschichten“ sind sein dritter Erzählungsband zu China.

sn

Einhundert chinesische Kurzgeschichten
Klaus Lochmann (Hrsg.)
Ran Zhang
Wagner-Verlag
1.Auflage
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.eah-jena.de
http://www.wagner-verlag.de

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Unstatistik des Monats: Schlachtfeld Straße – Regionale Meldungen zur Verkehrsstatistik

Die Unstatistik des Monats April sind die zahlreichen Meldungen in regionalen Medien zur Entwicklung der Verkehrstoten im Jahr 2014. So meldete die BZ Berlin am 29. April unter Hinweis auf den Verkehrssicherheitsreport der DEKRA: „Die Berliner werden im Straßenverkehr immer aggressiver. Die Folge: 40 Prozent mehr Verkehrstote in Berlin.“ Ein paar Tage zuvor meldete der Tagesspiegel unter Verweis auf das Statistische Bundesamt „In Berlin sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 2015 insgesamt 2 020 Menschen im Straßenverkehr verunglückt, vier davon tödlich. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch acht Menschen gewesen.“


Das wiederum wäre ein Rückgang der Verkehrstoten in Berlin um 50%. Die Frankfurter Rundschau meldete einen Rückgang der Verkehrstoten in Frankfurt um rund 50%. Aus einer Informationsgraphik lässt sich dann entnehmen, dass im Vergleich zum Jahr 2013 mit 22 Verkehrstoten im Jahr 2014 11 Tote auf den Frankfurter Straßen zu beklagen waren. In Pforzheim stieg dagegen die Zahl der Verkehrstoten um 250% – von 4 auf 14.

Jeder Verkehrstote ist einer zu viel. Nichtsdestotrotz müssen die genannten Meldungen aus mehreren Gründen mit Vorsicht interpretiert werden. Zum einen erhält man bei einer sehr kleinen Basis sehr schnell große Wachstumsraten. Bei den Verkehrstoten in Pforzheim im Jahr 2013 bedeuten 10 zusätzliche Verkehrstote eine gigantische Wachstumsrate von 250%. In Frankfurt, mit 22 Verkehrstoten im Jahr 2013, würden 10 zusätzliche Verkehrstote nur eine Wachstumsrate von 45% ergeben. Auffällig ist, dass viele Medien gerne auf horrende Wachstumsraten hinweisen, um mit entsprechenden Schlagzeilen die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen. Dabei wird nicht in allen Fällen auf die absolute Zahl der Verkehrstoten hingewiesen.

Darüber hinaus werden von den Medien häufig unterschiedliche Bezugsräume zugrunde gelegt und damit – wie in Berlin – sehr unterschiedliche Zahlen ausgewiesen: Einmal wird das gesamte Jahr 2014 mit dem Jahr 2013 verglichen, eine andere Zeitung vergleicht die ersten beiden Monate des Jahres 2015 mit den Vergleichsmonaten des Jahres 2014. Schließlich geben weder die Anzahl der Verkehrstoten in einem Jahr noch deren Veränderungen zwischen zwei Jahren auch nur die geringsten Hinweise darauf, ob die Verkehrsteilnahme gefährlicher oder sicherer geworden ist. Hierzu müsste man die Verkehrsunfälle bzw. die Verkehrstoten zum Verkehrsaufkommen in einer Region in Bezug setzen. Steigt das Verkehrsaufkommen, ohne dass die Straßen entsprechend ausgebaut werden, führt dies üblicherweise zu mehr Unfällen. Aber auch bei unverändertem Verkehrsaufkommen kann sich die Anzahl der Verunglückten im Straßenverkehr verändern, wenn beispielsweise ein wichtiger Zubringer gesperrt wird und die Umleitung vieler Kraftfahrzeuge über Wohngebiete zu mehr Unfällen mit Personenschaden führt.

Die Verkehrsstatistik ist sicherlich von hoher Bedeutung. Man sollte jedoch nicht durch den Ausweis zweifelhafter Wachstumsraten und der Verwendung von unterschiedlichen Zeiträumen Ängste bei der Bevölkerung schüren oder dieser eine Verbesserung der Verkehrssicherheit vorgaukeln. Insbesondere sollte man aber aus diesen Zahlen keinerlei Rückschlüsse über die Veränderung der Verkehrssicherheit ziehen.


Mit der „Unstatistik des Monats“ hinterfragen der Berliner Psychologe Gerd Gigerenzer, der Dortmunder Statistiker Walter Krämer und RWI-Vizepräsident Thomas Bauer jeden Monat sowohl jüngst publizierte Zahlen als auch deren Interpretationen. Alle „Unstatistiken“ finden Sie im Internet unter www.unstatistik.de.
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Pressemitteilung zur April-Unstatistik

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Haifa meets Frankfurt - Austausch im Geiste von Toleranz und Miteinander

Jüdisch-Arabisches Studierendenteam zu Gast


Ein Besuch wie jeder andere? Nicht ganz: Wenn vom 3. bis 10. Mai 2015 Studierende der Universität Haifa (Israel) im Rahmen des Projektes „Haifa meets Frankfurt“ die Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) besuchen, dann sind jüdische und arabische Teilnehmende gemeinsam unterwegs. „Araber und Juden in einem Hörsaal: was weltweit eine Ausnahme ist, ist an der Universität Haifa gelebter Alltag. Friedlich studieren hier Juden und Nichtjuden auf einem Campus. Rund 18.000 junge Menschen erhalten dort ihre akademische Ausbildung; die Hochschule gilt als eine der liberalsten in Israel und ist ein Symbol für Toleranz im Nahen Osten“, so Prof. Dr. Ilka Quindeau vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt UAS, die die Gäste betreut.

Die Gruppe aus Haifa spiegelt das Mosaik der Religionen in der israelischen Gesellschaft wider: Sechs Juden, drei Muslime, fünf Drusen und ein Christ werden zu Gast in Frankfurt sein. Da ist beispielsweise der drusische Studierende Haitham Ezzy, der mehr über sich selbst erfahren möchte: „Wenn man in einem Land aufwächst mit so vielen Ethnien und Konflikten, ist es manchmal schwer seinen eigenen Weg zu finden.“ Oder die jüdische Studierende Or Ram, die die verschiedenen Kulturen in Israel und in Deutschland besser kennenlernen will. Beide haben den Wunsch nach einer Lösung für eine bessere Zukunft mit weniger Konflikten. In Frankfurt erwartet die Gäste ein umfangreiches Programm; unter anderem ist ein Besuch im Konzentrationslager Buchenwald vorgesehen.

Im Rahmen von „Haifa meets Frankfurt“ beschäftigen sich zwei Gruppen von Studierenden schwerpunktmäßig aus dem Bereich Sozialarbeit in Haifa und Frankfurt, die sich gegenseitig besuchen, mit Themen wie Geschichte, Geschehnisse und Identitätsbildung von Personen in unterschiedlichen Umgebungen. Die Themen spiegeln dabei den Hintergrund von Holocaust, Palästina, die Geschichte der jeweiligen Kultur, die Geschehnisse in der Vergangenheit und Gegenwart, Ausgrenzung und die eigene Identität wider. Studierende der Frankfurter UAS werden vom 4. bis 14. Juni 2015 nach Haifa reisen.

Die Reisenden aus Haifa werden vom Deutschen Fördererkreis der Universität Haifa e.V. unterstützt, der interkulturelle Kontakte und arabisch-jüdische Stipendienprogramme fördert. Die Vorstandsvorsitzende Sonja Lahnstein-Kandel freut sich: „Das Projekt ist ein weiteres Bespiel für die erfolgreichen Bestrebungen der Universität Haifa, Respekt und Toleranz zwischen jungen Menschen jüdischer und arabischer Herkunft zu fördern.“
Der Besuch aus Haifa ist eingebunden in die Internationale Woche am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, die vom 4. bis 8. Mai 2015 stattfindet. Dozent(inn)en der Partnerhochschulen aus Dänemark, Ägypten, Israel, der Schweiz, Schweden, England und der Türkei sind zu Gast in den regulären Lehrveranstaltungen des Fachbereichs.

Am Dienstag, 5. Mai findet um 18 Uhr ein öffentlicher Vortrag zum Thema „Beyond Germany: which development can be observed in the UK and Isreal, how society deals with it and which gender roles become apparent“ in Gebäude 2, Raum 10 statt. Er ist Teil der Vortragsreihe „Positioniert werden und sich positionieren“ – Soziale Arbeit im Spannungsfeld gesellschaftspolitischer Diskurse zu religiösem Fundamentalismus und Rechtsextremismus“. Referenten sind Ilyas Mohammed, PhD, (Visiting Research
Fellow, Department of Criminology and Sociology, Middlesex University, London, UK) und Nuzha Allassad Alhuzail, PhD (Lecturer, School of Social Work, Department of Multidisciplinary Studies, Sapir Academic College, Israel).

Die Ausrichtung internationaler Wochen ist Teil des Konzeptes „Internationalisierung zuhause": Die Studierenden des Fachbereichs, die keinen studienbezogenen Auslandsaufenthalt einplanen können, haben so dennoch die Gelegenheit, sich mit internationalen und interkulturellen Themen zu befassen und die Möglichkeit einer vergleichenden Perspektive auf Soziale Arbeit und Sozialpolitik

Auch der Fachbereich Wirtschaft und Recht der Frankfurt UAS führt vom 4. bis 8. Mai eine „International Week“ mit 14 Gastdozent(inn)en aus sechs Ländern von 11 verschiedenen Partnerhochschulen und 27 Gastvorträgen durch. Am 6. Mai findet ein „International Week-Symposium“ mit dem Vortrag “Successful co-operation between Higher Education Institutions and Companies” von Jorma Jokela (Laurea University of Applied Sciences, Vantaa, Finnland) statt. Mehr Infos unter: http://www.frankfurt-university.de/international-week.

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Uniklinik Jena: Erste Professur für Notfallmedizin in Deutschland

Prof. Dr. Wilhelm Behringer wechselt von Wien nach Thüringen / „Notfallmedizin muss sich auf alternde Gesellschaft einstellen“


Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) hat deutschlandweit die erste Professur für Notfallmedizin an einer Uniklinik besetzt: Anfang April trat Prof. Wilhelm Behringer sein Amt an. Er leitet damit auch das Zentrum für Notfallmedizin am einzigen Thüringer Universitätsklinikum. Prof. Behringer wechselte von Wien nach Jena: In der österreichischen Hauptstadt war er zuvor u.a. mehrere Jahre als Oberarzt in der Universitätsklinik für Notfallmedizin im Allgemeinen Krankenhaus und zuletzt als Primarius der Notfallabteilung des Sozialmedizinischen Zentrums Floridsdorf tätig. 2009 bis 2011 war er Leiter der Notfallmedizin einer Klinik in Abu Dhabi mit ca. 100.000 Notfallpatienten pro Jahr. Von 2011 bis 2014 war Prof. Behringer Präsident der Österreichischen Vereinigung für Notfallmedizin.

„Mit dieser Professur geben wir der Notfallmedizin im Studium noch mehr Gewicht und können die bisherigen Lehrinhalte weiter ausbauen. Zudem stärken wir damit den Bereich der medizinischen Notfallversorgung an unserem Klinikum“, sagt Prof. Klaus Benndorf, Wissenschaftlicher Vorstand am UKJ und Dekan der Medizinischen Fakultät. Jährlich werden in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Jena rund 30.000 Patienten versorgt.

Prof. Behringer: „Die Kombination aus notfallmedizinischer Krankenversorgung mit der Lehre und Forschung hier in Jena ist sicherlich wegweisend für Deutschland. Ich freue mich sehr auf die aktuellen und kommenden Aufgaben am UKJ.“ Der gebürtige Wiener, Jahrgang 1965, ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Deutschland und auch Österreich zählen bislang zu den sieben Ländern in Europa, in denen es weder ein Sonderfach noch ein Zusatzfach für Notfallmedizin gibt: „Neben der Arbeit am UKJ zählt es daher auch zu meinen Zielen, mich für ein Sonderfach Notfallmedizin auch in Deutschland einzusetzen“, so Prof. Behringer.

Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Evaluierung von Kühlmethoden bei Herzstillstand und der kontrollierten Erwärmung des Körpers. Zudem sieht Prof. Behringer eine weitere große Aufgabe für seine Fachdisziplin: „Auch die Notfallmedizin muss sich auf die Folgen der alternden Gesellschaft einstellen. Gerade auf diesem Gebiet gibt es mit der Klinik für Geriatrie am UKJ ja sehr viele Anknüpfungspunkte.“
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinikum-jena.de

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