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Vermischtes

Uniklinik Jena: Erste Professur für Notfallmedizin in Deutschland

Prof. Dr. Wilhelm Behringer wechselt von Wien nach Thüringen / „Notfallmedizin muss sich auf alternde Gesellschaft einstellen“


Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) hat deutschlandweit die erste Professur für Notfallmedizin an einer Uniklinik besetzt: Anfang April trat Prof. Wilhelm Behringer sein Amt an. Er leitet damit auch das Zentrum für Notfallmedizin am einzigen Thüringer Universitätsklinikum. Prof. Behringer wechselte von Wien nach Jena: In der österreichischen Hauptstadt war er zuvor u.a. mehrere Jahre als Oberarzt in der Universitätsklinik für Notfallmedizin im Allgemeinen Krankenhaus und zuletzt als Primarius der Notfallabteilung des Sozialmedizinischen Zentrums Floridsdorf tätig. 2009 bis 2011 war er Leiter der Notfallmedizin einer Klinik in Abu Dhabi mit ca. 100.000 Notfallpatienten pro Jahr. Von 2011 bis 2014 war Prof. Behringer Präsident der Österreichischen Vereinigung für Notfallmedizin.

„Mit dieser Professur geben wir der Notfallmedizin im Studium noch mehr Gewicht und können die bisherigen Lehrinhalte weiter ausbauen. Zudem stärken wir damit den Bereich der medizinischen Notfallversorgung an unserem Klinikum“, sagt Prof. Klaus Benndorf, Wissenschaftlicher Vorstand am UKJ und Dekan der Medizinischen Fakultät. Jährlich werden in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Jena rund 30.000 Patienten versorgt.

Prof. Behringer: „Die Kombination aus notfallmedizinischer Krankenversorgung mit der Lehre und Forschung hier in Jena ist sicherlich wegweisend für Deutschland. Ich freue mich sehr auf die aktuellen und kommenden Aufgaben am UKJ.“ Der gebürtige Wiener, Jahrgang 1965, ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Deutschland und auch Österreich zählen bislang zu den sieben Ländern in Europa, in denen es weder ein Sonderfach noch ein Zusatzfach für Notfallmedizin gibt: „Neben der Arbeit am UKJ zählt es daher auch zu meinen Zielen, mich für ein Sonderfach Notfallmedizin auch in Deutschland einzusetzen“, so Prof. Behringer.

Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Evaluierung von Kühlmethoden bei Herzstillstand und der kontrollierten Erwärmung des Körpers. Zudem sieht Prof. Behringer eine weitere große Aufgabe für seine Fachdisziplin: „Auch die Notfallmedizin muss sich auf die Folgen der alternden Gesellschaft einstellen. Gerade auf diesem Gebiet gibt es mit der Klinik für Geriatrie am UKJ ja sehr viele Anknüpfungspunkte.“
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinikum-jena.de

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Frieder Nake: ReCode - In das Geheimnis algorithmischer Bilder eindringen?

Der Pionier der Computerkunst spricht auf Einladung des Lab3 an der Kunsthochschule für Medien Köln über das Recoding.

Donnerstag, 7. Mai, 19 Uhr, Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln, Eintritt frei
Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)


"Was gibt es Schöneres, als Bilder zu betrachten? Nun ja, Musik zu hören. Vielleicht, ein Gedicht zu lesen. Manche würden sagen, einen Film zu sehen. Alles in Ordnung. Aber bleiben wir beim Bild, da kenne ich mich ein wenig aus. Jetzt gibt es Leute, die betrachten Bilder, um hinter sie blicken zu können. Das machen nun zwar schon immer alle, die Bilder betrachten. Sie kommen auch manchmal dahinter. Aber die jungen Leute jetzt, die tun es, um die frühe Computerkunst zu retten. Wie? Sie gucken aufs Bild und finden den Algorithmus, dem das Bild seine Existenz verdankt. Den programmieren sie dann. Und das Problem ist gelöst ... Die versinkende Computerkunst retten, dafür sie nachprogrammieren, und nun? Die Entschleierung der Maja. Nur ist es so, dass das ReCoding vielleicht gar nicht geht. Dieser Frage will ich mich im Vortrag annehmen. Es wird ein bisschen heiter sein und auch ein wenig anstrengend, kurzzeitig. Wie werden sehen, was algorithmisches Denken ist und was es leisten kann. Eine neue Kultur öffnet sich: die der algorithmischen Revolution."

Frieder Nake war seit 1972 Professor für Grafische Datenverarbeitung und interaktive Systeme an der Universität Bremen. Seit 2005 lehrt er als Gastprofessor bzw. Lehrbeauftragter an der HfK Bremen im Studiengang Digitale Medien. Nake ist Mathematiker, Informatiker und Semiotiker. Er zählt zu den Pionieren der algorithmischen und generativen Kunst. 1968 nahm er an der berühmten Ausstellung Cybernetic Serendipity in London, sowie am Symposium Computers and Visual Research in Zagreb teil. Im Jahr 1970 war er in der Sonderausstellung „Vorschlag für eine experimentelle Ausstellung“ auf der Biennale Venedig vertreten. Veröffentlichungen (Auswahl): "Ästhetik als Informationsverarbeitung" (1974), "Die erträgliche Leichtigkeit der Zeichen. Ästhetik, Semiotik, Informatik" (1993).
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.khm.de

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Angeborene Herzfehler: Früh erkennen und behandeln

Dank des medizinisches Fortschritts und bundesweiter Qualitätssicherung erreichen heute über 90 Prozent der Patienten mit einer angeborenen Herzfehlbildung das Erwachsenenalter.

5. Mai 2015: Tag des herzkranken Kindes

„Angeborene Herzfehler haben viel von ihrem Schrecken verloren,“ sagt Prof. Dr. Deniz Kececioglu, Direktor am Kinderherzzentrum und Zentrum für angeborene Herzfehler des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen.


Jedes Jahr kommen bis zu 8.000 Kinder in Deutschland mit einem angeborenen Herzfehler auf die Welt. Zu den modernen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten gibt Prof. Dr. Deniz Kececioglu, Chefarzt der Kinderkardiologie im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, anlässlich des bundesweiten Tages des herzkranken Kindes Auskunft.

• Herr Prof. Kececioglu, alljährlich macht der Bundesverband herzkranker Kinder auf die Probleme von Menschen mit angeborenem Herzfehler aufmerksam. Welche medizinischen Entwicklungen in der Behandlung sind aus Ihrer Sicht erwähnenswert?

Kececioglu: Unbehandelt mussten vor 30 Jahren noch bis zu 25 Prozent der Kinder mit einem schweren Herzfehler sterben. Heute erreichen über 90 Prozent der Patienten dank adäquater Therapie das Erwachsenenalter. Die Weiterbehandlung der Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler (Abkürzung „EMAH“) erfolgt zum größten Teil über zwölf spezialisierte Zentren in Deutschland, darunter das Herz- und Diabeteszentrum NRW. Die Qualifikation ist erforderlich z.B. wenn es um die Frage geht, ob eine junge Frau mit einer Herzfehlbildung Kinder haben möchte.

• Welche Herzfehler kommen am häufigsten vor?

Kececioglu: Sehr häufig sind Löcher in der Herzscheidewand. Wenn sie klein sind, braucht man gar keine Behandlung. Wenn sie größer sind, können sie je nach Lage im Herzen entweder mit einem Spezialkatheter oder operativ verschlossen werden. Diese Art der Herzfehler machen etwa 70 Prozent aller Fehlbildungen aus. Es gibt aber auch komplexe Fehlbildungen, bei denen z.B. eine Herzkammer fehlt oder die Anlagen der Aorta und Lungenschlagader vertauscht sind. Diese machen oft eine Reihe von Operationen notwendig, meist bereits im Säuglingsalter sowie weitere Eingriffe im Laufe des Wachstums.

• Welche Herzfehler sind nicht heilbar?

Kececioglu: Bei fortschreitenden Herzmuskelerkrankungen und Herzversagen muss eine Herztransplantation in Betracht gezogen werden. In unserem Zentrum wurden im vergangenen Jahr acht Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren herztransplantiert. Aber insgesamt kann man sagen, dass angeborene Herzfehler viel von ihrem früheren Schrecken verloren haben. Dazu trägt auch die vergleichende Qualitätssicherung über die Deutschen Fachgesellschaften bei. So konnte die bundesweite Sterblichkeitsrate bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen in den letzten 15 Jahren auf 2,8 Prozent gesenkt werden. In unserem Zentrum liegt sie sogar deutlich darunter: 2014 betrug die Sterblichkeitsrate in Bad Oeynhausen unter 1 Prozent.

• Was raten Sie werdenden Eltern?

Kececioglu: Auf jeden Fall sollten im Verdachtsfall die Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik wahrgenommen werden. Je früher eine Fehlbildung erkannt und behandelt wird, um so besser sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung. Sind angeborene Herzfehler in der Familie bekannt, sollte vor der Familienplanung eine humangenetische Beratung erfolgen. Auch hier gilt: eine gute Information kann den Schrecken nehmen. Denn unterschiedliche Herzfehler werden von Vater oder Mutter auch unterschiedlich häufig weitergegeben.

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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 37.000 Patienten aller Altersstufen pro Jahr, davon 15.000 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa. Es ist bekannt als größtes Herztransplantationszentrum in Europa.

Das Kinderherzzentrum und Zentrum für angeborene Herzfehler des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Deniz Kececioglu und Dr. Eugen Sandica gehört zu den international führenden Kliniken bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler und ist zertifiziertes Zentrum für die Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH). Im Zentrum werden alle Arten von angeborenen Herzfehlern im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter mit modernsten Methoden therapiert bei jährlich rund 500 Operationen und über 400 Herzkathetereingriffen mit herausragenden Ergebnissen auch im internationalen Vergleich.

www.hdz-nrw.de
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hdz-nrw.de

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Maikrawalle: Gewerkschaft warnt vor Überlastung der Polizisten

PolizeiAngesichts neuer befürchteter Maikrawalle in Hamburg und Berlin hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor einer Überlastung der eingesetzten Polizisten gewarnt. "Sie stehen immer in der Gefahr, angegriffen und verletzt zu werden", sagte GdP-Chef Oliver Malchow der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

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