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Menschen im automatisierten Straßenverkehr: Bedarf und Akzeptanz neuer Mobilität

Bei einem ersten Treffen in Kooperation mit dem Bürgerhaus Ingolstadt wurden speziell mit Seniorinnen und Senioren Fragen des automatisierten Fahrens thematisiert.  Merkl/Bürgerhaus Ingolstadt
Bei einem ersten Treffen in Kooperation mit dem Bürgerhaus Ingolstadt wurden speziell mit Seniorinnen und Senioren Fragen des automatisierten Fahrens thematisiert. Merkl/Bürgerhaus Ingolstadt
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Bei einem ersten Treffen in Kooperation mit dem Bürgerhaus Ingolstadt wurden speziell mit Seniorinnen und Senioren Fragen des automatisierten Fahrens thematisiert.  Merkl/Bürgerhaus Ingolstadt
Bei einem ersten Treffen in Kooperation mit dem Bürgerhaus Ingolstadt wurden speziell mit Seniorinnen und Senioren Fragen des automatisierten Fahrens thematisiert. Merkl/Bürgerhaus Ingolstadt

Die gesellschaftliche Akzeptanz von automatisierten Fahrzeugen ist einer
der zentralen Aspekte des Forschungsprojekts „SAVe - Funktions- und
Verkehrssicherheit im Automatisierten und Vernetzen Fahren“, an dem der
Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement (Prof. Dr. Jens Hogreve) und der
Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie (Prof. Dr. Marco Steinhauser) der
Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) derzeit beteiligt sind.

Zu den weiteren Projektpartnern von SAVe gehört neben verschiedenen
Ingenieurdienstleistern auch die Stadt Ingolstadt; die Leitung des
Gesamtprojektes obliegt der AUDI AG. Das Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur fördert das Konsortium über zwei Jahre mit rund
vier Millionen Euro, davon knapp 310.000 Euro für das Teilprojekt
„Gesellschaftliche Aspekte“, an dem neben der KU auch die Technische
Hochschule Ingolstadt beteiligt ist.

Anhand digitalisierter Streckenabschnitte aus dem Ingolstädter Stadtgebiet
wollen die technischen Partner von SAVe das vielschichtige urbane Umfeld
abbilden, um im virtuellen Modell automatisierte Fahrfunktionen erproben
und weiterentwickeln zu können. Darin einfließen werden auch die Ansprüche
von potenziellen Nutzern sowie die Perspektiven anderer
Verkehrsteilnehmer, die etwa als Fußgänger automatisiert fahrenden
Fahrzeugen im Straßenverkehr begegnen: „Beispielsweise braucht es durch
den Wegfall des Sichtkontakts zu einem Fahrer andere Konzepte für die
Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmern, die Sicherheit geben, dass
man die Straße unbeschadet überqueren kann“, erläutert Psychologie-
Professor Marco Steinhauser. Im Lauf des Projektes sollen Bürgerinnen und
Bürger daher mit Hilfe von Virtual Reality Anwendungen selbst die
Möglichkeit erhalten, sich auch aus Perspektive eines Fußgängers im
virtuellen Straßenbild Ingolstadts zu bewegen.

Die Projektmitglieder der KU wollen darüber hinaus auch die Akzeptanz von
Nutzern automatisierter Fahrzeuge im Simulator untersuchen: Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen dabei erfahren können, wie es sich
anfühlt, wenn das Auto eigenständig bremst und beschleunigt, die Spur
wechselt oder im dichten Stadtverkehr von allein sein Ziel sucht. „Es
gilt, den Nutzern ein Wissen über die Systeme zu vermitteln, damit sie
deren Verhalten nachvollziehen und Vertrauen darin gewinnen können – als
Grundlage für die Akzeptanz automatisierten Fahrens“, ergänzt Prof. Dr.
Steinhauser. Dabei geht es nicht nur um das subjektive Komfortempfinden,
sondern etwa auch um die Frage, wie sehr sich die Passagiere während der
Fahrt anderen Aktivitäten widmen können und wie man zum Beispiel die
hierbei auftretende Bewegungsübelkeit verringern kann.

In solche Simulationen einfließen werden auch laufend die Erkenntnisse aus
Interviews und moderierten Gruppendiskussionen, die sich auf die Analyse
des Mobilitätsbedarfs und die generelle Haltung von Bürgerinnen und
Bürgern konzentrieren: „Automatisiertes Fahren soll kein Selbstzweck sein,
sondern einen zusätzlichen Nutzen für die Menschen bieten. Deshalb ist es
wichtig, die Zivilgesellschaft an Entscheidungen und Prozessen in der
Gestaltung innovativer Mobilitätsdienstleistungen einzubeziehen“, betont
Prof. Dr. Jens Hogreve. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls
für Dienstleistungsmanagement haben in Kooperation mit dem Ingolstädter
Bürgerhaus im November bereits erste Diskussionsrunden im Rahmen des
Projekts veranstaltet.

Mit Seniorinnen und Senioren wurde thematisiert, welchen Beitrag
automatisiertes Fahren für den Alltag leisten könnte. Auch Bedenken und
Vorbehalte aus dem Teilnehmerkreis wurden diskutiert. Als großer Vorteil
wurde unter anderem genannt, dass mit automatisierten Fahrzeugen auch
ältere Menschen länger mobil bleiben können. Was das Vertrauen in die
Technik betrifft, waren sich die Teilnehmer uneinig: während manche sich
blind auf ein automatisiertes Fahrzeug verlassen würden, würden sich
andere trotz voll-automatisierter Fahrfunktionen jederzeit eine
Möglichkeit zum Eingreifen bzw. zum eigenhändigen Steuern wünschen. Die
Teilnehmer hatten im Rahmen der Termine auch die Gelegenheit,
automatisierte Fahrfunktionen im Simulator zu erleben. Das Feedback zu den
beiden Veranstaltungen war durchweg positiv – einige Teilnehmer ließen
sich bereits für die nächste Studie vormerken.

Nach den erfolgreichen ersten Fokusgruppendiskussionen sind bereits im
Dezember weitere Termine dieser Art geplant: Am Mittwoch, 12. Dezember,
sind Bürgerinnen und Bürger jeder Alters- und Berufsgruppe von 9 bis 12
Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr dazu eingeladen, sich rund um das Thema
„Automatisiertes Fahren“ einzubringen. Bei den Veranstaltungen im
Projekthaus der AUDI AG (Schollstraße 8, Ingolstadt) besteht auch die
Möglichkeit, automatisiertes Fahren im Simulator zu erleben. Interessenten
werden um eine Anmeldung bei Frederica Frank (<Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>)
gebeten.

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