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Achtung, hier lauern Bußgelder im Spanienurlaub! Vom "Aufstellen" eines Sonnenschirms bis zur Verwendung von Seife am Strand

Spanien zählt zu den beliebtesten Last-Minute-Sommerreisezielen der Deutschen. Doch viele Touristinnen und Touristen sind sich nicht bewusst, dass sie vor Ort in zahlreiche Kostenfallen tappen können, wenn Verhaltensregeln nicht beachtet werden. Um nicht unnötige Mehrkosten im Urlaub zu generieren, sollte man Bußgelder für falsches Verhalten im Urlaub meiden. Das Online-Reiseportal Urlaubsguru hat einige der Verstöße zusammengetragen.

“Damit der Urlaub in Spanien nicht durch unerwartete Ausgaben getrübt wird, empfehlen wir Reisenden, sich vorab über die regionalen Gesetze und Vorschriften zu informieren”, betont Annika Hunkemöller von Urlaubsguru. Vor Ort klären zudem Hinweisschilder an Stränden oder vor Sehenswürdigkeiten über Verhaltensregeln auf.

1. Einen Sonnenschirm aufstellen
Bis zu 750 Euro im Urlaubsort Benidorm oder 300 Euro an den Stränden von Málaga – es gibt viele spanische Orte, an denen es verboten ist, gleich am Morgen mit Sonnenschirmen oder Handtüchern die besten Plätze am Strand zu reservieren. Zusätzlich zum Bußgeld ist die örtliche Polizei für die Entfernung zuständig.

2. Schlafen am Strand
Obwohl es keine staatliche Regelung gibt, ist es in Spanien generell nicht erlaubt, am Strand zu campen oder zu übernachten. An Orten wie Valencia gilt dies als schwerwiegender Verstoß und wird mit Bußgeldern von 40 bis 1.500 Euro bestraft.

3. Ohne Hemd auf die Straße gehen
Die hohen Temperaturen laden dazu ein, so wenig Kleidung wie möglich zu tragen. In Städten wie Marbella, Alicante, Barcelona oder Palma kann das aber zu einer Geldstrafe führen. In Palma sind es bis zu 200 Euro im Stadtgebiet.

4. Arm aus dem Autofenster halten
Es kann eine Geldstrafe verhängt werden, wenn man beim Auto fahren eine Hand aus dem Fenster hält oder einen Arm im Fenster liegen hat. Es ist zwar nicht explizit verboten, aber die vollständige Bewegungsfreiheit der fahrenden Person muss für die Sicherheit im Verkehr gewährleistet sein.

Ähnliches gilt übrigens auch beim Fahren in Flip-Flops. Da die sommerlichen Schuhe die Bewegung einschränken und das schnell gefährlich werden kann, sind Geldstrafen von bis zu 100 Euro möglich.

 

5. Am Strand mit Shampoo duschen
Die Verwendung von Chemikalien, die in Seife oder Shampoo enthalten sind, ist in allen Duschen an spanischen Stränden verboten und kann mit Geldstrafen von bis zu 750 Euro geahndet werden.

6. Urinieren im Meer
In Städten wie Vigo wird eine Strafe von bis zu 750 Euro für diejenigen verhängt, die ihre physiologischen Bedürfnisse auf See erfüllen. Der Grund: Die Harmonie zwischen den Badegästen soll bewahrt werden.

7. Wasserspielzeug benutzen
Aufgrund von überfüllten Küstengebieten im Sommer sahen sich einige Städte dazu gezwungen, das Spielen im Wasser zu regulieren. Benidorm und San Javier (Murcia) wenden dieses Gesetz beispielsweise an, um Dritten nicht zu schaden.

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Urlaub mit Auto: So wird’s entspannt!

Urlaub mit Auto Symbolbild
Urlaub mit Auto Symbolbild

Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres! Wer einen Urlaub plant, steht schnell vor der Frage, wie er an sein Reiseziel anreist. Besonders flexibel ist man, wenn man mit eigenem PKW durch die Weltgeschichte gondelt. Schnell kann so ein Urlaub mit Auto aber zum Horror mutieren, wenn zum Beispiel das Auto bei der Anreise kaputtgeht. Wer folgende Tipps beherzigt, der reist entspannt in den Urlaub. Auch mit Auto.

Auto vor dem Urlaub checken lassen


Damit der Blutdruck beim Reisen entspannt bleibt ist es wichtig, einen gründlichen Auto-Check durchzuführen. Am besten in einer Autowerkstatt. Dort werden dann unter anderem Reifen, Lichtanlagen, Kühlflüssigkeit und Bremsflüssigkeit geprüft. Wer seinem Auto nicht mehr ganz vertraut, der kann auf Nummer sicher gehen, indem er sich ein Auto mietet. Hat ein gemietetes Auto bei der Anreise einen Defekt, bekommt man problemlos ein neues gestellt. Ein Auto sollte aber immer rechtzeitig angemietet werden, um sicherzustellen, dass es auch zur Verfügung steht.

Auto richtig beladen


Jedes Auto hat ein zulässiges Maximalgewicht, was beim Beladen nicht überschritten werden sollte. Warum? Weil eine überschrittene Belastungsgrenze die Kontrolle über das Fahrzeug beeinflusst. So wird zum Beispiel der Bremsweg dadurch verlängert. Das Maximalgewicht erreicht man unter Umständen relativ zügig, wenn man das Gewicht der Mitreisenden mit einkalkuliert. Es empfiehlt sich, das Gepäck abzuwiegen. Grundsätzlich gilt, dass man schwere Ausrüstung unten und leichte obendrauf in den Kofferraum stellt, um bei einem Unfall das Verletzungsrisiko zu minimieren. Besser ist es, bei der Anreise eine Dachbox zu nutzen, um mehr Platz im Auto zu haben. Denn mehr Platz bedeutet mehr Komfort und dadurch weniger Stress. Es sollte aber darauf geachtet werden, in der Dachbox nur leichtes Gepäck zu lagern. Denn durch einen zu hohen Schwerpunkt des Autos erhöht sich das Risiko, dass sich der Wagen bei einem Unfall überschlägt.

Vorbereitung VOR der Abfahrt


Zunächst einmal ist es sinnvoll, sich zu informieren, welche Regeln im Ausland gelten. In manchen Ländern ist es zum Beispiel Pflicht, Alkoholtests mitzuführen. Welche Vorschriften es gibt, bringt man beim ACE in Erfahrung. Die Anreise gestaltet sich zudem einfacher, wenn man ein Navigationssystem mit aktuellen Karten hat. Da aber auch die besten Navigationssysteme einmal ausfallen können, hat man besser auch Landkarten parat, die immer griffbereit liegen. Denn wer möchte schon Schottland erkunden und dann nach einem defekten Navigationssystem feststellen müssen, dass er ohne Technik ganz schön aufgeschmissen ist? Zugegeben, auch Handys können einen durch die Gegend lotsen, dabei ist aber zu beachten, dass sich der Akku schneller entlädt.

Planung bei der Anreise


Vor allem, wenn die Anreise mit dem Auto etwas länger dauert, packt man das Nötigste an Snacks und Getränke zusammen. Um Übelkeit oder Müdigkeit vorzubeugen, isst der Fahrer des Autos nur leichte Snacks. Gerade bei Anreisen im Sommer kann es im Auto schnell ungemütlich warm werden, daher achtet man auf genügend Flüssigkeitszufuhr. Allerdings nicht aus Glasflaschen, da diese im Falle eines Unfalls zu wahren Geschossen werden können. Bei Anreisen mit Kindern gilt es, regelmäßige Pausen einzulegen und zudem kleine Spielchen oder Überraschungen zu organisieren, die die Fahrt unterhaltsam machen. Das erleichtert die Fahrt mit Sicherheit für ALLE.

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MS Ocean Majesty wird zum Flüchtlingsheim: Kurzfristige Reiseabsagen bei Hansa Touristik - Betroffene sollten Schadensersatz fordern

Die Hansa Touristik GmbH sagte in letzter Zeit zahlreiche Reisen mit der MS Ocean Majesty aufgrund des Nichterreichens der Mindestteilnehmerzahl ab. Es wurde bereits spekuliert, dass demgegenüber rein wirtschaftliche Gründe der Reederei zu den kurzfristigen Reiseabsagen führten. Jetzt steht fest, dass aus dem beliebten Kreuzfahrschiff eine Flüchtlingsunterkunft in den Niederlanden wird. „Bei der Absage von Kreuzfahrten aus unternehmerischen Gründen bestehen für Betroffene über die Erstattung des Reisepreises oder Umbuchungsoptionen hinaus erhebliche Schadensersatzansprüche wegen entgangener Urlaubsfreude“, berichten Dr. Marcus Hoffmann und Mirko Göpfert, Partner der im Verbraucherschutzrecht tätigen Kanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte aus Nürnberg, die die Plattform Kreuzfahrt-Anwalt.de betreibt.

Wie die Bild bereits am Dienstagmorgen berichtete, hat das Charter-Unternehmen Hansa Touristik den Betrieb des beliebten Kreuzfahrtschiffes MS Ocean Majesty eingestellt, um ein Flüchtlingsheim daraus zu machen. Die meisten Verträge der insgesamt 220 Besatzungsmitglieder seien bereits gekündigt worden. Auch die Anwälte von Kreuzfahrt-Anwalt.de erreichten entsprechende Informationen auf direktem Weg. In der Nacht zum Mittwoch legte die MS Ocean Majesty sodann im Hafen von Velsen, rund 25 km westlich von Amsterdam, an. Dort sollen zahlreichen Medienberichten zufolge ab Ende August rund 300 Menschen beherbergt werden, die eine Aufenthaltsgenehmigung haben und auf eine Wohnung warten.

Reiseabsagen durch Hansa Tourisitik - Anspruch auf Schadensersatz

Das abrupte Ende der MS Ocean Majesty ist für die Beschäftigten der Reederei ein herber Schlag. Zudem wurde auch an einer derartige „Flüchtlingspolitik“, die nicht nur bei der niederländischen Regierung zu beobachten ist, teils harsche Kritik laut. Was aber ist mit den vielen Kreuzfahrern, die sich auf ihre Reise mit der MS Ocean Majesty gefreut hatten?

Vor dem Hintergrund der erneut aufblühenden Kreuzfahrtbranche nach Ende der Coronazeit kamen bei so Manchem doch einige Zweifel auf, ob die Absage tatsächlich dem Nichterreichen der Mindestteilnehmerzahl geschuldet war. „Selbst falls tatsächlich nicht genügend Passagiere die Reisen gebucht hätten, bestehen nach unserer Rechtsauffassung Schadensersatzansprüche der Betroffenen. Darüber hinaus erscheinen die Absageschreiben von Hansa Touristik nun doch in einem vollkommen anderen Licht“, meint Rechtsanwalt Dr. Marcus Hoffmann von Kreuzfahrt-Anwalt.de.

Wenn Reiseabsagen aus Gründen erfolgen, die im unternehmerischen Risiko des Veranstalters liegen, besteht neben der Rückzahlung des vollen Reisepreises ein Anspruch auf Schadensersatz wegen entgangener Urlaubsfreude. „Sollten die Reisen also deshalb abgesagt worden sein, weil sich mit der neuen Verwendung der MS Ocean Majesty als Asylbewerberheim statt als Kreuzfahrschiff mehr Geld verdienen lässt, müssen wir über unternehmerische Gründe wohl nicht weiter diskutieren“, ergänzt Rechtsanwalt Mirko Göpfert.

Der Einzelfall ist maßgeblich – Schadensersatzansprüche 2 Jahre durchsetzbar

Kreuzfahrer, die von Reiseabsagen der Hansa Touristik GmbH betroffen sind, sollten daher unbedingt Schadensersatzansprüche prüfen lassen. Die Rechtsprechung hierzu ist grundsätzlich verbraucherfreundlich. Gerichte sprachen Reisenden, je nach Zeitpunkt und Grund der Absage, 50 bis zu 100 Prozent des Reisepreises als Schadensersatz zu. Das Besondere und vielen Kreuzfahrern nicht Bewusste ist, dass diese Ansprüche zusätzlich zur Rückzahlung des Reisepreises geltend gemacht werden können. Wird also eine Kreuzfahrt mit einem Reisepreis von 3.000,00 € abgesagt, stehen Schadensersatzsummen von 1.500 € bis 3.000 € im Raum.

Über Kreuzfahrt-Anwalt.de

Kreuzfahrt-Anwalt.de ist ein Angebot der Verbraucherschutzkanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte aus Nürnberg. Kreuzfahrt-Anwalt.de bietet Verbrauchern eine kostenfreie und unverbindliche Erstprüfung etwaiger im Raum stehender Ansprüche im Zusammenhang mit Kreuzfahrten an. Nach Erstprüfung besteht für Verbraucher die Möglichkeit, eine qualifizierte außergerichtliche Interessenvertretung gegenüber dem Anbieter zu einem garantierten Festpreis zu buchen.

Entscheidend für den Erfolg eines Vorgehens gegen Großkonzerne bzw. eines „Kampfes David gegen Goliath“ ist insbesondere im Kreuzfahrtrecht die Betrachtung des Einzelfalles. Seit jeher nimmt die Kanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte aus Nürnberg die rechtlichen Interessen von Verbrauchern in wenigen, ausgewählten Rechtsgebieten wahr, die sie auf höchstem Niveau beherrscht. So vertraten die Verbraucherschützer der Kanzlei Dr. Hoffmann & Partner Rechtsanwälte bereits hunderte Mandanten erfolgreich gegen Großunternehmen und erstritten wegweisende, bundesweit beachtete Entscheidungen.

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Herzkrank sicher reisen: So verhindern Sie, dass Blutdruck, Herz und Kreislauf verrückt spielen

Wie die Vorbereitung auf den Urlaub in ungewohnter Umgebung perfekt
gelingt – Experten-Tipps für Medikamente, Messwerte, Ernährung und Sport

Herzpatienten sollten auch auf Urlaubsreisen wärmere Temperaturen nicht
unterschätzen und sich vor überschießenden Kreislaufreaktionen bis hin zu
Herzrhythmusstörungen schützen. „Aus wissenschaftlicher Sicht nehmen wir
die zunehmenden Hitzewellen sehr ernst und raten Menschen mit
Herzerkrankungen dazu, sich auf die für ihren Körper herausfordernden
Bedingungen einzustellen – insbesondere dann, wenn zu den hohen
Temperaturen noch weitere Risikofaktoren wie beispielsweise Feinstaub
hinzukommen“, warnt Professor Dr. Heribert Schunkert, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik
für Erwachsenenkardiologie am Deutschen Herzzentrum München. „Nach dem
Einatmen gelangt der Feinstaub durch die Lungenbläschen hindurch ins Blut
und belastet auch das Herz. Feinstaub löst Entzündungsreaktionen aus und
gilt so als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Oftmals
realisieren die Patienten allerdings gar nicht, dass sie sich einer
erhöhten Feinstaubbelastung aussetzen. Viele bringen Feinstaub nur mit dem
Straßenverkehr in Verbindung. Er könne aber beispielsweise auch durch
große Waldbrände oder durch intensive landwirtschaftliche Nutzung
entstehen, so der Herzstiftungs-Experte. „Insofern kann man auch an der
vermeintlich frischen Luft und in der Natur stärker belastet sein als man
glaubt“, berichtet Schunkert. Für Menschen mit einer Herzerkrankung bietet
die Herzstiftung hilfreiche Infos, darunter auch ein kostenfreies Reise-
Set unter https://herzstiftung.de/urlaub-herzpatient

Herzpatienten bereits bei Temperaturen von etwa 30 Grad stärker belastet
Generell werden bereits Temperaturen von etwa 30 Grad und mehr zu einer
körperlichen Belastung – vor allem für Menschen mit Herzproblemen. „Ein
warmes Klima wird zwar von vielen Menschen als angenehm empfunden, und wir
wissen auch aus südlichen Ländern, dass deren Bewohner statistisch gesehen
seltener von Herzerkrankungen betroffen sind als ihre nördlicheren
Nachbarn. Aber bei größeren Hitzewellen dreht sich der Spieß um: Dann
sollten Herzpatienten besonders auf der Hut sein“, betont Schunkert und
erklärt die physiologischen Zusammenhänge: „Einerseits geht viel
Flüssigkeit über die Haut verloren, was gerade Patienten mit einer ohnehin
bereits eingeschränkten Trinkmenge belastet. Ihnen droht ein akuter
Flüssigkeitsmangel. Und andererseits wird der Kreislauf durch die
vermehrte Durchblutung der Haut mehr gefordert. Beide Faktoren können
leicht zu überschießenden Kreislaufreaktionen führen. Diese können sich
vor allem für Menschen mit einem vorgeschädigten Herz negativ auswirken.“

Medikamente wegen Blutdruckschwankungen im Blick behalten
Zudem sollten Herzpatienten bei wärmeren Temperaturen ihre Medikamente
stets im Blick behalten. Dies gelte insbesondere für blutdrucksende
Arzneimittel.  Der medizinische Hintergrund: Gerade Patienten mit einer
Herzmuskelschwäche nehmen in der Regel Medikamente ein, die ihr Herz
entlasten sollen. Dies geschieht zum Teil durch eine Blutdrucksenkung,
etwa durch entwässernde Medikamente wie Diuretika. „Wenn zur Wirkung der
Medikamente auch noch große Hitze und ein damit verbundener
Flüssigkeitsverlust eintreten, dann kann es sein, dass der Blutdruck zu
stark abfällt. Die Kombination dieser Faktoren kann zu einer
überschießenden Reaktion des Kreislaufsystems führen“, weiß der Kardiologe
und Hypertensiologe. Sein Tipp: gerade bei Hitze öfter mal den Blutdruck
messen bzw. kontrollieren. Falls der Blutdruck unter einen Wert von 100
mmHg (systolisch) fällt, ist die Rücksprache mit einem Arzt ratsam.
Umgekehrt kann der Blutdruck auch stark ansteigen, weil der Körper durch
die Hitze unter großen Stress gerät. Infos unter
https://herzstiftung.de/podcasts/tipps-hitze-herzmedikamente

Flüssigkeitsmangel nicht durch alkoholische Getränke ausgleichen
Übrigens: Auch die Wirkung von Alkohol bei Hitze werde noch immer oft
unterschätzt, erinnert der stellvertretende Vorsitzende der Herzstiftung.
„Bier oder Wein gegen den Durst zu trinken, ist der falsche Weg. Wer den
Flüssigkeitsmangel auf diese Weise auszugleichen versucht, der riskiert
ebenfalls eine überschießende Reaktion des Kreislaufsystems – insbesondere
dann, wenn der Alkohol mit anderen Risikofaktoren für Herz-
Kreislaufpatienten zusammenkommt“, warnt Schunkert.

Vorsicht in Höhen über 2500 Metern und bei extremem Klima
Neben der Hitze kann auch große Höhe den Körper unter Stress setzen –
nicht nur bei Wanderungen in den Bergen, sondern auch Aufenthalten und
beispielsweise Kulturreisen in hochgelegene Regionen. Bei leichter
körperlicher Aktivität gilt dabei als kritische Grenze eine Höhe von 2500
Metern, bei intensiver Belastung (Berganstieg) liegt die allerdings schon
deutlich darunter (zum Vergleich: Die Zugspitze ist 2962 Meter hoch, das
ebenfalls per Seilbahn erreichbare Klein-Matterhorn bei Zermatt 3883
Meter, und die bolivianische Hauptstadt La Paz liegt auf 3869 Metern). Mit
zunehmender Höhe wird die Luft dünner, es gelangt weniger Sauerstoff in
die Arterien. Dadurch steigt die Herzschlagrate. Der hohe Puls kann
insbesondere Menschen mit einer Herzschwäche enorm belasten. Zeitgleich
wird durch die intensivere Atmung CO2 vermehrt abgeatmet, was den Säure-
Basen-Haushalt im Blut durcheinander bringt. Eine langsame Akklimatisation
kann dies wiederum günstig beeinflussen. Auch extremes Klima kann diesen
Patienten besonders schaden. „Deshalb sind Höhenlagen sowie tropische und
arktische Weltregionen für Herzpatienten nicht zu empfehlen. Das Klima
dort strengt das Herz-Kreislauf-System einfach zu sehr an“, betont
Professor Dr. Thomas Meinertz, früherer Vorsitzender der Herzstiftung und
Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift „Herz heute“. Sinnvoller sei
es, an ein Urlaubsziel mit einem gewohnten Klima zu reisen. Als optimale
Reisezeit für Herzpatienten schlägt der renommierte Kardiologe und
Pharmakologe den Herbst und das Frühjahr vor.

Gründliche Planung mit Urlaubs-Paket der Herzstiftung als Sicherheits-Plus
Dabei ist eine gründliche Planung sinnvoll. Worauf es dabei ankommt, geht
auch aus dem großen Urlaubs-Infopaket der Deutschen Herzstiftung hervor.
Es beinhaltet neben vielen praktischen allgemeinen Tipps auch eine Reise-
Checkliste und ein Reise-Set für Herzpatienten. Das Infopaket ist unter
https://herzstiftung.de/urlaub-herzpatient oder telefonisch unter der
Nummer 069 955128-400 zu bestellen. Zu einer guten Vorbereitung gehört
auch, dass man sich über die Luftqualität am Urlaubsort informiert, gerade
auch bei Städtereisen. Denn Schadstoffe in der Luft ¬ neben Feinstaub
beispielsweise auch Kohlenmonoxid und Stickoxide ¬¬¬- können Entzündungen
begünstigen und auch Gefäßerkrankungen wie Ablagerungen in den Wänden der
Arterien (Arteriosklerose) befeuern. Gefährdet seien unter anderem
Patienten mit einer Koronaren Herzkrankheit (KHK), Herzrhythmusstörungen
oder Bluthochdruck. „Je nach Art der Herz- oder Kreislauferkrankung kann
sich Luftverschmutzung am Reiseort bereits innerhalb kurzer Zeit ungünstig
auf den Verlauf der Erkrankung auswirken, im schlimmsten Fall eine
Komplikation wie Herz- oder Hirninfarkt auslösen oder bei
Herzinsuffizienz-Patienten zu einem Krankenhausaufenthalt führen“,
berichtet Meinertz. Informationen zur Luftqualität an Urlaubszielen
weltweit finden Interessenten unter https://waqi.info/de/

Nach dem Anreisestress mit Augenmaß ins Urlaubsprogramm starten
Bei aller Planung sollte man allerdings auch darauf achten, das
Urlaubsprogramm nicht zu voll zu packen. Vor allem nach dem Anreisestress
benötige der Körper etwas Ruhe und eine gewisse Anpassungszeit am
Ferienort. Konkret bedeutet das: Aktivität ja – aber bitte mit Augenmaß,
rät die Herzstiftung. Verzichten Sie in den ersten Urlaubstagen auf
anstrengende Bergtouren, lange Fahrradtouren oder ausgedehnte Sonnenbäder.
Lieber moderate Belastung, und dabei sollten Sie möglichst die
Mittagssonne meiden. Etwas Vorsicht ist gerade für Herzpatienten auch beim
Baden geboten, vor allem in kalten Gewässern – sowohl beim Eintauchen als
auch beim Verlassen des Wassers. „Dabei kann es unter Umständen zu
Kreislaufproblemen kommen“, so Herzstiftungs-Experte Meinertz.

Ungewohnte Ernährung kann Wirkung von Medikamenten beeinflussen
Weil im Urlaub der Alltag oft anders abläuft als zuhause, sollten
Herzpatienten die Einnahme ihrer Medikamente nicht vergessen. Bei deren
Wirkung spielen übrigens auch die Essgewohnheiten eine Rolle. Betroffen
sind beispielsweise Patienten, die aufgrund von Vorhofflimmern oder einer
künstlichen Herzklappe das gerinnungshemmende Medikament Marcumar
einnehmen müssen. Fettes Essen und viele Lebensmittel mit einem hohen
Vitamin-K-Gehalt (etwa Spinat, Zwiebeln., Knoblauch, Mangold oder Linsen)
können die Wirkung von Marcumar beeinflussen. Deshalb sollten diese
Patienten die Werte ihrer Blutgerinnung in kürzeren Abständen
kontrollieren.

Ausweis für Herzschrittmacher oder Defibrillator nicht vergessen
Die schönste Botschaft zur Urlaubszeit: Auch die meisten Herzpatienten
können voller Vorfreude die Koffer packen und sicher verreisen. Wer jedoch
einen Herzschrittmacher oder Defibrillator in seiner Brust trägt, der
sollte den Ausweis für das Gerät nicht vergessen und diesen beispielsweise
bei Sicherheitskontrollen am Flughafen vorzeigen. Durch die
Kontrollschranken (jene, die aussehen wie Türrahmen) kann man zwar guten
Gewissens gehen, eine Untersuchung mit einem händischen Metalldetektor ist
eher ungünstig. Mehr Infos dazu gibt es unter https://herzstiftung.de
/schrittmacher-defi-reise

Bei folgenden Erkrankungen lieber auf eine Urlaubsreise verzichten
In manchen Fällen sollten Herzpatienten auf eine Urlaubsreise verzichten –
etwa dann, wenn sie unter folgenden Erkrankungen bzw. Symptomen leiden:
- Angina pectoris (Brustenge) bei geringen Belastungen, wie z. B.
Treppensteigen
- mit zunehmender Stärke auftretende Angina pectoris (Brustenge),
- Luftnot bei geringer Belastung wie Gehen zu ebener Erde oder
Treppensteigen,
- zunehmender Luftnot oder zunehmenden Ödemen (Wassereinlagerungen),
- wiederholtem Schwindel
- und plötzlichen Bewusstlosigkeiten (Synkopen)

– dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Service-Tipps

Checkliste für mehr Sicherheit
Eine Reise-Checkliste zu den wichtigsten Punkten einer guten
Reisevorbereitung und die Bestellmöglichkeit eines Reise-Sets für
Herzkranke bietet die Deutsche Herzstiftung kostenfrei unter
https://herzstiftung.de/urlaub-herzpatient oder telefonisch unter 069
955128-400

Reisehilfen für Herzpatienten
Damit Herzpatientinnen und -patienten möglichst sicher auf Reisen gehen
können, bietet die Herzstiftung ein kostenfreies Reise-Set (1x Checkliste
zur Reise-Vorbereitung, 1x Med. Sprachführer für Herznotfall im Ausland,
1x Notfallausweis) und weitere hilfreiche Materialien an:
https://herzstiftung.de/urlaub-herzpatient

Aus der Podcast-Reihe imPULS zum Schwerpunkt Reise

Hitze, Höhe & Hektik – Sicher reisen trotz Herzschwäche
In der aktuellen imPULS-Episode erläutert der Kardiologe Prof. Stephan von
Haehling, welche Reisevorbereitungen empfehlenswert sind, warum Pausen auf
der Reise besonders wichtig sind und wie Klima, Luftverschmutzung und Höhe
am Urlaubsort eine Herzinsuffizienz verschlechtern können. Hören Sie rein
unter https://herzstiftung.de/podcast-reisen-herzinsuffizienz

Herz-Tipp bei implantierbarem Defibrillator/Herzschrittmacher
Einige Schrittmachersysteme verfügen über die Möglichkeit, eine circadiane
Rhythmik zu programmieren. Bei einem Wechsel der Zeitzonen sollte diese
Funktion zuvor deaktiviert werden. Im Rahmen von Sicherheits-Checks können
die begehbaren Detektoren mit Schrittmachern/Defibrillatoren benutzt
werden. Manuelle Metalldetektoren sollten jedoch möglichst nicht direkt
über das Aggregat geführt werden (Schrittmacherausweis vorzeigen). Weitere
Infos unter: https://herzstiftung.de/schrittmacher-defi-reise

Infos zu den Themen Schwimmen, Wandern und Radfahren:
https://herzstiftung.de/schwimmen
https://herzstiftung.de/wandern
https://herzstiftung.de/radfahren

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