Natürliche Schönheit zu pflegen ist ein zeitloses Anliegen, das uns Frauen und Männern gleichermaßen am Herzen liegt. Die richtige Beautypflege kann dabei helfen, unsere Haut strahlend und gesund zu erhalten. Ein wichtiger Schritt ist die tägliche Reinigung des Gesichts, um Schmutz und überschüssiges Öl zu entfernen. Danach ist es ratsam, eine Feuchtigkeitscreme aufzutragen, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie vor dem Austrocknen zu schützen.
Neben der Gesichtspflege sollten wir auch unseren Körper nicht vernachlässigen. Regelmäßiges Peeling hilft, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Durchblutung anzuregen. Anschließend kann eine reichhaltige Körpercreme oder -lotion aufgetragen werden, um die Haut geschmeidig zu halten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Beautypflege ist der Sonnenschutz. Eine angemessene Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor sollte täglich aufgetragen werden, um vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen und vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Immer wieder wird der Fehler gemacht, dass man zahlreiche unterschiedliche Pflegemittel verwendet, dabei ist häufig eine Creme, wie die BB Cream von Alex Cosmetic ausreichend, um alle Bereiche ausreichend zu pflegen.
Neben äußerlicher Pflege ist es wichtig, auch auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf zu achten, um die natürliche Schönheit von innen heraus zu fördern.
Mit der richtigen Beautypflege-Routine können wir unsere Haut zum Strahlen bringen und uns in unserer eigenen Haut wohl und selbstbewusst fühlen.
Wie oft sollte man sein Gesicht reinigen?
Die Häufigkeit der Gesichtsreinigung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Hauttyp, Umweltbedingungen und persönlichen Vorlieben. Im Allgemeinen wird empfohlen, das Gesicht zweimal täglich zu reinigen, morgens und abends. Dadurch werden Schmutz, überschüssiges Öl und Make-up-Rückstände entfernt, um die Poren frei zu halten und Unreinheiten vorzubeugen. Es ist wichtig, dabei milde Reinigungsprodukte zu verwenden, die die Haut nicht austrocknen. Menschen mit fettiger oder zu Akne neigender Haut können jedoch von einer zusätzlichen Reinigung am Nachmittag profitieren, auch der Klimawandel trägt dazu bei, dass unsere Haut empfindlicher wird. Man sollte darauf achten, die Haut sanft zu behandeln und sie nach der Reinigung mit einer geeigneten Feuchtigkeitscreme zu pflegen.
Ist Make-up schädlich für die Haut?
Make-up an sich ist nicht per se schädlich für die Haut, solange es korrekt angewendet und entfernt wird. Allerdings können einige Inhaltsstoffe in Make-up-Produkten bei manchen Menschen Reizungen, Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen. Zudem kann das Tragen von schwerem oder langanhaltendem Make-up die Poren verstopfen und zu Hautunreinheiten führen. Es ist wichtig, hochwertige, nicht komedogene Produkte zu wählen und regelmäßig eine gründliche Make-up-Entfernungsroutine durchzuführen. Die Haut sollte vor dem Auftragen von Make-up auch gut gepflegt und mit Feuchtigkeit versorgt werden. Eine ausgewogene Hautpflege und das gelegentliche "Atmen" der Haut ohne Make-up können ebenfalls vorteilhaft sein.
Ist eine professionelle Hautanalyse sinnvoll?
Eine professionelle Hautanalyse kann äußerst sinnvoll sein, um eine fundierte Einschätzung des Hautzustands zu erhalten und eine maßgeschneiderte Pflegeroutine zu entwickeln. Hautexperten, wie Dermatologen oder Kosmetikerinnen, verwenden fortschrittliche Technologien und ihre Fachkenntnisse, um die Haut gründlich zu analysieren. Dabei werden Faktoren wie Feuchtigkeitsgehalt, Talgproduktion, Elastizität, Pigmentierung und mögliche Hautprobleme untersucht.
Eine solche Analyse ermöglicht es, spezifische Hautbedürfnisse zu erkennen und darauf basierend geeignete Produkte und Behandlungen zu empfehlen. Zudem können sie frühzeitig Hautprobleme oder Anzeichen von Hautalterung erkennen, um präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Eine professionelle Hautanalyse bietet somit eine wertvolle Grundlage, um die Hautgesundheit zu verbessern, Probleme zu lösen und langfristig eine strahlende und gesunde Haut zu erhalten. Es lohnt sich, diese Expertise in Anspruch zu nehmen, um optimale Ergebnisse zu erzielen und die individuellen Hautbedürfnisse effektiv anzugehen.
Sondra Radvanovsky als Turandot und Piotr Beczala als Prinz Calaf am Ende der Vorstellung Foto Marinella Polli
Besetzung Musikalische Leitung Marc Albrecht Inszenierung Sebastian Baumgarten Bühnenbild Thilo Reuther Kostüme Christina Schmitt Lichtgestaltung Elfried Roller Video Philipp Haupt Choreinstudierung Janko Kastelic Choreografie Sebastian Zuber Dramaturgie Claus SpahnTurandot Sondra Radvanovsky Altoum Martin Zysset Timur Nicola Ulivieri Calaf PiotrBeczała Liù Rosa Feola Ping Xiaomeng Zhang Pang Iain Milne Pong Nathan Haller Ein Mandarin Jungrae Noah Kim Philharmonia Zürich Chor der Oper Zürich Chorzuzüger Zusatzchor des Opernhauses Zürich
Turandot: Nicht nur ‘Nessun dorma’
Turandot Szenenfotos von Monika Rittershaus
Wir alle wissen, dass ‘Nessun Dorma’, die grosse Arie des Prinzen Calaf, der absolute Hit in Puccinis Oper ‘Turandot’ ist; für alle Opernliebhaber, aber nicht nur. Wir wissen anderseits ebenfalls, dass auch die ganze Oper eine der meistgespielten in allen Theatern der Welt ist. Vielleicht weil sie zu einem Genre gehört, das schwer zu definieren ist: eine dunkle Liebesgeschichte, eine involvierende Seifenoper, ein Thriller, ein Märchen, ein Gender-Drama, das den ewigen Kampf zwischen Mann und Frau beschreibt. Jedenfalls eine Mischung, die jedem Opernhaus Erfolg und dem Publikum Genuss sichert.
Eine Prinzessin und ihre Rätselfragen
Turandot Szenenfotos von Monika Rittershaus
Das Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni nach einer Fragment-Fassung von Carlo Gozzi erzählt von der schönen Prinzessin Turandot, welche die schreckliche Gewohnheit hat, all jene zu töten, die in sie verliebt sind, jedoch nicht imstande sind, ihre drei Rätselfragen zu lösen. Eines Tages gelingt es Calaf die richtigen Antworten zu finden ………. Aber wir wollen ja nicht die ganze Geschichte erzählen….
Die neue Zürcher Produktion
Turandot Szenenfotos von Monika Rittershaus
Wir möchten nur berichten, dass am letzten 18. Juni eine neue Produktion von Giacomo Puccinis Publikumsliebling auch am Opernhaus Zürich Première feierte, auf welche Weise und wie. Marc Albrecht erstmals am Pult des Opernhauses und Regisseur Sebastian Baumgarten hatten ein überaus interessantes Opernspektakel versprochen, und ihr Versprechen wird gehalten: die neue Operninszenierung ist bestimmt eines der grossen Kulturevents dieses Zürcher Sommers. Der Deutsche Maestro zeigt seine Liebe zu den Klangfarben des Italienischen Komponisten, und leitet mit Enthusiasmus die ‘Philarmonia Zürich‘ durch die schillernde Partitur. Präzis folgen ihm die Musiker sowie die Sänger: alle, ohne Ausnahme, begeistern von Anfang bis zum Schluss das zahlreiche, aufmerksame Publikum.
Eine hochkarätige Besetzung
Turandot Szenenfotos von Monika Rittershaus
Zum Erfolg der Vorstellung trägt relevant die Sopranistin Sondra Radvanovsky bei, zum ersten Mal in der kurzen aber äusserst schwierigen Titelrolle. Mit ihrer atemberaubenden, ausdrücklichen Stimme, aber auch mit grossem Einfühlungsvermögen, interpretiert sie eine durch die Traumata ihres Vorlebens verunsicherte Frau, eher als die düstere, mordlüsterne Prinzessin. Sehr glaubwürdig Piotr Beczala, der auch gerade in dieser Produktion sein Rollendebüt als mutiger Prinz Calaf gibt: an der Première war er stimmlich nicht immer makellos, aber es ist nach wie vor ein grosses Vergnügen den polnischen Star-Tenor zu hören und zu sehen. Sehr gut, aber unserer Meinung nach vor allem szenisch, Rosa Feola, als getreue Dienerin Liù. Natürlich waren die Zuschauer besonders nach „Tu, che di gel sei cinta“ berührt. Mit diesem Einsatz feiert sie ebenfalls ihr Opernhaus-Debüt. Zum Cast gehören auch Martin Zysset, tadellos als Imperatore Altoum, Nicola Ulivieri als Timur, Xiaomeng Zhang als Ping, Iain Milne als Pang, Nathan Haller als Pong und Jungrae Noah Kim als ein Mandarin. Gewaltig auch die Leistung des von Janko Kastelich meisterhaft vorbereiteten ‘Chor der Oper Zürich’ (zusammen mit Chorzuzügern, Zusatzchor, SoprAlti und Kinderchor des Opernhauses Zürich).
Science-Fiction, Bienen und Kriegsbilder
Turandot Szenenfotos von Monika RittershausTurandot Szenenfotos von Monika Rittershaus
Für diese ‘Turandot’ konnte das Opernhaus den Berliner Sebastian Baumgarten verpflichten, dessen Regiekonzept sicher alles andere als konventionell ist. Ohne jenes orientalische Kolorit, das fast alle Turandot-Produktionen charakterisiert, kann Baumgartens Inszenierung von Puccinis letzter Oper gefallen oder nicht, aber sie ist sicher einzigartig. Dem Regisseur und seinem hochkarätigen Team gelingt es voll und ganz, das Werk aus Umfeld und Zeit eines wenig plausiblen Chinas loszulösen. Sowohl mit Thilo Rheuters Bühnenbild, mit Christina Schmitts Kostüme, mit Sebastian Zubers etwas zu sehr im Takt mit der Musik stehenden Choreographien als auch mit Philipp Haupts Videos, wird das Publikum hingegen mit Science-Fiction einerseits, mit Kriegs- und Machtbildern, mit faschistischen Uniformen und Strukturen im Vorder- und Hintergrund konfrontiert. Dazu mit einem Bienenstock, wo die ‘Bienenkönigin’ Turandot wohnt und ihre Rache vorbereitet.
E qui il Maestro è morto
Opernhaus Zürich Turandot Première vom 18. Juni, besucht von Marinella Polli
Ohne zu sprechen von den nicht sehr verständlichen Projektionen auf einem Blatt Papier (eines Kalenders? Einer Agenda? Eines Notizbuchs?) und von Texten, die eingeblendet werden zwischen den einzelnen Akten. Eine Verbindung zwischen der Oper und Puccinis Biografie, welche wirklich nicht notwendig ist. Mit anderen Worten, eine überladene Bühne, mit allzu vielen Verzierungen, Einfällen und Assoziationen. Viel zu viel; “Troppa carne al fuoco” würden die Italiener sagen. Und am Schluss noch ein letzter Satz in grossen Buchstaben “Hier endet die Aufführung, da der Maestro an diesem Punkt verstarb”, jene Aussage, mit welcher Toscanini 1926 die Uraufführung der Oper nach Liùs Tod beendete. Franco Alfanos nachkomponierter Schluss wurde in der Tat erst in späteren Aufführungen von ‘Turandot’ gespielt. In Zürich endet die Vorstellung ebenfalls an dieser Stelle, das heisst nach Liù Selbstmord: die Dienerin stirbt und Calaf und Turandot bleiben stumm zurück und schauen sich tief in die Augen.
Turandot Szenenfotos von Monika Rittershaus
Anlässlich der Première reagierten die zahlreichen Zuschauer gegenüber allen anderen Künstlern mit Enthusiasmus, während das Regieteam ein paar Buhrufe erntete. (Bis zum 8. Juli, jedoch auch noch 4 Aufführungen im Jahr 2024)
Die Tallis Scholars beim Konzert in der Elbphilharmonie Foto Daniel Dittus
Besetzung und Programm:
The Tallis Scholars Vokalensemble
Leitung Peter Phillips
Sebastián de Vivanco Magnificat Octavi Toni / aus: Liber magnificarum Robert Parsons O bone Jesu Heinrich Isaac Tota pulchra es Sebastián de Vivanco Sicut lilium Sebastián de Vivanco Veni, dilecte mi Costanzo Festa Quam pulchra es Judith Weir Ave regina caelorum Orlando di Lasso Ave regina caelorum Francis Poulenc Salve regina William Cornysh Salve Regina
Manchmal fragt man sich schon, was diese Architekten denken. Vielleicht sollte man denen mal beibringen, dass halt ab und zu das Spektakuläre, das rein Ästhetische zugunsten der Funktionalität und Zweckdienlichkeit etwas in den Hintergrund gehörte.
Fehlende Aufsichtspflicht der Budgetverantwortlichen
Es wäre doch auch die Pflicht der Budgetverantwortlichen, falls für die Renovierung, den Bau der Objekte zum Teil, oder ganz, öffentliche Mittel aufgewendet werden, die entsprechenden Pflichten, Auflagen im Vertrag besonders zu vermerken und auch zu kontrollieren, gegebenenfalls einzuschreiten.
Zürcher Tonhalle als Negativbeispiel
Tonhalle Zürich rosser Konzertsaal
So sind in der Tonhalle in Zürich, bei Renovationskosten (2017 – 2020) von 175 Millionen Franken grad mal ca. ein Dutzend Damentoiletten vorhanden. Das mag ja gereicht haben, als im Jahre 1895 Johannes Brahms bei der Eröffnung am 19. Oktober 1895 das erste Konzert, unter anderem mit einem eigenen Werk dirigierte. Damals waren die meisten Besucherinnen wohl aus der Stadt und konnten teilweise in der Konzertpause das stille Örtchen in ihrem Zürcher Zuhause aufsuchen und benutzen.
Insgesamt umfasst der Saal neu 1430 Plätze, 116 weniger als vor dem Umbau.
Man kann annehmen, dass etwa die Hälfte der Konzertbesucher*innen dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen sind und 12 WCs für ungefähr 700 Personen wohl kaum ausreichend sind.
Hier die Antwort, wieso ich das in einem Konzertbericht schreibe.
Obwohl Schweizer, also Angehöriger eines Berg – oder zumindest Alpenvolkes bin ich mir Bergsteigen, dazu noch in einem Konzertsaal, überhaupt nicht gewohnt, da dessen auch nicht mächtig und auch nicht schwindelfrei.
Da ist es auch nicht unbedingt tröstlich zu sehen, da nicht alle Besuchenden im Teenager – oder Twen Alter, dass auch andere mehr als Mühe haben, ohne Seil und Steigeisen, sich auf den Rängen zu bewegen und ihre Plätze zu erreichen.Einmal mehr ärgerte ich mich über die, als Zuschauertribünen deklarierten Steilrampen im großen Konzertsaal in der, zugegebenermaßen, wunderschönen Elbphilharmonie in Hamburg, deren Bau am Ende mit rund 866 Millionen Euro etwas mehr als das 11,24-fache der mit ursprünglich 77 Millionen Euro geplanten Summe zu Buche schlug, also fast eine Milliarde, eigentlich unvorstellbar, aber dann auch so Besucher unfreundlich.
Inklusion heute ein ganz großes Thema, nicht so in der Elphi
Blick aif Hamburg vom 15. Stock der Elbphilharmonie
Besonders in den heutigen Zeiten, wo doch überall Inklusion ein großes Thema ist man damit sogar wirbt um sich ein positives Image zu erschaffen, wäre es doch nicht mehr als angebracht und selbstverständlich, dass man dieser wichtigen Angelegenheit, die, zumindest in der Schweiz, sogar in der Verfassung festgeschrieben ist, Rechnung trägt und so wenigstens Minimalstandards einhält.
Wenn Du nicht grad Tickets in der teuersten Kategorie, also Parterre hast und in den oberen Stockwerken kein Ticket in Reihe 6, 5 geht auch noch, ist äußerste Vorsicht angebracht, vor allem für Personen, die nicht mehr so trittsicher sind und auch für solche, die nicht mehr ganz gut sehen.
Die einzelnen Reihen, nur über sehr steil angeordnete Stufen erreichbar, sind nicht mit durchgehendem Handlauf versehen, sodass teilweise ein (relativ gefährliches) B balancieren von Reihe zu Reihe vonnöten ist. Wenn Du Glück hast, stellt Dir ein anderer, hilfsbereiter, Besucher kurz seine Schulter zum Abstützen zur Verfügung, bis Du sicher an Deinem Platz angekommen bist.
Zum Konzert der britischen Vokalartist*innen
Tallis Scholar in der Elbphilharmonie
Seit ihrer Gründung vor genau 50 Jahren bilden die britischen Tallis Scholars eines der weltweit führenden Vokalensembles für Renaissance- und geistliche A-cappella-Musik. Die Tallis Scholars sind eine Ikone der Alten Musik. Gegründet vor 50 Jahren und bekannt für ihre Interpretationen des Renaissance-Repertoires. Mit dem waren sie jetzt auch in der Elbphilharmonie zu Gast – und gaben dem Konzert eine beinahe mystische Aura.
Elbphilharmonie: Diese Liebe war leider ein bisschen zu kühl
Tallis Scholars mit Leiter Peter Philipps
Sechs Sängerinnen und vier Sänger standen da auf der Bühne im Großen Saal, stimmungsvoll ausgeleuchtet. Die Musik von Komponisten wie Sebastián de Vivanco oder Heinrich Isaac schien fast wie von selbst zu fließen. Dirigent Peter Phillips brauchte nur ein paar kleine Gesten, mehr nicht. Unterstützt von der kristallinen Akustik, verströmte das Ensemble den typischen Tallis-Sound: Er hat eine fast schon schmerzliche Klarheit. Mit Akkorden, die den Raum sirren lassen. Mit einer unglaublichen Transparenz. Und mit einem hellen, vibrato losen Strahl der Soprane, der manchmal wie ein vokales Laserschwert durch die Luft schneidet und auf dem Trommelfell kitzelt.
Peter Phillips Leitung der Tallis Scholars
Das klingt wie ein Konzentrat der britischen Chortradition. Allein, es passte nur so halb zum Programm. Für den Themenschwerpunkt „Liebe“ beim Internationalen Musikfest hatten die Tallis Scholars einige Hohelied-Motetten ins Zentrum gerückt. Also Vertonungen jener König Salomo zugeschriebenen Texte aus dem Alten Testament, die von den Wonnen der Liebe schmachten und dabei auch erotische Bilder und Metaphern nutzen.
Da nicht ein ausgewiesener Chormusikkenner, diesem Genre auch nicht grad besonders zugeneigt, geniesse ich diese Art Musik lieber in Kathedralen, Klöstern oder anderen Kirchen, Locations, die sich für sakrale Musik besser eignen, als ein relativ nüchterner Konzertsaal.
Trotz allem ist der Besuch eines Events in der Hamburger Elbphilharmonie immer ein ganz besonderes Ereignis und ich verbinde dies auch immer mit dem, für mich stimmigen Rahmenprogramm in Form der Anreise per Fähre ab den Landungsbrücken und einem gepflegten Nachtessen in www.carls-brasserie.de vis a vis des monumentalen Herzog – de Meuron Baus vor dem Konzert.
Das Lucerne Festival Strings Oktett bei der Intonation von Eugene Enescu im Zeugheersaal
Besetzung und Programm Die Festival Strings Chamber Players in Grossbesetzung: zu acht! ANTONÍN DVOŘÁK · Streichquartett F-Dur op. 96 «Amerikanisches» GEORGE ENESCU · Streichoktett C-Dur op. 7
Letztes Konzert der Saison im vollbesetzten Zeugheersaal an diesem, schon fast hochsommerlichen Sonntag.
Zurückversetzt in einen Salon der Pariser «Haute volée»
vlnr Daniel Dodds Violine Izabela Iwanowska Violine Dominik Fischer Viola Jonas Iten Violoncello
Schon bei den ersten Tönen fühlt man sich zurückversetzt in einen Salon der «Haute volée» in Paris, Wien, Budapest oder Prag des 19. Jahrhunderts, als solch intime Konzert Abende zu «geben» ein Muss war für jede*n Angerhörige*n der Oberschicht der Metropolen Europas und dies oft mit den angesagtesten Virtuosen der damaligen Zeit wie z.B. Franz Liszt, Fréderic Chopin, Georges Bizet, Hector Berlioz usw.
Antonín Dvorák Streichquartett Nr. 12 “American”
Meisterwerk aus Amerika
Das Lucerne Festival Strings Chamber Players Quartett
Amerika im Sommer 1893 – in dem kleinen Ort Spillville, 350 Kilometer westlich von Chicago. Der Komponist erholt sich von den Strapazen der hektischen Großstadt New York. Die Landschaft am Turkey River beeindruckt und inspiriert ihn. In nur zwei Wochen komponiert er sein Streichquartett in F-Dur op. 96.
Doch auch die Musik der Neuen Welt, der Jazz findet Eingang in sein Werk. Im “Amerikanischen Quartett” notiert der Komponist Rhythmik, die die klassische Streichquartettbesetzung schon fast in eine groovende Jazzband verwandelt.
Antonín Dvorák in Amerika
Ende September 1892 reiste Antonín Dvořák zum ersten Mal nach Amerika. In New York sollte er Direktor des National Conservatory of Music werden. Sein Auftrag lautete, die Musikkultur des Landes aufzubauen. Für den fest in Böhmen verwurzelten, fast 50-jährigen Komponisten war es kein leichter Schritt, die Heimat zu verlassen und sich auf eine andere Gesellschaft einzustellen. Dennoch unternahm Dvořák dieses Wagnis, stieg auf einen Dampfer und reiste über den Atlantik.
Spazieren, Plaudern, Komponieren
Das Lucerne Festival Strings Chamber Players Quartett
Das „Amerikanische Quartett“ ist neben der Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ eines der berühmtesten Werke aus Dvořáks Zeit in Amerika. Diese dauerte (mit Unterbrechung) von Herbst 1892 bis zum Frühling 1895. Das Quartett schrieb er während der ersten Sommerfrische, die er in Spillville in Iowa zubrachte – über tausend Meilen von New York entfernt.
Die sehr tschechisch geprägte Gemeinde dort war für Dvořák ein Ersatz für den Aufenthalt in Vysoká in Böhmen, wo er sonst seine Ferien zubrachte. Erholsam, auch wenn er in Spillville oft sehr einsam war. „Früh stand er um vier auf, und ging spazieren – zum Bach oder zum Fluss – und um fünf kehrte er zurück. Nach dem Spaziergang plauderte er ein wenig, kehrte heim, arbeitete …, dann ging er wieder spazieren“, erinnerte sich Dvořáks Reisebegleiter Josef Jan Kovarík.
Irgendwo zwischen Spazieren und Plaudern fand Dvořák die Ideen für ein neues Streichquartett. Innerhalb gerade einmal zwei Juniwochen war es fertig. Dank der Freiheit und Offenheit, die es ausstrahlt, wie offensichtlich die Musik die Naturklänge nachahmt, ist gelegentlich der Bezug zur „Pastorale“ von Beethoven gezogen worden. Vielleicht hört man im ersten Satz aber auch eine Eisenbahnfahrt durch die Prärie? Ganz gleich, dieser Musik wohnt in jedem Fall eine große imaginative Kraft inne.
Einflüsse aus vielen Welten
Wie schon in seiner Neunten Sinfonie gestaltet Dvořák die Themen seines Streichquartetts sehr originell. Für die Melodien verwendet er häufig die Fünftonleiter. Das erinnert an Gospels wie „Swing Low, Sweet Chariot“. Andererseits ist das Quartett auch stark von der europäischen Musik beeinflusst: die Folge der Sätze etwa, auch die enge Verzahnung der Stimmen oder das schnelle Wandern der Motive durch die Partitur.
Mit dem zweiten Satz erreicht das Stück einen elegischen Höhepunkt, es verdichtet sich wortwörtlich in der Höhe. Das Scherzo schöpft seine Kraft aus kurzen, aufstrebenden Figuren und einem raffinierten Frage-und-Antwort-Spiel. Das Finale ist ein Meisterstück aus rhythmischem Witz, melodischer Schönheit, klanglichem Volumen und großen Kontrasten.
Im Januar 1894 wurde das 12. Streichquartett Dvořáks in Boston uraufgeführt. Bis heute genießt es große Popularität. Von „amerikanischer“ ist es längst zur Weltmusik geworden.
Freuen sich über den Applaus vlnr Daniel Dodds Violine Izabela Iwanowska Violine Dominik Fischer Viola Jonas Iten Violoncello
Die Wiedergabe des Dvořákschen Meisterwerks durch das Strings Chamber Players Quartett zeichnete sich aus durch höchste Präzision, viel Schwung und sichtliche Spielfreude, bestechende kurze Solosequenzen der einzelnen Stimmen und vollkommene Harmonie im Zusammenspiel, kurz, Kammermusik als musikalischer Leckerbissen. Daniel Dodds wusste seine Mitmusiker*innen mit kurzen Blickkontakten und wenigen Kopfbewegungen perfekt mitzunehmen auf der akustischen Reise durch die Partitur. Das sichtlich beeindruckte Publikum honorierte diese Leistung denn auch mit einem langanhaltenden, kräftigen Applaus.
George Enesccu Oktett C-Dur Opus 7
Das Lucerne Festival Strings Oktett bei der Intonation von Eugene Enescu im Zeugheersaal
Enescus Oktett, das erstaunliche Werk eines Neunzehnjährigen, ist im Jahr 1900 an der Schwelle von französischem Einfluss und zunehmend sich ausprägender Individualstilistik entstanden
Daniel Dodds leitete das Ensemble, insgesamt sechs Musiker und zwei Musikerinnen, vom ersten Pult aus – hochqualifizierte, hochkarätige Individuen der gleichen Generation, vereint im Willen, eine Spitzenleistung zu erbringen. Dodds hatte das Heft in der Hand, aber wenn seine Stimme pausierte, übernahmen die Führer anderer Stimmgruppen zwanglos die Leitung. Wieder hörte ich kongeniales, engagiertes und konzentriertes Musizieren aus einem Geist, obwohl es sich nicht um ein langjähriges, in dieser Konstellation, festgefügtes Ensemble handelt.
Des Rumänen Leidenschaftlichkeit in Noten umgesetzt
Das Lucerne Festival Strings Oktett bei der Intonation von Eugene Enescu im Zeugheersaal
Und erst die Musik! Schon der Eingangssatz ist sehr leidenschaftlich, spannend, erinnert im Temperament gelegentlich an Mendelssohns Oktett, doch ohne dessen persistente, oft nervöse Motorik: hier sind es rasch schreitende Pizzicato, die den Fluss am Laufen halten. Enescus Musik ist intensiv, glühend, äußerst expressiv, hinreißend, oft dramatisch, gegen Schluss auch rührend, intim. Kurz vor dem verklingenden Schluss hat die erste Violine ein Solo, das in seiner wehmütigen Art an den langsamen Satz aus Dvořáks Neunter erinnert. Das Très fougeux ,sehr resolut und ebenso leidenschaftlich intoniert, aber auch genauso vielfältig: neben dramatischen, eruptiven Abschnitten steht ein inniges Violinsolo, das von Richard Strauss sein könnte.
Dramatik pur im Ablauf
Die Ausführenden geniessen den langanhaltenden Schlussapplaus
Diese Segmente stehen nicht einfach nebeneinander, sondern bilden einen sinnfälligen dramatischen Ablauf, in dem die Spannung auch über Pausen gehalten wird, hin zum erst furios-heftigen Schluss, der dann doch leise verklingt: Musik, die mir manchmal fast das Herz stocken ließ. Der langsame Satz, meist con sordino, folgt attacca: ruhig schreitend, Soli mit wunderbaren, sehnsüchtigen Melodien, hier aber nie schwülstig, und auch da, über Steigerungswellen hinweg, ebenso im pp, ließ die Spannung, die Intensität nie nach. Ein Crescendo zu einem tremolierten Fortissimo leitet nahtlos über in den abschließenden Mouvement de valse. Dieser erinnerte mich in seinem Zug, dem Vorwärtsdrang, der Dramatik an Ravels La valse – manchmal ähnlich übersteigert, aber ohne dessen absurde Komponente: wiederum hinreißend in seiner dramatischen Polyphonie. Später mischen sich wunderbar wehmütige Walzermelodien in das vielfältige Geschehen. Ein ungemein faszinierendes Werk, das das Oktett der Festival Strings Chamber Players überzeugend darzubieten wusste und so das Auditorium ungemein beeindruckte, was sich durch den langanhaltenden, stürmischen Schlussapplaus manifestierte.
Fazit dieses Sonntagnachmittag im Schweizerhof
Einmal mehr ein wundervoller Konzertnachmittag in exquisitem Ambiente, eine Konzertreihe, eigentlich aus der «Corona Not» geboren, die nach Fortsetzung ruft, war doch der Zeugheersaal, mit seiner Kapazität von ca. 200 Plätzen, seit Konzertreihe Beginn im Juni 2020, immer voll besetzt.