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Umweltpreis der BAUM-Stiftung für Flensburger Wissenschaftlerin

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Prof. Dr. Frauke Wiese erhält den renommierten BAUM-Preis in der Kategorie
„Wissenschaft“. Mit dem Preis werden Engagierte in Unternehmen,
Wissenschaft und Journalismus ausgezeichnet, die sich für Umweltschutz und
Nachhaltigkeit einsetzen. Die Flensburger Wissenschaftlerin wird für Ihre
Forschung im Bereich „Suffizienz“ ausgezeichnet.

Flensburg, 26.08.2025 Wie können alle Menschen gut leben und gleichzeitig
die planetaren Grenzen eingehalten werden? – Dieser Frage geht Prof. Dr.
Frauke Wiese mit ihrer Nachwuchsforschungsgruppe auf den Grund. Die Gruppe
fokussiert sich auf das Konzept der Suffizienz: Also der Entwicklung einer
Strategie, wie Energie- und Ressourcenverbrauch durch soziale Innovationen
verringert und möglichst ganz eingespart werden können. Prof. Dr. Frauke
Wiese erklärt: „Wir beschäftigen uns mit der Fragestellung, welche
gesellschaftlichen und politischen Strategien es braucht, um Konsum und
Produktion maßvoll zu reduzieren und Energie und Ressourcen angemessen zu
verteilen.“

Energie- und Ressourcenverbrauch senken
Verschiedene Themenkomplexe geraten dabei in den Blick. Die Forschenden
schauen dabei nicht auf Individuallösungen, sondern sammeln, vergleichen
und modellieren verschiedene gesamtgesellschaftlichen oder politische
Vorgaben, die dazu beitragen die ressourcenschonenden Verhaltensweisen
attraktiver zu machen. Ansätze gibt es viele: Bei der Mobilität
beispielsweise geht es darum statt privater Autos, Radfahrer*innen,
Fußgänger*innen und den ÖPNV zu stärken. Im Bereich Gebäude stehen eine
bedarfsgerechte Verteilung von Wohnraum und Umnutzung statt Neubau im
Fokus. Und bei Produktion und Konsum tragen neben langlebigeren und
reparierbaren Produkten gemeinschaftlicher Nutzung, Werbeeinschränkung
auch Exnovation, der bewusste Ausstieg aus schädlichen Technologien, zu
einer Ökonomie des Genug bei.
„Während in der öffentlichen Diskussion vor allem technische Lösungen wie
Effizienz und Erneuerbare Energien Fokus stehen, schauen wir vor allem auf
soziale Innovationen. Es gibt ein großes Potenzial unseren Energiebedarf
und damit auch unseren Ressourcen- und Flächenbedarf zu reduzieren auch
ohne unsere Lebensqualität einzuschränken. Das hängt aber nicht von der
Verantwortung einzelner ab, sondern ist eine kollektive Aufgabe, die gute
gesellschaftliche Rahmenbedingungen braucht“, erläutert Frauke Wiese das
Themengebiet.
Insgesamt geht es um die Fragen: Welche Maßnahmen tragen dazu bei allen
Menschen ein gutes Leben innerhalb planetarer Grenzen zu ermöglichen?
Welche politischen Rahmenbedingungen braucht es, um Energiebedarfe so zu
reduzieren, dass in Deutschland, aber auch in Europa ökologisch tragbar
und sozial gerecht gewirtschaftet werden kann?

Mit Modellierungen und Daten Herausforderungen angehen
Mit ihrem Team stellt Frauke Wiese Daten und Tools für andere Forschende
bereit um Potenziale verschiedener Politikmaßnahmen zur Reduktion von
Energie- und Flächenbedarfe zu quantifizieren. Die Ergebnisse werden der
Zivilgesellschaft, vor allem aber auch der Politik als Entscheidungshilfen
auf dem Weg zu einer gerechten Transformation unserer Energiesysteme zur
Verfügung gestellt. In einer Suffizienzpolitik-Datenbank stellen die
Forschenden ca. 400 praxistaugliche Maßnahmen vor, mit denen Suffizienz
gesamtgesellschaftlich integriert und gedacht werden kann. In ihrem
kürzlich veröffentlichten „Impuls zur Entwicklung einer
Suffizienzstrategie für Deutschland“ skizziert die Gruppe eine nationale
Suffizienzstrategie, und macht konkrete Politikvorschläge für
Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung.

Wissenschaftlerin wird nun mit dem BAUM-Umweltpreis ausgezeichnet
Für ihre Arbeit in diesem Bereich erhält Frauke Wiese nun den BAUM |
Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis.  Der Preis wurde 1993 ins Leben gerufen.
Mit ihm werden jährlich Menschen in Unternehmen, aus der Wissenschaft und
dem Journalismus gewürdigt, die sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit
einsetzen.
Studierende können an der Europa-Universität Flensburg im Master
„Sustainable Energy“ in der Vertiefungsrichtung „Transformation“ gleich
von den neusten Forschungserkenntnissen profitieren. In diesem Master-
Programm betrachten sie die Energiewende nicht nur aus technischer
Perspektive, sondern nehmen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte
in den Blick. „Mir ist es wichtig, dass die Forschungserkenntnisse, die
wir gewinnen, direkt angewendet werden. Daher freue ich mich, dass meine
Lehre zum Thema Suffizienz auf großes Interesse bei unseren Studierenden
stößt.“

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