Zum Hauptinhalt springen

Das Elektroauto laden, wenn „grüner“ Strom fließt: Forschungsteam der Hochschule Osnabrück entwickelt CO2-Kompass

Software veranschaulicht, woher der eingespeiste Strom zu einem bestimmten
Zeitpunkt stammt. Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung fördert das Projekt
mit mehr als 140.000 Euro

Die Nachfrage wächst: Am 1. Januar 2020 betrug der Bestand an Elektroautos
auf deutschen Straßen laut Kraftfahrt-Bundesamt mehr als 136.600
Fahrzeuge. Im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von mehr als 53.000.
Zugleich haben zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer nach einer Studie des
Instituts für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt den Wunsch, Elektrofahrzeuge zu jenen Zeitpunkten zu laden, an
denen der Strom vor allem aus erneuerbaren Quellen generiert wird.

Auch vor diesem Hintergrund hat ein Forschungsteam der Hochschule
Osnabrück den CO2-Kompass entwickelt. Die web-basierte Plattform macht für
Kundinnen und Kunden transparent, woher der eingespeiste Strom stammt. In
einem nächsten Schritt soll die Software unter anderem in eine „Smarte
Ladesäule“ integriert werden. Sie ist in der Lage, bevorzugt dann zu
laden, wenn CO2-armer, „grüner“ Strom fließt. Die Aloys & Brigitte
Coppenrath Stiftung fördert das Projekt mit mehr als 140.000 Euro.

„Wir haben eine Software entwickelt, die die Zusammensetzung der
Stromerzeugung transparent macht, zu welchen Anteilen der Strom also zu
einem bestimmten Zeitpunkt zum Beispiel aus Solarkraft, Windkraft oder
Atomkraft stammt“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Hans-Jürgen
Pfisterer. „Damit einher geht die Berechnung der CO2-Emissionen, für die
das System täglich um 0 Uhr auch eine Prognose für die nächsten 24 Stunden
erstellt.“

Der CO2-Kompass basiert auf einer Schnittstelle zwischen der Datenbank des
Verbandes Europäischer Übertragungsnetzbetreiber und der Datenbank des
CO2-Kompasses. „In unserer Datenbank werden die Stromproduktionsdaten für
jeden der bundesweit vier Netzbetreiber und für Deutschland im Gesamten
gespeichert“, erläutert der Doktorand Lucas Hüer. In fünfminütigen
Abständen werden die Rohdaten übermittelt. Im nächsten Schritt folgt eine
Berechnung der CO2-Werte auf Grundlage der Produktionszahlen. Eine
sogenannte REST-Schnittstelle ermöglicht es schließlich, die Emissions-
Informationen mit elektrischen Geräten zu koppeln.

„So ist beispielsweise die Verbindung des CO2-Kompasses mit einer
intelligenten Ladesäule möglich. Sie erfragt über die Schnittstelle
kontinuierlich den aktuellen Strommix inklusive zugehöriger
Emissionswerte“, erläutert Pfisterer. „Dementsprechend können die
Ladevorgänge zeitlich angepasst werden.“ Auch eine Verknüpfung mit anderer
Hardware, etwa Haushaltsgeräten, Wärmepumpen oder Klimaanlagen, ist
möglich.

„Und natürlich lässt sich der CO2-Kompass grundsätzlich zur Visualisierung
nutzen“, sagt Pfisterer. „Man kann sich auf einer Webseite mit wenigen
Klicks anhand eines Liniendiagramms die aktuellen Emissionen der
deutschlandweiten Energieerzeugung ansehen oder aber einen bestimmten
Zeitraum auswählen.“

Dr. Felix Osterheider, Vorstandsvorsitzender der fördernden Aloys &
Brigitte Coppenrath Stiftung, hat die Idee überzeugt: „Die Transparenz der
Energieerzeugung ist einer der Schlüsselfaktoren, um sowohl im privaten
Bereich als auch in der Wirtschaft Geräte möglichst emissionsarm nutzen zu
können. Der bewusst anschaulich gestaltete CO2-Kompass bringt alles mit,
um hier als ein zentrales Instrument künftig eine wichtige Rolle zu
spielen.“

  • Aufrufe: 147

Immer mehr Wildunfälle: ACV warnt vor erhöhtem Risiko zur Zeitumstellung

295.000 Wildunfälle passieren jährlich auf deutschen Straßen. Foto: stock.adobe.com
295.000 Wildunfälle passieren jährlich auf deutschen Straßen. Foto: stock.adobe.com

Die Zahl der Wildunfälle ist so hoch wie nie zuvor. 2019 ereigneten sich fast 300.000 solcher Zusammenstöße, das sind 27.000 mehr als im Vorjahr. Zur Zeitumstellung am 25. Oktober wird das Risiko noch einmal deutlich steigen. Trotzdem unterschätzen viele Autofahrer die Gefahr. Der ACV setzt mit einer Kampagne auf Prävention: Ziel ist es, mit einem aufrüttelnden Video speziell bei jungen Fahrern ein Gefahrenbewusstsein zu entwickeln.

 

Wenn im Herbst die Felder abgeerntet sind und die Zeitumstellung unseren Tagesrhythmus verändert, dann wirkt sich das auch auf Wildtiere aus: Hirsche, Rehe und Wildschweine suchen nach Deckung und sind mehr unterwegs als üblich – auch auf den Straßen, die ihren Lebensraum zerschneiden. Das hat oft dramatische Folgen: Rund 295.000 Zusammenstöße pro Jahr meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Statistisch gesehen bedeutet dies jeden Tag 800 Wildunfälle. Trotzdem unterschätzen viele Autofahrer die Gefahr.

Hier setzt die Kampagne an mit dem Titel „Tiere kennen keine Verkehrsregeln“. Der ACV Automobil-Club Verkehr und der Deutsche Jagdverband haben sie 2019 gemeinsam ins Leben gerufen, Initiatoren sind Diana Kaiser und Mareike Schlösser. Der Schwerpunkt liegt auf Prävention. Speziell junge Fahrer und Fahrschüler sollen für die Gefahr durch Wildunfälle sensibilisiert werden. Im Mittelpunkt steht der Vergleich mit afrikanischen Wildtieren. Die Kraft von zirka fünf Tonnen wirkt auf das Fahrzeug ein, wenn es bei 60 Kilometern pro Stunde zu einem Zusammenstoß mit einem Rothirsch kommt. Diese enorme Wucht wird durch das einprägsame Motiv eines ausgewachsenen Elefanten veranschaulicht.

Multimediales Konzept

Neben einer Webseite und Informationsmaterialien umfasst die Kampagne den Spot „Wie schwer ist ein Elefant?“. Darin wird die Geschichte eines jungen Autofahrers erzählt, der ohne jegliches Gefahrenbewusstsein in einen düsteren Wald fährt und alle Warnsignale am Straßenrand ignoriert. Plötzlich kommt es zum Zusammenstoß. Zu den Inhalten der Webseite gehören auch Tipps zur Unfallvermeidung, etwa „Gekonnt verjagen“, „Gefahrenzonen erkennen“ oder „Geschwindigkeit anpassen“. Zum Datum der Zeitumstellung am 25. Oktober wird das Unfallrisiko wieder steigen. Denn der Berufsverkehr verschiebt sich um eine Stunde und fällt so in die Dämmerung, während der die Wildtiere wie gewohnt unterwegs sind. Zu den Unterstützern der Kampagne zählen der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände. Weitere Partner sind die Filmproduktionsfirma Butterfilm und die Bergische Universität Wuppertal. Der Spot wird auf der Kampagnen-Webseite gezeigt: www.wildunfall-vermeiden.de

  • Aufrufe: 79

Das große Wohnmobil-Handbuch

Wohnmobil-Handbuch
Wohnmobil-Handbuch

Spontan, flexibel, unabhängig reisen – davon träumen immer mehr Menschen. Wohnmobile und Campingbusse versprechen, den Traum von Freiheit, Abenteuer und gut gestyltem Vanlife wahr zu machen. Damit bei der Miete, beim Neu- und Gebrauchtkauf und den ersten Reisen alles gelingt, hat die Stiftung Warentest Das große Wohnmobil-Handbuch veröffentlicht. 

Der umfassende Ratgeber liefert Antworten auf alle wichtigen Fragen und erklärt u.a., welcher Grundriss zu welchen Bedürfnissen passt, welches Basisfahrzeug Sinn macht und was im kleinsten Bad der Welt nicht fehlen darf. Auch in der alltäglichen Praxis hilft das Handbuch weiter. Selbst langjährigen Wohnmobilprofis ist oft nicht bekannt, was das beste Verfahren zur Reinigung des Trinkwassertanks ist oder wie man Campingtoiletten auch ohne Chemie betreiben kann.

Das große Wohnmobil-Handbuch macht Lust auf das große Abenteuer, bietet aber vor allem ganz praktische Unterstützung bei einem breiten Themenspektrum: Von Hinweisen zum Neu- und Gebrauchtkauf über Ratschläge zur richtigen Versicherung und Finanzierung bis hin zu einer detaillierten Übersicht der verschiedenen Ausstattungsmöglichkeiten bei Küche, Betten, Bad, Multimedia und Diebstahlschutz. Tipps zur Vorbereitung der Reiseroute, zum Camping mit Kindern oder zum Reisen im Winter runden das Handbuch ab.

Der Autor Michael Hennemann hat das Buch zusammen mit den Experten der Stiftung Warentest erarbeitet. Er ist Journalist und Fotograf und jedes Jahr zehntausende Kilometer mit seinem eigenen Camper unterwegs. Die Tücken und Freuden des Traumurlaubs mit dem Wohnmobil kennt er gut. Die Fotografien im Ratgeber steuert er selbst bei.

Das große Wohnmobil-Handbuch hat 288 Seiten und ist ab dem 13. Oktober für 29,90 Euro im Handel erhältlich. Über www.test.de/wohnmobil-handbuch kann es außerdem online bestellt werden. 

  • Aufrufe: 86

Deutscher Verkehrssicherheitsrat Erster Durchbruch für eine Ebenen übergreifende Verkehrssicherheitsarbeit

Bei der Verkehrsministerkonferenz (VMK) haben die Länder gemeinsame Eckpunkte mit dem Bund für die Verkehrssicherheitsarbeit verabschiedet - ein Durchbruch für die Umsetzung der Vision Zero in Deutschland. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) fordert, die Ankündigungen nun mit konkreten Maßnahmen und Ressourcen zu hinterlegen. Insbesondere die Innenminister der Länder müssten sich für eine spürbare und effiziente Verkehrsüberwachung einsetzen.

Verschränkte Zuständigkeiten erschweren Arbeit für die Verkehrssicherheit
„Das Eckpunktepapier mag zaghaft wirken. Es ist aber ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Vision Zero“, sagt DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf. Bislang erschwerten häufig die ineinander verschränkten Zuständigkeiten von Bund, Ländern und Kommunen die Arbeit für ein sicheres Verkehrssystem. „Das ‚Dafür bin ich nicht zuständig‘-Ping-Pong muss ein Ende finden“, so Eichendorf.

Das bedeute aber auch, dass dem Eckpunktepapier nun Taten von allen beteiligten Ressorts folgen müssten. Dazu zählen:

  • Eine Erklärung der Innenminister, wie sie die gemeinsame Maßnahme einer „effizienten und spürbaren Verkehrsüberwachung“ umsetzen wollen. Regelverstöße können nur konsequent geahndet werden, wenn der Verkehr adäquat überwacht wird.
  • Konkrete Maßnahmen auch der Bildungs- und Kultusministerien, wie die Länder „insbesondere die Verkehrssicherheitsarbeit an Kitas und Schulen“ stärken wollen. Gerade hier ist neben Verkehrserziehung auch eine sichere Gestaltung der Schulwege und verkehrlichen Situation um Kitas und Schulen erforderlich.
  • Bund und Länder sollen gemeinsam rasch den Bußgeldkatalog reformieren, um für ein gefährdungsorientiertes Gesamtgefüge der Sanktionen zu sorgen. Hierzu hatte die VMK den Bund bereits 2016 aufgefordert. Seit einiger Zeit arbeitet eine Arbeitsgruppe der Länder an Vorschlägen für eine Reform der BKatV, ohne dass bislang ein konkretes Ergebnis bekannt ist.
  • Einigung im Streit um die StVO-Novelle: Als Bekenntnis für das gemeinsame Interesse an der Schaffung eines sicheren Verkehrssystems sollten Bund und Länder die StVO-Novelle nun zügig in Kraft setzen und zwar im Sinne der Verkehrssicherheit.
  • Die Länder wollen laut Ergebnispapier „geeignete Maßnahmen vorrangig dort treffen, wo sie die größte Verringerung der Getöteten- und Schwerverletztenzahlen versprechen, insbesondere bei Landstraßenunfällen mit Pkw und Motorrädern sowie Unfällen im Innerortsbereich.“ Dies ist eine richtige  Priorisierung im Sinne der Vision Zero, die sich auch in den von den Ländern bereitgestellten Ressourcen niederschlagen muss.

 

  • Aufrufe: 78