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Automatisierter Verkehr: So wird er unsere Städte verändern

Die interdisziplinäre Studie ist soeben als Buch „AVENUE21. Automatisierter und vernetzter Verkehr: Entwicklungen des urbanen Europa“ im Verlag Springer Vieweg als Open-Access-Publikation erschienen.  Daimler und Benz Stiftung / Springer Vieweg
Die interdisziplinäre Studie ist soeben als Buch „AVENUE21. Automatisierter und vernetzter Verkehr: Entwicklungen des urbanen Europa“ im Verlag Springer Vieweg als Open-Access-Publikation erschienen. Daimler und Benz Stiftung / Springer Vieweg

Studie der Technischen Universität Wien liefert neue Erkenntnisse über
Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten des automatisierten Verkehrs.
Die Studie ist als Open-Access-Publikation bei Springer Vieweg erschienen:
www.springer.com/de/book/9783662612828

Automatisierte und vernetzte Fahrzeuge sind Hoffnungsträger für Politik
und Wirtschaft: Sie sollen den Verkehr in Zukunft sicherer und effizienter
machen und so einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Diese Hoffnung
trifft allerdings nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen zu, wie eine
umfangreiche Studie der Technischen Universität Wien zeigt. Lediglich wenn
automatisierte Fahrzeuge als Erweiterung des bestehenden öffentlichen
Verkehrs eingesetzt werden, also Fahrzeuge und Fahrten geteilt werden,
kommt es zu einer Reduktion des Verkehrs. Andernfalls nimmt das
Verkehrsaufkommen zu – und zwar erheblich.

Die bislang umfangreichste Studie, die sich mit dieser Fragestellung aus
interdisziplinärer Perspektive befasst, ist soeben als Buch „AVENUE21.
Automatisierter und vernetzter Verkehr: Entwicklungen des urbanen Europa“
im Verlag Springer Vieweg als Open-Access-Publikation erschienen. Das
Forschungsprojekt AVENUE21 und die Buchpublikation wurden von der Daimler
und Benz Stiftung gefördert. „Es ist dringend notwendig, dass sich alle,
die an der Entwicklung europäischer Städte beteiligt sind, mit dem Thema
‚Automatisierte Fahrsysteme‘ auseinandersetzen“, so Mitherausgeber Prof.
Rudolf Scheuvens, Dekan der Fakultät Architektur und Raumplanung. „Deshalb
war es uns und der Stiftung auch besonders wichtig, dass unsere
Untersuchung der Öffentlichkeit und allen Stakeholdern uneingeschränkt und
kostenlos zur Verfügung steht und für einen offenen Diskurs als Grundlage
dienen kann.“

Angesichts der globalen Klimakrise und des Ziels, lebenswerte Städte zu
schaffen, könne es sich unsere Gesellschaft schlichtweg nicht leisten,
eine Technologie zuzulassen, die zusätzliches Verkehrsaufkommen generiere.
Es gebe zahlreiche verkehrs- und siedlungspolitische Probleme, die
angesprochen werden müssten, um eine gezielte und menschengerechte
Stadtentwicklung zu ermöglichen.

Das Wissenschaftler-Team der TU Wien, das mehr als zwei Jahre in dem
Forschungsprojekt arbeitete, vertritt die Ansicht, dass in den kommenden
Jahrzehnten die technologischen Einschränkungen automatisierter Fahrzeuge
eine neue Ungleichheit verursachen könnten. Diese entsteht durch die
Heterogenität und oftmals hohe Komplexität des Straßennetzes in
europäischen Städten. „Es klingt paradox, aber unser Buch ist die erste
Studie, die umfangreich Wirkungen und Potenziale von automatisierten und
vernetzten Fahrzeugen untersucht und dabei die Straße nicht allein als
Verkehrsraum, sondern auch als Lebensraum betrachtet. Deswegen kommen wir
auch vielfach zu anderen Ergebnissen als Studien, die die Straße allein
auf ihre Transportfunktion reduziert haben“, so Scheuvens. Autobahnen,
Industrie- oder Gewerbestraßen könnten relativ schnell automatisiert
befahren werden. Aber Straßen, die durch Gastgärten, anliegende Parks oder
Schulen belebt sind, werden, so ist das Forscher-Team überzeugt,
langfristig nicht automatisiert befahren werden können. Automatisierte
Services würden deswegen sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr nur
für ausgewählte Personen und Betriebe zur Verfügung stehen.

Dieser Zustand muss seitens Politik und Planung anerkannt und bestehende
Hoffnungen müssen relativiert werden. Die Forschenden kommen zum Schluss,
dass – unabhängig von der technologischen Machbarkeit – die meisten
negativen Effekte von automatisierten Fahrzeugen nur dann vermieden werden
können, wenn ausschließlich bestimmte Straßenzüge für deren Einsatz
geöffnet würden. Diese und weitere Weichenstellungen verlangen schon heute
gezieltes und entschiedenes Handeln.

„Die Publikation ‚AVENUE21. Automatisierter und vernetzter Verkehr:
Entwicklungen des urbanen Europa‘ fasst wesentliche Erkenntnisse praxisnah
zusammen. Wir erörtern im Buch, welche Fragen der Stadt- und
Mobilitätsentwicklung in den nächsten fünf bis zehn Jahren beantwortet
werden müssen. Gezielt eingesetzt, können automatisierte Fahrzeuge
hochqualitative Mobilitätsservices in Gebieten ermöglichen, in denen der
klassische öffentliche Nahverkehr scheitert“, resümiert Dr. Mathias
Mitteregger, Koordinator des Forschungsprojekts.

Die Publikation ist frei verfügbar unter
www.springer.com/de/book/9783662612828.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt: http://avenue21.city/

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Deutscher Verkehrssicherheitsrat Termine für Hauptuntersuchung und Werkstatt einhalten

Auch in der Corona-Krise ist es gefährlich, mit einem defekten Auto zu fahren. Deshalb rät der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR), die Untersuchungstermine für die Hauptuntersuchung (HU) sowie notwendige Werkstatttermine nicht aufzuschieben.

Aufgrund der Pandemie hatte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur den Bundesländern vorgeschlagen, vorübergehend kein Verwarnungsgeld zu erheben, wenn die Vorführfrist für Kraftfahrzeuge bis zu vier Monate überschritten wird.

Der DVR appelliert an alle Fahrzeughalter:

  • Die Hauptuntersuchung ist ein zentraler Baustein der Verkehrssicherheit. Nicht nur offensichtliche, sondern auch versteckte Fahrzeugmängel werden dabei entdeckt.
  • Melden Sie sich frühzeitig telefonisch bei einer Prüforganisation, um einen Termin für die Hauptuntersuchung zu vereinbaren.
  • Werkstätten und die zuständigen Prüforganisationen dürfen weiterhin arbeiten. Auch dort gelten Hygieneregeln und das Gebot, den Mindestabstand zu anderen Personen einzuhalten. Stellen Sie sich daher auf längere Wartezeiten ein.
  • Auf den Webseiten der Prüforganisationen können Sie sich in der Regel informieren, welche Stellen geöffnet sind.
  • Ihr Fahrzeug braucht aktuell keine HU, aber Sie haben den Verdacht, dass etwas nicht stimmt? Lassen Sie es von einer Fachperson überprüfen. Sicherheitsrelevante Reparaturen sollten auf keinen Fall aufgeschoben werden. Kleine Kratzer am Lack oder Dellen sind dagegen weniger dringlich.
  • Vereinbaren Sie in jedem Fall einen Termin mit der Werkstatt, um Wartezeiten zu vermeiden.
  • Wer mit einem defekten Kfz fährt, gefährdet das eigene Leben und das anderer.

 

 

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Deutscher Verkehrssicherheitsrat Reifenwechsel trotz Corona-Pandemie wichtig

Wie kann aktuell der Reifenwechsel stattfinden? Aufgrund der Corona-Pandemie stellen sich Autofahrer die Frage, ob sie die Winterreifen in der Kfz-Werkstatt wechseln lassen sollen und dürfen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt: Vereinbaren Sie einen Termin in der Werkstatt Ihres Vertrauens, damit Sie bei warmen Temperaturen mit den richtigen Reifen fahren. 

Warum ist der Wechsel auf Sommerreifen im Frühjahr sinnvoll?
Bei steigenden Temperaturen verlieren Winterreifen, anders als Sommerreifen, immer mehr an Gripp. Das verlängert den Bremsweg, macht das Fahrzeug in Kurven instabiler und erhöht den Reifenabrieb.

Für qualitativ vergleichbare Reifen beträgt der Bremsweg für Sommerreifen auf trockener Fahrbahn ca. 38 Meter bei Tempo 100 km/h, für Winterreifen ca. 56 Meter und für Ganzjahresreifen etwa 52 Meter.

Auch das Profil von Sommerreifen ist auf sommerliche Straßenverhältnisse, wie z.B. nasse Fahrbahnen ausgelegt. Durch breite und speziell geformte Profile mit viel Volumen transportieren die Reifen auf nassen Straßen viel Wasser ab. Das erhöht den Gripp und schützt vor gefährlichem Aquaplaning.

Reifenwechsel ist aktuell in vielen Kfz-Werkstätten möglich
„Werkstätten und der Reifenhandel haben grundsätzlich in Deutschland geöffnet“, sagt Ulrich Köster, Pressesprecher des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. Auch der saisonale Reifenwechsel könne in den Betrieben durchgeführt werden. „Aufgrund der aktuellen Hygienevorschriften und Abstandsregeln muss aber mit verlängerten Wartezeiten gerechnet werden“, sagt Yorick M. Lowin, Geschäftsführer des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.

Um diese zu vermeiden, empfiehlt DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner:

  • Fahren Sie nicht unangekündigt zu Ihrem Reifenhändler und in die Kfz-Werkstatt.
  • Fragen Sie telefonisch bei Ihrer Kfz-Werkstatt nach, ob sie geöffnet hat, ob die Öffnungszeiten geändert wurden und ob sie aktuell den Reifenwechsel durchführen kann.
  • Falls ja, vereinbaren Sie einen konkreten Termin, so dass unnötige Wartezeiten vermieden werden.
  • Wechseln Sie die Räder aus Sicherheitsgründen nicht selbst aus.
    • Die Experten in der Werkstatt können Reifen, Felge, Sturz und Radachse begutachten.
    • Zudem müssen die Räder ausgewuchtet werden, damit sie nicht ungleichmäßig abgenutzt werden oder durch ein Flattern das Radlager beschädigen.
    • Die Schrauben bzw. Muttern müssen mit der richtigen Kraft angezogen werden und nach 50 bis 100 km überprüft werden.
    • Bei Fahrzeugen mit direktem Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) müssen die Sensoren bei jedem Wechsel gewartet, auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft und neu kalibriert werden. Dies erfordert eine Fachwerkstatt. 

Mehr Informationen zum Thema Reifen und Reifenwechsel

 

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Deutscher Verkehrssicherheitsrat Leere Straßen kein Freifahrtschein für Regelverstöße

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) warnt davor, den momentan weniger stark befahrenen Straßenraum auszunutzen, um schneller anzukommen. Sein Appell an alle: Die Verkehrsregeln einhalten und Rücksicht auf andere nehmen, damit Unfälle verhindert und Krankenhäuser sowie medizinisches Personal nicht zusätzlich belastet werden.

Regeln auch bei weniger Verkehr einhalten
Laut Angaben der Unfallforschung der Versicherer und der Polizei hat der Verkehr in den vergangenen Wochen deutlich abgenommen. Daher sei mit weniger Unfällen im Straßenverkehr zu rechnen. Diese voraussichtlich positive Entwicklung sollte jedoch niemand ausnutzen. „Ich warne davor, leere Straßen als Einladung zu verstehen, zu stark Gas zu geben“, sagt Prof. Dr. Walter Eichendorf, Präsident des DVR. „Tempolimits, rote Ampeln und Vorfahrtszeichen gelten nach wie vor.“

Solidarität bedeutet Verkehrsregeln einhalten
Sich solidarisch mit medizinischem Fachpersonal zu verhalten bedeute auch, Unfälle aktiv zu vermeiden. Dadurch reduziere sich die Zahl der Unfallopfer, die in Krankenhäusern versorgt werden müssten. „Wir alle können einen Beitrag dazu leisten, indem wir uns an die Verkehrsregeln halten und Rücksicht auf andere nehmen“, so der Präsident.

Wer mit dem Auto fährt, sollte besonders auf Radfahrer und Fußgänger achten. Gerade in Städten weichen viele Menschen auf das Fahrrad oder Pedelec aus, um damit zur Arbeit zu fahren. Der Gang zum Supermarkt erfolgt häufig zu Fuß.

Der Appell des Präsidenten:

- Nehmen Sie Rücksicht auf alle anderen.
- Halten Sie sich an die vorgegebene Geschwindigkeit.
- Achten Sie die Verkehrszeichen, insbesondere  Vorfahrtszeichen, Ampeln, Zebrastreifen.
- Halten Sie den Mindestabstand von 1,5 Metern beim Überholen von Radfahrern mit dem Pkw ein.
- Machen Sie den Schulterblick beim Aussteigen aus dem Auto.

Und an alle Radfahrer:

- Weichen Sie nicht auf Gehwege aus. Damit gefährden Sie Fußgänger. 
- Werden Sie nicht zum Geisterfahrer.

 

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