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E-Bike-Reparatur-Studie 2020 von Wertgarantie: Der Akku ist die größte Schwachstelle am E-Bike

E-Bike-Reparatur-Studie 2020
E-Bike-Reparatur-Studie 2020

Durch den hohen Komfort und die mühelose Mobilität werden E-Bikes von Jahr zu Jahr beliebter. 2019 waren es bereits 5,9 Millionen E-Bikes in deutschen Haushalten, das entspricht einem Wachstum von 1,4 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Den motorisierten Rädern wird bei der Nutzung einiges abverlangt. Doch wie robust sind aktuelle E-Bikes auf dem Markt? Und wie zufrieden sind ihre Besitzer mit ihnen? Eine repräsentative Umfrage von Wertgarantie hat u.a. ergeben, dass besonders die Herzstücke Akku und Motor bei einigen Herstellern in Sachen Robustheit schwächeln. 

Der Spezialversicherer Wertgarantie hat in Zusammenarbeit mit Statista eine repräsentative Umfrage unter 1.714 E-Bike-Fahrern ab 18 Jahren durchgeführt: Rund 20 Prozent der befragten E-Bike-Fahrer klagen über technische Defekte. Am häufigsten, in jedem zweiten Fall, macht der Akku Probleme. Während der BT-E8020 von Shimano mit 57,1 Prozent eine hohe Schadenanfälligkeit aufweist, überzeugt der Lithium Ionen Akku von Yamaha mit einer Schadenquote von nur drei Prozent. „Falsches Laden oder falsche Lagerung können durchaus die Lebensdauer von Akkus negativ beeinflussen. Der Unterschied zwischen dem Shimano und Yamaha Akku ist jedoch so drastisch, dass das Nutzungsverhalten der E-Bike-Besitzer vermutlich nicht ausschlaggebend für die Differenz ist.“ erklärt Marco Brandt, Bereichsleiter Digital Business bei Wertgarantie. Die Umfrageergebnisse zeigen auf, dass bei knapp der Hälfte aller E-Bike-Fahrer, die ihre E-Bikes über Nacht draußen lassen, die Akkus am E-Bike befestigt bleiben. Bei richtiger Pflege und Handhabung des Akkus haben E-Bike-Nutzer auch lange Freude am Fahren. Besitzer eines Hercules Rob Fold R8 500Wh sind zu 87 Prozent besonders zufrieden mit der Akku-Reichweite, dicht gefolgt von Nutzern des BMC Alpenchallenge AMP Sport One (84 Prozent). Mit nur 50 Prozent Zufriedenheit sind hingegen E-Bike-Fahrer mit einem Zündapp Silver 5.5 Akku weniger glücklich über das Reichweitenpotenzial. 

Bosch zeichnet sich mit einigen Motoren durch gute Qualität aus

Die zweithäufigste Ursache unter den technischen Problemen bei E-Bikes stellen zu 37,3 Prozent die Motoren dar. Besonders robust sind laut ihren Nutzern die Motoren der Bosch Active Line. Lediglich 6,4 Prozent dieser Motoren weisen Schäden auf. Schlusslicht bildet in Sachen Robustheit von Motoren der Shimano Steps E8000. Hier berichten fast ein Drittel der Nutzer über Schäden an den Motoren. „Wenn keine zusätzliche Unterstützung vom Motor kommt und der Fahrer aus eigener Kraft weiterfahren muss, ist dies besonders bei anspruchsvollen Strecken ärgerlich“, sagt Brandt.

Meiste Unfälle bei 30- bis 39-Jährigen

Großer Beliebtheit erfreuen sich die motorisierten Räder mit mehr als 60 Prozent bei den unter 50-jährigen, lediglich 14,2 Prozent sind 60 Jahre oder älter. Überraschend ist, dass besonders die E-Bike-Fahrer ab 50 Jahren und älter achtsamer im Verkehr sind als die Altersgruppe 30 -39. Das erklärt die geringe Unfallquote von 9,6 Prozent. Die E-Bike-Fahrer in der Altersgruppe 30 bis 39 sind scheinbar schneller und unvorsichtiger unterwegs und weisen somit die höchsten Unfallschäden mit 38,4 Prozent auf. 

Weitere spannende Ergebnisse zur Robustheit und Reparierbarkeit bekannter E-Bike Hersteller sowie der neu eingeführte E-Bike-Reparatur-Index sind in der aktuellen E-Bike-Reparatur-Studie von Wertgarantie zu finden. 

 

Über Wertgarantie

Wertgarantie ist der Fachhandelspartner Nr.1 im Bereich Garantie-Dienstleistung und Versicherung für Haushalts- und Konsumelektronik, Fahrräder, E-Bikes und E-Scooter sowie Smart Home-Anlagen, Hörgeräte und Hausleitungen. Seit 1963 bietet das zur Wertgarantie Group zählende Unternehmen Garantie-Lösungen über die gesetzliche Gewährleistung hinaus. Kunden finden Wertgarantie-Produkte vor allem im mittelständischen Fachhandel. Weitere Partner des Spezialversicherers sind Verbundgruppen, Hersteller, Werkskundendienste und Dienstleistungsunternehmen. Rund 850 Mitarbeiter sind in der Wertgarantie Group tätig, der Bestand der Gruppe zählt aktuell über 6,75 Millionen Kunden. 2018 wurde Wertgarantie von Deutschland Test mit dem Maximal-Score von 100 Punkten als Deutschlands Versicherer mit der „Höchsten Reputation“ ausgezeichnet. Vom Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) erhielt Wertgarantie 2020 zum dritten Mal in Folge die Auszeichnungen „Beste Elektronikversicherung“ und „Beste Smartphoneversicherung“.

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Fahrradfahren wird beliebter Umfrage bestätigt: Corona lässt viele Deutsche umdenken

Fahrradfahren wird in Deutschland beliebter. Corona beeinflusst den Sinneswandel. | Grafik: Swapfiets.de
Fahrradfahren wird in Deutschland beliebter. Corona beeinflusst den Sinneswandel. | Grafik: Swapfiets.de

Swapfiets, der Fahrrad-Abo-Anbieter mit den blauen Vorderreifen, erlebte im ersten Quartal 2020 einen regelrechten Boom in Deutschland. Eine Umfrage unter Neukunden zeigt, dass die anhaltende Corona Situation viele umdenken lässt. Fahrradfahren wird in Deutschland beliebter.

Gerade in den Monaten März und April dieses Jahres konnte Swapfiets vor allem in deutschen Großstädten einen enormen Zuwachs an Neukunden verzeichnen. Wie eine Umfrage unter Neukunden ergab, ist der Erfolg nicht nur auf das gute Wetter und die beginnende Fahrradsaison zurückzuführen. Swapfiets befragte Neukunden in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Dänemark. 437 Neukunden aus Deutschland beantworteten die Umfrage. Insgesamt betrachtet gaben 42 Prozent von 741 befragten Neukunden an, dass die Situation um Covid-19 dazu beigetragen hat, sich für ein Swapfiets zu entscheiden. Fast die Hälfte der Befragten gab zudem detailliert Auskunft über den Einfluss von Corona auf ihre Entscheidung für ein Swapfiets Fahrrad-Abo: 45 Prozent meinen, dass aufgrund des Corona Virus, Fahrradfahren einfach die bessere Alternative ist, um unterwegs zu sein, in einer Zeit wo Öffentliche Verkehrsmittel teilweise ihren Dienst reduzieren oder einstellen müssen. 35 Prozent gaben sogar an, dass sie Öffentliche Verkehrsmittel aufgrund von Gesundheitsrisiken derzeit meiden wollen.

André Illmer, Country Manager von Swapfiets in Deutschland, sagt zur aktuellen Situation: “Fahrradfahren ist und bleibt eines der sinnvollsten Fortbewegungsmittel, vor allem in Großstädten. Wir bieten unseren Reparaturservice sowohl in den Stores als auch vor Ort kontaktlos an, um Kunden und Mitarbeiter zu schützen. Die enorme Nachfrage bringt uns derzeit vor allem in Großstädten an manchen Tagen an unsere Grenzen. Wir bitten deshalb um Verständnis, wenn unsere Neukunden nicht in der gewohnten Schnelligkeit bedient werden können. Swapfiets stehen in ausreichender Anzahl deutschlandweit bereit und wir tun alles, um diese schnellstmöglich auszuliefern.”

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KI-Absicherung: Wie autonomes Fahren sicherer wird

Technologisch ist autonomes Fahren bereits in greifbarer Nähe – doch ohne
nachgewiesene Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden wird diese Vision
nicht umgesetzt werden können. Automobilhersteller, Zulieferer,
Technologie-Unternehmen und Forschungsinstitute in Deutschland arbeiten
darum gemeinsam an der größtmöglichen Absicherung von KI-Funktionen. Im
Dialog mit Zertifizierungsstellen und Standardisierungsgremien soll zudem
ein allgemein akzeptierter Industriekonsens geschaffen und die Position
der deutschen Automobilbranche nachhaltig gestärkt werden.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit 19,2 Mio
Euro geförderte Forschungsprojekt »KI-Absicherung« zielt auf die
Entwicklung von abgesicherten KI-Funktionsmodulen und standardisierten
Schnittstellen. Das Gesamtbudget inklusive der Beiträge der beteiligten
Partner beträgt 41 Mio Euro. Neben dem Konsortialführer Volkswagen AG
übernimmt das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und
Informationssysteme IAIS die stellvertretende Leitung und
wissenschaftliche Koordination des Projekts, das bis Juni 2022 laufen
wird.

Ein autonomes Fahrzeug muss seine Umwelt wahrnehmen und auf diese adäquat
reagieren können. Diese Umfelderkennung muss in der Lage sein, die
Bewegungen anderer Verkehrsteilnehmender, etwa von Fußgängern, zu
interpretieren und daraus Intentionen für deren weiteres Verhalten
abzuleiten. In hochautomatisierten Fahrzeugen werden diese Aufgaben
zunehmend von Künstlicher Intelligenz (KI) übernommen. Solche auf
Maschinellem Lernen beruhenden KI-Funktionsmodule entwickeln sich damit zu
einer Schlüsseltechnologie.

Eine der größten Herausforderungen bei der Integration dieser Technologien
in hochautomatisiert fahrende Autos ist es, die gewohnte funktionale
Sicherheit bisheriger Systeme zu gewährleisten. Existierende und
etablierte Absicherungsprozesse lassen sich nicht ohne weiteres auf
maschinelle Lernverfahren übertragen. Um diese Herausforderung zu lösen,
fördert das BMWi das Forschungsprojekt »KI-Absicherung« bestehend aus 25
Partnerunternehmen und -institutionen unter der Leitung der Volkswagen AG
und des Fraunhofer IAIS.

»KI-Funktionsmodule können automatisiertes Fahren sicherer machen, zum
Beispiel durch KI-basierte Fußgängererkennung. Das muss jedoch für den
Einsatz im Straßenverkehr nachweisbar sein«, sagt der stellvertretende
Konsortialführer Dr. Michael Mock vom Fraunhofer IAIS, der die
wissenschaftliche Koordination des Projekts leitet.

Das Ziel: Ein Industriekonsens zur Absicherung von KI-Funktionsmodulen

Das Konsortium verfolgt das Ziel, eine stringente und nachweisbare
Argumentationskette für die Absicherung und Freigabe von KI-
Funktionsmodulen im Kontext des hochautomatisierten Fahrens aufzubauen.
Dafür wird im Projekt eine Prozesskette mit offenen standardisierten
Schnittstellen zur Erzeugung hochwertiger und reproduzierbarer
synthetischer Trainings- und Testdatensätze erzeugt. Weiterhin werden KI-
Algorithmen zur Fußgängererkennung programmiert und vorwiegend mit diesen
erzeugten synthetischen Daten trainiert und getestet. Dadurch können
beispielhaft Methoden und Maßnahmen entwickelt werden, die dazu geeignet
sind, die Argumentationskette zur prinzipiellen Absicherung mit messbaren
Leistungs- und Sicherheitsmaßen für KI-Funktionsmodule zu untermauern. Mit
Hilfe der im Projekt gewonnenen Erkenntnisse soll im Dialog mit
Standardisierungsgremien und Zertifizierungsstellen die Grundlage für
einen Industriekonsens zur Absicherung solcher KI-Funktionsmodule gelegt
werden.

Im Projekt KI-Absicherung arbeiten führende Experten aus Industrie und
Wissenschaft aus bisher weitgehend unabhängig voneinander agierenden
Fachrichtungen der KI-Algorithmen, der 3D-Visualisierung und Animation
sowie der funktionalen Sicherheit zum ersten Mal zusammen. Bis Juni 2022
werden sie gemeinsam Lösungen erarbeiten, um KI-Funktionsmodule gezielter
beobachten, bewerten, prüfen und entsprechend zuverlässig und transparent
absichern zu können.

Das Verbundprojekt wird im Rahmen der Leitinitiative »Autonomes und
vernetztes Fahren« des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA)
durchgeführt und ist Teil der KI-Strategie der Bundesregierung, die den
Standort Deutschland langfristig für die neuen Schlüsseltechnologien
aufstellen und u.a. die Marktführerschaft der deutschen Automobilindustrie
im Hinblick auf das automatisierte Fahren nachhaltig sichern soll. Das
Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit 19,2 Millionen Euro
gefördert.

Über das Projekt KI-Absicherung

Laufzeit: 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2022, 36 Monate
Gesamtbudget: 41 Mio. EUR

25 Partner:

Automobilhersteller: Volkswagen AG (Konsortialführer), AUDI AG, BMW Group,
Opel Automobile GmbH

Zulieferer: Continental Automotive GmbH, Hella Aglaia Mobile Vision GmbH,
Robert Bosch GmbH, Valeo Schalter und Sensoren GmbH, Visteon Electronics
Germany GmbH, ZF Friedrichshafen AG

Technologieprovider: AID Autonomous Intelligent Driving GmbH, Automotive
Safety Technologies GmbH, Intel Deutschland GmbH, Mackevision Medien
Design GmbH, Merantix AG, Luxoft GmbH, umlaut systems GmbH, QualityMinds
GmbH

Forschungspartner: Fraunhofer IAIS (Stv. Konsortialführer und
Wissenschaftlicher
Koordinator), Bergische Universität Wuppertal, Deutsches Forschungszentrum
für Künstliche Intelligenz, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, FZI
Forschungszentrum Informatik, TU München, Universität Heidelberg

Weitere Partner:

Externe Technologiepartner: BIT Technology Solutions GmbH, neurocat GmbH,
understand ai GmbH

Projektmanagement: European Center for Information and Communication
Technologies – EICT GmbH


Über Fraunhofer IAIS

Als Teil der größten Organisation für anwendungsorientierte Forschung in
Europa ist das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und
Informationssysteme IAIS mit Sitz in Sankt Augustin bei Bonn eines der
führenden Wissenschaftsinstitute auf den Gebieten Künstliche Intelligenz,
Maschinelles Lernen und Big Data in Deutschland und Europa. Mit seinen
rund 300 Mitarbeitenden unterstützt das Institut Unternehmen bei der
Optimierung von Produkten, Dienstleistungen, Prozessen und Strukturen
sowie bei der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle. Damit
gestaltet das Fraunhofer IAIS die digitale Transformation unserer Arbeits-
und Lebenswelt.

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ZITATE // Dieselskandal: Bundesgerichtshof attestiert VW rücksichtsloses Verhalten gegenüber seinen Kunden

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat heute in einer lang erwarteten Entscheidung zum Diesel-Abgasskandal geprellten Autokäufern gegen den Volkswagen-Konzern zu ihrem Recht verholfen (Az.: VI ZR 252/19). Die Entscheidung betrifft zwar unmittelbar nur den klagenden Kunden, hat aber für noch laufende zehntausende Gerichtsverfahren in Deutschland Signalwirkung. Denn in der Regel folgen die Instanzgerichte der Rechtsprechung der obersten deutschen Zivilrichter.

Rechtsanwalt Dr. Arndt Eversberg, Vorstand des Prozessfinanzierers Omni Bridgeway AG, kommentiert das Urteil wie folgt:

„Der Bundesgerichtshof stärkt zehntausenden Autokäufern den Rücken, die Volkswagen mit der illegalen Abschalteinrichtung betrogen hat. In Kürze stehen weitere Entscheidungen des höchsten deutschen Gerichts an, welche die rechtliche Beurteilung des Dieselskandals fortsetzen werden.“

„Nach der Abwicklung der Vergleiche aufgrund der Musterfeststellungsklage wird es jetzt Zeit für VW auch die Einzelklagen schnell zu vergleichen. Der Schlingerkurs muss ein Ende haben, im Sinne der Betroffenen wie auch eines Neuanfangs für den Autokonzern.“

„Der BGH hat mit dieser Entscheidung die Grundlage für eine finale Abwicklung des Dieselskandals gesetzt: die Käufer der Schummelfahrzeuge haben weitgehende Rechte, doch müssen sich gefahrene Kilometer anrechnen lassen. Damit kann und muss VW jetzt an die Einzelkläger herantreten und die Sache schnell und fair zu einem Ende bringen“.

„Während die Verbraucher, die ihre Rechte im Musterfeststellungsverfahren geltend gemacht haben, maximal zwischen 1350 und 6257 Euro Schadensersatz ausbezahlt bekommen, erhalten die Einzelkläger den kompletten Kaufpreis erstattet und können das Schummelfahrzeug zurückgeben. Sie müssen sich allerdings den Nutzungsvorteil bis dahin anrechnen lassen.“

„Der Dieselskandal erreicht auf juristischem Parkett eine neue Dimension. Denn die Karlsruher Entscheidung stärkt nicht nur deutschen Dieselkäufern den Rücken, sondern wird auch VW-Kunden aus ganz Europa dazu animieren, den Konzern in Deutschland zu verklagen.“

„Die Grundsätze, die die Karlsruher Richter aufgestellt haben, werden vermutlich auch für neuere Motortypen der Schadstoffklasse Euro 6 gelten. Hier hat sich in letzter Zeit der Verdacht erhärtet, dass auch in diesen neuen Motoren gesetzwidrige Abschalteinrichtungen eingebaut wurden.“

In dem der Entscheidung zugrunde liegenden Fall erwarb der Kunde Herbert Gilbert am 10. Januar 2014 von einem Autohändler einen Gebrauchtwagen VW Sharan 2.0 TDl match zu einem Preis von 31.490,- € brutto, der mit einem 2,0-Liter Dieselmotor des Typs EA 189, Schadstoffnorm Euro 5 ausgestattet ist. Der Kilometerstand bei Erwerb betrug 20.000 km. Herr Gilbert hat im Februar 2017 ein Software-Update durchführen lassen, nachdem sich herausstellte, dass in diesem Motortyp eine unzulässige Abschalteinrichtung installiert war. Mit seiner Klage gegen Volkswagen verlangte der Kunde im Wesentlichen die Zahlung des für das Fahrzeug gezahlten Kaufpreises in Höhe von 31.490 € nebst Zinsen gegen Rückgabe des Fahrzeugs.

Der BGH hat Volkswagen zur Schadensersatzzahlung wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung des Kunden verurteilt und damit das Urteil der Vorinstanz weitgehend bestätigt. Dieser muss sich allerdings eine Nutzungsentschädigung wegen Gebrauchsvorteils anrechnen lassen, weil er das Fahrzeug über fünf Jahre genutzt hat. Dabei geht der Bundesgerichtshof wie die Vorinstanz von einer durchschnittlichen Gesamtlaufleistung von 300.000 Kilometern aus. Der Gebrauchsvorteil errechnet sich nach dem Bruttokaufpreis multipliziert mit den gefahrenen Kilometern dividiert durch die erwartete Restlaufleistung im Erwerbszeitpunkt.

Volkswagen hatte im September 2015 zugegeben, in weltweit elf Millionen Fahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. In Deutschland betroffen waren mehr als zwei Millionen Kunden. Anhängig sind hierzulande noch rund 68.000 Klagen.

Die Omni Bridgeway AG finanziert in Deutschland rund einhundert Klagen von Kunden gegen Volkswagen und unterstützt mehr als Zehntausend VW Käufer in Österreich in Zusammenarbeit mit der dortigen Verbraucherzentrale (VKI).

Über Omni Bridgeway: Erst kürzlich haben die ROLAND-ProzessFinanz AG, Omni Bridgeway und die australische Gesellschaft IMF Bentham fusioniert und firmieren nun weltweit unter dem Namen Omni Bridgeway. Mit zwei Milliarden Euro liquiden Mitteln und 18 Standorten in Asien, Australien, Kanada, Europa, dem Nahen Osten, Großbritannien und den USA, ist Omni Bridgeway weltweit der neue Marktführer unter den Prozessfinanzierern.

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