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BZgA unterstützt beim Rauchausstieg: 2021 endlich rauchfrei werden

Zum Jahreswechsel nehmen sich viele Menschen vor, endlich mit dem Rauchen
aufzuhören. Viele Raucherinnen und Raucher wollen lieber heute als morgen
rauchfrei werden. Ein Rauchstopp ist in jedem Alter ein Gewinn für die
Gesundheit und für mehr persönliches Wohlbefinden – vor allem in Zeiten
der Coronavirus-Pandemie.
Wer plant, mit dem Rauchen aufzuhören, wird mit der Nutzung
qualitätsgesicherter Angebote die persönlichen Erfolgsaussichten erhöhen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet auf ihrer
Website www.rauchfrei-info.de Unterstützung für Aufhörwillige, um den
Rauchstopp erfolgreich zu meistern.

Noch vor Silvester die letzte Zigarette ausdrücken und dann rauchfrei in
das neue Jahr starten: Zum Jahreswechsel nehmen sich viele Menschen vor,
endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Viele Raucherinnen und Raucher wollen
lieber heute als morgen rauchfrei werden. Ein Rauchstopp ist in jedem
Alter ein Gewinn für die Gesundheit und für mehr persönliches Wohlbefinden
– vor allem in Zeiten der Coronavirus-Pandemie. Das Immunsystem, Herz-
Kreislauf-System und die Lungenfunktion verbessern sich und auch das
Risiko, dem Menschen im Umfeld durch das Passivrauchen ausgesetzt sind,
verringert sich. Für den Rauchstopp gibt es viele verschiedene Methoden
und Herangehensweisen. Jede Raucherin und jeder Raucher kann den für sich
richtigen Weg finden. Wer plant, mit dem Rauchen aufzuhören, wird mit der
Nutzung qualitätsgesicherter Angebote die persönlichen Erfolgsaussichten
erhöhen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet
auf ihrer Website www.rauchfrei-info.de Tipps und Informationen rund um
das Thema Nichtrauchen und unterstützt Aufhörwillige, den Rauchstopp
erfolgreich zu meistern.

Drei Fragen an Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):

Sind Raucherinnen und Raucher durch das Coronavirus besonders gefährdet?
Die Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2, dem Erreger der
COVID-19-Erkrankung, erfolgt über die Atemwege. Raucherinnen und Raucher,
deren Bronchialsystem primär in Mitleidenschaft gezogen ist, haben dadurch
nach aktueller Datenlage ein erhöhtes Risiko für einen schweren
Krankheitsverlauf. Noch gibt es wenige aussagekräftige wissenschaftliche
Daten. Bekannt ist, dass Rauchen das Immunsystem schwächt und die
Anfälligkeit für Atemwegsinfekte erhöhen kann. Studien legen darüber
hinaus nahe, dass Rauchende sowie ehemalige Raucherinnen und Raucher
anfälliger für SARS-CoV-2 sind. Dazu tragen auch die Gewohnheiten bei, die
das Rauchen mit sich bringt: Beim Rauchen werden in aller Regel die Hände
nahe an das Gesicht gebracht und durch regelmäßigen Kontakt von Fingern
und Schleimhäuten erhöht sich das Infektionsrisiko.

Ist ein Rauchstopp zu diesem Zeitpunkt sinnvoll, um einem schweren
COVID-19-Krankheitsverlauf vorzubeugen?
Grundsätzlich ist es zu jedem Zeitpunkt empfehlenswert, mit dem Rauchen
aufzuhören. Der Rauchstopp ist immer ein Gewinn für die Gesundheit.
Rauchen ist die weltweit häufigste vermeidbare Ursache für Erkrankungen.
Die Gesundheitsrisiken des Rauchens und des Passivrauchens, insbesondere
das erhöhte Krebsrisiko, sind wissenschaftlich belegt. Tabakkonsum ist für
etwa ein Fünftel aller Krebserkrankungen in Deutschland verantwortlich,
Lungenschädigungen treten bei Rauchenden häufiger auf. Raucher und
Raucherinnen sind insgesamt anfälliger für akute Erkrankungen der
Atemwege, beispielsweise eine Bronchitis oder Lungenentzündung. Da der
Schweregrad einer Infektion mit COVID-19 stark von der Lungenfunktion
abhängt und die Lunge durch den Konsum von Tabakprodukten geschädigt wird,
ist ein Rauchstopp in jedem Fall zu empfehlen. Die BZgA unterstützt beim
Rauchausstieg auf www.rauchfrei-info.de mit einem Online-Ausstiegsprogramm
mit täglichen Informationen und Tipps, damit der Rauchstopp gelingt.

Welche Folgen hat es, wenn Familienmitglieder Tabakrauch ausgesetzt sind
und passiv mitrauchen?
Passivrauchen ist für Kinder besonders riskant, da ihre normale
Atemfrequenz altersabhängig höher ist. Auch die Entgiftung der
Tabakschadstoffe gelingt nur verzögert. Kinder rauchender Eltern werden
häufiger krank als Kinder aus nichtrauchenden Familien. Atemwegsprobleme
wie Bronchitis oder Lungenentzündung, aber auch Mittelohrentzündungen
können die Folge sein sowie vermehrtes Auftreten von Husten oder eine
Verengung der oberen Luftwege. Passivrauchen kann darüber hinaus bei
Kindern einen Asthmaanfall auslösen oder zu heftigeren Asthmaanfällen
führen als bei Kindern, die in einer rauchfreien Umgebung leben. Und auch
bei Erwachsenen schädigt das Passivrauchen dauerhaft die Gesundheit und
kann Krankheiten wie Lungenkrebs, COPD, Schlaganfälle und koronare
Herzkrankheiten auslösen.

Ein Rauchstopp …

… ist sehr individuell
Für jede Raucherin und jeden Raucher ist ein anderer Weg der hilfreiche –
eine universelle Methode, die auf jeden und jede anwendbar ist und sicher
zum Erfolg führt, existiert nicht. Es gibt jedoch Strategien wie die
Schluss-Punkt-Methode, die sich individuell anpassen lassen: Dabei wird
ein Tag festgelegt, ab dem nicht mehr geraucht wird. Die mentale
Vorbereitung auf diesen Stichtag ist dabei entscheidend: Aufhörwillige
machen sich im Vorfeld ihr Rauchverhalten bewusst und entwickeln
individuelle Strategien, um nach dem Rauchstopp einem Rückfall
vorzubeugen. Zusätzlich empfiehlt die BZgA Aufhörwilligen, sich von
Familie, Freundes- und Kollegenkreis – aktuell auch digital – beim
Rauchstopp motivierend begleiten zu lassen.

… führt schnell zu einer verbesserten Gesundheit
Ein Rauchstopp ist immer eine gute Entscheidung für die Gesundheit. Einige
positive Veränderungen, wie ein verbesserter Geruchssinn und mehr
Ausdauer, machen sich bereits in den ersten Tagen und Wochen bemerkbar.
Und nach zwei bis zwölf Wochen führt ein Rauchstopp zu einer verbesserten
Funktion von Lungen und Herz-Kreislauf-System. Fünf Jahre nach dem
Rauchstopp entspricht das Risiko für einen Schlaganfall dem von
Nichtrauchern. Wenn der Rauchstopp zehn Jahre zurückliegt, ist das
Lungenkrebsrisiko nur noch halb so hoch wie bei Rauchenden. Auch Menschen
in höherem Alter profitieren von einem Rauchstopp. Die Lunge erholt sich
und das Risiko für schwere Erkrankungen sinkt mit der Zeit.

… bringt Entspannung mit sich
Nach dem Rauchstopp kann man sich auf ein freies und unabhängiges Leben
ohne Zigaretten freuen. Der ständige Zeiträuber, „rauchen zu müssen“,
entfällt, denn auch wer das Rauchen bislang als entspannend erlebt hat,
erspart sich als Nichtrauchender den „Rauch-Stress“. Einige Wochen nach
dem Rauchstopp hat man sich innerlich umgestellt und wartet nicht mehr
darauf, endlich Rauchen zu können.

Die BZgA unterstützt beim Rauchausstieg mit alltagsnahen, praktischen
Tipps, damit aus guten Vorsätzen ein dauerhafter Rauchstopp wird:

•       Für das Gelingen des Rauchstopps ist es wichtig, dass sich
Raucherinnen und Raucher die persönlichen Gründe für den Rauchausstieg
verdeutlichen und zur Motivation am besten auch aufschreiben. Mögliche
Motive können sein: Gutes Vorbild für die eigenen Kinder sein, die eigene
Gesundheit verbessern, sich fitter fühlen zu wollen oder auch Geld zu
sparen.

•       Gute Vorbereitung ist wichtig, sich seiner Rauchgewohnheiten
bewusst zu werden und individuelle Alternativen zum Rauchen zu finden, zum
Beispiel als Ersatzhandlung statt zur Zigarette zu greifen, Kaugummi zu
kauen oder mit Freunden zu telefonieren.

•       Neben Zigaretten sollte alles entsorgt werden, was an das Rauchen
erinnern könnte, zum Beispiel Aschenbecher, Feuerzeuge und Streichhölzer.

•       Die Familie sowie der Freundes- oder Kollegenkreis können um
Unterstützung gebeten werden – von nahestehenden Menschen können sich
Nichtrauchende zum Durchhalten motivieren lassen. Andere Menschen sollten
keine Zigaretten mehr anbieten und nicht zum Mitrauchen verleiten.

•       Am besten ist es, Situationen ganz zu vermeiden, in denen geraucht
wird.

•       Belohnung ist eine gute Motivation: Aktivitäten, die Spaß machen,
zum Beispiel Bewegung in der Natur, leckeres und gesundes Essen,
Entspannung.

•       Ein Rückfall ist nicht das Ende des Rauchstopps: Daraus lässt sich
lernen. Wichtig ist, nicht wieder in alte Rauchgewohnheiten
zurückzufallen.

•       Auf www.rauchfrei-info.de bietet die BZgA ein Online-
Ausstiegsprogramm mit täglichen Informationen und Tipps, wie der
Rauchstopp gelingen kann. Speziell geschulte ehrenamtliche rauchfrei-
Lotsinnen und -Lotsen unterstützen und begleiten individuell auf dem Weg
zum Nichtrauchen. Die Lotsinnen und Lotsen sind ehemalige Rauchende, die
ihren Rauchstopp erfolgreich bewältigt haben und mit ihren Erfahrungen
Aufhörwillige zum Durchhalten motivieren. Ein Chat bietet die Möglichkeit
zur gegenseitigen Unterstützung und zum Austausch. Neben den
Onlineangeboten bietet die BZgA unter der kostenfreien Rufnummer 0800 8 31
31 31 eine qualifizierte Telefonberatung zum Thema Rauchstopp.

Weiterführende BZgA-Informationen:

Informationen zum Thema Rauchen und Coronavirus unter:
www.rauchfrei-info.de/informieren/rauchen-gesundheit/corona/

Passivrauchen bei Kindern und Jugendlichen unter:
www.rauchfrei-info.de/informieren/passivrauchen-gesundheit/kinder-
jugendliche/


Das Rauchfrei-Ausstiegsprogramm unter:
www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/das-rauchfrei-ausstiegsprogramm/

Unterstützung beim Rauchstopp unter:
www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/unterstuetzung-beim-rauchstopp/

Vorteile des Rauchstopps unter:
www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/vorteile-des-rauchstopps/

Methoden zum Rauchstopp unter:
www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/methoden-zum-rauchstopp/

Übersicht der kostenfreien BZgA-Angebote:

Telefonische Beratung zur Rauchentwöhnung unter der kostenfreien
Servicenummer 0800 8313131, montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr;
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Online-Ausstiegsprogramm mit bewährten Informationen unter www.rauchfrei-
info.de sowie persönlicher Unterstützung durch die Online-Mentoren
„Rauchfrei-Lotsinnen und -Lotsen“ unter: www.rauchfrei-info.de/community
/ueberblick-der-rauchfrei-lotsen/


Gruppenkurs „Rauchfrei Programm“ Informationen zum Kursangebot, zu
Anbietern vor Ort und den Möglichkeiten der anteiligen Kostenerstattung
durch die Krankenkassen gibt es unter: www.rauchfrei-programm.de

START-Paket zum Nichtrauchen mit der Broschüre „Ja, ich werde rauchfrei“,
einem „Kalender für die ersten 100 Tage“, einem Stressball und anderen
hilfreichen Materialien sowie weitere Broschüren, wie „Ihr Kind raucht
mit“ oder „Rauchfrei in der Schwangerschaft“.

Bestellung der kostenlosen BZgA-Materialien unter:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln
Online-Bestellsystem: www.bzga.de/infomaterialien
Fax: 0221/8992257
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

  • Aufrufe: 38

App soll vor lebensbedrohlichen Komplikationen in der Krebschirurgie warnen

Minimalinvasive Tumoroperationen im Bauchraum sollen mithilfe einer speziellen App künftig noch sicherer werden.  Philip Benjamin  NCT/UCC
Minimalinvasive Tumoroperationen im Bauchraum sollen mithilfe einer speziellen App künftig noch sicherer werden. Philip Benjamin NCT/UCC

Forscher am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)
sowie der Hochschulmedizin Dresden und des Universitätsklinikums
Heidelberg entwickeln eine Methode der Künstlichen Intelligenz (KI), mit
der Computer das Risiko für Komplikationen vor, während und nach einer
Krebsoperation vorhersagen sollen. Eine hierauf basierende App könnte
künftig im Klinikalltag rechtzeitig vor Komplikationen warnen. Das
Bundesgesundheitsministerium fördert das Projekt „SurgOmics“ in den
kommenden drei Jahren mit 1,3 Millionen Euro.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) ist eine
gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des
Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen
Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums
Dresden-Rossendorf (HZDR).

Im Rahmen des Projekts „SurgOmics“ sollen Computer lernen,
lebensbedrohliche Komplikationen bei der operativen Behandlung von Tumoren
vorherzusehen. Forscher aus Dresden und Heidelberg entwickeln hierfür eine
spezielle Methode der Künstlichen Intelligenz (KI). In Form einer App soll
diese künftig vor möglichen Komplikationen warnen, damit das medizinische
Personal rechtzeitig eingreifen kann. KI-Methoden befähigen Computer
ähnlich wie Menschen, anhand von Beispielen zu lernen. Das Gelernte wird
dann in Form von mathematischen Modellen abgespeichert. Im vorliegenden
Fall fungieren zahlreiche Daten als Beispiele, die vor, während und nach
einer Krebs-Operation erhoben werden. „Unser Fokus liegt zunächst auf
minimalinvasiven Tumoroperationen im Bauchraum, um diese schonenden
Operationsverfahren für Patienten noch sicherer zu machen. Eine unserer
größten Herausforderungen ist es, ausreichend viele geeignete
Patientendaten zu erhalten, mit denen wir unsere Modelle trainieren
können. Deshalb sind wir sehr froh, das Projekt standortübergreifend in
Dresden und Heidelberg vorantreiben zu können“, sagt Prof. Stefanie
Speidel, Projektkoordinatorin und Leiterin der Abteilung „Translationale
Chirurgische Onkologie“ am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen
Dresden (NCT/UCC).

Zu den Informationen, mit denen die mathematischen Modelle zu
Trainingszwecken „gefüttert“ werden, zählen präoperative
Computertomographie-Bilder, Informationen zu Vorerkrankungen des
Patienten, während der Operation aufgenommene Videobilder aus dem
Bauchraum oder Angaben zu aufgetretenen Komplikationen. Aus diesen und
weiteren Daten sollen Computer beispielsweise berechnen, wie hoch das
Komplikations-Risiko während einer Operation ist. „Ein großes Problem sind
aber gerade auch Komplikationen, die in den Tagen nach einer Operation
auftreten können. Wenn etwa nach einem Eingriff am Darm Nähte undicht
werden und Darminhalt in die Bauchhöhle austritt, kann dies schnell
lebensbedrohlich werden“, erklärt Prof. Marius Distler, Geschäftsführender
Oberarzt der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des
Universitätsklinikums Dresden. Die angestrebte KI-Methode soll Ärzte und
Pflegekräfte daher künftig über die entsprechende App in allen Phasen der
Behandlung in Echtzeit alarmieren, wenn Komplikationen zu befürchten sind.

Ihre KI-Methode entwickeln die Wissenschaftler bewusst so, dass die für
das Training notwendigen Informationen datenschutzkonform in den
jeweiligen Kliniken verbleiben. „Das Thema Datenschutz spielt eine
wichtige Rolle. Die Mitarbeiter in den teilnehmenden Kliniken können
Patientendaten direkt vor Ort in das System einspeisen“, erklärt Prof.
Beat Müller-Stich von der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
Transplantationschirurgie (AVTC) des Universitätsklinikums Heidelberg. Nur
die trainierten mathematischen Modelle, die gelernt haben, vielfältige
Informationen aus Diagnose und Behandlung mit dem Auftreten bestimmter
Komplikationen zu verknüpfen, gehen anschließend wieder an die
Wissenschaftler zurück.

Das Projekt „SurgOmics“ wird vom NCT/UCC Dresden koordiniert.
Projektpartner sind die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
des Universitätsklinikums Dresden, das Zentrum für Medizinische Informatik
der TU Dresden, die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
Transplantationschirurgie (AVTC) sowie die Abteilung für Medizinische
Informationssysteme (MIS) des Universitätsklinikums Heidelberg und die
KARL STORZ SE & Co. KG.

Zur Mitteilung steht ein Bild in druckfähiger Auflösung zur Verfügung:

https://www.nct-dresden.de/fileadmin/media/nct-dresden/das-
nct/newsroom/pressemitteilungen/Bild_SurgOmics.jpg

BU: Minimalinvasive Tumoroperationen im Bauchraum sollen mithilfe einer
speziellen App künftig noch sicherer werden. © NCT/UCC/Philip Benjamin

Nutzungshinweis für Bildmaterial
Die Nutzung ist kostenlos. Das NCT/UCC Dresden gestattet die einmalige
Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema der
Pressemitteilung. Bitte geben Sie als Bildnachweis an: © NCT/UCC/Philip
Benjamin. Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nur nach
vorheriger Rücksprache mit der NCT/UCC-Pressestelle (Tel. 0351 458 5548,
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) gestattet. Eine Nutzung zu
kommerziellen Zwecken ist untersagt.

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Pflegewissenschaftlicher Forschung zum Infektionsgeschehen unter COVID-19 in der Langzeitpflege

Die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP) fordert
systematische pflegewissenschaftlicher Forschung zum Infektionsgeschehen
unter COVID-19 in der Langzeitpflege. Bislang fehlen zuverlässige Daten
zur Häufigkeit von Infektionen und deren Folgen sowie zu den Bedingungen
und zum Umgang mit der COVID-19-Krise in Alten- und Pflegeheimen.
Empfehlungen für diesen Bereich beruhen angesichts fehlender Daten meist
auf Annahmen und Expertenkonsens

Die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) unterstützt die
Forderungen des DNEbM und des DBfK nach einer systematischen
pflegewissenschaftlichen Forschung zum Infektionsgeschehen unter COVID-19
in Alten- und Pflegeheimen und anderen Langzeitpflegesettings.

Im Angesicht der COVID-19-Krise wurden zurecht Milliarden an
Forschungsgeldern ausgeschüttet. Die wenigen Projekte im besonders stark
betroffenen Bereich der Langzeitpflege mussten jedoch meist ohne Förderung
durchgeführt werden. Diese Projekte haben erste wichtige Erkenntnisse zur
Versorgungssituation in der Langzeitpflege hervorgebracht, dennoch ist das
Wissen zur Situation und den Rahmenbedingungen in der Langzeitpflege auch
im vierten Quartal der COVID-19 Krise lückenhaft.

Empfehlungen für diesen Bereich beruhen angesichts fehlender Daten meist
auf Annahmen und Expertenkonsens. Bewohner*innen, Angehörige und
Mitarbeiter*innen der Einrichtungen fühlen sich zu recht alleingelassen
und hilflos. Auf die berechtigte Sorge vor einem Krankheitsausbruch und
damit verbundenen schwer erkrankten Bewohner*innen kann angesichts
fehlenden Wissens kaum angemessen reagiert werden. Dies führt zu lokal
unangemessenen Strategien wie der Anwendung von freiheitseinschränkenden
Maßnahmen oder Besuchsverboten als vermeintlich „letzte Option“.

Die DGP hat mit der von Ihr herausgegebenen S1-Leitlinie: „Soziale
Teilhabe und Lebensqualität in der stationären Altenhilfe unter den
Bedingungen der Covid-19 Pandemie“ einen ersten wissenschaftlichen Beitrag
zur Unterstützung der Versorgung geleistet, eine weitere S1-Leitlinie für
den ambulanten Langzeitpflegebereich wird in Kürze erscheinen. Diese
Empfehlungen nun datenbasiert weiterentwickeln zu können, und somit einen
Beitrag zur Optimierung der Versorgungssituation zu leisten, ist das
erklärte Ziel der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft.

Die in Deutschland zur Verfügung stehende pflegewissenschaftliche
Expertise wird im Rahmen der Bewältigung der COVID-19-Krise zu selten
konsultiert. Symptomatisch erscheint hierbei, dass der Krisenstab bei der
Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) mit hochrangingen
Wissenschaftler*innen besetzt wurde, aber ohne explizit
pflegewissenschaftliche Expertise. Auch nach Insistieren u.a. durch die
DGP, wurde dies nicht geändert.

Wir fordern daher Förderinstitutionen wie DFG, BMG und BMBF auf, unter
Leitung erfahrender Pflegewissenschaftler*innen und idealerweise unter
Schirmherrschaft der DGP Forschung zur Situation von Menschen mit
Pflegebedarf in Langzeitpflegesettings angemessen zu fördern, damit bald
zuverlässige Daten zur Häufigkeit von Infektionen und deren Folgen sowie
zu den Bedingungen und zum Umgang mit der COVID-19-Krise vorliegen.

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Statement: Wie kommen die Corona-Impfstoffe zu den Impfzentren weltweit?

Prof. Dr. Yvonne Ziegler  Kevin Rupp | Frankfurt UAS
Prof. Dr. Yvonne Ziegler Kevin Rupp | Frankfurt UAS

Prof. Dr. Yvonne Ziegler von der Frankfurt UAS nimmt Stellung, welche
Herausforderungen die gesamte Logistikbranche erwartet, wenn die neuen
Corona-Impfstoffe weltweit für Impfungen verfügbar sein sollen

Die ganze Welt wartet auf die ersten Impfungen, um die Corona-Pandemie in
den Griff zu bekommen. Aber wie sieht es mit der Lieferkette aus? Welche
logistischen Herausforderungen müssen bewältigt werden? Prof. Dr. Yvonne
Ziegler, Professorin für Betriebswirtschaft mit besonderem Schwerpunkt
Internationales Luftverkehrsmanagement und stellvertretende Vorsitzende
Direktorin des „Institute for Aviation and Tourism“ (IAT) an der Frankfurt
University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), sieht mehrere Faktoren
kritisch: den eingeschränkten Flugverkehr, die einzuhaltenden Temperaturen
der Impfdosen, die regulatorischen Anforderungen bei Pharmatransporten und
die Sicherheit der Transporte.

„Die weltweite Verteilung des Impfstoffs wird voraussichtlich mit den
Transportmitteln Flugzeug und LKW stattfinden. Aber aufgrund der Corona-
Krise sind die weltweiten Flugverbindungen deutlich in Anzahl, Frequenz
und Kapazität reduziert, was die Verteilung der Impfstoffe erschwert“, so
Ziegler. „Manche Länder, z.B. in Mittel- und Südamerika, werden aktuell
nur von wenigen Passagierflugzeugen mit relativ wenig Frachtkapazität
angebunden. Bei Ländern, die von Frachtmaschinen mit größerer Kapazität
angeflogen werden, ist der Nachteil, dass diese meistens nur zu den großen
Wirtschaftszentren eines Landes fliegen und eine Weiterverteilung in die
Fläche von dort mit dem LKW stattfinden müsste“, was die Logistik laut
Ziegler zusätzlich kompliziert macht. „Alternativ müssten Regierungen
Charterflüge organisieren, um den Impfstoff möglichst schnell und direkt
zu verteilen“, schlägt Ziegler vor.

Die Industrie hat bereits viel Erfahrung mit dem Transport von
temperaturgeführten Impfstoffen im Bereich 2 bis 8 Grad. Hier gibt es
entsprechende Kühlcontainer und Kühlräume. „Aktuell fällt aber nur der
geplante Impfstoff von Novavax und AstraZeneca in diese Kategorie. Die
Vakzine von Moderna sowie Johnson&Johnson werden im Tiefkühlbereich um die
Minus 20 Grad erwartet. Auch hier gibt es eine verfügbare Infrastruktur –
allerdings meistens in kleineren Dimensionen“, erklärt Ziegler. Eine echte
Herausforderung ist vor allem der Umgang mit Impfstoffen im
Ultratiefkühlbereich bei minus 70 Grad, wie dem Impfstoff der Mainzer
Firma Biontech. „Hier gibt es bisher nur vereinzelte Lagerbetreiber, die
in begrenzter Kapazität entsprechende Gefrierschränke vorhalten“, so
Ziegler. Weiterhin gibt es auch nur wenige Anbieter von
Luftfrachtkühlcontainern, die diese niedrigen Temperaturen sicherstellen
können.
Zusätzlich werde bei der Nutzung von Kühlcontainern und Kühlboxen häufig
auch Trockeneis verwendet. Hier ist zum einen eine separate Infrastruktur
an den verschiedenen Stationen nötig, um Trockeneis wieder aufzufüllen.
Zum anderen ist Trockeneis ein Gefahrgut, benötigt im Handling besondere
Qualifikationen und unterliegt besonderen Restriktionen beim Transport. Je
nach Flugzeugtyp sind zwischen 1.200 und 2.000 Kilogramm Trockeneis
zulässig. Damit können sechs bis zehn Paletten pro Flug gekühlt werden.

„Da die Impfstoffe vermutlich auch einen hohen Schwarzmarktwert haben
werden, sind hohe Sicherheitsvorkehrungen, z.B. Zugangskontrollen,
Überwachungssysteme – und sogar ein Drohnenabwehrsystem für Lagerhallen –
ebenso wichtig“, prognostiziert Ziegler.

Eine besondere Herausforderung bei Pharmatransporten von und nach Europa
ist auch, dass alle mit dem Transport befassten Parteien, die European
Good Distribution Guidelines erfüllen und entsprechend zertifiziert sein
müssen.

Gerne steht Prof. Dr. Ziegler für Interviews, Fragen und weitere
Statements rund um die Logistikkette zum Impfstoff zur Verfügung.

Zur Person:
Prof. Dr. Yvonne Ziegler ist seit 2007 Professorin für Betriebswirtschaft
mit besonderem Schwerpunkt Internationales Luftverkehrsmanagement. Sie war
von September 2010 bis August 2013 Dekanin des Großfachbereichs Wirtschaft
und Recht der Frankfurt UAS. Im Zeitraum 1991 bis 2006 war sie für den
Lufthansakonzern in verschiedenen Führungspositionen im Vertrieb und
Marketing im In- und Ausland tätig. Von 2017 bis 2020 leitete sie das
Forschungsprojekt „Pharma Supply Chain Risk Management“, welches durch das
LOEWE3 Forschungsförderungsprogramm für herausragende wissenschaftliche
Forschungsprojekte durch das Land Hessen finanziert wurde.

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