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ÖPNV in Deutschland - In diesen zehn Städten kommen Sie schnell vom Fleck

Bochum Stadtbahn  Foto Holidu via Pixabay
Bochum Stadtbahn Foto Holidu via Pixabay

Öffentliche Verkehrsmittel begleiten uns nahezu jeden Tag - sei es auf dem Weg in die Arbeit, zu privaten Unternehmungen, oder auch dann, wenn wir als Städtereisende bestmöglich von A nach B kommen wollen. Auf den Nahverkehr schimpfen fällt dabei vielen leicht - doch wie schnell und einfach die Fortbewegung mit Bus, S-Bahn und Straßenbahnen tatsächlich ist, führt man sich viel zu selten vor Augen.  
 

ÖPNV in Deutschland
ÖPNV in Deutschland

Holidu, die Suchmaschine für Ferienhäuser, hat den ÖPNV in 54 deutschen Großstädten genauer betrachtet und die durchschnittliche Fahrzeit (Kategorie 1) innerhalb der Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Minuten pro Kilometer) sowie den anteiligen Fußweg (Kategorie 2) ermittelt. Jede Stadt erhielt für jede Kategorie eine Punktzahl zwischen 0 und 10. Anschließend wurden die zwei betrachteten Kategorien ins Verhältnis gesetzt, um eine Gesamtpunktzahl zu bestimmen. Die durchschnittliche benötigte Zeit für einen Kilometer wurde dabei höher gewichtet als der prozentuale Anteil an Fußweg. Je höher die finale Punktzahl ausfiel, desto effizienter bewertete Holidu den ÖPNV einer Stadt.

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24-Autohof Bad Rappenau an der A6 der Sieger Bestes Autobahn Rasthaus in Deutschland

Die stolzen Preisträger der großen Leserwahl des Huss-Verlages zum Besten Autohof Deutschlands
Die stolzen Preisträger der großen Leserwahl des Huss-Verlages zum Besten Autohof Deutschlands

Man hat dann die Qual der Wahl. Chillt man auf der großen Sonnenterrasse mit wunderbarem Fernblick oder macht es sich gemütlich im Paulaner Biergarten. Wer hineingeht, blickt zuerst auf eine Selbstbedienungsplaza mit Café, Sandwich- und Burgerladen oder wählt sich einen Platz im farbigen, holzigen und ultragemütlichen Mitbedienungsrestaurant. Die Speisekarte hat alles, was man unterwegs erwartet, aber auch Spezialitäten aus Baden-Württemberg. Ja und es gibt natürlich auch ein großes Angebot für die Liebhaber gesunder und kalorienarmer Kost. Der Chef des Hauses, Kay Nekolny, hat jahrelang auch eine Weinberggastronomie geführt und versteht es ganz ausgezeichnet, den überraschten Gästen, die so etwas nicht auf der Autobahn vermuten, hervorragende Weine zu kredenzen. Dazu natürlich verschiedene Käsesorten, mit Gemüse belegte Brote und süße Nachspeisen. „Autobahnpreise gibt es nicht“, so Kay Nekolny, bei uns trifft sich die ganze Region „und die käme nicht, wenn wir teuer wären“.

 

Weltweit erstes Bademodenmuseum eröffnet neben der Rastanlage. 

So ganz nebenbei hat der 24-Autohof Bad Rappenau auch den ersten Preis für Innovation gewonnen. Mit drei verschiedenen Elektrotankangeboten, einer Wasserstofftankstelle, einem Sicherheitsparksystem, einem tollen und nachhaltigen Gastronomieangebot und vielen Besonderheiten im Detail konnte man bestens punkten. 

 

Aber man ist erst mittendrin. 

Auf dem Gelände entsteht das erste Museum in Kombination mit einer Raststätte, das BikiniARTmuseum.
Es eröffnet Anfang 2020 und besetzt jetzt schon die Schlagzeilen. Und Nekolny freut sich, denn er wird dort mit dean&david sein schon erfolgreiches Gastro-Konzept um einen weiteren „gesunden“ Baustein ergänzen.

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Traditionelle Bergweihnacht oder reinigende Fastenkur? Die Vitalpina® Hotels Südtirol bieten für jeden Geschmack das passende Weihnachtsprogramm

Weihnachten Südttirol Foto Marion Lafolgler
Weihnachten Südttirol Foto Marion Lafolgler
Geschenke kaufen, Plätzchen backen, den Weihnachtsbaum besorgen, das Festmahl für die Familie planen: Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit die stressigste Zeit des Jahres. Von Ruhe und Besinnlichkeit keine Spur. Wer dem Weihnachtstrubel in diesem Jahr einfach mal entfliehen möchte, ist bei den Vitalpina Hotels Südtirol perfekt aufgehoben. Die 31 Hotels der Kooperation haben in diesem Jahr ganz besondere Weihnachtspäckchen für all diejenigen geschnürt, die die Festtage lieber entspannt und ohne Stress verbringen möchten.

Fasten in winterlicher Stille im Vitalpina® Alphotel Stocker

Wer dem Food-Koma zu Weihnachten entkommen möchte und seinem Körper etwas Gutes tun will, ist im Alphotel Stocker gut aufgehoben. Über die Weihnachtsfeiertage sowie zum Start ins neue Jahr bietet das Haus nämlich ein Buchinger Fasten-Programm an. Das Paket beinhaltet die Buchinger Fastenverpflegung, tägliche Treffen mit der Fastengruppe sowie Informationen über Säure-Basen-Haushalt, vollwertige Ernährung und viele weitere unterstützende Maßnahmen. Die idyllische Umgebung, die Stille und die frische Bergluft sind zudem eine wunderbare Begleitung zur mentalen und körperlichen Reinigung.

Familie Stocker verwöhnt mit Liebe und Herzlichkeit ihre Gäste. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Fastenprogramme und naturnahe Aktivitäten wie Achtsamkeitswanderungen durch die verschneite Winterlandschaft gehören zu den Kernkompetenzen des Hotels. Der großzügige Wellness-Bereich mit Hallenbad und vier Saunen sowie ein Wellnesspaket mit Massage und Körperpeeling runden das weihnachtliche Fasten-Programm ab. Sieben Übernachtungen vom 19. bis 26. Dezember 2019 oder vom 4. bis 11. Januar 2020 sind ab 1.300,00 EUR pro Person buchbar. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Vinschger Weihnachtsspecial im Alpin & Relax Vitalpina® Hotel Das Gerstl


Abtauchen im winterlichem Bergpanorama
Abtauchen im winterlichem Bergpanorama
Das Gerstl ist der perfekte Ort für den Winterurlaub. Fünf Skigebiete und gewaltige Dreitausender unmittelbar in der Nähe des Hauses laden zum aktiven Naturerleben ein. Ein kostenloser Shuttle fährt täglich zur Piste und wieder zurück.

Im Hotel selbst bleiben keine Wünsche mehr offen. Nach einem aktiven Tag lässt es sich im Infinity Pool und in der Erlebnissauna mit Zirben-Ruheraum wunderbar entspannen. Am Abend verzaubert das Küchenteam die Gäste mit einem Verwöhn-Menü, dessen Zutaten vorwiegend aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommen. Alle Produkte und Zutaten, die in der Speisekarte mit „r 30“ gekennzeichnet sind, bezieht das Hotel von heimischen Produzenten im Umkreis von 30 km.

Über die Weihnachtsfeiertage erwartet die Gäste des Hotel Das Gerstl eine wahrlich besinnliche Zeit. Sechs Tage lang wird man hier rundherum verwöhnt. Bei Glühwein, Plätzchen und Punsch und inmitten einer verschneiten Berglandschaft, kommen selbst Weihnachtsmuffel hier ganz schnell in eine festliche Stimmung. Am 24. Dezember feiern dann alle zusammen mit der Familie Gerstl den Heiligabend. Das Christkind denkt auch an die Gäste: Als Bescherung dürfen sie sich nämlich auf einen 30,00 EUR Spa-Gutschein freuen. Wer es noch traditioneller mag, kann auch den Shuttle zur Christmette ins Kloster Marienberg nutzen. Das Weihnachtspaket gilt vom 20. bis 26. Dezember 2019 und bietet eine ¾-Verwöhnpension, einen täglichen kostenlosen Shuttledienst in die Skigebiete, geführte Schneeschuh- und Winterwanderungen sowie die Bescherung.  Das Angebot ist ab 1.086,00 EUR pro Person buchbar. Weitere Informationen finden Sie hier.

Von der Skisafari zum Gourmet-Menü: Weihnachten im Vitalpina® Wanderhotel Europa

Skiweihnacht im Südtirol
Skiweihnacht im Südtirol

Naturliebhaber, Wellnessträumer und Alpengourmets: Im Wanderhotel Europa, am Fuße der Seiser Alm gelegen, werden alle Urlauber glücklich gemacht. Gastgeber, Wanderführer und leidenschaftlicher Naturfotograf Michael Trocker führt seine Gäste mindestens dreimal die Woche durch die faszinierende Bergwelt der Dolomiten. Zu den Highlights im Winter zählt die Ski-Safari „Explore the Dolomites“. In der mystischen Salzgrotte, in einer der vielen Saunen und Pools oder bei einer alpinen Massage finden im Anschluss an einen aktiven Tag Körper, Geist und Seele Entspannung.

Über die Weihnachtsfesttage dürfen sich die Gäste im Wanderhotel Europa auf ein einzigartiges alpines Flair freuen. Das Haus ist dann festlich weihnachtlich geschmückt, der Duft von frisch gebackenen Strudeln zieht durch die Räume und der Blick aus dem Fenster offenbart eine faszinierende winterliche Bergwelt. Jeden Abend wird man mit einer frischen, vitalen und gesunden Gourmet-Küche und Südtiroler Weinen verwöhnt; am Tag locken geführte Schneeschuhwanderungen und Ski-Safaris über die Seiser Alm nach draußen. Am Heiligabend wird es dann besonders festlich. Gemeinsam mit ihren Gästen feiert Familie Trocker an diesem Tag ganz besinnlich das Weihnachtfest – inkl. einer kleinen Bescherung unterm Christbaum. Das Paket gilt vom 19. bis zum 26. Dezember 2019 und ist ab 781,00 EUR pro Person buchbar. Weitere Informationen finden sich hier.

Traditionelle Bergweihnacht im Vitalpina® Alpenwellnesshotel St. Veit erleben

Das Alpenwellnesshotel St. Veit liegt im bezaubernden Dorf Sexten im Herzen der Dolomiten. Von den holzvertäfelten Zimmern mit den hübschen Balkonen hat man einen beeindruckenden Ausblick auf die umliegende Landschaft, die von besonderen Felsformationen und Gesteinskolossen geprägt ist. Liebhaber des traditionellen Weihnachtsfestes werden hier ihr Glück finden, denn vom 21. bis 25. Dezember 2019 verwöhnt Familie Karadar ihre Gäste mit einem umfassenden Festtagsprogramm.

Schon am 22. Dezember läutet das Hotel die Festtage ein und backt mit seinen Gästen leckere Weihnachtskekse. Am Tag darauf erleben die Gäste eine weihnachtliche Fackelwanderung durch die Dolomiten mit Christbaumholen und Glühweinumtrunk. Für die Kleinen kommt am Heiligabend der Weihnachtsmann und bringt die Bescherung. Eine Weihnachtsgala mit Zithermusik rundet das gemütliche Fest am Weihnachtstag ab. Das Paket beinhaltet vier Übernachtungen mit ¾-Pension und kann ab 399,00 EUR pro Person gebucht werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Über die Vitalpina® Hotels Südtirol

Schneeschuhwandern, Skitourengehen, Langlaufen, Rodeln oder am Abend die entspannende Yoga-Stunde: Bei den insgesamt 31 Vitalpina® Hotels Südtirol findet jeder das passende Hotel für seine aktiven Vorlieben; abgerundet mit alpinen Wellnessangeboten zum Entspannen und einer köstlichen Südtiroler Küche zum Genießen. Alle Häuser stehen für ein vital-alpines Lebensgefühl und bieten umfassende Urlaubs-Angebote in den Bereichen Aktiv, Ernährung und Wohlfühlen auf höchstem Niveau an. Die Hotels sind familiengeführt und besitzen einen besonderen, individuellen Charme. Weitere Informationen unter www.vitalpina.info.

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Thrakien – im Tal der Könige, ein Reisebericht von King Herbert Huber

Grandioses Amphitheater in Plovdiv
Grandioses Amphitheater in Plovdiv

Bulgarien Duftende Rosen, imposante Kathedralen und römische Ruinen: In Bulgarien lässt es sich eintauchen in die 8000-jährige Geschichte und die Zeit der Thraker. Kulturell beeindruckend und auch kulinarisch spannend mit ausgezeichnetem Wein, Spanferkel und gebackenen Schweinsohren.

Sofa, die aufstrebende Hauptstadt Bulgariens

Mit Ross und Wagen umweltfreundlich unterwegs
Mit Ross und Wagen umweltfreundlich unterwegs

Der Beitritt zur EU hat viel Geld in die staatlichen Kassen gespült. Der Lebensstandard in Sofia ist relativ hoch, was auch für die Preise in Hotels und Beizen gilt. Beeindruckt hat uns der Residence Club (mit Tenue Vorschrift) und einem auf 2-Sterne-Michelin-Niveau präsentierten 5-Gänge-Menu. Die Gastgeber wollten unserer Reisegruppe zeigen, dass hochstehende Kulinarik auch in Sofia zelebriert wird.

Reiseleiter Antonio mit dem CEO von Katarzyna
Reiseleiter Antonio mit dem CEO von Katarzyna

Hektisches Treiben dann anderntags. Alte quietschende Trams haben Vortritt. Fernab vom Gewühl entdeckten wir Cafés im Schatten hoher Bäume, Schachspieler in Parks, Shisha rauchende  Menschen, Museumshallen und die grösste orthodoxe Kirche des Balkans: Die Aleksandar Nevski Kathedrale mit der schönsten Ikonensammlung Bulgariens.
So ist Sofia für Städtereisende durchauseinen mehrtägigen Aufenthalt wert.

Unser nächstes Ziel ist Thrakien

Beeindruckende Kirchen
Beeindruckende Kirchen

Die eine Völkergruppe der Antike. Auf Kopfsteinpflastern erkunden wir Plovdiv, die zweitgrösste Stadt des Landes. Sie gilt als Tor zu Thrakien und «bulgarisches Rom», da sie wie Rom auf Hügeln erbaut wurde. Wer das antike Theater, Grabstätten, und die drittälteste Moschee des Balkans besucht, kann in die über 8000-jährige Geschichte Bulgariens eintauchen. Prächtige Bürgerhäuser zeugen von der bulgarischen Renaissance. Die Via Diagonalis, seit der Antike Kreuzweg zwischen Westeuropa und dem Nahen Osten, verläuft mitten durch die Stadt.

Sauberkeit in den wundervollen Pärken
Sauberkeit in den wundervollen Pärken

Neue Geschäfte liegen neben Ausgrabungen der Antike. Plovdiv sei die schönste Stadt Thrakiens, schrieb schon der griechische Dichter Lukan im 2. Jahrhundert, damals als Satiriker bekannt,  mit Plovdiv meinte er es aber ernst. Zugleich ist Plovdiv eine moderne Universitätsstadt mit fünf
Hochschulen und grünen Pärken die sich herausputzt hat, um 2019 Kulturhauptstadt Europas zu werden.

Einer der grössten Rosenöl-Exporteure der Welt

Auch Störche fühlen sich wohl
Auch Störche fühlen sich wohl

Unweit der Stadt Kazanlak erstreckt sich gut 90 Kilometer lang, zwischen dem Balkan und dem Gebirge Sredna, von West nach Ost, das Tal der Rosen.
Nun wir waren etwas zu früh, um blühende Rosen zu bewundern. Die beste Saison ist im Juni und Juli. Zur Erntezeit schwärmen die Menschen in Scharen frühmorgens zu den Rosen, wenn die
Sonne über den Horizont wandert.

Deftiger gehts nimmmer
Deftiger gehts nimmmer

Erst in Schürzen gepflückt und dann in Säcken gesammelt, kommen die noch nicht geöffneten Blüten in die Destillationsapparate. Während dreier Stunden
werden ihnen bei 120 Grad das Wasser und Öle entzogen. Immer noch gehört Bulgarien zu den grössten Rosenöl-Exporteuren der Welt. Für eineinhalb Tonnen reines Rosenöl braucht es fünf Millionen Kilo Rosenblüten. Preis pro Liter gegen 7000 Euro. In der Nähe des Tals der Rosen, etwas südlicher, entdecken wir zahlreiche Grabhügel.

Die Thrakischen Könige

Thrakischer Königsschmuck
Thrakischer Königsschmuck

Es sind die Grabmäler der thrakischen Könige. Mit zum Teil bestens im Original erhaltenen Malereien und Fresken. Da die Konservierung ein konstantes Raumklima erfordert, und die Körperfeuchtigkeit der Besucher die Bilder über kurz oder lang in Mitleidenschaft zieht, dürfen Touristen nur einzeln und zu einem höheren Preis in die Geschichte hinuntersteigen. Wir bewunderten deshalb Replikate, die nicht weniger beeindruckend sind. Eine Vielzahl des bei den Ausgrabungen gefundenen Goldschmuckes wie Ringe, Kronen, Köpfe und Totenbeigaben sind im Original in den Museen ausgestellt. Wir fahren weiter Richtung Svilengrad auf holprigen Strassen, vorbei an verlassenen Dörfern. Ab und zu hält eine Schafherde den spärlichen Verkehr auf.

Gutes Klima für den Weinbau

Weingut Katarzyna
Weingut Katarzyna

Der Weinbau Bulgariens geht bis ins achte Jahrhundert vor Christus zurück, als Bulgarien zum Reich der Thraker gehörte. Die Römer bevorzugten Weine aus dieser Gegend und im Mittelalter bauten vor allem die Mönche Weine an. Während der türkischen Herrschaft(1396–1878) ging die Weinproduktion aus religiösen Gründen zu Gunsten der Tafeltraube zurück. Nach der Vernichtung eines grossen Teils der Reben durch die Reblaus hielten sich die Winzer beim Wiederaufbau an westeuropäische Vorbilder.

Die Oenologen von Katarzyna mit dem Autor
Die Oenologen von Katarzyna mit dem Autor

Ein Vorzeige-Weingut ist heute Katarzyna. Es liegt im Süden bei Svilengrad und Mezek, nahe der Grenze zu Griechenland. Das Klima für den Weinbau könnte idealer nicht sein: Die Sommer sind heiss und trocken, die Winter mild und regnerisch. Die Angestellten arbeiten von Hand. Tsevetlina Nikolova ist CEO von Katarzyna und Herrin über 700 Hektaren. 200 000 Tonnen Trauben werden von den Zwillingsbrüdern Svilen und Ivan gekeltert. Im Fasskeller erklingt leise klassische Musik.  «Die Schwingungen erhöhen die Qualität der Weine», sagen die Önologen. Nicht nur Weine haben wir verkostet. Bei Festen kommt Spanferkel auf den Tisch. Bevor gegessen wird, trinkt man einen Rakja. Fröhlich singende und tanzende Menschen bevölkern die Lokale. Armut in Bulgarien?

Sterne Kulinarik
Sterne Kulinarik

«Das Essen und Trinken kann uns niemand nehmen», sagt ein Gast. «Manchmal feiern wir die Armut sogar ein bisschen.» Die Vorspeisen kommen zusammen auf den Tisch: Salate, geräucherte Auberginen, gefüllte Peperoni. Dann Hackfleischbällchen sowie Poulet und Rind, auf dem offenen Feuer an Spiessen gebraten. Der Eintopf «Sach» ist perfekt geschmort. Paprikaschoten, Lauch, Petersilie, Zwiebeln und Minze geben den Gerichten Geschmack und Farbe. In einer Landbeiz wagen wir uns an Kuttelsuppe, gebackene Schweinsohren und panierte Schweinszunge. Da war nach dem Essen ausnahmsweise noch ein Rakja gefragt.

Vieles mehr gäbe es noch zu entdecken

Zentralbulgarien mit den Nationalpärken, Höhlen und Klöstern. Das Balkangebirge und die Donaulandschaften. Und zum Schluss Badeferien am Schwarzen Meer in Varna oder Burgas. Auf ein nächstes Mal!

Diese Reportage ist im Rahmen einer Pressereise entstanden.
Eingeladen hatten Antonio Mastrogiovanni (Reiseleitung; www.am-import.ch), Plovdiv Tourismus, Katarzyna Estate.

Gut zu wissen

Rosenschnaps Brenn Anlage von früher
Rosenschnaps Brenn Anlage von früher

Bulgarien ist seit 2007 EU-Mitglied und hat rund 8 Millionen Einwohner.
Währung: Man zahlt in Lew; 100 Franken sind 180 Lew.

Preise für Essen und Trinken sind sehr günstig.
Sprache: Das bulgarische Alphabet ist kyrillisch. Verständigungssprache ist Englisch. Viele Bulgaren sprechen Englisch oder Deutsch.
Flüge: Ab Zürich oder Genf. Die Flugzeit beträgt zwei Stunden.
Strassen: Die Autobahn in den Süden (Sofia–Plovdiv–Kasanlak–Svilingrad) ist in
gutem Zustand. Vignette erforderlich.
Hotels: Suite Hotel Sofia und Grand Hotel Sofia.

Plovdiv: 8 1⁄2 Art Guest House.
Kasanlak: Hotel Palas. Svilingrad: Hotel Parish.
Restaurants: Sofia: Lazy Life & Food mit Shisha-Raucherplätzen.

Plovdiv: Stastlivzi Pod Tepeto («Glückseligkeit unter der Mauer»),

Dolce Fellini Pasticceria & Gelateria, Porkys.

Kazanlak: Magnolia.

Svilingrad: Mosta (direkt am Fluss Mariza).

Nachdem der polnische Investor Christoph Trylinski zu Beginn der Nullerjahre seine weltbekannte Wodkamarke Belvedere mit Gewinn verkaufen konnte, machte er sich an die Verwirklichung seines Traums vom eigenen Weingut. Die Suche nach Rebberg Land führte ihn durch halb Europa. Angetrieben von einem hartnäckigen Pioniergeist, wollte er sich in einem unbeschriebenen Gebiet niederlassen, das bezüglich der Qualität seines Bodens wie der klimatischen Verhältnisse alle Voraussetzungen für die Erzeugung von hochstehenden Weinen bot.

Der Eintopf Sach
Der Eintopf Sach

Trylinski wurde im Süden Bulgariens, im alten Thrakien, fündig: Nahe der griechischen Grenze, am Fusse des Rhodopi-Gebirges fand er sanft gewelltes Land, dessen Böden aufgrund seiner Lage im Niemandsland zwischen Ost- und Westblock unverbraucht, arm und phosphatreich waren. Dazu kam ein favorables Klima mit milden, regnerischen Wintern, heissen, trockenen Sommern und einer Sonnenscheindauer von 3000 Stunden pro Jahr. Trylinski taufte das Weingut nach seiner Tochter «Katarzyna». Über die Jahre wurden ab 2004 700 Hektar Land mit Reben bepflanzt. Die Anbauweise ist konventionell, hundert Hektar werden biologisch bewirtschaftet. Vierzig Prozent ist bewässert, geerntet wird von Hand. Wer das sehr umfangreiche Sortenverzeichnis liest – Chardonnay, Sauvignon Blanc, Sémillon, Viognier, Muscat, Traminer bei den Weissen; Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah Cabernet Franc, Malbec, Tempranillo und Carmenere bei den Roten –, ahnt, welchen Weintypus Katarzyna anstrebt: ausdrucksstarke, mehrheitsfähige Gewächse im internationalen Stil. Verkostet man danach die Weine, erfolgt die Bestätigung: Katarzyna alimentiert uns mit einer Fülle von fruchtintensiven, konzentrierten Weinen, reinsortig oder in Assemblagen ausgebaut – tiefgründiger die Roten, etwas technisch anmutend zuweilen die Weissen. Die Qualitätspyramide führt vom tadellosen Tischwein bis zum exklusiven Premium-Gewächs. Die Preiskalkulation ist ehrgeizig. Ausstattung, Weinnamen und Marketing sind clever und kreativ. Einzig ein Wein tanzt aus der Reihe, der rote Mavrud, ein charaktervoller, eigenständiger, angenehm rustikaler Tropfen aus der gleichnamigen autochthonen bulgarischen Sorte.

Christoph Trylinski ist es in relativ kurzer Zeit gelungen, Katarzyna an der Spitze von Bulgariens Weinen zu etablieren. Önologische Unterstützung erhielt er zu Beginn aus Frankreich. Michel Rolland, der weltbekannte, schillernde Weinberater, war vor Ort. Danach kamen seine Jünger. Doch seit 2010 ist die Produktion in bulgarischer Hand. Die beiden 33-jährigen Zwillinge Svilen und Ivan Kisiov wirbeln mit Geschick und Enthusiasmus im weitläufigen Gär- und Ausbaukeller der 2006 erbauten State-of-the-Art- Kellerei. Svilen schnupperte vorher in Mendoza/Argentinien, Ivan im Napa Valley.

Die zwei Kisiovs erklären ihre Philosophie mit einer koketten Mischung von Schüchternheit und Selbstbewusstsein. Sie orientiert sich an den Massstäben, nach denen auf den renommierten Betrieben heute weltweit gearbeitet wird: Ernte zum akkurat richtigen Reifezeitpunkt, extrem pingelige Traubenselektion vor dem Kelterprozess, Kaltmazeration, Vergärung je nach Sorte und erwünschtem Wein Stil in modernsten Stahltanks oder Barriques, manuelle Behandlung der Maische bei den höherklassigen Roten, Ausbau in bis zu fünfzig Prozent neuer französischer Eiche und was alles der Katechismus des modernen Weins sonst noch fordert – inklusive Bewegung des Mosts mittels Schwerkraft und langer Flaschenreifung in unterirdischen Tunnels bei konstanter Temperatur. Und, haben die beiden Geschmackspräferenzen? Svilen antwortet nach kurzem Nachdenken: «Mein Bruder sucht eher die Eleganz im Wein. Ich dagegen setze auf die Struktur.» Sind sie sich manchmal auch uneinig? Die eineiigen Zwillingen schauen sich zunächst ratlos an, zucken mit den Schultern, schweigen lange bis Svilen sagt: «Bei der Festlegung des Erntebeginns streiten wir uns manchmal. Wir gehen frühmorgens gemeinsam in die Rebberge. Ich will loslegen. Ivan hält dagegen und will noch warten. Am Abend kehren wir zurück und kommen überein anderntags zu starten.» Harmonie pur also, die sich mit Genuss in den Weinen von Katarzyna nachspüren lässt.

Kleine Fotodiasow der Reise von Herbert Huber:

fotogalerien.wordpress.com/2019/09/24/thrakien-im-tal-der-koenige-ein-reisebericht-von-king-herbert-huber/

Text und Fotos: www.herberthuber.ch

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