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34. Maifestival Rellingen vom 24. bis 26. Mai 2019, Versuch einer Annäherung von Léonard Wüst

CTP Chef und Musikfestivalförderer Kapitän Thomas Poetzsch mit Gattin Ulrike, Foto Die Pinnebergerin
CTP Chef und Musikfestivalförderer Kapitän Thomas Poetzsch mit Gattin Ulrike, Foto Die Pinnebergerin

Rellingen, ein kleiner, eigentlich unbedeutender norddeutscher Ort in Grossstadtnähe, mit ca. 14700 Einwohnern und etwa 1100 Betrieben einer der gewerbereichsten Orte der Region. Ein Ort, wie so manch anderer auch in dieser Region. Hätt ja sein können, ist es aber nicht.

Zwar auch hier viele der typischen, bodenständigen Häuser mit den rotbraunen Backsteinen, teils sogar noch mit Reetdächern, gepflegte Vorgärten Reih an Reih. schmucke Hausansammlungen entlang der Hauptstrasse, dem eigentlichen Ortskern, wenn man denn eine lange Gerade als Kern bezeichnen kann. Natürlich auch hier im hanseatischen Norden mit den unerlässlichen 1950/1960er Bausünden, die wir damals als chic und up to date empfanden, heutzutage aber die unsäglichen Fernsehmöbel und Ohrensessel, inklusive pelzigem Kaminvorleger vor dem geistigen Auge heraufbeschwören.

Der grosse Trumpf, gar Juwel, der Provinzgemeinde Rellingen

Die Rellinger Kirche, der Tatort
Die Rellinger Kirche, der Tatort

Und hier endet das Gewöhnliche an Rellingen, denn mittendrin, an prominenter Lage, steht die Kirche der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rellingen, welche als die schönste Barockkirche Schleswig-Holsteins gilt und als vollkommenste Leistung des Meisters Cai Dose (holsteinischer Architekt und Baumeister des 18. Jahrhunderts, 1700 – 1768). Nachdem der 500 Jahre alte Kirchenbau trotz Erweiterungen zu klein geworden war und die Gläubigen des 150 qkm großen Kirchbezirks nicht mehr fassen konnte, baute der damalige Stararchitekt ab 1754-56 das heutige barocke Kirchenschiff, das in etwa 2000 Personen Platz bietet. Der Jørn Oberg Utzon* des 18. Jahrhunderts bekam diesen Auftrag vom dänischen König Friedrich V, denn Schleswig-Holstein war damals dänisch.

Oktogon Form der Kirche garantiert für alle einen ungetrübten Hörgenuss

Günter Rasinski und Luz Leskowitz 1986
Günter Rasinski und Luz Leskowitz 1986

Um möglichst vielen Gottesdienstbesuchern gleich gutes Hören und Sehen während der Predigt zu ermöglichen, wählte Dose einen Oktogon-Grundriss und einen Raum mit Emporen, in dem die Plätze auf die Kanzel ausgerichtet sind. Die dadurch entstehende gute Akustik ist bis heute Grund für die Beliebtheit der Kirche, insbesondere bei Musikveranstaltungen des Mai-Festivals, des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals und zahlreichen weiteren Konzerten. Damals war das Gotteshaus fast kastenmässig eingeteilt. Die Reichen und Bedeutenden, was zwangsläufig meistens einherging, hatten ihre, teilweise mit heute noch sichtbarer persönlicher Namensanschrift, für sie reservierten Sitze auf den Bänken in Kanzelnähe.

Sehen und gesehen werden war schon dannzumal wichtig

Luz Leskowitz, Gründer der Salzburger Solisten und des Rellinger Maifestivals, anlässlich des Maifestivals 2019 mit Léonard Wüst, rechts, Foto Die Pinnebergerin
Luz Leskowitz, Gründer der Salzburger Solisten und des Rellinger Maifestivals, anlässlich des Maifestivals 2019 mit Léonard Wüst, rechts, Foto Die Pinnebergerin

Also damals galt schon: Sehen und gesehen werden¨! Knechten, anderen Bediensteten und dem gemeinen Fussvolk waren die nur etwa halb so tiefen Sitzbänke mit fast senkrechten, sehr unbequemen Lehnen auf den Emporen zugeteilt. Für die ganz ganz  wichtigen Leute, die noch Besseren, heut würd man sie VIPs nennen,  gab es sogar, wo in katholischen Kirschen die Nebenaltäre sind, verschliessbare Logen für bis zu 20 Personen für die Promis mit ihren Familien und persönlichen Gästen. ähnlich wie in Opernhäuser, aber zusätzlich durch Fenster und Türen abgetrennt von den «Gewöhnlichen».

Akustik und Ästhetik der Rellinger Kirche beflügelten

Im Fries des Kuppelaufsatzes spielt das himmlische Orchester, Engel mit Geigen Trompeten, Pauken und Flöten.
Im Fries des Kuppelaufsatzes spielt das himmlische Orchester, Engel mit Geigen Trompeten, Pauken und Flöten.

Diese, weitherum bekannte Akustik, in Kombination mit der schmucken Kirche inspirierten Kantor Wolfgang Zilcher mit seiner engagierten Musikgemeinde, aus der heraus der damalige 1. Vorsitzende des Vereins, Günter Rasinski, aktiv wurde. Der wiederum war befreundet mit Luz Leskowitz, Geiger und Ensembleleiter der „Salzburger Solisten“. Im Februar 1985 folgten Luz Leskowitz und seine „Salzburger Solisten“ einer Einladung des MRK zu einem kammermusikalischen Abend in der Rellinger Kirche. Dieses Konzertereignis ließ den Funken auf Musiker und Publikum derart überspringen, dass ein kraftvolles Feuer entbrannte: die Idee eines Musik-Festivals war geboren und am 9., 10. und 11. Mai 1986 fand das „1. Mai-Festival Rellinger Kirche“ statt.

Überwältigender Erfolg belohnt die Initianten

Die Salzburger Solisten bei Schuberts Forellenquintett, Foto Wolfgang Gaedigk
Die Salzburger Solisten bei Schuberts Forellenquintett, Foto Wolfgang Gaedigk

Der überwältigende Erfolg gab der Idee Recht. Der Kreis begeisterter Musikfreunde erweiterte sich sprunghaft, so dass zukünftige Arbeiten in Sachen „Musik“ – ob ideell oder finanziell – nun auf mehreren Schultern getragen werden konnten. Und nachdem Unterstützung auch von offiziellen Entscheidungsträgern am Ort, wie der Kirchengemeinde und dem Kulturausschuss der politischen Gemeinde, zugesichert war, konnte die Frage nach einem 2. Mai-Festival nur positiv beantwortet werden. Luz Leskowitz garantiert seither für ein stets facettenreiches Programm und hat, als herausragender und einfühlsamer Interpret, – solistisch und im Team – eine begeisterte Fangemeinde gefunden.

Dauerhafte grosse Freundschaften entstanden im Zeichen der Musik

Rellingen auch die Noten müssen sortiert werden
Rellingen auch die Noten müssen sortiert werden

Über die Jahre gewachsene Freundschaften zeugen von einer außergewöhnlichen Festspiel-Atmosphäre, ihrer Intimität und der gemeinsamen Liebe zur Musik. Um das Echo der Medien wiederzugeben: nachdem das 1. Mai-Festival erfolgreich „geboren“ worden war, das 2. Mai-Festival bereits „das Laufen“ gelernt hatte, profilierte sich das Festival in der Folgezeit zu einer eigenständigen, festen Institution in Rellingen. Viele bedeutende Namen und musikalische Sternstunden binden sich seither in dieses alljährlich zur Maienzeit wiederkehrende Musikereignis ein, das mit Stolz auf seinen 33. Geburtstag blicken durfte und das sich mit der in 33jähriger entwickelten Tradition seinen ganz besonderen Charme erhalten hat (Quelle. Ulrike Ostermann)

Auch der Autor verfiel der norddeutschen Gastfreundschaft und liess sich bereitwillig mit dem „Rellinger Fieber“ infizierten.

Misa Hasegawa (Klavier) an der Seite des Festivalleiters Luz Leskowitz
Misa Hasegawa (Klavier) an der Seite des Festivalleiters Luz Leskowitz

Schon kurz nach meinem Eintreffen vor Ort, natürlich mit der, ICE der Deutschen Bahn üblichen Verspätung von über einer Stunde und nachdem ich mich in der „Traumschmiede“, meinem temporären Domizil, eingerichtet hatte, begab ich mich auf die Suche nach den Musikern die, so hatte mir Luz Leskovitz, der mich freundlicherweise persönlich eingeladen hatte, sich entweder in der Kirche am Üben, oder beim Griechen unweit der Kirche am Verpflegen aufhalten würden. Das letztere war dann der Fall. Obwohl ich vorher weder Luz noch einen der Musiker oder Organisatoren je persönlich getroffen hatte, (mit Luz stand ich seit längerem über das Netz im Austausch), wurde ich überaus herzlich empfangen und vorbehaltslos in den „Inneren Zirkel“ integriert. durfte nach dem Essen sogar mitgehen an die nächste Probe in der Kirche, wo sie, so Luz, sich noch über die Forelle hermachen wollten. Nein, nicht dass sie, nach den mehr als üppigen Essensportionen beim Griechen noch Hunger hatten auf eine Forelle, nein,  gemeint war die Feinabstimmung von Schuberts Forellenquintett, das am Sonntag auf dem Programm gelistet war.

Die folgenden Tage widerlegten das Bild des kühlen Hanseaten

Rellingen die Musiker am Üben in der Kirche
Rellingen die Musiker am Üben in der Kirche

Auch am folgenden Tag fand ich mich um 10.00 Uhr in der Kirche zu der angekündigten Probe ein, wo ich dann die am Vorabend noch nicht anwesenden restlichen Musiker, einige der Macher, sowie etliche der Helfer hinter der Bühne kennen lernte. Sie alle hiessen mich so herzlich willkommen und behandelten mich so respektvoll, als ob ich eine sehr wichtige Persönlichkeit sei. (Was ich, unter uns gesagt, manchmal auch hoffe, gar denke, dass ich dies sei). Diese schon fast überbordende, aber zutiefst ehrliche und äusserst grosszügige Gastfreundschaft durfte ich bis zu meiner Abreise geniessen. Wo ich auch auftauchte, das ganze Dorf schien mich zu kennen, meine Wünsche waren schon erfüllt, bevor ich sie überhaupt äussern konnte.

Highlights nebst den grandiosen Konzerten

Mai Festival Plakat vor der Rellinger Kirche
Mai Festival Plakat vor der Rellinger Kirche

Auch zu den jeweiligen After Konzert Events war ich selbstverständlich geladen, an denen ich jeweils äusserst sympathische freundliche Persönlichkeiten kennen lernen durfte, manch kurze, aber interessante Smalltalks führte, auch etwas hinter die Fassade des Rellinger Maifestivals schauen konnte. Ich genoss dieses verlängerte Wochenende voller herzliher, grosszügiger Gastfreundschaft und aussergewöhnlichen Konzerten, über die ich in separaten Artikeln berichten werde. Auch erwähnenswert. Der Rellinger Theaterverein spielt teilweise in plattdeutscher Sprache, ebenfalls  eine aussergewöhnliche Sache in diesem aussergewöhnlichen Fleckchen Erde voller liebenswerter Menschen.

*Jørn Oberg Utzon, dänischer Stararchitekt 1918 – 2008, u.a. Erbauer des «Sydney Opera House» im Hafen der australischen Metropole und er wurde 2003 mit dem .Pritzker Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

So üben die Salzburger Solisten in der Kirche Rellingen, Sonntag, 26. Mai 2019:

https://www.facebook.com/leowuest/videos/2506122209399101/

Text: Leonardwuest.ch

Fotos: http://www.mrk-rellingen.de und http://www.luz-leskowitz.at/index.html

http://www.foto-gaedigk.de/gaedigk/index.php

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Wenn jemand eine Reise tut, so sollte er sich impfen lassen – Deutsche Leberstiftung gibt Tipps

Fast dreihundert Jahre ist es her, da schrieb der deutsche Dichter
Matthias Claudius in seinem Gedicht „Urians Reise um die Welt“ die
bekannte Zeile: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“
Schon damals stand das Reisen für Abenteuer, Abwechslung und Erholung vom
Alltag. Das gefällt den Bundesbürgern nach wie vor: Die Reisesaison 2018
war ein Rekordjahr – nie sind so viele Deutsche verreist wie im
vergangenen Jahr. Und die Prognosen für die bevorstehende Saison sind
ebenfalls sehr gut. Damit Reisende auch 2019 nur Gutes zu erzählen haben
und ohne eine ansteckende Erkrankung zurückkehren, gibt die Deutsche
Leberstiftung aktuelle Tipps zum Impfschutz.

Die Tourismusanalyse 2019 belegt, dass die Reise-Intensität einen neuen
Höhepunkt erreicht hat: Im Jahr 2018 sind fast zwei Drittel der
Bevölkerung verreist – Tendenz steigend. Das Statistische Bundesamt
meldete im März 2019 einen weiteren neuen Rekord: 122,6 Millionen
Passagiere starteten 2018 von deutschen Flughäfen, dieser Wert bedeutet
einen Zuwachs um 4,2 Prozent im Vergleich zu 2017. Neben dem nahen
Mittelmeerraum gehören auch Südostasien, Russland, Afrika, Mittel- und
Südamerika sowie der Vordere Orient zu den beliebten Reiseländern. Und
häufig wissen Urlauber nicht, dass speziell in diesen Ländern manchmal
schon die Eiswürfel im Drink, das Menü mit frischen Muscheln oder einfach
das Glas Wasser eine Gefahrenquelle sein können: Die Folge kann eine
Leberentzündung durch Hepatitis A-Viren (HAV) sein, die oft ohne
ernsthafte Komplikationen ausheilt, aber die Leber durchaus schädigen
kann. Auch bei Sexualkontakten, vor allem bei Männern, die Sex mit Männern
(MSM) haben, besteht die Gefahr einer Ansteckung.

„Hepatitis A ist weltweit verbreitet und gilt als die häufigste
Infektionskrankheit auf Reisen. Die prophylaktische Impfung gegen das HAV
ist der sicherste Schutz. Insbesondere vor Reisen in die bekannten
Risikogebiete sollte eine Impfung erfolgen“, erklärt Professor Dr. Michael
P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung und ergänzt:
„Die Symptome sind meist unspezifisch und können Fieber und eine
‚Gelbsucht‘ umfassen. In seltenen Fällen wie beispielsweise bei älteren
oder immunsupprimierten Menschen kann Hepatitis A auch zu einem akuten
Leberversagen führen. Einen wirksamen Schutz gegen Hepatitis
A-Virusinfektionen bietet nur die Impfung.“

Auch gegen die folgenreichere Variante Hepatitis B schützt nur eine
Impfung. Mit Kombinations-Impfstoffen, die gegen Hepatitis A und B
schützen, ist die Anzahl der notwendigen Injektionen vermindert. Das
Hepatitis B-Virus (HBV) wird durch Blut oder Körpersekrete übertragen. Zu
den häufigsten Ansteckungsquellen zählen unter anderem ungeschützte
Sexualkontakte und (auch kleinste) Hautverletzungen. Tätowierungen,
Rasuren, Ohrlochstechen oder Piercings, die nicht steril durchgeführt
werden, können zu einer Ansteckung führen. Die Hepatitis B kann chronisch
werden. Betroffene können in der Folge an Leberzirrhose und Leberzellkrebs
erkranken. Wer gegen das HBV geimpft ist, baut gleichzeitig einen Schutz
gegen die Hepatitis delta auf, da eine Hepatitis delta nur mit einer
Hepatitis B vorkommen kann. Das Hepatitis delta-Virus braucht das
Hüllprotein des HBV.

„In Deutschland gehört die Impfung gegen Hepatitis B bei Babys
beziehungsweise Kleinkindern zum Standardprogramm. Erwachsene sollten vor
einer Reise ihren Impfschutz überprüfen und sich beispielsweise bei einer
reisemedizinischen Beratung informieren. So kann geklärt werden, welche
Impfungen für das gewählte Reiseziel sinnvoll, empfohlen oder
vorgeschrieben sind“, empfiehlt Professor Manns.

Gegen einen weiteren Virushepatitis-Erreger steht bisher keine
Schutzimpfung zur Verfügung: Das Hepatitis C-Virus (HCV) wird fast
ausschließlich über Blut-zu-Blut-Kontakte übertragen. Unsterile
Tätowiernadeln, Piercings oder Rasiermesser sind mögliche
Infektionsquellen. In einigen Regionen Asiens oder Afrikas tragen mehr als
fünf Prozent der Bevölkerung das Hepatitis C-Virus in sich. Zur Behandlung
dieser Virus-Variante gibt es erfolgreiche neue Medikamente, die direkt in
den Vermehrungszyklus des Virus eingreifen (sogenannte DAAs – Direct
Acting Antiviral Agents). Damit kann die chronische Hepatitis C bei fast
allen Patienten in kurzer Zeit und nahezu ohne Nebenwirkungen geheilt
werden. Doch nur wer sich informiert und untersuchen lässt, kann im Falle
einer bestehenden Erkrankung auch therapiert werden. Wird die Erkrankung
zu spät erkannt oder bleibt unbehandelt, kann sie in einer Leberzirrhose
oder einem Leberzellkrebs münden.

Die Deutsche Leberstiftung bietet neben zahlreichen aktuellen Online-
Informationen auch Informationsfaltblätter über Hepatitis B für Ärzte und
Hepatitis C für Ärzte sowie beide Ausgaben für Betroffene und ihre
Angehörigen an. Bestellmöglichkeiten und Download auf der Serviceseite
unter https://www.deutsche-leberstiftung.de.

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung zu
verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung
die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher
erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet
außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für
Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die
Stiftung sehr erfolgreich.
Weitere Informationen: https://www.deutsche-leberstiftung.de.

JETZT NEU: Website-Relaunch der Deutschen Leberstiftung https://www
.deutsche-leberstiftung.de – wichtige Basisinformationen, umfangreicher
Service und Presseinformationen/-bilder im neu gestalteten Online-Portal
für Betroffene und Angehörige, Fachkreise sowie Medienvertreter.

BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert
umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen,
ihre Diagnosen und Therapien – inzwischen in dritter, aktualisierter und
erweiterter Auflage! „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN
978-3-89993-899-9, 16,99 Euro. Weitere Informationen: https://www
.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.

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Auslandsreisekrankenversicherung im Urlaub nicht vergessen uniVersa von Finanztest mit „Sehr gut“ ausgezeichnet

Wer seinen Urlaub im Ausland verbringt sollte unbedingt eine Auslandsreisekrankenversicherung im Gepäck haben. Das gilt bereits in Europa. Dort zahlt die gesetzliche Krankenkasse zwar in den meisten Ländern die Behandlungskosten, nicht aber einen notwendigen Rücktransport. Und der kann ins Geld gehen. Nach einem Bericht der Zeitschrift Finanztest kostet ein Rücktransport beispielsweise aus Mallorca rund 12.000 Euro und aus Teneriffa bis zu 45.000 Euro. In der Mai-Ausgabe hat Finanztest 92 Auslandsversicherungen von 43 Anbietern verglichen. Das Qualitätsurteil „Sehr gut“ erhielt die uniVersa für ihren Tarif uni-RD. Dort sind vorübergehende Auslandsreisen bis zu zwei Monate weltweit versichert. Dies gilt auch für beruflich bedingte Reisen. Ein Rücktransport nach Deutschland wird sogar dann bezahlt, wenn er zwar nicht notwendig, aber zumindest medizinisch sinnvoll und vertretbar ist. Bestattungs- und Überführungskosten sind bis zu 10.300 Euro mitversichert. Der Tarif kann ohne Gesundheitsprüfung und Altersbegrenzung abgeschlossen werden. Tipp: Auch für privat Krankenversicherte kann sich eine Auslandsreisekrankenversicherung lohnen. Zum einen ist im Versicherungsschutz nicht immer ein Rücktransport mitversichert oder es kann eine Selbstbeteiligung anfallen. Zum anderen bleibt der Anspruch auf Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit erhalten, wenn im Ausland eine medizinische Behandlung erforderlich wurde.

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Festival Strings Lucerne Abschlusskonzert Konzert Reihe Luzern „Kammermusikalische Sinfonik“, KKL Luzern, 2. Mai 2019, besucht von Léonard Wüst

Der Pianist Jan Lisiecki mit den Festival Strings Lucerne im KKL Foto Fabrice Umiglia
Der Pianist Jan Lisiecki mit den Festival Strings Lucerne im KKL Foto Fabrice Umiglia

Besetzung und Programm:

FESTIVAL STRINGS LUCERNE
JAN LISIECKI KLAVIER
DANIEL DODDS LEITUNG & VIOLINE

Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11, Fassung mit Streichern von R. Hofmann (1877)

Franz Schubert/Mahler: Der Tod und das Mädchen, Streichquartett Nr. 14 d-Moll D. 810, bearbeitet für Streichorchester

Rezension:

1. Konzertteil mit Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11, (Fassung mit Streichern R. Hofmann) von Fréderic Chopin

Scheint Spass zu machen beim Üben
Scheint Spass zu machen beim Üben

Die lange Orchestereinleitung bringt drei Themen: Das erste, pathetisch-strenge in e-Moll, darauf das lyrische Hauptthema, ebenfalls in e-Moll, und das zarte Seiten Thema in E-Dur. Das Klavier setzt kraftvoll, quasi improvisatorisch weit ausholend ein und wiederholt alle drei Themen. Nach außen hin scheint nun der einzige wirkliche Kontrast zwischen Haupt- und Seiten Thema die Dur-Aufhellung, doch trügt dieser Schein: das Geheimnis liegt in der linken Hand des Klaviersatzes begründet. Während nämlich zum Hauptthema leise pochende Akkorde erklingen, folgen dem Melodieverlauf des Seitenthemas weiträumige Bassfiguren.

Zwischen Tristesse und Aufschwung

Musikalischer Leiter Daniel Dodds
Musikalischer Leiter Daniel Dodds

Damit erklärt sich auch der Unterschied im Charakter der Themen, die zwischen Tristesse und positivem Aufschwung pendeln. Der junge polnische Pianist, allem Anschein nach eine Frohnatur, lotete das Werk seines Landsmannes aussergewöhnlich aus, verfiel nie der grossen Versuchung, uns beweisen zu wollen, dass er technisch dem Urheber mindestens ebenbürtig ist. Im zweiten Satz, einer groß angelegten, wunderschönen Nocturne, einer Art Romanze, ruhig und melancholisch über gedämpftem Orchesterteppich, lässt er den Mitmusikern Raum sich auch zu entfalten.

Wohltuende Zurückhaltung des Solisten lässt Raum für das Orchester

Das ermöglicht dem Zuhörer, die feinen Ziselierungen der Violinen, die präzis gesetzten Arpeggio der Celli und die ausladenden Tonbögen der Bratschen deutlicher wahrzunehmen als sonst möglich, da der Solist nicht einfach mit seiner Virtuosität alles überfährt. Diese Virtuosität kann dann der, ehemals als „Wunderkind“ bezeichnete, Tastenakrobat im dritten Satz demonstrieren, denn das finale Rondo ruft mit scharfen Akzenten aus dem Traumland der Romanze zurück in die Welt des polnischen Volkstanzes: Im Rhythmus des Krakowiak hebt das Klavier an und reißt sogleich den ganzen Satz an sich.

Etwas positiver Übermut im Finale passte zum jungen Pianisten

Festival Strings Lucerne im Konzertsaal des KKL Luzern
Festival Strings Lucerne im Konzertsaal des KKL Luzern

Das Orchester leitet bald zu einem harschen Temperaments-Ausbruch nach cis-Moll über, um nach einigem beeindruckenden Passagenwerk im A-Dur-Seitenthema zu landen, das unisono wieder ganz den Volksliedgedanken aufgreift. Es ist auch genau dieses Thema, das letztlich dem Satz seine Würze verleiht. Nach dem nochmaligem, variierten Hauptgedanken folgt dem Seitenthema (diesmal in E-Dur) ein temperamentvoller Kehraus in atemberaubendem Tempo, bei dem sich Lisiecki, im positiven Sinn, zu etwas Übermut hinreissen lässt, die aber perfekt zu seiner jugendlich frischen Ausstrahlung und seiner Chopin Auffassung passt.

Dieser perfekte erste Konzertteil wurde vom Publikum mit sehr viel stürmischem, langanhaltendem Applaus verdankt, garniert mit vereinzelten Bravorufen, die den Künstler immer wieder auf die Bühne zurückbeorderten. Für mich erstaunlich, dass der Applaus sich nicht in einer stehenden Ovation fortsetzte. Trotzdem gewährte uns der Künstler noch eine Zugabe in Form einer kurzen Mendelssohn Melodie

Mahlers Schubert im 2. Konzertteil

Gustav Mahler hat das Quartett für Streichorchester bearbeitet. Den zweiten Satz (Variationen Satz) dieser Bearbeitung führte er am 19. November 1894 in einem seiner Hamburger Subskriptionskonzerte auf. Mahlers Transkription des Werks blieb lang unbekannt. Die Partitur mit Mahlers Eintragungen blieb zunächst im Besitz von Mahlers Tochter Anna, die sie schließlich Donald Mitchell übergab. Dieser publizierte die Transkription 1985 gemeinsam mit David Matthews.

Ein Werk, wie geschrieben für die Lucerne Festival Strings

Dieses Stück ist den Strings buchstäblich auf den Leib, bzw. auf die Instrumente geschrieben. Da können sie ihre Kammermusik Qualitäten, im wahrsten Sinn des Wortes, voll ausspielen. Wie meistens sitzt der künstlerische Leiter mit seiner 1. Geige unruhig auf der Stuhlkante und orchestriert die wunderbaren Dialoge zwischen den Instrumenten, wobei er mit seiner Stradivari den Tarif durchgibt, was seine eingeschworene Truppe zu Höchstleistungen antreibt und dabei wirken alle doch sichtlich vergnügt, nie angestrengt, gar verbissen.

Ein Weltklasse Orchester in vollkommener Harmonie

Ob die Celli  mit ihren Pizzicato die Violinen bei ihren Läufen kontrapunktieren oder die sanften, trotzdem resoluten Crescendi der Bratschen zum voluminösen Tutti überführen, der Organismus dieses Klangkörpers atmet in höchster Harmonie, bietet Kammermusik auf Weltklasseniveau. Das haben längst auch ausländische Konzertveranstalter gemerkt, wie die sich mehrenden Auslandsengagements für das Orchester zeigen.

Als erstes Schweizer Orchester in der Hamburger Elbphilharmonie

So waren die „Lucerne Festival Strings“ u.a. das erste Schweizer Orchester überhaupt, das die Ehre hatte, in der Hamburger Elbphilharmonie, dem momentan wohl spektakulärsten und, aufgrund seiner Akustik berühmtesten Konzertgebäude der Welt, zu konzertieren. Dort gastieren sie auch am kommenden 16. Juni wieder, zwei Tage nachdem sie die Berliner im dortigen Konzerthaus beglückt haben werden.

Begeistertes Publikum feierte die Musiker

Jan Lisiecki Solist am Piano
Jan Lisiecki Solist am Piano

Das diesen Musikern treue Publikum im sehr gutgefüllten Konzertsaal, belohnte die Protagonisten mit einem langanhaltenden, starken Applaus, was diesen ein Lächeln in die glücklichen Gesichter zauberte, zumal die einzelnen Register jeweils noch eine Sonderakklamation abholen durften. Ich bin mir sicher, dass es, Dank solch grossartigen Konzerten, nicht mehr lange dauert, bis ich schreiben kann. vor ausverkauften Rängen und nicht mehr im sehr gut besetzten Konzertsaal.

Text: www.leonardwuest.ch Fotos:  Fabrice Umiglia  http://www.festivalstringslucerne.org/de/home

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