Es ist faszinierend, wie viel Aufmerksamkeit einem Gegenstand gewidmet wird, der eigentlich nur eine Aufgabe hat: Den Kopf vor den Elementen zu schützen. Aber es ist hier, wie es mit vielen anderen Dingen des alltäglichen Lebens ist: Diversifizierung schafft unterschiedliche Modelle.
Von Hutgeschichte und Hutgeschichten
Die erste Kopfbedeckung der Welt geht auf die Griechen zurück. Sie trugen den sogenannten Pileus, wobei es sich um eine runde Kappe handelte, welche die Handwerker trugen. Dann gab es den Petasos, respektive die Kausia, welche schon deutlich an den heutigen Hut (Petasos) oder eine Baskenmütze (Kausia) erinnerten. Und auch im Römischen Reich trug man schon in gewissen Schichten und zu gewissen Anlässen einen Hut.
In unseren Breiten kamen die Hüte zum ersten Mal im 10. Jahrhundert in Mode und heute, 11 Jahrhunderte später, gibt es eine gewaltige Auswahl. Wir kennen hutartige Kopfschmuckvarianten, etwa den sogenannten „Fascinator“. Die beste Gelegenheit, einen solchen Hut auszuführen, ist die Rennwoche „Royal Ascot“ in Großbritannien.
Eine weitere Variante ist der berühmte Chapeau Claque, welcher seine Existenz dem Pariser Hutmacher Gibus verdankt und daher auch diesen Namen trägt. Diesen korrekt zu tragen und natürlich auch mal ausklappen zu lassen, ist schon ein Erlebnis. Und wenn man den richtigen Hut kaufen möchte, kann man mit Gutschein bei Hutshopping sparen.
Die Musikerinnen sind startbereit Foto Wolfgang Gaedigk
Ausführende und Programm: Andreas Brantelid Violoncello Ingemar Brantelid Violoncello Mette Hanskov Kontrabass Misa Hasegawa Klavier Irina Kulikova Gitarre Luz Leskowitz Violine Solenne Païdassi Violine Aylen Pritchin Violine Joachim K. Schäfer Trompete Oliver Schmidt Cembalo Aroa Sorin Viola
CARL PH. E. BACH(1714 – 1788) Konzert für Violoncello, Streicher und Continuo in A-Dur ANTONIO VIVALDI(1678 – 1741) Concerto für Gitarre, Streicher und Continuo in D-Dur VICENZO BELLINI(1801 – 1835) „Variations sur NORMA“ für Kornett und Streicher, Bearb. von J.B. Arban PAUSE MAX BRUCH(1838 – 1920) „Kol Nidrei“ für Violoncello und Streicher MARIO CASTELNUOVO TEDESCO (1895 – 1968) Fantasia für Gitarre und Klavier op.145 FRANCISCO TARREGA (1852 – 1909) „Recuerdos de la Alhambra“ für Gitarre CAMILLE SAINT-SAENS (1835 – 1921) Septett für Trompete, Klavier, Streichquartett und Kontrabass in Es-Dur, op. 65
Dass die treuen Besucher des Mai Festivals nach zwei Jahren Pandemie bedingtem Unterbruch «ihr» Festival sehnlichst zurück erwartet hatten, manifestierte sich schon an der grossen Ansammlung der Leute vor der Kirche, die sich lange vor Türöffnung dort eingefunden hatten und dem Eröffnungskonzert entgegenfieberten.
Feierliches Eröffnungskonzert
Marc Trampe frischgewählter Bürgermeister der Gemeinde Rellingen und Schirmherr des Festivals begrüsst die Konzertbesucher
Neu ist Marc Trampe, frischgewählter Bürgermeister der Gemeinde Rellingen, Schirmherr des Festivals. Er war es auch, der die Besucher willkommen hiess in der praktisch vollen Rellinger Kirche.
Kleine, kurzfristige Programmänderung
Mit leichtabgeändertem Programm entführten uns die Musiker*innen in die Welt der Kammermusik. Diese Programmumstellung, Tschaikowskis «Rokoko Variationen» anstelle des Konzertes für Violoncello, Streicher und Continuo in A-Dur von Carl PH. E. Bach, bot dem, erstmals am Maifestival engagierten Cellisten Andreas Brantelid, beste Gelegenheit, sein immenses Können zu demonstrieren.
Zwei Generationen in einem Team
Vater und Sohn Andreas Brantelid Violoncello links Ingemar Brantelid Violoncello
Als Sohn des seit vielen Jahren Maifestival erprobten Cellisten Ingemar Brantelid, ist er, im positiven Sinne, musikalisch «vorbelastet». So strahlte denn auch der Vater, obschon sein Sohn ihm ja fast etwas die Show stahl. Intendant und Leiter Luz Leskowitz ist es gelungen, nach Solenne Paidassi und Aylen Pritchin, beide Violine, erneut jüngeres Musikerblut in die Arterie des Ensembles zu integrieren. Mit Aroa Sorin ist, aufgrund des Hinschiedes von Wladimir Mendelssohn (1949 – 2021), eines langjährigen Weggefährten von Luz, die Viola neu, wie man hörte, sehr gut besetzt.
Überraschende, aber gelungene Ergänzung des Ensembles durch eine Gitarre
Misa Hasegawa Klavier links und Irina Kulikova Gitarre
Beim Vivaldi Konzert D-Dur op.12 Nr. 15 ergänzte Irina Kulokova mit ihrer Gitarre das Ensemble der Streicher und so erklangen für einmal eher ungewohnte, sehr interessante, überraschende Klangbilder unter der Kuppel des Rellinger Musiktempels.
Jean- Baptiste Arban Variationen für Kornett und Streicher über Themen aus der Oper Norma von V. Bellin
Joachim K. Schäfer Trompete mit Ingemar Brantelid am Cello
Als dann bei den Variationen für Kornett und Streicher über Themen aus der Oper Norma von V. Bellini der Dresdner Joachim K. Schäfer mit seinem absolut klaren, runden Ton das Ensemble ergänzte und die «Casta Diva» variierte, war ein weiteres Ausrufezeichen dieses Maifestivals schon vor der anschliessenden Pause gesetzt und mit langanhaltendem Applaus belohnt worden.
Angeregte Diskussionen vor der Kirche wàhrend der Pause
Während dieser Pause unterhielt man sich angeregt, mit mehr und weniger einem bekannten Konzertbesuchern, dies bei angenehmen Frühlingswetter vor der Kirche, bevor man sich wieder in diese begab, für den zweiten Konzertteil.
Max Bruch “Kol Nidrei” für Violoncello und Streicher
Die Protgonistinnen agieren hochkonzentriert
Max Bruchs Kol Nidrei gehört neben dem populären 1. Violinkonzert zu seinen berühmtesten Kompositionen. Das wehmütige Adagio nach hebräischen Melodien entstand 1880 für den Cellisten Robert Hausmann. Es verarbeitet zwei alte jüdische Gesänge, deren außerordentliche Schönheit den Protestanten Bruch nach eigener Aussage tief bewegte. Der tenorale Celloklang ist das ideale Medium für die Stimme eines jüdischen Kantors, und so liefert Kol Nidrei bis heute jedem Cellisten eine wunderbare Vorlage für das Singen auf seinem Instrument, also das ideale Terrain für Andreas Brantelid um seine Virtuosität erneut zu demonstrieren, kongenial getragen von seinen Mitmusiker*innen.
Mario Castelnuovo Tedesco Fantasia für Gitarre und Klavier op.145
Irina Kulikova Gitarre
Gitarristen haben eines gemeinsam: Sie leiden darunter, dass die Literatur für ihr Instrument nicht besonders groß ist. Das betrifft vor allem die Kammermusik. Nicht viele wirklich brauchbare Komponisten widmeten sich gebührend diesem Instrument, das doch zu so melancholischen bis feurig-wilden Klängen imstande ist. Mario Castelnuovo-Tedesco (1895–1968) ist einer von ihnen.
Das einfallsreich komponierte Quintett, das sich am ehesten mit neoklassizistisch bis neoromantisch ohne Biederkeit beschreiben lässt, führen sie sauber aus, die Flageoletts (mit denen weiß Tedesco eine Menge anzufangen!) kommen sehr fein, der Ton ist durchweg edel. Becker präsentiert seine hervorragende Technik. Vielleicht wünscht man sich hier und da mehr heißes Blut, gerade bei den spanischen Passagen, etwas mehr Mut, mehr Tempo, mehr Extreme.
Die völlig unterschätzte Fantasia op. 145 für Gitarre und Klavier, ein fabelhaftes Werk mit impressionistischen Landschaften, wie man sie nur selten auf der Gitarre hört, gelingt Irina Kulikova und Misa Hasegawa außerordentlich gut. Die Klangmischung zwischen dem filigranen Gitarren-Sound und dem voluminösen Klavierklang ergänzt sich perfekt, was auch das Auditorium so sah und die beiden Damen dementsprechend mit Applaus belohnte.
Francisco Tárrega “Recuerdos de la Alhambra” für Gitarre
Dieses klassische Gitarrenwerk ist eine der größten Herausforderungen für jeden Gitarristen, weil die Melodie als Tremolo gespielt wird und gleichzeitig ein variabler Basslauf zu spielen ist – und das alles ziemlich schnell. Dadurch entsteht allerdings ein wunderbar voller Klangteppich und man hat das Gefühl, es würden zwei Gitarren gleichzeitig spielen. Ein Genuss für jeden Liebhaber spanischer Gitarrenmusik.
Die Tonart ist a-Moll, doch wie es sich für jedes ordentliche spanisch-romantische Gitarrenstück gehört, gibt’s auch einen grandiosen Mittelteil in Dur, der einen wirklich mitnimmt. Ein perfektes Werk für Irina Kulikova ihr ganzes Können zu demonstrieren, perfektes russisches Handwerk mit einem Schuss andalusischer Genialität.
Camille Saint-Saens Septett für Trompete, Klavier, Streichquartett und Kontrabass in Es-Dur, op. 65
Luz Leskowitz und Bassistin Mette Hanskov durchforsten die Partitur
Dieses Werk zeigt auf, was der Grandseigneur der französischen Spätromantik für die Entwicklung der Instrumentalmusik in seiner Heimat getan hat. Saint-Saëns setzte es sich zum Ziel, durch regelmäßige Uraufführungen von eigenen Werken und solchen junger Komponisten die französische Kammermusik zu fördern und vom erdrückenden Vorbild der „Musique germanique“, der deutschen Kammermusik von Beethoven bis Brahms, zu befreien. Unter den Stücken, die so im Laufe der Jahre entstanden, huldigten nicht wenige einem neobarocken Stilideal, d.h. sie versuchten, die Formen der Barockmusik mit den harmonischen Mitteln des späten 19. Jahrhunderts zu verbinden. Unter den Werken dieser Richtung ist das Septett von Saint-Saëns, 1879/80 für die Pariser Gesellschaft Die Trompete, komponiert, das brillanteste und zugleich ironischste. Nichts scheint hier ganz ernst zu sein. Der Komponist des Karnevals der Tiere hat hier seinen „Karneval der Stile“ geschrieben.
Bassistin Mette Hanskov und Pianistin Misa Hasegawa geniessen den Applaus
Schon gleich das einleitende Préambule zieht die Attitüde einer barocken Ouvertüre mit langsamer Einleitung und Fuge keineswegs dezent durch den Kakao. Auf den pompösen Unisono-Anfang folgt ein Fanfarensolo der Trompete, während das Klavier sich etwas unpassend im Stil des Virtuosen Konzerts gebärdet. Die Fuge schafft Ordnung. Sie behandelt ihr Thema in der Manier von Schumanns Klavierquintett – ein Seitenhieb auf deutsche Gründlichkeit. Romantische Episoden durchbrechen die barocke Motorik, die gegen Ende fröhliche Urständ feiert. Das Menuett bedient sich noch plakativer als der erste Satz barocker Klischees. Versatzstücke aus dem Baukasten eines Lully oder Händel werden zusammengewürfelt, um unversehens dem Ton eines Schumann-Nachtstücks Platz zu machen. Die beiden Ebenen sind mit bewundernswerter Klarheit durchgehalten, bis das Trio eine elegante Melodie an die Stelle der Ironie setzt.
Das Interméde ist der einzige ganz romantische Satz des Werkes: eine Moll-Kantilene über eine Art Bolero-Rhythmus, die von Instrument zu Instrument weitergereicht und bis zu schwärmerischer Ekstase gesteigert wird. Stil und Klang erinnern an romantische Fantasiestücke, was Saint-Saëns jedoch nicht unbedingt ernster nahm als den Pseudo-Barock der übrigen Sätze.
Mit Gavotte et Final lenkte er den Blick zurück zur höfischen Welt des 18. Jahrhunderts, die hier einen Schuss Frivolität aus jüngeren Etablissements mitbekommen zu haben scheint. Im Kaskaden-Feuerwerk des Klaviers würde niemand ohne die Überschrift den Rhythmus der altehrwürdigen Gavotte wiedererkennen. Man würde ihn für einen Galopp alla Johann Strauß halten. Erst der virtuose Abschluss, das eigentliche Finale, führt uns wieder ins sichere Fahrwasser barocker Satztechniken zurück. Man findet sich in einem jener akademischen Fugenfinali wieder, wie sie die Deutschen so sehr liebten und wofür sie von den Franzosen so gerne belächelt wurden.
Für die perfekte Umsetzung der Intentionen des Komponisten zeichneten die folgenden Akteur*innen verantwortlich: Joachim K.Schäfer, Misa Hasegawa, Solenne Paidassi, Luz Leskowitz, Aroa Sorin, Ingemar Brantelid und Mette Hanskov.
Das Publikum bedankte sich mit einem langanhaltenden Schlussapplaus für das begeisternde Eröffnungskonzert.
After concert Réunion bei Managing Owner Captain Thomas Pötzsch und seiner Frau Ulrike
Luz Leskowitz Violine begleitet von Misa Hasegawa beim after concert meeting bei Managing Owner Captain Thomas Pötzsch
In deren aussergewöhnlichen Location, einer nachgebauten Schiffsbrücke, die normalerweise der sehr ungewöhnlich – exklusive Arbeitsplatz der ca. 40 Mitarbeiter*innen der CTP.BIZ GmbH https://www.ctp.biz/ctpbiz am Standort Rellingen ist, laden die grosszügigen Rellinger Kulturförderer jeweils nach dem ersten Maifestival Konzertabend zu Häppchen und ausreichend Tranksame, umsorgt von äusserst netten und kompetenten Cateringmitarbeiter*innen. «Zufälligerweise» steht dort auch ein E Piano und so dauert es auch nicht zu lange, bis jemand, der ebendiesem Töne entlocken kann, sich hinsetzt und in die Tasten greift. Diesmal ist es Misa Hasegawa die den Anfang macht und von Joachim K.Schäfer auf der Trompete supportiert wird.Solenne Païdassi Violine begleitet von Misa Hasegawa beim after concert meeting bei Managing Owner Captain Thomas Pötzsch links
Anschliessend greift sich Solenne Paidassi die Stradivari von Luz, die sie, so der Meister, vorher noch nie in der Hand hatte, was, so denk ich mal, ausser von den Musikern, von niemandem bemerkt wurde. So wurde auch hier musiziert, während man sich angeregt austauschte und die Häppchen und Getränke genoss, dies alles in sehr lockerer, familiärer Atmosphäre. Alles in allem von A bis Z ein perfekter Auftakt ins Rellinger Maifestival 2022.
„Shine und Sein“ ist das Thema der aktuellen Modenschau am 23. Juli 2022 von Studierenden aus dem Studiengang Modedesign der HAW Hamburg. In drei Staffeln (um 13.00, 16.00 und 19.00 Uhr) präsentieren sie in einer inszenierten Show ihre aktuellen Studienprojekte und Abschlussarbeiten in diesem Jahr in der Kulturkirche Altona.
„In den vergangen zwei Jahren 2020 und 2021 musste die A+ Modenschau im digitalen Raum stattfinden“, sagt Prof. Jürgen Frisch, Professor für Modedesign an der HAW Hamburg. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir in diesem Sommer wieder in Präsenz und hautnah die Arbeiten unserer Studierenden und Absolvent*innen zeigen können.“ Seit über zehn Jahren veranstaltet der Studiengang Modedesign mit Sitz auf dem Campus Armgartstraße im Sommer die Modenschau A+ im großen Stil. In traditioneller Weise fand diese sonst in der Handelskammer Hamburg statt. Die Studierenden organisieren diese Veranstaltung selbstständig und eigenverantwortlich mit Unterstützung ihrer Professor*innen. Jedes Jahr steht ein anderes Thema im Fokus der Designarbeiten. In diesem Jahr beschäftigten sich die angehenden Modedesigner*innen mit Fragen der Durchlässigkeit. Sie möchten jegliche Art von Körper- und Genderkonzept durch die Mode einen Raum geben.
WO UND WANN?
WO: KULTURKIRCHE ALTONA, MAX-BRAUER-ALLEE 199, 22765 HAMBURG WANN: SAMSTAG, 23.07.2022, 13:00 UHR, 16:00 UHR UND 19:00 UHR Medienvertreter/innen können sich für die Modenschau akkreditieren: presse @haw-hamburg.de
Ein aus dem Piemont stammender Antipasto: Vitello tonnato
Das Sommergericht «Vitello Tonnato» möchte ich gerne mal selber zubereiten. Auf was muss ich beim Einkauf achten? Ist alles sehr aufwändig? Gibt es nicht sogar eine klassische Variante? Fragte mich kürzlich eine Bekannte.
Die erste schriftlich hinterlegte Erwähnung des „Vitello tonnato“ erschien 1891. Pellegrino Artusi (Autor) Von der Wissenschaft des Kochens und der Kunst des Geniessens, bereitete ein Gericht aus «geschmortem» Kalb und einer Sauce aus Sardellen, Thunfisch, Kapern zu. Sehr viel Sorgfalt ist bei der Zubereitung von Vitello Tonnato angesagt.
Auch die Zeit spielt beim Kalbfleisch eine entscheidende Rolle. Es ist nicht stundenlang geschmortes Fleisch. Sonst kann das Vitello tonnato schnell eine eher trockene Angelegenheit werden. Ein weiterer Trick, um das kostbare Kalb vor dem Austrocknen zu bewahren, ist die Fettschicht. Bereits beim Kauf sage ich dem Metzger, er dürfe ohne weiteres ein bisschen Fett dranlassen. Dieses Fett hält das Stück erst recht saftig.
Zwei bewährte Vorschläge
Vitello tonnato W.R.wagner
Variante 1 - Klassisches Rezept für 4 Personen: 150 gr abgetropfter Thunfisch aus der Dose, 500 gr Kalbsnierstück od. Tafelspitz, 1 kleine Karotte, 1 Rippe Stangensellerie,1 kleine Schalotte,1 kleiner Rosmarinzweig, Bratbutter zum Anbraten. 1dl Weisswein. 1dl Bratensaft. 4 Sardellenfilets. Salz und Pfeffer. Kapernäpfel und Cherry Tomaten für die Garnitur. Salz, Pfeffer
Gemüse in Würfel schneiden. In einem Schmortopf Bratbutter erhitzen, Gemüse kurz dünsten. Herausnehmen. Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen und von allen Seiten anbraten. Den Tunfisch, das Gemüse und Rosmarinzweig in den Schmortopf geben. Weisswein und Bratensaft dazu. Alles mit dem Fleisch zugedeckt im vorgeheizten Backofen bei 150 Grad zirka 20 Minuten garen. Wiederholt mit dem Saft übergiessen. Mit dem Fleischthermometer bis zu einer Kerntemperatur von etwa 52° C weitergaren, etwa 20 Min. Das Fleisch soll innen noch rosa sein. Das Fleisch herausnehmen und zugedeckt erkalten lassen.
Sauce Variante 1:
Vitello tonnato
Mit dem Stabmixer den übrig geblieben Fond mit dem Gemüse usw. fein pürieren und allenfalls mit etwas Mayonnaise verfeinern. Gut mixen. Abschmecken mit etwas Zitronensaft. Das ist die originale Variante. Die Sauce wird durch den Bratensaft kräftiger.
Variante 2: Das Fleisch, anstatt zu braten ca. ¾ Std sanft köcheln. Bis Kerntemperatur 52°.
Vitello tonnato
Die Sauce: 200 g Mayonnaise, 200 g Thunfisch aus der Dose, 3 TL Kapern gewässert, 4 Sardellenfilets. Alle Zutaten im Mixerglas fein pürieren. Falls Sauce zu dick ist, mit ein paar Esslöffeln Weisswein (verdünnen). Zitronensaft, Salz und Pfeffer zum Abschmecken. Geht auch ausgezeichnet mit Pouletbrüstchen – dann heisst es logischerweise „Pollo Tonnato“. Im Gegensatz zum Kalbfleisch muss das Poulet durchgegart sein. Also keinesfalls „rosa“.
Das Anrichten von Vitello tonnato:
Vitello tonnato Thommy und Sabine Weiss
Soll man nun das Vitello tonnato beim Anrichten mit der Sauce ganz bedecken? Kann man und so wird es auch vielerorts auch aufgetischt. Oft wird dann das Gericht zur Wundertüte – dann eben, wenn der Koch allfällige Sünden mit der Sauce zudeckt. Ich bereite mit der Sauce einen Spiegel zu und lege das noch leicht rosa Fleisch gefällig angerichtet (überschlagen) darauf. Zusätzlich noch Sauce separat. Dekor? Nach Belieben mit Kapern, Oliven, Zwiebeln, Tomaten ausgarnieren. Der passende Wein zu diesem sommerlichen Gericht ist für uns der Roero Arneis – ein süffiger Piemonteser.