HFF München gewinnt KI-Wettbewerb und damit eine von 50 neuen Professuren mit Fokus auf Künstlicher Intelligenz
Die Vergabe der KI-Professuren wurde als Wettbewerb ausgeschrieben /
Wissenschaftsminister Bernd Sibler gibt Standorte bekannt / Ausbau ist
Teil der Hightech Agenda Bayern / „Große Resonanz, viele Verbundanträge,
spannendes Themenspektrum“
München, 14. Mai 2020 – Die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF)
München ist eine von 50 Bayerischen Hochschulen, die den KI-Wettbewerb der
Hightech Agenda Bayern gewonnen haben und damit ausgewählt wurden, ihre
Konzepte für die Einrichtung einer KI-Professur umzusetzen.
Das gab Wissenschaftsminister Bernd Sibler heute in München bekannt.
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Expertenkommission Prof. Dr. Peter
Strohschneider stellte er das Ergebnis des wissenschaftsgeleiteten
Wettbewerbs vor, über den sich die bayerischen Hochschulen bis Ende
Februar 2020 um insgesamt 50 KI-Professuren bewerben konnten. „Große
Resonanz, viele Verbundanträge, spannendes und breites Themenspektrum“ –
so das Fazit Siblers. Die 50 erfolgreichen Konzepte der Hochschulen bilden
alle vier fachlich-thematischen Schwerpunktbereiche des bayerischen KI-
Netzwerks – Intelligente Robotik, Mobilität, Gesundheit sowie Data Science
– in ihrer ganzen Breite ab.
HFF-Präsidentin Prof. Bettina Reitz: „Für eine Kunsthochschule wie die HFF
München eine KI-Professur zu beantragen und umzusetzen, mag zunächst
ungewöhnlich erscheinen. Dabei birgt gerade diese Verbindung ein
besonderes Spannungsfeld zwischen technologischer Weiterentwicklung und
inhaltlich-künstlerischer Auseinandersetzung. In diesem digitalen
Forschungsfeld wollen wir die Einbindung von KI und Cloud in kreativ
technischen Gewerken befördern und im Anschluss auch über die Lehre
unseren Studierenden vermitteln. Ich danke Staatsminister Sibler und
seinem Auswahlkomitee für diese besondere Möglichkeit, die die Bereiche
Wissenschaft und Kunst beispielhaft miteinander verbindet. Und ich danke
den beiden Leitern unserer Abteilung Technik Professor Dr.-Ing. Peter C.
Slansky und Dr. Siegfried Fößel, dass sie diese Chance für die HFF München
ergriffen haben.“
Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Die große Resonanz auf unseren
Wettbewerb spricht ein deutliches Zeichen: Jede antragsberechtigte
Hochschule im Freistaat beteiligte sich am Verfahren, insgesamt wurden 175
Anträge eingereicht. Forschung lebt vom Wettbewerb, aber auch vom
Austausch und der Zusammenarbeit. Daher freut es mich sehr, dass mit
insgesamt 150 Verbundanträgen die überwiegende Mehrheit der Anträge in
Kooperation mit anderen Hochschulen gestellt wurde, auch über die Grenzen
der Hochschularten hinweg.“ Die Verbünde werden die Vernetzung unter den
Hochschulen im Bereich KI stärken sowie Kompetenzen bündeln. Das
Themenspektrum reicht dabei von der Erforschung hochautomatisierten
Fahrens (Verbund Bayerisches KI-Mobilitätsnetzwerk/HAW Landshut) über
sensorbasierte KI-Systeme in der Pflege (Verbund d.DiM - Digital Disease
Management – personalisierte Diagnostik, Therapie und Versorgung/TH
Deggendorf) bis zur Grundlagenforschung für die Realisierung von
vertrauenswürdiger KI-Software (Verbund Explainable Artificial and
Amplified Intelligence (XAAI)/Otto-Friedrich-Universi
Wissenschaftsgeleitetes Auswahlverfahren
„Ich bedanke mich ausdrücklich bei der hochkarätig besetzten
Expertenkommission unter Vorsitz von Prof. Dr. Peter Strohschneider, die
mit großem persönlichen Einsatz jeden Antrag sowohl einzeln als auch
vergleichend intensiv begutachtet und bei der Vielzahl an qualitativ
hochwertigen Anträgen die ,Qual der Wahl‘ hatte“, erklärte der Minister.
Prof. Dr. Peter Strohschneider, langjähriger Präsident der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) und international erfahrener Verfahrens- und
Wettbewerbsexperte, betonte die intensiven Diskussionen der fachlich
differenziert besetzten Expertenkommission: „Wir haben sämtliche Anträge
einer rigiden wissenschaftlichen Qualitätsprüfung unterzogen und
diejenigen ausgewählt, die höchsten wissenschaftlichen Anspruch mit den
stärksten Impulsen für eine dynamische Entwicklung dicht vernetzter KI-
Forschung in Bayern verbinden. Die Bewilligungsquote von etwa 29 % scheint
mir dafür zu sprechen, dass es dabei gelungen ist, im Rahmen der
verfügbaren Ressourcen doch die Wettbewerbsrisiken und -chancen der
antragstellenden Hochschulen fair auszubalancieren.“
Insgesamt 100 neue Professuren auf dem Zukunftsgebiet der KI
Die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz stellt einen der
Schwerpunkte der im Oktober 2019 von Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder
angekündigten Hightech Agenda Bayern (HTA) dar. Mit den 50 im Wettbewerb
vergebenen KI-Professuren soll – ausgehend vom KI-Zentrum in München und
den Knotenpunkten in Würzburg, Erlangen-Nürnberg und Ingolstadt ein
landesweites, thematisch fokussiertes Netzwerk in der KI-Forschung
aufgespannt werden, um Bayern als führenden KI-Standort weiter auszubauen.
Zugleich soll dadurch der Lehre an den Hochschulen und damit der
Ausbildung dringend benötigter Fach- und Führungskräfte in allen Regionen
Bayerns ein kräftiger Schub verliehen werden. „Zusammen mit den 50 bereits
gesetzten Professuren zur gezielten Stärkung des KI-Zentrums München und
den KI-Knotenstandorten sorgen für eine breite Verankerung der KI an den
bayerischen Hochschulen. Mit insgesamt 100 neuen Professuren auf diesem
Zukunftsgebiet ist die Grundlage dafür gelegt, dass Bayern als
Wissenschaftsstandort seine Sichtbarkeit und Wettbewerbsposition auf
diesem begehrten Markt entscheidend verbessern wird. Das ist auch mit
Blick auf die Belebung der Wirtschaft und von Wertschöpfungsketten nach
der Corona-Pandemie wertvoll“, so Sibler.
Eine komplette Liste der erfolgreichen Konzepte im KI-Wettbewerb
(alphabetisch sortiert nach Verbund) sowie grafische Darstellungen finden
Sie unter: https://www.stmwk.bayern.de/pr