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Vermischtes

Deutscher Verkehrssicherheitsrat DVR warnt vor Rücknahme bestehender Sanktionen

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) weist darauf hin, dass zu hohe Geschwindigkeit innerorts und auch auf Landstraßen zu besonders schweren Unfällen mit Getöteten und Verletzten führt. Gerade da, wo sich Kraftfahrer und ungeschützte Verkehrsteilnehmer begegnen, kommt dem Einhalten der Geschwindigkeitsvorgaben eine Schlüsselrolle zu. Daher warnt der DVR, Sanktionen für Autofahrer in der erst kürzlich in Kraft getretenen Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) abzumildern.

Die mit der Novelle der StVO Ende April in Kraft getretenen Maßnahmen sind nach Auffassung des DVR ein starkes Signal an alle, sich an die Verkehrsregeln zu halten und sollten daher beibehalten werden.

Zu schnelles Fahren ist keine Lappalie
„Die Novelle der StVO ist erst seit wenigen Wochen in Kraft. Über Monate hinweg wurde an den neuen Regelungen gearbeitet. Wir haben diese Arbeiten intensiv begleitet und unterstützt. Nun ist es wichtig, diese Regeln einzuhalten und nicht sofort wieder zu revidieren“, kommentiert DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf die gestern bekannt gewordenen Absichten des Ministeriums.

21km/h zu schnell in Ortschaften und 26 km/h zu schnell außerorts seien keine Lappalie, sondern stellten ein hohes Unfallrisiko dar. Innerorts seien insbesondere Radfahrer und Fußgänger, die weitgehend ungeschützt seien, durch hohe Tempoverstöße gefährdet. Der DVR begrüße daher ausdrücklich die nun geltenden Regelungen. „Sie sind ein wichtiges Signal, sich an geltendes Recht zu halten. Und genau das ist die Pflicht aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer“, so Eichendorf weiter.

In allen Bereichen, auch im Straßenverkehr sei es notwendig, Rechtsbrüche zu sanktionieren, um für Recht und Ordnung zu sorgen.

Arbeitsgruppe arbeitet an Reform der Bußgeldkatalog-Verordnung
Aktuell arbeitet bereits eine Arbeitsgruppe der Länder an einer Reform des Bußgeldkatalogs. Ihr Ziel ist es, Sanktionen gefährdungsorientiert zu staffeln. Der DVR begrüßt dies ausdrücklich. „Menschen müssen verstehen, dass ihr Regelverstoß dramatische Folgen für Leib und Leben haben kann. Damit sie das verinnerlichen, müssen die Sanktionen angemessen hoch und nachvollziehbar sein. Das kann mit einer Reform des Bußgeldkatalogs, idealerweise des gesamten Sanktionengefüges, gelingen“, sagt der DVR-Präsident.

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Positionspapier: Empfehlungen zur Risikoeinstufung von Hypertonikern im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie

Lt. Deutscher Hochdruckliga gibt es aktuell* keine Evidenz dafür, dass
Hochdruckpatienten ohne schwere Endorganschäden/ bluthochdruckbedingten
Folgeerkrankungen mehr geschützt werden müssten (zum Beispiel durch ein
Beschäftigungsverbot) als die altersgleiche Allgemeinbevölkerung, wenn der
Blutdruck gut eingestellt ist. Für sie gelten die allgemeinen Empfehlungen
des RKI (Hygienemaßnahmen, Abstandsgebot, Impfempfehlungen (www.rki.de)).

An die Deutsche Hochdruckliga wird zunehmend die Frage herangetragen,
inwieweit eine bestehende Hypertonie mit einer Immuninsuffizienz
einhergeht, d.h. das Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 bzw. einen
schwerwiegenden Verlauf einer COVID-19-Erkrankung erhöht.

Die "European Society of Hypertension“ (ESH) schreibt in einer
Stellungnahme [1], dass es derzeit keine Evidenz dafür gibt, dass
Bluthochdruck per se das Risiko erhöht, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren.
Laut Guzik et al. [2], die ein umfassendes Review zu COVID-Risikofaktoren
des kardiovaskulären Systems zusammengestellt haben, zeigen die derzeit
verfügbaren Daten einen Anteil von Hypertonikern unter Covid-19-Patienten
von 15-40% auf (je nach Studie). Diese Rate entspricht in etwa dem Anteil
der Menschen in der Allgemeinbevölkerung, die unter Bluthochdruck leiden
(ca. 30%). Das deutet darauf hin, dass Bluthochdruck per se das
Infektionsrisiko nicht erhöht.

Gleiches gelte für die Frage, ob Bluthochdruck das Risiko für einen
schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 aggraviere. Auf dem ersten Blick,
so heißt es im Review von Guzik et al. [2], sehe es so aus, da bei vielen
Patienten mit schweren Verläufen der neuartigen Infektionskrankheit
anamnestisch ein Bluthochdruck erhoben wurde. Deshalb wurde Hypertonie
schon frühzeitig nach dem Ausbruch der Pandemie als Risikofaktor neben
anderen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, kardiovaskulären Erkrankungen,
COPD und Krebs gelistet. Problem bei dieser Einstufung sei allerdings,
dass Bluthochdruck eng mit dem Alter assoziiert ist, bei älteren Menschen
also häufiger auftritt. In Deutschland ist bei den über 50-Jährigen etwa
jeder Dritte betroffen, bei den über 60-Jährigen bereits jeder Zweite. Es
ist außerdem bekannt, dass vor allem ältere COVID-19-Patienten einen
schweren Verlauf mit Intensivpflichtigkeit, Beatmungspflichtigkeit oder
Tod nehmen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Rate an
vorliegenden Bluthochdruckerkrankungen bei diesen, in der Regel älteren
Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen ebenfalls hoch ist. Zum jetzigen
Zeitpunkt besteht abschließend keine Klarheit darüber, ob es eine direkte
Assoziation zwischen Bluthochdruck und schweren Krankheitsverläufen gibt
oder ob das Alter als „Confounder“ diesen Zusammenhang maßgeblich
herstellt [2].

Die aktuelle Datenlage zeigt allerdings sehr eindrücklich, dass
Hochdruckpatienten, die ACEI oder ARB einnehmen, kein höheres „COVID-
Risiko“ aufweisen. Dazu wurden Anfang Mai im NEJM drei größere
Observationsstudien [3, 4, 5] publiziert, aus denen sich schließen lässt,
dass ein medikamentös eingestellter Bluthochdruck bei Patienten ohne
bluthochdruckbedingten Endorganschäden somit per se weder das Risiko, an
COVID-19 zu erkranken, noch das Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf
zu erleiden, erhöht. Im Gegenteil: Die Autoren des oben genannten Reviews
heben [2] die Blutdruckeinstellung als essenzielle Vorsorgemaßnahme im
Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie hervor.

Patienten mit arterieller Hypertonie sollten also ihre
Hochdruckmedikamente weiter einnehmen und auf eine gute Blutdruckkontrolle
achten, so lautet auch die ESH-Empfehlung [1], der sich die Deutsche
Hochdruckliga anschließt.

Lt. Deutscher Hochdruckliga gibt es aktuell* keine Evidenz dafür, dass
Hochdruckpatienten ohne schwere Endorganschäden/ bluthochdruckbedingten
Folgeerkrankungen mehr geschützt werden müssten (zum Beispiel durch ein
Beschäftigungsverbot) als die altersgleiche Allgemeinbevölkerung, wenn der
Blutdruck gut eingestellt ist. Für sie gelten die allgemeinen Empfehlungen
des RKI (Hygienemaßnahmen, Abstandsgebot, Impfempfehlungen (www.rki.de)).

Literatur
[1] Statement of the European Society of Hypertension (ESH) on
hypertension, Renin-Angiotensin System (RAS) blockers and COVID-19. April
15th 2020. https://www.eshonline.org/spotlights/esh-statement-covid-19
[2] Guzik TJ, Mohiddin SA, Dimarco A et al. COVID-19 and the
cardiovascular system: implications for risk assessment, diagnosis, and
treatment options. Cardiovasc Res. 2020 Apr 30. pii: cvaa106. doi:
10.1093/cvr/cvaa106. [Epub ahead of print],
https://doi.org/10.1093/cvr/cvaa106
[3] Mehra MR, Desai SS, Kuy S, Henry TD, Patel AN. Cardiovascular disease,
drug therapy, and mortality in Covid-19. N Engl J Med. DOI:
10.1056/NEJMoa2007621. https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2007621
[4] Reynolds HR, Adhikari S, Pulgarin C, et al.
Renin–angiotensin–aldosterone system inhibitors and risk of Covid-19. N
Engl J Med. DOI: 10.1056/NEJMoa2008975 .
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2008975
[5] Mancia G, Rea F, Ludergnani M, Apolone G, Corrao G.
Renin–angiotensin–aldosterone system blockers and the risk of Covid-19. N
Engl J Med. DOI: 10.1056/NEJMoa2006923.
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2006923

*Die Dynamik der Studienlage ist sehr hoch. Täglich werden neue Arbeiten
zu SARS-CoV-2/COVID-19 publiziert und erweitern das Wissen. Die
vorliegenden Empfehlungen reflektieren den Kenntnisstand zum
Publikationsdatum.

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Kommentar BIP: „Deutschland wird aus der Krise deutlich geschwächt hervorgehen“

Prof. Dr. Stefan Kooths (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/stefan-
kooths/
), Konjunkturchef am IfW Kiel, kommentiert die heute vom
statistischen Bundesamt vorgestellten Zahlen zum deutschen
Bruttoinlandsprodukt:

„Das Minus von 2,2 Prozent beim deutschen Bruttoinlandsprodukt kommt nicht
unerwartet. Es liegt nahe an dem Wert (minus 2,4 Prozent), der von uns
bereits auf Basis vorläufiger Eurostat-Daten vor zwei Wochen ermittelt
wurde. Der Einbruch geht maßgeblich auf die zweite Märzhälfte zurück, was
auf einen drastischen zweistelligen Rückgang in diesem Zeitraum schließen
lässt. Damit ist der Quartalswert für den Jahresauftakt nur ein milder
Vorbote eines noch deutlich größeren Einbruchs im zweiten Quartal. Hierfür
erwarten wir trotz einer ab dem Mai wieder anziehenden wirtschaftlichen
Aktivität den bislang größten Quartalsrückgang des Bruttoinlandsprodukts
seit Bestehen der Bundesrepublik in einer Größenordnung von mehr als 10
Prozent.

Damit ist zwar der Tiefpunkt der Krise durchschritten. Die Rückkehr zurück
zu den Vorkrisenniveaus wird aber nicht im Sprint erfolgen, sondern
gleicht eher einem Mittelstreckenlauf, der erst im Laufe des kommenden
Jahres sein Ziel erreicht. Der deutschen Wirtschaft wird dabei nicht
zuletzt die weltweite Investitionsschwäche zu schaffen machen. Auch die
gestrige Steuerschätzung hat die dramatischen Dimensionen der Krise
deutlich gemacht. Allen gut gemeinten Mutzusprüchen zum Trotz:
Deutschland, wie die Weltwirtschaft insgesamt, wird aus der Krise deutlich
geschwächt hervorgehen.“

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LÜNING-Gruppe in Rietberg kooperiert mit SRH Hochschule Hamm

Die SRH Hochschule Hamm und die LÜNING-Gruppe in Rietberg kooperieren ab
sofort im Bereich des dualen Studiums. Die LÜNING-Gruppe, deren
Kooperationspartner die EDEKA Minden-Hannover ist, übernimmt ab Juni einen
Studierenden der SRH während seiner dreijährigen Hochschulausbildung und
begleitet diesen während seiner insgesamt sechs mehrwöchigen Praxisphasen
im Unternehmen.

Die hohe Praxisorientierung ist für die SRH Hochschule in allen Bereichen
der Lehre maßgeblich und Teil des kompetenzfokussierten CORE-Prinzips.
Dieses verfolgt das Ziel, Studierende nicht nur theoretisch auf ihr
späteres Berufsleben vorzubereiten, sondern neben der Vermittlung
wichtiger theoretischer Inhalte auch die Weiterentwicklung fachlicher und
persönlicher Kompetenzen für einen fließenden Übergang in das Berufsleben
zu fördern. „Unsere Spitzenwerte beim kürzlich erschienenen CHE-Ranking in
den Studiengängen BWL und Wirtschaftsingenieurwesen Logistik zeigen, dass
die hohe Praxisrelevanz bei uns tatsächlich Fokus der Lehre ist“, sagte
Prorektor Prof. Dr. Claus Wilke in Bezug auf Kooperationen mit Unternehmen
im dualen Studium oder auch in Projekten oder Praxissemestern. Beim CHE-
Hochschulranking wurden insbesondere die hohe Praxisorientierung des
Studiums und der schnelle Abschluss gelobt an der SRH Hochschule Hamm.
Zudem können fast alle Professorinnen und Professoren aktuelle
außerhochschulische Berufserfahrungen nachweisen, hieß es in der
Bewertung.

LÜNING reagiert mit dieser Kooperation auf die wachsenden Anforderungen an
logistische Fachkräfte. „Die Logistik ist ein hoch spannender Bereich des
Unternehmens und entwickelt sich seit Jahre rasant weiter. Neben, der für
ein Unternehmen immer wichtiger werdenden Optimierung von Prozessen hat
sich vor allem im Bereich der Digitalisierung innerhalb der Logistik enorm
viel getan in den letzten Jahren. Studierende, die fachliches Know-how aus
der Logistik, fundierte wirtschaftliche Kenntnisse und IT-Kompetenzen
mitbringen, sind für uns und für die Weiterentwicklung der LÜNING-Gruppe
äußerst wertvoll“, freute sich Ina Schmidt, zuständig für die
Personalentwicklung am Standort in Rietberg.

An der LÜNING-Gruppe ist EDEKA mit 49% beteiligt und somit seit über 25
Jahren Partner des Unternehmens. LÜNING ist eines der 30 größten
Handelsunternehmen in Deutschland und verbindet durch die Kooperation mit
EDEKA die Vorteile eines großen Handelskonzerns mit den Stärken eines
mittelständischen Familienunternehmens mit einer 160jährigen Tradition.

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