Zum Hauptinhalt springen

Vermischtes

Spezifisches Management der Böden ist Grundlage für langfristige Ernährungssicherheit

ZALF ist Forschungspartner des Deutschen Pavillons auf der EXPO 2015 in Mailand


Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung ZALF ist Forschungspartner der ARGE Deutscher Pavillon auf der EXPO 2015 in Mailand. Unter dem Motto „Feeding the Planet, Energy for Life“ wird die Mailänder Expo für sechs Monate – vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 – geöffnet sein. „Unsere Forscher am ZALF beschäftigen sich seit langen Jahren schon unter verschiedenen Gesichtspunkten mit einer der größten Herausforderungen für die Weltbevölkerung. Wir freuen uns sehr, dass wir einem internationalen Publikum wichtige Einblicke in die Wirkzusammenhänge von Bodenbeschaffenheit, Erosionsgrad und Ertragspotentialen auf der Expo vermitteln können“, sagt Prof. Wilfried Hierold, Bodenexperte am ZALF. Denn bis 2050 steigt die Weltbevölkerung auf rund neun Milliarden Menschen an während die Flächen mit landwirtschaftlich nutzbaren Böden weltweit zurückgehen. Um den steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken muss daher die weltweite Produktion effizienter werden.

Mit welchen Ansätzen die Forscher am ZALF dieser Herausforderung begegnen, erleben die Expo-Besucher in einem speziellen Forschungscontainer innerhalb des Deutschen Pavillons . Erfahren können sie hier den Boden als eine entscheidende Grundlage für Ernährungssicherheit und Bioökonomie. Zu diesem Zweck wurden zehn verschiedene Bodenkerne genommen, deren unterschiedliche Beschaffenheit von den ZALF-Forschern auf der Expo demonstriert wird. „Zentral ist zu verstehen, dass es nicht im landläufigen Sinne den Boden gibt, sondern eine Vielzahl von Böden mit unterschiedlichsten Eigenschaften das Bild der Agrarlandschaften bestimmen“, erläutert Geoökologe Dr. Carsten Hoffmann.
Darüber hinaus können die Besucher der EXPO sich im Forschungscontainer der Arbeitswelt von Bodenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern weiter nähern und lernen etwa eine innovative und schnelle Methode zur Messung der Bodenqualität kennen. An einem Spektrometer und einem interaktiven Bildschirm werden Böden an verschiedenen Positionen in der Landschaft virtuell gescannt. Die Reflexionen im sichtbaren und infraroten Licht werden dann in hochaufgelöste Kohlenstoffprofile umgerechnet. Organischer Kohlenstoff ist ein elementarer Bestandteil für eine fruchtbare Humusschicht und damit ein entscheidender Faktor für Ertrag und Produktivität eines Bodens.
Dies bedeutet aber auch, wer die individuelle Beschaffenheit der Böden ignoriert und diese unangemessen bewirtschaftet, riskiert langfristige Folgeschäden, die die Ernährungssicherheit gefährden können. Langfristige Gefährdungen für die Böden entstehen etwa durch ungeeignete Bodenbearbeitung oder enge Fruchtfolgen und können zu Bodenerosion, Humusverlust und Bodenverdichtung führen. „Nur ein spezifisches Bewirtschaftungsmanagement, das die individuellen Charakteristika der Böden respektiert, wird die Grundlage für eine ausreichende Ernährung der Weltbevölkerung sein“, so Prof. Wilfried Hierold.

Das ZALF arbeitet zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen im Zusammenhang mit der Nutzung von Agrarlandschaften, wie Ernährungssicherheit, nachhaltige Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen, biologische Vielfalt und Ökosysteme. Forschungsfragen umfassen die naturwissenschaftlichen Grundlagen von Prozessen in Agrarlandschaften, die Wirkung unterschiedlicher Nutzungen sowie daraus entstehende Nutzungskonflikte und deren Regelung. Aufbauend auf den Ergebnissen entwickelt das ZALF Konzepte für eine nachhaltige Nutzung von Agrarlandschaften.
Das Expo-Gelände entsteht in der Nähe des bestehenden Mailänder Messegeländes. Universale Weltausstellungen, sogenannte große EXPO’s, finden alle fünf Jahre statt. Die letzten großen Weltausstellungen waren 2000 in Hannover, 2005 in Aichi/Japan und 2010 in Shanghai/China. Zur EXPO 2015 in Mailand werden mehr als 140 internationale Teilnehmer ihre Vision zum Motto vorstellen. "FEEDING THE PLANET, ENERGY FOR LIFE" lautet das Thema der EXPO 2015 in Mailand. Der Deutsche Pavillon orientiert sich klar an diesem Leitmotiv. Er macht erlebbar, wie bedeutsam ein wertschätzender Umgang mit der Natur für die Ernährung der Zukunft ist. Unter dem Titel „Fields of Ideas“ präsentiert sich Deutschland als eine lebendige, fruchtbare „Landschaft“ voller Ideen.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie verantwortet die Messe Frankfurt Organisation und Betrieb des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung 2015 in Mailand. Konzept, Planung und Realisierung des Deutschen Pavillons übernimmt die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der Unternehmen Milla & Partner (Stuttgart), Schmidhuber (München) und Nüssli Deutschland (Roth bei Nürnberg). Dabei zeichnen Milla & Partner für das inhaltliche Konzept, die Ausstellungs- und Mediengestaltung verantwortlich, Schmidhuber für das räumliche Konzept, die Architektur und Generalplanung sowie Nüssli für Ausführung und Projektmanagement.

www.zalf.de

  • Aufrufe: 125

Tagung widmet sich Technischen Hochschulen in der NS-Zeit

Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert Konferenz im Leibnizhaus

Das Thema „Technische Hochschulen in der Zeit des Nationalsozialismus“ steht im Mittelpunkt einer Konferenz, die das Institut für Didaktik der Demokratie für Montag und Dienstag, 11. und 12. Mai 2015, im Leibnizhaus organisiert


Das Thema „Technische Hochschulen in der Zeit des Nationalsozialismus“ steht im Mittelpunkt einer Konferenz, die das Institut für Didaktik der Demokratie für Montag und Dienstag, 11. und 12. Mai 2015, im Leibnizhaus organisiert. Der Präsident der Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr. Volker Epping, und der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Harry Noormann, eröffnen die Veranstaltung um 12 Uhr mit einem Grußwort. Medienvertreterinnen und –vertreter sind herzlich zu der Tagung eingeladen. Die Tagung wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) gefördert.

Nach einem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Michael Grüttner (Berlin) über „Wissenschaftspolitik im Nationalsozialismus“ sind fünf Panels geplant, in denen unterschiedliche Aspekte des Themas beleuchtet werden. Die relevanten Forschungsergebnisse sollen am Beispiel einzelner Hochschulen vorgestellt und diskutiert werden. Ein weiterer Rahmenvortrag von Rainer Marwedel am Montag um 19.30 Uhr thematisiert das „komplizierte“ Verhältnis des Philosophen Theodor Lessing zur Technischen Hochschule Hannover.

Im Gegensatz zur Geschichte der traditionellen Universitäten während der NS-Zeit ist die der Technischen Hochschulen bislang noch nicht umfassend aufgearbeitet worden; an der Leibniz Universität ist eine eigens eingesetzte Senatsarbeitsgruppe mit der Aufarbeitung der Zeit befasst.

Die Leibniz Universität - als Nachfolgerin der ehemaligen Technischen Hochschule – ist damit befasst, ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus umfassend aufzuarbeiten. Dies führte u. a. dazu, dass sie am 22. November 2013 in einer öffentlichen Gedenkveranstaltung der damals verfolgten Angehörigen der Hochschule gedachte und mit Nachdruck feststellte, dass sie sämtliche an dieser ab 1933 durch Hochschulorgane bewirkten NS-bedingten Verfolgungen und Beeinträchtigungen verurteilt und als von Anfang an nichtige Unrechtsakte wertet. Im Dezember 2014 machte sie in einem weiteren Schritt die im Nationalsozialismus erfolgten Begünstigungen - seien es anrüchige Berufungen, Verleihungen von Ehrentiteln o. ä. - durch einen Senatsbeschluss kenntlich.
In diesem Kontext steht auch die Konferenz, zu der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und Österreich erwartet werden. Dort soll für den Bereich der (ehemaligen) Technischen Hochschulen eine qualitative, an den Forschungszuschnitten, Leitfragen und Konzepten orientierte Bestandsaufnahme versucht werden, die vielfältige, einigermaßen gesicherte Erkenntnisse über den Grad der Verstrickung dieser Hochschulen in den Nationalsozialismus zu liefern vermag, Übereinstimmungen und Kontroversen in der Forschungslandschaft sichtbar macht und etablierten wie neu dazukommenden Akteuren Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit der Thematik aufzeigt. Leibniz Universität Hannover,

  • Aufrufe: 131

Start für Berliner Zukunftslabor

Einladung zur Auftaktveranstaltung von Hack your City im Wissenschaftsjahr


Bei der Auftaktveranstaltung von Hack your City am 9. und 10. Mai 2015 entwickeln Nachwuchs-wissenschaftler, Programmierer, Architekten, Designer und Stadtbegeisterte Ideen zur Lösung urbaner Herausforderungen – vom intelligenten Fahrradweg bis zur sauberen Spree. Das zweitägige Event findet bei Infarm Berlin statt, einer Indoor-Farm mitten in Kreuzberg. Staatssekretär Björn Böhning, Chef der Senatskanzlei, und Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, werden die rund 80 Teilnehmer begrüßen und Impulse zur Stadtentwicklung Berlins geben.

Anschließend werden in großer Runde die Themen der Hack Days diskutiert und festgelegt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden sich dann in kleinen Teams zusammen und entwickeln erste Ideen und Prototypen, die ein bestimmtes Problem Berlins anpacken. Das Besondere an Hack your City ist, dass Menschen unterschiedlichster Berufsgruppen und Disziplinen gemeinsam an der Zukunftsfähigkeit ihrer Stadt arbeiten. In Kollaboration mit dem OK Lab Berlin entstehen nach der Auftaktveranstaltung mehrmonatige Citizen Science Labs. In regelmäßigen Treffen entwickeln die Teilnehmer ihre Prototypen weiterer und setzen sie um. Langfristiges Ziel ist, eine lokale Citizen Science-Community zu etablieren, die weiter in der Stadtentwicklung Berlins mitmischt.

Anlässlich des Hack Days in Berlin wird es bei Infarm zudem die Ausstellung RuG – Raum und Gefühl der Weißensee Kunsthochschule Berlin und der Fachhochschule Dortmund geben: Sie beschäftigt sich mit der Veränderung des städtischen Alltags, wenn sich der reale Raum durch die Digitalisierung zunehmend zu einem virtuellen entwickelt.

Gemeinsam mit der Open Knowledge Foundation Deutschland organisiert Wissenschaft im Dialog nach Berlin auch in Dortmund, Karlsruhe und Dresden Hack Days sowie mehrmonatige Citizen Science-Labs. Hack your City ist ein Projekt im Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Weitere Informationen unter www.hackyourcity.de | #hyc15 | #zukunftsstadt

  • Aufrufe: 108

Import-Zulassung neuer Gen-Pflanzen ''rechtlich höchst fragwürdig''

GenmaisAls "rechtlich höchst fragwürdig" kritisiert Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den Vorschlag der EU-Kommission, die Import-Zulassung genetisch veränderter Pflanzen bei Futter- und Lebensmitteln den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten zu überlassen. Der Vorschlag sei weder gut gemeint noch gut gemacht, erklärt Schmidt im ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO. Er widerspreche dem Binnenmarkt. Eine Kontrolle der Gen-Importe sei nicht durchsetzbar. "Wer soll das bitte wo kontrollieren? Wir kommen zu einem Flickenteppich der Zuständigkeiten." Schmidt fügte hinzu, ihm sei nicht ganz klar, was die Europäischen Union mit einem "solchen Vorschlag anfangen soll".

Weiterlesen

  • Aufrufe: 190