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Unterschätzt und unterdiagnostiziert: Migräne ist nicht einfach nur ein Kopfschmerz

Jedes Jahr am 12. September findet der Europäische Kopfschmerz- und
Migränetag statt. Mit ihm machen die European Migraine & Headache Alliance
(EMHA) sowie zahlreiche nationale Vereinigungen auf
Kopfschmerzerkrankungen, Versorgungsdefizite und Prävention aufmerksam. In
der Universitätsmedizin Würzburg laufen verschiedene Studien zur
verbesserten Diagnostik und Behandlung der Migräne, für die noch
Teilnehmende gesucht werden.

Würzburg. Obwohl Kopfschmerzerkrankungen zu den häufigsten neurologischen
Erkrankungen gehören, werden sie in der Öffentlichkeit nicht als ernsthaft
wahrgenommen, da sie meist nur episodisch auftreten, nicht ansteckend sind
und in der Regel nicht zum Tod führen. Doch Kopfschmerzen sind nicht nur
schmerzhaft, sie können auch das Familien-, Sozial- und Berufsleben
beeinträchtigen.* Laut einer Studie des Robert Koch Instituts ist jeder
zweite Bundesbürger mindestens einmal im Jahr von Kopfschmerzen betroffen.
14,8 % der Frauen und 6,0 % der Männer erfüllen die kompletten Kriterien
für Migräne. 10,3 % der Frauen und 6,5 % der Männer sind von
Spannungskopfschmerzen betroffen.

Kopfschmerzen werden in Umfang und Ausmaß der Belastung oft unterschätzt

Der European Migraine & Headache Alliance (EMHA) zufolge ist die Migräne
die dritthäufigste Krankheit der Welt; etwa eine von sieben Personen
leidet unter Migräne, die ihren Alltag und ihre Lebensqualität auch über
die reine Zeit der Attacken hinaus stark einschränkt**. Doch warum kennen
wir so wenige Betroffene? „Weil Kopfschmerzerkrankungen in ganz Europa
nach wie vor zu wenig diagnostiziert und behandelt werden. Viele
Betroffenen leiden leise, schätzungsweise jeder zweite behandelt sich
selbst, statt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen“, weiß Prof. Dr.
Claudia Sommer, leitende Oberärztin in der Neurologischen Klinik und
Poliklinik am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und Leiterin des
Projekts „Approach and avoidance behaviour in pain management“ im von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Graduiertenkolleg 2660.
Mit dem Europäischen Kopfschmerz- und Migränetag will die EMHA das
Bewusstsein für diese unterschätzte Krankheit schärfen. Das UKW nimmt
diesen Tag zum Anlass, um über seine Migräneforschung zu berichten.
Claudia Sommer leitet gemeinsam mit Andrea Kübler, Professorin für
Psychologie an der Universität Würzburg, derzeit drei ineinandergreifende
Studien, um die Diagnose und Therapie von Migräne zu verbessern. Zum einen
wollen die beiden Forscherinnen, die im Research.com-Ranking unter den
besten 100 Wissenschaftlerinnen in Deutschland und unter den besten 1.000
weltweit gelistet sind, die Pathophysiologie der Migräne besser verstehen,
also wie der Körper unter den krankhaften Veränderungen abweichend
funktioniert und welche Funktionsmechanismen zur krankhaften Veränderung
führen. Zum anderen erproben sie mit ihren Teams neue Ansätze zum Umgang
mit Migränetriggern, also Auslösern von Attacken. „Dem adäquaten
Triggermanagement kommt großes Potential in der Verbesserung des Lebens
von Menschen mit Migräne zu“, betont Claudia Sommer.

Stress, Dehydrierung und der Menstruationszyklus als häufigste Trigger von
Migräneattacken

So wurden in einer Fragebogenstudie mit bislang insgesamt 432
Migränepatientinnen und -patienten Stress, Dehydrierung und der
Menstruationszyklus als häufigste Trigger von Attacken identifiziert,
wovon allerdings nicht alle gut vermieden werden können. Auch zeigten sich
Korrelationen von Triggersensitivität mit Markern für schlechtere
Lebensqualität. Vorläufige Daten wurden auf dem World Congress on Pain
2022 im kanadischen Toronto veröffentlicht.

Verbesserte Probenentnahme und Messung des CGRP-Spiegels bei
Migränepatienten

In einer weiteren Studie steht das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP)
im Fokus. „Migräne gilt als eine neuronale Erregbarkeitsstörung, bei der
das trigeminovaskuläre System, also das Zusammenspiel von Nerven und
Blutgefäßen in den Hirnhäuten, eine Schlüsselrolle zu spielen scheinen“,
erläutert Morgane Paternoster, Doktorandin in der Würzburger Neurologie.
Bekannt ist, dass der Beginn eines Migräneanfalls mit einem Anstieg
entzündungsfördernder Moleküle und Neuropeptide verbunden ist, darunter
das CGRP. Das aus 37 Aminosäuren bestehende Neuropeptid zählt zu den
stärksten gefäßerweiternden Substanzen, den so genannten Vasodilatatoren.
Wenn also die durch äußere und innere Stimuli getriggerten Nerven vermehrt
CGRP freisetzen, wird das trigeminovaskuläre System aktiviert.

Für die neurobiologische Charakterisierung einer Migräne wurden bislang in
der Neurologischen Klinik am UKW die CGRP-Spiegel von 136 Patientinnen und
Patienten mit und ohne Migräne untersucht und verglichen. Um die
zuverlässigste Methode zur Probenentnahme und -messung des CGRP-Spiegels
festzulegen wurde von allen Teilnehmenden Blut, Tränenflüssigkeit und
Speichel gesammelt. „Eventuell könnten im Zuge einer personalisierten
Medizin anhand der CGRP-Spiegel Vorhersagen über das Ansprechen des
einzelnen Patienten auf CGRP-Hemmer getroffen werden. Neueste
Publikationen zeigen diesbezüglich vielversprechende Ergebnisse“,
kommentiert Morgane Paternoster. Erste Ergebnisse der Würzburger CGRP-
Kohorte werden im November 2023 auf dem Society for Neuroscience Kongress
im US-amerikanischen Washington D.C. präsentiert.

Neurofeedback für bewusstes und ausgeglichenes Verhalten zu Auslösern

In der dritten Studie untersucht das interdisziplinäre Team den möglichen
Einsatz von Neurofeedback zur Unterstützung der Migränebehandlung. „Da
viele Betroffene bestimmte Trigger ihrer Migräne identifizieren können,
ist der Umgang mit diesen Auslösern ein vielversprechender Ansatz für eine
solche Unterstützung“, erklärt Morgane Paternoster. Zu diesem Zweck finden
in Kooperation mit der Universität Würzburg hochauflösende EEG-Messungen
an je 30 Personen mit und ohne Migräne statt. Während der Messung der
Gehirnaktivität mit 128 Elektroden werden die Studienteilnehmenden mit
bestimmten Triggern konfrontiert und daraufhin vor
Verhaltensentscheidungen gestellt. „Hierdurch möchten wir die
Gehirnprozesse identifizieren, die am Vermeidungsverhalten von Menschen
mit Migräne beteiligt sind, und das beste Stimulationsziel für eine
Neurofeedback-Modulation auswählen. Dadurch sollen die Betroffenen ein
ausgeglichenes und bewusstes Verhalten zu den individuellen Auslösern
ihrer Migräne erlangen. Zusätzlich soll eine objektive Messmethode zur
Ermittlung des Vermeidungsverhaltens von Menschen mit Migräne etabliert
werden“, beschreibt Sebastian Evers, ebenfalls Doktorand in der
Arbeitsgruppe von Claudia Sommer, die Ziele der Studie.

Die ersten Ergebnisse werden Ende des Jahres erwartet, auf deren Grundlage
die ersten Neurofeedback-Sitzungen in der Mitte nächsten Jahres gestartet
werden sollen.

Weitere Studienteilnehmende werden gesucht

Das Team von Prof. Dr. Sommer ist immer auf der Suche nach neuen
Studienteilnehmenden, die an Migräne leiden und die Diagnostik und
Behandlung verbessern möchten. Betroffene können sich bei Interesse und
für weitere Informationen gerne bei Morgane Paternoster und Sebastian
Evers melden: Paternoste_M(at)ukw.de oder Evers_S(at)ukw.de.

Typische Kopfschmerzerkrankungen

Kopfschmerzen können durch eine lebensbedrohliche Erkrankung wie etwa ein
Hirntumor verursacht werden. In den meisten Fällen handelt es sich bei
Kopfschmerzerkrankungen jedoch um eine gutartige, nicht lebensbedrohliche
Erkrankung, die allerdings mit einem hohen Leidensdruck einhergeht.

Die häufigsten Kopfschmerzerkrankungen sind Migräne und
Spannungskopfschmerz. Während der dumpf, ziehende und beidseitig
vorkommende Spannungskopfschmerz oft als normaler Kopfschmerz wahrgenommen
wird, ist die Migräne mit Übelkeit und/oder Erbrechen sowie einer
Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen verbunden.
Charakteristisch für die Migräne ist ein pulsierender oder pochender,
einseitiger Schmerz, der durch körperliche Aktivität verstärkt wird. Bei
einer Migräne mit einer so genannten Aura kommen noch Flimmern oder
Blitzen vor den Augen sowie Schwäche, Lähmung oder Taubheitsgefühl eines
Armes oder Beines oder Sprachstörungen hinzu. Ferner gibt es das Syndrom
des chronischen täglichen Kopfschmerzes sowie die eher seltenen
Erkrankungen Clusterkopfschmerz und Trigeminusneuralgie.

Gelegentliche Kopfschmerzen sind in der Regel harmlos und verschwinden oft
schon mit einem Spaziergang an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und
Flüssigkeitszufuhr oder einer einzelnen Tablette. Treten starke
Kopfschmerzen jedoch gehäuft auf, sollte ein Arzt oder eine Ärztin
konsultiert werden, bei plötzlichen und extrem starken Kopfschmerzen ist
der Notarzt zu rufen.

* Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört allein die
Migräne zu den zehn häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und
betrifft 12-15 % der Bevölkerung. Die verlorenen Arbeitstage und
Produktivitätseinbußen kosten die europäische Wirtschaft jährlich 27
Milliarden Euro (Cost of Brain Disorders in Europe, 2006)

** Stovner, L. J., Nichols, E., Steiner, T. J., Abd-Allah, F., Abdelalim,
A., Al-Raddadi, R. M., Ansha, M. G., Barac, A., Bensenor, I. M., Doan, L.
P., Edessa, D., Endres, M., Foreman, K. J., Gankpe, F. G., Gopalkrishna,
G., Goulart, A. C., Gupta, R., Hankey, G. J., Hay, S. I., . . . Murray, C.
J. L. (2018). Global, regional, and national burden of migraine and
tension-type headache, 1990–2016: a systematic analysis for the Global
Burden of Disease Study 2016. The Lancet Neurology, 17(11), 954-976.
https://doi.org/https://doi.org/10.1016/S1474-4422(18)30322-3

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Welt-Sepsis-Tag 2023: Versorgung von Sepsis verbessern

Durch die Analyse von Versorgungsdaten wollen Wissenschaftler:innen der
Universitätsmedizin Magdeburg im Rahmen einer bundesweiten Studie die
Behandlung von Patient:innen mit und nach einer Sepsis verbessern.

Jährlich sterben weltweit gut 11 Mio. Menschen an einer Sepsis. In
Deutschland ist die als Blutvergiftung bekannte Erkrankung inzwischen die
dritthäufigste Todesursache. Für die anhaltend hohe Zahl an
Sepsisüberlebenden mit Spätfolgen fehlt bisher ein strukturiertes
Behandlungs- und Nachsorgekonzept. Wissenschaftler:innen der
Universitätsmedizin Magdeburg analysieren im Rahmen einer bundesweiten
Studie unter der Leitung des Universitätsklinikums Jena die
Versorgungspfade und Erfahrungsberichte Betroffener mit dem Ziel, Bedarfe
zu ermitteln, Optimierungspotentiale aufzudecken und damit die Behandlung
von Patient:innen mit und nach einer Sepsis zu verbessern. Das Projekt
AVENIR wird zusammen mit der Sepsis-Stiftung sowie dem Wissenschaftlichen
Institut der AOK (WIdO) umgesetzt und durch den Innovationsfonds des
Gemeinsamen Bundesausschusses über drei Jahre mit insgesamt ca. 1,7
Millionen Euro gefördert (Förderkennzeichen: 01VSF21031).

„Sepsis stellt ein bedeutendes, aber nach wie vor unterschätztes
Gesundheitsproblem dar“, erklärt Prof. Dr. Enno Swart, Leiter der
Magdeburger Forschungsgruppe und Versorgungsforscher am Institut für
Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg. Da die ersten Symptome auch auf andere Erkrankungen
hinweisen können, wird die Sepsis oft zu spät erkannt und behandelt.
„Schätzungsweise Dreiviertel aller Sepsisüberlebenden leiden unter neu
aufgetretenen physischen, psychischen oder geistigen Folgeerkrankungen im
Jahr nach Entlassung aus der Akutbehandlung, die als Post-Sepsis-Syndrom
zusammengefasst werden“, so Swart. „Erste Analysen deuten darauf hin, dass
die strukturierte Nachsorge noch zu wenig Aufmerksamkeit erhält und mehr
auf die Bedürfnisse der Sepsis-Patient:innen abgestimmt werden muss.“ In
der Studie sollen durch die gezielte Betrachtung prä-, inner- und
postklinischer Daten sowie günstiger oder ungünstiger Verläufe
Versorgungsdefizite und besondere -bedarfe identifiziert werden.

In Magdeburg liegt das Augenmerk speziell auf der Auswertung von
verschlüsselten Sekundär- bzw. Abrechnungsdaten zweier großer gesetzlicher
Krankenkassen (GKV). Um explizit Versorgungsverläufe von
Sepsispatient:innen abzubilden, werden diese Abrechnungsdaten mit
Rettungsdienstdaten verknüpft. Swart betont: „Die Herausforderung besteht
darin, die unterschiedlichen Datenquellen auf einen Nenner zu bringen und
zu verknüpfen, da beispielsweise die Rettungsdienstdaten anders als die
GKV-Daten noch nicht regelhaft für die Forschung zugänglich gemacht sind.“
Zudem führen die Forschenden auch qualitative Erhebungen mit Betroffenen
und Versorgungsakteuren anhand von Einzel- und Gruppeninterviews durch.
„Die Analyse dieser Daten ermöglicht eine vollständige Abbildung des
ambulanten, rettungsdienstlichen, stationären und poststationären
Versorgungsgeschehens. Das ist im internationalen Vergleich einmalig und
ermöglicht einen neuen ganzheitlichen Blick auf die Sepsisversorgung“,
sagt Swart. Auf Grundlage der Ergebnisse sollen unter Beteiligung von
Betroffenen Informations- und Edukationsmaterialien zur besseren
Aufklärung entwickelt werden.

Eine Sepsis kann den gesamten Körper erfassen und ist die schwerste
Verlaufsform einer Infektion. Häufige Auslöser sind z. B. Lungen- oder
Harnwegsentzündungen. Prinzipiell kann allerdings jede Infektion, bei der
Erreger in den Körper gelangen (z. B. über Wunden), eine Sepsis
verursachen. Sepsis tangiert daher alle Bevölkerungsgruppen.

Der Welt-Sepsis-Tag findet jährlich am 13. September statt.

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Palliative Care: „Der Bedarf hochqualifizierter Fachkräfte steigt“

Viele Menschen, die fortschreitende, lebensverkürzende Erkrankungen haben,
brauchen eine besondere Begleitung. Sie ist teilweise hochkomplex und
umfasst medizinische, pflegerische, soziale, psychologische und
spirituelle Aspekte. An der Hochschule Bremen (HSB) gibt es seit dem
Sommersemester 2023 den internationalen Masterstudiengang Palliative Care.
Alternativ können einzelne Seminare als berufsbegleitende Fort- und
Weiterbildungsmaßnahme besucht werden. Ein Interview mit der Leiterin
Prof. Dr. Henrikje Stanze verdeutlich, warum der Studiengang für die
Gesellschaft so wichtig ist und wie Verantwortliche davon profitieren.

Frau Stanze, es gibt Hochschulstudiengänge, die die Akademisierung im
Gesundheitsbereich stärken sollen. Beispiele sind primärqualifizierende
Pflegestudiengänge sowie Studiengänge in den Sozial- und Therapieberufen.
Die HSB bietet genau diese Studiengänge im Bereich Pflege und Therapie an
– sie war die erste Hochschule in Deutschland. Warum braucht es zusätzlich
diesen speziellen Masterstudiengang Palliative Care?

Prof. Dr. Henrikje Stanze: Deutschlandweit gibt es einen steigenden Bedarf
an Palliativversorgung. Insgesamt nehmen schwere Erkrankungen wie zum
Beispiel Krebs-, Herz- und Lungenerkrankungen sowie neurodegenerative
Erkrankungen wie Demenz zu. Hinzu kommt, dass viele Menschen nicht nur
eine, sondern mehrere Erkrankungen gleichzeitig haben. Dann sprechen wir
von Multimorbidität. Dies verdeutlicht, dass die palliative Versorgung und
Behandlung in viel mehr Bereichen stattfindet und von viel mehr
Berufsgruppen angewendet werden sollten, als es bislang praktiziert wird.

Betrifft dies nur Erwachsene oder auch Kinder und Jugendliche?

Es gibt einen allgemeinen und einen spezialisierten Ansatz in der
Palliativversorgung: Für Menschen mit multimorbiden Erkrankungen greift
häufiger ein allgemeiner palliativer Versorgungsansatz. Bei Menschen mit
einer zum Beispiel fortgeschrittenen Krebserkrankung ist ein
spezialisierter palliativer Versorgungsansatz sinnvoll. Bei beiden
Ansätzen geht es um alle Menschen mit einer Multimorbidität oder einer
lebenslimitierenden Erkrankung, die eine palliative oder hospizliche
Behandlung und Versorgung benötigen – ob jung oder alt. Unsere
Gesellschaft ist divers. Menschen bringen unterschiedliche Bedürfnisse
mit, bei denen es wichtig ist, sich diesen diversitätssensibel zu widmen.
So wird auch diskutiert, wie zum Beispiel queere Pflege und Medizin
praktisch gelingen kann oder Menschen mit direkter Migrationserfahrung
oder Menschen mit körperlich und geistigen Behinderungen in unserer
Gesellschaft adäquat gesundheitlich begleitet werden können. Dies ist eine
neue Aufgabe für viele Bereiche der Gesundheitsversorgung, auch für die
Palliativversorgung.

Grundsätzlich bedarf es einer Weiterentwicklung der Versorgungsangebote
mit evidenzbasierten Behandlungs- und Versorgungskonzepten, um neuste
medizinische, pflegerische und weitere Erkenntnisse zu erhalten. Sie
müssen zukünftig zu einer besseren, leitlinien- sowie standardgerechten
und wissenschaftsbasierten palliativen Behandlung und Begleitung führen.
Deshalb ist unser Studiengang so wichtig.

An wen richten sich Ihre Angebote?

Der dreisemestrige, weiterqualifizierende Master und unsere Seminare
richten sich in erster Linie an Menschen, die bereits eine erste
einschlägige Berufsqualifizierung haben, also vor allem an Ärzt:innen,
Pflegefachpersonen, Sozialarbeiter:innen, Theolog:innen, Psycholog:innen
und weitere Berufsgruppen, die im gesundheitlichen sowie sozialen Bereich
arbeiten. Sie können sich bei uns entsprechend weiterbilden. Dank unserer
hybriden Studienstruktur im Rahmen der Präsenzlehre sowie der Möglichkeit
in eLearnings die Studieninhalte nachzuarbeiten, sind unsere Angebote auch
berufsbegleitend machbar.

Ist der Studiengang kostenpflichtig?

Nein. Das Studienangebot ist konsekutiv, baut also auf einer ersten
einschlägigen Berufsqualifikation auf – zum Beispiel dem internationalen
Studiengang Pflege der HSB. Deshalb können Interessierte sich offiziell
immatrikulieren und die Semestergebühren fallen unter die bundesweit
geförderten Studienangebote. Auch Anerkennungen der Ärztekammer Bremen für
sogenannte CME-Punkte sind in vielen Modulen gewährleistet. Fort- und
Weiterbildungspunkte für professionell Pflegende nach SGB XI §11 können
ebenfalls in vielen Modulen erworben werden.

Seit neuestem kann man auch einzelne Seminare bei Ihnen buchen, ohne das
komplette Studium zu absolvieren und ohne immatrikuliert zu sein.

Ja, hier entstehen immer mehr Angebote, wie zum Beispiel das Kursangebot
von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) des 40-stündigen
multiprofessionellen Basiscurriculums Palliative Care. Dies bieten wir im
April 2024 erstmalig an. Aber auch zur Symptombehandlung werden wir in
2024 Module öffnen, die für viele Berufsgruppen interessant sein können
und dies im Rahmen einer Weiterbildung absolvieren möchten. Da werden auch
Fortbildungspunkte für die unterschiedlichen Berufsgruppen wie Ärzt:innen
und Pflegefachpersonen erworben werden können.

Der Studiengang ist international. Wie zeigt sich das im Curriculum?

Wir haben gemeinsam mit unserer Partnerhochschule Hanze University of
Applied Sciences Groningen eine Kooperation im Masterstudiengang „Healthy
Aging“. In diesem Modul arbeiten die Studierenden aus den Studiengängen an
themenübergreifenden gemeinsamen Projekten, die sie in einer
Abschlusspräsentation vorstellen. Zudem haben wir renommierte
Gastdozierende aus dem Ausland, die dank Online-Zuschaltung auch trotz
weniger Zeitressourcen Vorträge für uns einrichten. Unser Bereich an der
HSB ist sehr gut ausgestattet und kann im digitalen Zeitalter sehr vieles
ermöglichen. Nicht zuletzt, weil wir eine aktive Konrektorin für
Digitalisierung haben, die dafür sorgt.

Bis 15. Oktober bewerben

Interessierte können sich noch bis zum 15. Oktober 2023 für den
Studiengang Palliative Care an der Hochschule Bremen bewerben. Für die
Seminare ist es möglich, sich bis vier Wochen vor Beginn anzumelden.

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Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Lebensfreude

Gesundheit und Lebensfreude
Gesundheit und Lebensfreude Symbolbild

Der persönliche Gesundheitszustand setzt sich aus mehreren Aspekten zusammen. Das hat zur Folge, dass auch unterschiedliche Faktoren diesen beeinflussen. Gleiches gilt für die Lebensfreude und das Wohlbefinden. Heutzutage wird deutlich, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen der Gesundheit und der Lebensfreude gibt. Körperliche oder psychische Beschwerden wirken sich auf das Gemüt aus. Häufig führen Krankheitssymptome zu einem allgemeinen Unbehagen sowie einer Abgeschlagenheit. Viele Aufgaben fallen vermehrt schwer. Deutlich zu erkennen ist das im Alltag sowie im Berufsleben. Leidet die Gesundheit, fehlt es zwangsläufig an Kraft und Energie. Doch woran lässt sich ein Zusammenhang festmachen? Der folgende Artikel enthält wertvolle Informationen und gibt Tipps zu einem gesünderen Leben. 

Welche Folgen hat ein schlechter Gesundheitszustand?


Wer schon einmal unter Erkältungssymptomen litt, kennt die allgemeine Abgeschlagenheit. Schmerzen und körperliche Beschwerden wirken lähmend. Selbst leichte Arbeiten kann man kaum noch verrichten. Alles gleicht einem großen Kraftakt und zerrt an den Energiereserven. Das gilt für temporäre als auch für chronische Erkrankungen wie dem Diabetes Mellitus. Liegt keine Krankheit oder Infektion vor, können dennoch Problematiken und Symptome auftreten. 

Besonders deutlich wird dies bei Gelenk- und Muskelbeschwerden. Immer häufiger leiden Menschen unter Verspannungen. Diese sind oftmals mit Schmerzen und einer gewissen Eingeschränktheit verbunden. Meist sind es Blockaden, die diese Beschwerden hervorrufen. Stundenlanges Sitzen oder Stehen sowie Fehlhaltungen können diese Problematiken auslösen. Des Weiteren kann das falsche Bewegen oder ruckartige Bewegungen die Ursache sein. Besteht eine Blockade, sollte man diese schnellstmöglich behandeln. Professionelle Unterstützung erhält man unter anderem auf osteopathieinduesseldorf.de. Das geschulte Personal erkennt rasch, wo sich die Blockade befindet und löst diese mit wenigen Handgriffen. Der betroffene Bereich ist dann wieder beweglich und wird mit ausreichend Sauerstoff sowie Blut versorgt. Eine osteopathische Behandlung kann man bei Akutfällen sowie als vorbeugende Maßnahme nutzen. Man trägt dazu bei, dass Blockaden erst gar nicht entstehen. 

Wodurch wird die Lebensfreude bestimmt?


Zwischen der eigenen Gesundheit und der persönlichen Lebensfreude besteht ein eindeutiger Zusammenhang. Rheumatische Erkrankungen zum Beispiel sind mit Schmerzen und Einschränkungen verbunden. Diese Beschwerden sind im Alltag deutlich zu spüren. Großartig aktiv sein möchten dann die wenigsten Menschen. Überdies kann das Selbstbewusstsein schwinden, etwa, wenn die Hände von Rheuma betroffen sind. Eine rheumatische Erkrankung in den Händen führt oft dazu, dass die Finger anschwellen, leichte Verfärbungen aufweisen und schmerzen. Einfache Bewegungen oder das Tragen von Ringen sind nicht mehr möglich. Zudem sind diese Veränderungen für andere Menschen sichtbar. Betroffene versuchen häufig ihre Hände zu verstecken, was natürlich einschränkt und mit Stress verbunden ist. 

Vielen Erkrankungen oder Hautproblemen und Hautunreinheiten kann man jedoch entgegenwirken. Von großer Bedeutung ist der persönliche Lebensstil sowie die Ernährung. Eine unausgewogene Ernährungsform begünstigt einen Mangel an Vitaminen, Spurenelementen sowie Mineralstoffen. Folglich treten vermehrt Mangelerscheinungen auf. Der übermäßige Konsum von ungesunden Lebensmitteln wie Süßigkeiten oder Fast-Food schadet der Gesundheit, genauso wie der Konsum von Nikotin oder Alkohol. Ziel sollte es daher sein, regelmäßig gesunde Nahrungsmittel in den Speiseplan einzubauen. Der Körper wird mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und verfügt über mehr Energie. Diese Energie wirkt sich wiederum positiv auf das Immunsystem und die Lebensfreude auf. Krankheitserreger stellen ein kleineres Risiko dar und bei alltäglichen Aufgaben steht mehr Energie zur Verfügung. 

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