Premiere: Krebsversorgungs- und Forschungs-Allianz „CCC WERA“ in Bayern ist nun „Onkologisches Spitzenzentrum"
Deutsche Krebshilfe fördert Netzwerk der vier Universitätskliniken
Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg mit 6,2 Millionen Euro
Würzburg/Erlangen/Regensburg/A
erstmals die gemeinsame Allianz der Comprehensive Cancer Center („CCC“)
der Universitätskliniken in Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg
als „Onkologisches Spitzenzentrum“ der Krebshilfe ausgezeichnet. Damit
verbunden ist eine Förderung von 6,2 Millionen Euro bis 2026 für die
gemeinsame Allianz „CCC WERA“. WERA steht für die Anfangsbuchstaben der
beteiligten Unikliniken. Gemeinsam decken sie ein Versorgungsgebiet von
acht Millionen Menschen ab.
Ziel von Comprehensive Cancer Centern ist die schnelle Umsetzung von
Forschungsergebnissen in die klinische Praxis und damit eine
kontinuierliche Verbesserung in der Versorgung von Krebspatienten. Die
gemeinsame Allianz „CCC WERA“ zielt dabei auch besonders auf die
Verbesserung der Krebsversorgung im ländlichen Raum ab: Daher besteht
auch eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten
sowie mit weiteren Krankenhäusern in der Region.
Um als Onkologisches Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet
zu werden, müssen verschiedene Anforderungen erfüllt werden. Dazu zählen
z.B. multidisziplinäre Strukturen in der Patientenversorgung, wie
gemeinsame Tumorboards in denen Expertinnen und Experten verschiedener
Fachdisziplinen gemeinsam über Patienten beraten. Wesentlich ist auch die
Anzahl von Patienten in klinischen Studien, deren Ergebnisse in die
Krebsbehandlung einfließen. Unter dem Dach der Allianz CCC WERA werden
aktuell mehr als 10.000 Patienten pro Jahr neu in klinische Studien mit
allen Arten von Krebserkrankungen eingebunden.
Das geschäftsführende Direktorium der Allianz „CCC WERA“ setzt sich aus
den CCC Direktoren der vier Standorte zusammen. Der aktuelle Sprecher ist
Prof. Dr. Ralf Bargou vom Universitätsklinikum Würzburg und dem dort
angesiedelten CCC Mainfranken. Stellvertretende Sprecher sind Prof. Dr.
Matthias Beckmann (Universitätsklinikum Erlangen), Prof. Dr. Tobias Pukrop
(Universitätsklinikum Regensburg) und Prof. Dr. Martin Trepel
(Universitätsklinikum Augsburg). Die Geschäftsstelle ist am
Universitätsklinikum Würzburg angesiedelt. Mit ihren vier Standorten ist
die Allianz auch Teil des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF).
Prof. Dr. Ralf Bargou (Universitätsklinikum Würzburg):
„Uns ist es gemeinsam gelungen, die Vorteile der Strukturen eines
Comprehensive Cancer Centers auf die Region unserer vier Standorte
auszuweiten und patientennah zu verzahnen. Durch die enge Zusammenarbeit
können wir auch zukünftig die Krebsversorgung in Bayern und speziell in
den ländlichen Regionen weiter verbessern. Auch wenn wir als CCC
Mainfranken in Würzburg bereits das vierte Mal als Onkologisches
Spitzenzentrum ausgezeichnet sind: Die erstmalige gemeinsame Auszeichnung
nun als „Allianz CCC WERA“ mit allen vier Standorten ist etwas ganz
Besonderes. In dieser Allianz wird die Expertise von vier bayrischen
universitären Krebszentren unter einem Dach gebündelt, was den Zugang zu
den modernsten und wirkungsvollsten diagnostischen und therapeutischen
Verfahren für alle Patientinnen und Patienten in unserem Einzugsraum
deutlich verbessert.“
Prof. Dr. Matthias Beckmann (Universitätsklinikum Erlangen):
„Nur als gemeinsames Verbundzentrum können wir zukünftig innovativer,
schneller und umfassender onkologische Patientinnen und Patienten
diagnostizieren und therapieren. Denn eines ist klar: Nicht jeder einzelne
Standort kann das gesamte Spektrum der Innovation anbieten, aber zusammen
können wir vier das leisten und unseren Patientinnen und Patienten – eben
auch im Rahmen von Studien – flächendeckend eine hochqualifizierte
onkologische Versorgung anbieten. Im CCC Erlangen-EMN unterstützen wir
dies durch den Einsatz neuer digitaler Konzepte, die insbesondere die
Versorgung im ländlichen Raum optimieren. Unser gemeinsames Ziel ist es,
die Nebenwirkungen weiter zu reduzieren, die Lebensqualität und
insbesondere das Überleben jeder einzelnen Patientin und jedes Patienten
zu verbessern.“
Prof. Dr. Tobias Pukrop (Universitätsklinikum Regensburg):
„Wir profitieren von unserer schon seit langem bestehenden gemeinsamen
Forschungsallianz in verschiedenen Verbünden in Bayern. Allein in den
letzten fünf Jahren haben wir an den WERA-Standorten 13 gemeinsame
onkologische Forschungsverbünde und Studienprogramme realisieren können.
Aktuell laufen zwei große DFG-geförderte Forschungskonsortien über das
Thema Krebs. In den nächsten Jahren wollen wir mit Hilfe der CCC WERA
Allianz die gemeinsamen Anstrengungen noch weiter intensivieren und mit
der gemeinsam nutzbaren Forschungsinfrastruktur wesentlich zum Fortschritt
in der Krebsmedizin beitragen. Dies erfolgt immer entlang dem Motto des
BZKF ‚Exzellenz stärken – Wissen teilen‘. Somit ermöglicht die Allianz den
Wissenschaftlern an den WERA Universitäten eine universitätsübergreifende
Plattform mit einem enormen Mehrwert für Bayern.“
Prof. Dr. Martin Trepel (Universitätsklinikum Augsburg):
„Für uns als vergleichsweise junger universitärer Standort ist die Allianz
„CCC WERA“ und die erreichte Auszeichnung als „Onkologisches
Spitzenzentrum“ ein sehr großer und ungewöhnlicher Erfolg. Das ist nur
durch die exzellente Zusammenarbeit der beteiligten Bereiche des
Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät in Augsburg zum einen
und unter den WERA-Standorten zum anderen möglich geworden. Die Allianz
aus vier starken Krebsversorgungs- und -forschungszentren, die sich hier
gebildet hat, wird Entwicklungen in der Tumordiagnostik und -therapie
ermöglichen, die keiner der vier Standorte alleine erreichen könnte.
Augsburg wird hier in vielen Bereichen einen besonderen Beitrag leisten
wie etwa spezielle lokaltherapeutische Verfahren, die Flüssigbiopsie mit
dem Aufspüren von Tumorbestandteilen in Blutproben oder neuen Konzepten in
der intensiven Einbindung von Patientenvertretern in Krebsversorgungs- und
–forschungskonzepte. Die Entwicklung des noch jungen
universitätsmedizinischen Standorts Augsburg wird sich durch die
Einbindung in die CCC-WERA-Allianz und die Auszeichnung als Spitzenzentrum
massiv beschleunigen.“
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