Konzertbild Royal Concertgebouw Orchestra von Patrick Hürlimann
Besetzung und Programm: Royal Concertgebouw Orchestra Iván Fischer Dirigent Richard Wagner (1813–1883) Vorspiel zur Oper Die Meistersinger von Nürnberg Gustav Mahler (1860–1911) Sinfonie Nr. 7 e-Moll
Ein Abend der Meisterwerke und klanglichen Raffinesse erwartete das Publikum am vergangenen Sonntag beim Konzert des Royal Concertgebouw Orchestra unter der Leitung des Dirigenten Iván Fischer. Das vielseitige Programm, bestehend aus dem Vorspiel zur Oper “Die Meistersinger von Nürnberg” und Gustav Mahlers monumentaler Sinfonie Nr. 7 in e-Moll, fesselte die Zuhörer mit seiner klanglichen Pracht, seiner Wucht und emotionalen Tiefe.
Vorfreude auf Wagner: Das Vorspiel zur Oper “Die Meistersinger von Nürnberg”
Konzertbild Royal Concertgebouw Orchestra von Patrick Hürlimann
Der Abend begann mit dem Vorspiel zur Oper “Die Meistersinger von Nürnberg” von Richard Wagner. Wagner hatte sich schon 1845 mit ersten Ideen zu diesem Werk befasst und es war als heiteres Gegenstück zum gerade vollendeten Tannhäuser gedacht. Die Umsetzung liess dann aber 16 Jahre auf sich warten… Dirigent Iván Fischer und das Royal Concertgebouw Orchestra entführten das Publikum im ersten Teil in die Welt der musikalischen Erzählung, in der das Vorspiel die charakteristischen Themen und die atmosphärische Stimmung dieser großartigen Oper einfing. Fischer verstand es meisterhaft, die Spannung aufzubauen und die musikalische Erzählung mit einer feinen Balance zwischen lyrischer Intimität und triumphaler Kraft zu präsentieren.
Mahlers Monumentalität: Sinfonie Nr. 7 in e-Moll
Konzertbild Royal Concertgebouw Orchestra von Patrick Hürlimann
Der Höhepunkt des Abends war Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 7 in e-Moll. 1904 verbrachte der Komponist den Sommer am Wörthersee und nahm hier die kompositorische Arbeit auf. Er schuf zuerst die beiden Nachtmusiken, komponierte den ersten und fünften Satz im Sommer darauf und vollendete so das Werk. An den Details der Orchestrierung feilte er noch weiter. Diese Sinfonie Nr.7 vereint die unterschiedlichsten musikalischen Welten und führt die Konzertbesuchenden vom Trauermarsch zur Jubelfeier oder vom Totentanz zur Serenade. Auch die Instrumentenpalette ist beeindruckend: So bekommen eine Gitarre und eine Mandoline ihren Auftritt und die als Schlaginstrumente eingesetzten feinen Herdenglöckchen sowie auch die Spielereien mit Echoklängen entführen die Zuhörenden in eine idyllische Alpenwelt! Der Dirigent und sein Orchester setzten ihre Interpretation mit beeindruckendem Engagement um, wobei sie die dramatischen Höhepunkte und die introspektiven Momente dieser Sinfonie meisterhaft einfingen. Von den majestätischen Klängen des ersten Satzes bis zum stürmischen Scherzo und dem ergreifenden Adagio-Satz präsentierten die Protagonisten Mahlers musikalische Vision mit außergewöhnlicher Klarheit und Empfindsamkeit.
Ein Zusammenspiel von Perfektion: Orchester und Dirigent
Konzertbild Royal Concertgebouw Orchestra von Patrick Hürlimann
Das Royal Concertgebouw Orchestra und Iván Fischer agierten in perfekter Harmonie. Des Dirigenten klare und präzise Gesten führten zu einer reibungslosen Koordination und ermöglichten es dem Orchester, die fein abgestuften Klangfarben und die dynamische Bandbreite der Werke eindrucksvoll darzustellen. Die nahtlose Verschmelzung schuf eine tiefgreifende Interpretation, die die emotionale und klangliche Tiefe der Musik widerspiegelte.
Ein Erlebnis der Meisterschaft
Konzertbild Royal Concertgebouw Orchestra von Patrick Hürlimann
Insgesamt war dieses hochstehende Konzert ein Erlebnis der kunstvollen Umsetzung der Intentionen Wagners und Mahlers. Die Interpretationen des Vorspiels zu “Die Meistersinger von Nürnberg” und Mahlers Sinfonie Nr. 7 führten das Publikum durch verschiedene emotionale Landschaften, wobei die nuancierte Wiedergebung und die leidenschaftliche Ausführung des Orchesters beeindruckten.
Standing Ovation
Konzertbild Royal Concertgebouw Orchestra von Patrick Hürlimann
Die Perfektion, mit der das Royal Concertgebouw Orchestra unter der meisterlichen Führung von Iván Fischer diese sehr anspruchsvollen Werke darbot, war eine Hommage an die Tiefe und die Schönheit der klassischen Musik. Die Zuhörer wurden in eine Welt klanglicher Raffinesse und künstlerischer Meisterschaft entführt, die noch lange nachklingen wird. So erstaunt der tobende Schlussapplaus mit einer Standing Ovation nicht, sondern interpretiert sich
Mahler Chamber Orchestra Konzertbild von Priska Ketterer
Besetzung und Programm: Mahler Chamber Orchestra Daniel Harding Dirigent Daniil Trifonov Klavier Robert Schumann (1810–1856) Ouvertüre zum Dramatischen Gedicht Manfred op. 115 Robert Schumann (1810–1856) Klavierkonzert a-Moll op. 54 Johannes Brahms (1833–1897) Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
Auftakt ins Konzert mit Manfred op. 115, Ouvertüre von Robert Schumann zu Lord Byrons gleichnamigem Schauspiel. Etwas „ganz Neues und Unerhörtes“ werde das Publikum geboten bekommen, schrieb Robert Schumann Ende 1851 an Franz Liszt und bezog sich auf die Uraufführung seines „Dramatischen Gedichts“ Manfred.
Schumanns «Manfred» op. 115, Ouvertüre zu Lord Byrons gleichnamigen Schauspiel
Mahler Chamber Orchestra Konzertbild von Priska Ketterer
Nach dem wuchtigen Auftakt, den filigranen Klängen der Holzbläser, ergänzt von den behutsamen Streichern, führte der Maestro im Kammermusik Stil durch die Partitur, lässt den ausgezeichneten Solostimmen ausreichend Raum zu deren Entfaltung, führt diese immer wieder sensibel, gar zärtlich, ins Ganze zurück. Die fühlen sich sichtlich wohl und geniessen scheinbar genauso wie die Zuhörer. Aus einem Guss, in der gleichen musikalischen Sprache, als hätten sie schon immer zusammen musiziert, zelebrierten Orchester und Leiter diesen „Manfred“, sehr gefühlsbetont, aber nie larmoyant, energisch, aber keinesfalls wuchtig, sondern ausgewogen, mit fein herausgearbeiteten Nuancen, immer spannend und teilweise gar überraschend.
Robert Schumann Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54
Solist am Piano Daniil Olegowitsch Trifonow am Bösendorfer Flügel Foto Priska Ketterer
Der Bösendorfer Konzertflügel wird ins Zentrum geschoben und hergerichtet für den heutigen Solisten, den vielfach preisgekrönten, 1991 geborenen russischen Tastenzauberer Daniil Olegowitsch Trifonov, der, mit seiner etwas strähnigen, ausgedünnten Haarpracht an den jungen Rasputin erinnert. Er setzt sich hin, tauscht ein paar Blicke mit Dirigent und Konzertmeister und baut dann seine Konzentration und Spannung auf und schon gehts los.Da scheint sich, beim Intro, auch Consuelo Velázquez die Komponistin von «Besame mucho» bedient zu haben. Dann, ganz zu Beginn unvermittelt eine Kaskade von Akkorden, die nur hier in dieser Form erscheint, es folgt eine unvergessliche Melodie, die gleich vorherrschend wird und aus der sich fast alles Folgende entwickeln wird: Der Beginn von Schumanns einzigem Klavierkonzert ist spektakulär. Darf man vielleicht die feurigen Akkorde zu Anfang dem lebhaften Florestan in Schumann zuordnen, das beherrschende Hauptthema aber Clara? Oder kann man den langsamen Teil (andante espressivo) des Kopfsatzes als Liebesduett deuten? Wird der unstete Florestan endlich von der sanften Clara sozusagen gezähmt? Vielleicht, vielleicht auch nicht, reizvoll sind solche Spekulationen allemal. Die Entstehung dieses erzromantischen Konzerts ist jedenfalls einigermaßen unromantisch verlaufen, es wurde keineswegs in einer einzigen kurzen, intensiven und inspirierten Arbeitsphase geschaffen. Begonnen wurde es 1841 etwa ein halbes Jahr nach der Hochzeit der Schumanns und zwar als einsätzige Fantasie mit jenem eigenen langsamen Mittelteil, dem “Liebesduett”, und einem eigenen Finale. In dieser Form konnte das Stück weder aufgeführt noch verlegt werden, der Markt verlangte unerbittlich dreisätzige Konzerte. 1845 fügte Schumann nahtlos zwei weitere Sätze an: das traumhaft schöne Intermezzo und das ohne Pause folgende optimistische, vorwärtsdrängende Finale (allegro vivace). Insgesamt war das Werk jetzt etwa doppelt so lang geworden. Die Uraufführung war im Dezember 1845 in Leipzig, natürlich mit Clara am Flügel.
Keine Komposition für eitle Egomanen
Mahler Chamber Orchestra Konzertbild von Priska Ketterer
Das Konzert ist von Schumann sehr bewusst nicht für mehr oder weniger eitle Virtuosen geschrieben worden und Franz Liszt z.B. hat es anfangs deswegen auch nicht spielen wollen. Vielleicht noch mehr als Beethovens Violinkonzert, dem es in diesem Punkte ähnelt, setzt dieses Klavierkonzert auf den Dialog zwischen dem Solisten und dem Orchester. Beide Seiten müssen sehr aufmerksam und flexibel sein. Zeitweise vertauschen sich die Rollen, wenn das Klavier das Orchester begleitet. Anderswo wird es richtiggehend kammermusikalisch, wenn das Klavier mit einzelnen Instrumenten aus dem Orchester Zwiegespräche hält. Die Zeitgenossen nahmen sehr wohl wahr, dass Schumann neue Wege ging, auch wenn sein Konzert wiederum in einer Tradition steht und er Anregungen von Beethoven (3.Klavierkonzert), Mendelssohn, Schubert und Bach bezog.
Mahler Chamber Orchestra Konzertbild von Priska Ketterer
Auch im Zusammenhang mit diesem Konzert sind Schumann Schwächen bei der Orchestrierung vorgeworfen worden. Ganz unberechtigt sind sie nicht, viel Erfahrung hatte er nicht, als er mit der ursprünglichen Fantasie begann. Vielleicht macht es sogar den besonderen Charme dieses Meisterwerks aus, dass es eben nicht ganz perfekt ist, sondern ein wenig grün und jugendlich geblieben ist. Und im Ganzen jugendlich frisch sollte es meiner Meinung nach gespielt werden und eben nicht schmalzig-schmachtend bis hin zur völligen Gedankenverlorenheit und Lethargie. Bruno Walter (“Von der Musik und vom Musizieren”) hat z.B. auf eine unselige Aufführungstradition hingewiesen, die bis zum heutigen Tage nicht ausgerottet ist: Nach den fallenden Akkorden ganz zu Anfang wird das Tempo für das “Clara-Thema” gewöhnlich sofort gedrosselt, obwohl das in der Partitur überhaupt nicht so notiert ist. Erst sehr viel später wird das Thema langsamer verlangt, ein Kontrast geht also dann entweder verloren oder es muss wiederum noch langsamer, noch schmachtender gespielt werden … Ein wenig Schmachten, ein wenig Sehnsucht muss sein, aber nicht im Übermaß. Auch unbändige Lebenslust und Drama haben hier ihren Platz, und wie sich zeigt, sind diese verschiedenen Elemente in diesem Konzert nicht einfach im Gleichgewicht zu halten. Der Solist bewegte sich mit schlafwandlerischer Sicherheit und Grandezza durch die Partitur und es wirkte alles jung und frisch. Grossartig vor allem die Sequenzen, wo die ebenso brillanten Solist*innen (Klarinette, Oboe usw.) des Orchesters mit Daniil Olegowitsch Trifonov in Dialog traten.
Nie zu viel Schmelz oder gar penetrant süss
Solist am Piano Daniil Olegowitsch Trifonow Foto Priska Ketterer
So macht Trifonov, technisch ungemein brillant in seiner unprätentiösen Art, trotz allen romantischen Schwungs und Überschwangs, nie eine überkandidelte Diva aus dem Stück (was man sonst leider verhältnismäßig oft erleben kann). Der Mann aus Nischni Nowgorod gehört nicht zu den Interpreten, für die ‚Romantik‘ eine Art permanente Ekstase bedeutet. Zwar werden die unterschiedlichen Affektlagen von ihm mit aller Deutlichkeit aufgezeigt (auch ihre Brüche und plötzlichen Wechsel). Er begeht allerdings nie den Fehler, es zu ‚überschminken‘ und dadurch Gefahr zu laufen, Schumann in seinem Gefühlsüberschwang der Lächerlichkeit preiszugeben. Insgesamt ist das eine sehr starke, sehr emotionale Interpretation, aber vollständig frei von ‚künstlicher Aufregung‘ und gerade deshalb in ihrer Empfindsamkeit glaubwürdig. Das hat überhaupt nichts ‚Ranschmeißerisches‘ an sich, übertrieben Heroisches oder gar Martialisches, wie man das öfter hören kann. Gleichzeitig wirkt die Interpretation trotz aller Brüche im Stück sehr organisch. Es gibt also nicht lediglich einen Wechsel von Affekten, sondern einen durchdachten Aufbau, der am Ende klar macht, dass es sich trotz aller Überraschungen im Stück um ein ‚Großes Ganzes‘ handelt.
Perfekte Tempovariierung durch den Pianisten
Mahler Chamber Orchestra Konzertbild von Priska Ketterer
Der russische Grossmeister der Tasten weiß immer sehr genau, wo man bremsen und wo man ein bisschen Gas geben muss, um das Ganze zum Strömen zu bringen. So passiert es ihm beispielsweise nie, dass er erst mit großer Agogik Spannung aufbaut, um dann im entscheidenden Moment durch eine unbedachte Verzögerung (oder – je nachdem – eine fehlende Verzögerung) die ganze Dramatik sinnlos verpuffen zu lassen. Der Mann am Klavier ist vollkommen frei von dieser ‚Verlegenheits-Agogik‘, die man manchmal bei Pianisten beobachten kann, die sich über die Konstruktion eines Stückes nicht übermäßig intensiv den Kopf zerbrochen haben, aber ‚gefühlsmäßig‘ etwas unternehmen wollen – und es dann ausgerechnet an den ‚falschen‘ Stellen tun, und der ganze Aufbau dann kollabiert. Diese perfekte Umsetzung gelingt natürlich auch dank der Unterstützung von Dirigent Harding und des ausgezeichneten Orchesters, welche auf Augen- respektive Ohrenhöhe mit dem introvertierten Tastenakrobat agieren. Besonders erwähnenswert auch der Dialog der Oboen mit dem Piano.
Der stürmische, langanhaltende Applaus wurde sichtlich genossen von den Protagonist*innen auf der Bühne. Der Solist und der Dirigent wurden mittels vehementen Applauses einige Male zurück auf die Bühne geklatscht bis uns von Trifonov eine kurze Zugabe gewährt wurde, aufgrund des nicht enden wollenden Applauses. Dirigent Harding konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als die Akklamation einfach nicht enden wollte.
2. Konzertteil Johannes Brahms (1833 – 1897)Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
Mahler Chamber Orchestra Konzertbild von Priska Ketterer
Zwei einleitende Bläserakkorde genügen, um alles in Hochstimmung zu versetzen. Der erste ist ein einfacher F-Dur Akkord, der zweite kann nur von seiner Wirkung her beschrieben werden: er wirkt, als ginge man kurz in die Knie, um sich in die Höhe (hier: die höhere Oktave) zu katapultieren. Oben kommt uns das Hauptthema entgegen, von den Violinen „passionato“ (leidenschaftlich) vorgetragen. Hauptmotiv (die sich hochreckende Geste) und Hauptthema steigern sich gegenseitig …was für ein kraftvoller Anfang!Das Hauptmotiv erweist sich als Zaubermotiv: es lässt Zeit vergehen, lässt Herbst werden – das Seitenthema taucht auf wie eine Erinnerung: ein liebliches Gesicht, vielleicht auch ein Kindergesicht, eine Enkelin…etwas, dem man lächelnd ein Ach ja nachseufzt.In der Mitte des Satzes (man sollte nicht von Durchführung sprechen) wird das Zaubermotiv – vorgetragen vom Horn – zu einer edlen Melodie. Sie spiegelt einen Charakter, der immer in die Höhe strebt und doch eine weiche Seele hat. Der Satz klingt ruhig aus.Der ruhige zweite Satz beginnt wie ein Volkslied mit verwehendem Echo. Doch dann wird es still, und aus der Ferne, aus der Tiefe der Seele vernehmen wir ein musikalisches Bekenntnis von verletztem Zartgefühl und abgrundtiefer Traurigkeit. Der Satz klingt fragend aus.Das fragende, lange Thema des dritten Satzes – ein Intermezzo – wandert durch eine flüsternde Begleitung wie durch raschelndes Laub. Die Instrumentierung ist meisterhaft und abwechslungsreich, aber alle Farben sind welk. Der Satz klingt besinnlich aus.Düster beginnt das Finale, leise und erregt. Da stockt der Atem: das zarte und traurige Thema aus dem zweiten Satz ist wieder da, aber es ist zu einem bitteren, fast zynischen Choral geworden. Und dann platzt Brahms der Kragen: wenn Musik zornig sein kann – dieser Satz ist es. Der Choral fährt unter die Themen: nichts ist ihm heilig, die Fetzen fliegen – eine herrliche Abrechnung! Mit wem? Mit was – das bleibt Geheimnis des Meisters.Das Zaubermotiv erscheint und hellt die Stimmung auf. Der Choral entspannt sich; die Anfangsbegegnung des Hauptmotivs mit dem Hauptthema wölbt sich wie ein hoher Regenbogen: wenn Musik versöhnlich sein kann – der Schluss dieser, Brahms persönlichster Symphonie ist es.
Das Orchester in bestechender Form, massgeschneiderte Qualität
Dirigent Daniel Harding führt feinfühlig durch die Partitur Foto Priska Ketterer
Warum sich der Komponist im Entstehungsprozess so schmallippig gab, scheint die Musik zu verraten: Erstmals in einer Sinfonie erprobt Brahms in der Dritten ein zyklisches Prinzip. Das wuchtig dionysische Hauptthema vom Anfang beispielsweise lässt er gezähmt, regelrecht geläutert noch einmal ganz zum Schluss erklingen, als Kaskade aus apollinischen Höhen.Das Mahler Chamber Orchestra konzertierte, engagiert geleitet von seinem Ehrendirigenten auf Lebenszeit Daniel Harding überragend, überzeugte mit grossinfonischen Qualitäten und sattem, überzeugenden und im letzten Satz auch magistral nach oben akzelerierendem Ausdruck.Das Mahler Chamber Orchestra, geleitet von Daniel Harding, zeigte hier seine sinfonische Meisterschaft in voller Pracht. Die Sinfonie entfaltete sich als ein episches Werk, das die sinfonische Form mit melodischer Eleganz und klanglicher Raffinesse verband. Harding führte das Orchester mit Sicherheit durch die unterschiedlichen Stimmungen der Sinfonie – von der Intimität des ersten Satzes bis zur lebhaften Energie des dritten Satzes und der ergreifenden Tiefe des vierten Satzes.
Ein Abend der musikalischen Größe
Insgesamt war das Konzert des Mahler Chamber Orchestra unter Daniel Harding ein Abend der musikalischen Größe und Intensität. Die Darbietungen von Schumanns Ouvertüre, Trifonovs brillantem Klavierspiel und Brahms’ Sinfonie wurden von Orchester, Solisten und Dirigent in einer Weise präsentiert, die die Tiefe und die Feinheiten der Musik betonte. Die Verbindung zwischen den verschiedenen Elementen – den Kompositionen, den Interpreten und dem Publikum – schuf eine eindrucksvolle musikalische Erfahrung. Daniel Harding und das Mahler Chamber Orchestra boten einen Abend, der die Zuhörer in die fesselnde Welt der Musik entführte und noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Auch eine Notiz am Rande wert. Dirigent Daniel Harding fliegt im Zweitberuf Passagiermaschinen für Air France.
Besetzung und Programm: Dresdner Festspielorchester Concerto Köln Kent Nagano Dirigent Simon Bailey Wotan Mauro Peter Loge Dominik Köninger Wotan Tansel Akzeybek Froh Gerhild Romberger Erda Annika Schlicht Fricka Nadja Mchantaf Freia Daniel Schmutzhard Alberich Thomas Ebenstein Mime Ania Vegry Woglinde Ida Aldrian Wellgunde Christian Immler Fasolt Eva Vogel Flosshilde Tilmann Rönnebeck Fafner Richard Wagner (1813–1883) Das Rheingold. Vorabend zum Bühnenfestspiel Der RingdesNibelungen
In Zusammenarbeit mit den Dresdner Musikfestspielen im Rahmen des Projekts «Wagner-Lesarten»
Der Luzerner Mauro Peter als Loge
Besonders gespannt waren die meisten Besucher natürlich auf den Auftritt des in Luzern geborenen und aufgewachsenen Mauro Peter in der Singrolle des Loge an diesem ungemein heissen Augusttag. Wohltuend da der klimatisierte, angenehm kühle Konzertsaal des KKL Luzern.Das Orchester wurde von den Verantwortlichen der Inszenierung teilweise mit extra angefertigten historischen Instrumenten ausgestattet, damit das Ganze der Authenzität der Wagnerschen Intentionen möglichst nahe kommt.Ein musikalisches Spektakel der Extraklasse, als das Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln unter der Leitung von Kent Nagano die Bühne betraten, um Wagners bahnbrechendes Werk “Das Rheingold” in einer konzertanten Aufführung darzubieten. Mit einem beeindruckenden Ensemble und der Vision des Dirigenten entfaltete sich die epische Erzählung von Göttern, Helden und Schicksal in einer klanglichen Brillanz, die das Publikum in ihren Bann zog.
Von den Nibelungen bis zu den Göttern: Ein einzigartiges Ensemble
Das Rheingold Konzertbild von Peter Fischli
Unter der fachkundigen Leitung von Kent Nagano verschmolzen das Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln zu einem Ensemble von außergewöhnlichem Talent. Die musikalische Zusammenarbeit dieser beiden renommierten Orchester führte zu einer Klangqualität, die den epischen Charakter von Wagners Werk meisterhaft einfing.
Stimmliche Brillanz der Solisten: Götter, Helden und Nibelungen
Das Rheingold Konzertbild von Peter Fischli
Die Solisten verkörperten die ikonischen Charaktere von Wagners Oper mit beeindruckender stimmlicher Brillanz. Simon Bailey als Wotan strahlte mit seiner vokalen Präsenz und verkörperte die komplexe Natur des Göttervaters meisterhaft. Mauro Peter als Loge fesselte das Publikum mit seiner nuancierten Interpretation, Daniel Schmutzhard gab den kraftstrotzender Nibelung Alberich mit immenser Intensität. und Dominik Köninger als Donner verlieh seiner Figur eine kraftvolle Präsenz. Tansel Akzeybek (Froh) und Gerhild Romberger (Erda) ergänzten das Ensemble mit ihren eindringlichen Darbietungen.
Die Göttinnen des Klangs: Fricka, Freia und Erda
Das Rheingold Konzertbild von Peter Fischli
Annika Schlicht als Fricka, Nadja Mchantaf als Freia und Gerhild Romberger als Erda faszinierten mit ihren beeindruckenden stimmlichen Fähigkeiten und der Fähigkeit, ihre Charaktere mit emotionaler Tiefe zu durchdringen. Die Darstellung der unterschiedlichen Göttinnen Persönlichkeiten trug zur komplexen Dynamik des Stücks bei und fesselte das Publikum.
Das Dunkle und das Helle: Alberich und Mime
Das Rheingold Konzertbild von Peter Fischli
Daniel Schmutzhard überzeugte als Alberich mit seiner düsteren und bedrohlichen Präsenz, während Thomas Ebenstein als Mime eine Facette von Komik und Verrat in die Erzählung einbrachte. Beide Solisten fügten dem Ensemble eine Tiefe hinzu, die das Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Charakteren hervorhob.
Die Rheintöchter und die klangliche Magie
Die Rheintöchter, verkörpert von Ania Vegry (Woglinde), Ida Aldrian (Wellgunde) und Aga Mikolaj (Flosshilde), verliehen dem Stück eine zauberhafte Präsenz. Ihre klangliche Magie und die harmonische Interaktion mit dem Ensemble verliehen den Szenen am Rhein eine besondere Energie.
Ein Abend der epischen Erzählung
Das Rheingold Konzertbild von Peter Fischli
Insgesamt war die konzertante Aufführung von Wagners “Das Rheingold” ein Abend der epischen Erzählung, der das Publikum in eine Welt von Göttern, Helden und Intrigen führte. Die Verschmelzung des Dresdner Festspielorchesters und Concerto Kölns unter der Leitung von Kent Nagano erzeugte eine klangliche Wucht, die die dramatische Tiefe des Werks betonte. Die herausragenden Solisten ergänzten diese Darbietung mit ihrer stimmlichen Brillanz und ihrer tiefen Interpretation der Charaktere. Das Auditorium feierte die Protagonist*innen am Schluss der zweieinhalbstündigen Darbietung mit stürmischem Applaus, Bravorufen und schlussendlich mit einer stehenden Ovation. Darüber gab es für Mauro Peter, den Luzerner, noch einen Applaus nebenher. Dieser Abend wird zweifellos als ein Höhepunkt des Lucerne Festival im Sommer 2023 in Erinnerung bleiben.
Unterwäsche – das unsichtbare Fundament einer jeder Garderobe. Obwohl sie nicht gesehen und daher von vielen als reine Notwendigkeit angesehen wird, spielt sie durchaus eine entscheidende Rolle für den Tragekomfort und das Erscheinungsbild von dem, was wir über ihr tragen..Sie formt, unterstützt und betont oder sorgt dafür, dass Kleidung optimal sitzt. Wir verraten unseren Lesern, warum man Klebe-BHs, Unterhemden und Unterkleider nicht unterschätzen sollte!
Die Bedeutung der Unterwäsche für den Sitz der Oberbekleidung
Eine Bluse, die nicht wie an der Schaufensterpuppe fließt, sondern Falten wirft? Ein Pullover, der ständig von allein nach oben klettert? Oder ein enges Kleid, dass die Figur zur Geltung bringen soll, aber stattdessen unvorteilhafte Beulen erzeugt?
Alle diese Probleme können mit der Wahl der Unterwäsche zu tun haben. Es kommt sowohl auf den Schnitt als auch auf das Material der Oberbekleidung an. Natürlich gibt es dankbare Materialien, unter denen man problemlos Reizwäsche oder ein schönes BH-Set aus Spitze tragen kann. Es gibt aber auch Materialien, die so dünn oder anschmiegsam sind, dass sie alles darunter zum Vorschein bringen – leider oft auf unschöne Art und Weise.
Beim Kauf von Unterwäsche sollte man also auf das Material und die Passform achten. Baumwolle ist zwar sehr hautfreundlich, kann aber dafür sorgen, dass Blusen an diesen Falten werfen, anstatt zu fließen. Ein BH, der nicht richtig sitzt, kann sich hingegen unter einem T-Shirt abzeichnen. Ein Slip kann kleine Röllchen verursachen, die es so eigentlich nicht gibt.
Aber was kann man darunter ziehen, damit die Unterwäsche unsichtbar bleibt und die Kleidung vorteilhaft fällt?
Für jedes Kleidungsstück das perfekte Gegenstück
Die Unterwäsche Industrie ist ein erfinderisches Werk und hat für jede Situation und für jede Art von Oberbekleidung, auch an die passende Art des Gegenstückes gedacht! Dazu gehören:
Unterhemden aus Mikrofaser: Diese zeichnen sich durch ihr glattes Gewebe aus. Das sorgt dafür, dass selbst raue Materialien keinen Halt finden und fließend fallen können. Blusen schlagen keine Falten, Pullover klettern nicht mehr nach oben. Ob mit breiten Trägern, verstellbaren Spaghetti-Trägern oder mit kurzem oder langem Ärmel? Die Auswahl ist sehr groß, sodass man immer das passende finden kann.
Klebe-BHs: Wer ein rückenfreies Kleid oder ein Top im Kleiderschrank hat, fragt sich oft, wie er die Träger des BHs kaschieren soll. Dabei ist die Lösung einfacher, als viele denken, denn ein Klebe-BH ist unsichtbar und bietet optimalen Halt.
Formende Unterwäsche: Ob High Waist-Slip, Push-up oder Bodyshaper – Unterwäsche kann das Beste aus unserer Figur herausholen. Für eng anliegende Kleider eignet sich etwa ein formender Body mit kurzem Bein, der eine glatte Silhouette ohne einschneidende Unterwäsche erzeugt. Manchmal reicht aber auch ein figurformendes Mieder oder ein Top, das die Bauchgegend sanft kaschiert.
Unterkleid: Wenn das Kleid andauernd an den Beinen oder an der Strumpfhose hochklettert oder zwischen den Beinen hängen bleibt, kann ein Unterkleid die Lösung sein, damit das Kleid dort bleibt, wo es hingehört.
Warum über schlecht sitzende Kleidung ärgern, wenn die passende Unterwäsche doch so problemlos und einfach für eine Lösung sorgen kann?