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Prickelnde Melodien und packende Liebesdramen im ZKO-Haus im Zürcher Seefeld die «Opera Box», besucht von Irène Hubschmid

 
 
 
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Die «Opera Box» des ZKO

Die Künstler:

Jàn Rusko (Pygmalion), Violetta Radomirka (Serafina Ganymed), Ulrich Amacher (Eros Mäzenaisus Mydas), und (Spiridon Mydas), Andrea Suter (Galathée), Jürg Krattinger (Ewald), Erich Bieri (Signor Annibale Pistacchio), Cheyne Davidson (Dr. Enrico Malatesta), Yvonne Theiler (Frau Dr. Helene Niggli), Barbara Hensinger (Frl. Verena Tiller), und (Madame Rosa Ganymed-Tiller), Flavio Corazza (Renzo Montecucoli), Sarah Padrutt (Lara Lisa Montecucoli).

Ein Ensemble namhafter Solisten unter der Regie von Paul Suter und das Zürcher Kammerorchester unter dem Dirigat von Andres Joho begleiten beschwingt ins neue Jahr in der „Opera Box“ vom ZKO.

Am 28.12. fand die amüsant, inszenierte Premiere von zwei Glanzstücken des Musiktheaters mit: „Die schöne Galathée“ von Franz von Suppé (1819-1895) und „ Il Campanello di Notte“ von Gaetano Donizetti (1797-1848) statt. Die Unterhaltung pur, mit versierten Künstlern, mit beflügelnder Musik, und engagierten Musikern, die zum Teil in der Inszenierung mitwirkten, wie auch Personen aus dem Publikum. Die Bühne ist sowohl zum Orchester als auch zum Publikum offen, also ohne Vorhang. In die beiden Musikstücke, Operette von Suppé und die Opera buffa von Donizetti, wurden witzige, zeitgenössische Details und Namen eingeflochten. Am 28.12. offerierte die für Zürich ungewohnte „Opera Box“ des ZKO zum zweiten Mal gute Zerstreuung.

„Leise bebt und zaub’risch schwebt der Saiten leises Klingen; sanft empor zum Sternenchor die Seele aufzuschwingen.“ Galathée.

Text: www.irenehubschmid.ch 

Kleine Fotodiashow von Thomas Entzeroth über diesen Link:

https://fotogalerien.wordpress.com/2014/12/29/opera-box-im-zko-haus-kleine-fotodiashow-von-thomas-entzeroth-2/

Fotos: www.zko.ch

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http://beatricewuest.ch/ Paul Ott:www.literatur.li

Weitere Vorstellungen:

Mi, 31.12.14, 16 Uhr

Mi, 31.12.14, 21 Uhr

Sa, 3.1.15, 19.30 Uhr

So, 4.1.15, 16 Uhr

Fr, 9.1.15, 19.30 Uhr

Sa, 10.1.15, 19.30 Uhr

So, 11.1.15, 16 Uhr, Dernière

ZKO-Haus, Seefeldstrasse 305, 8008 Zürich

Tickets: Billettkasse ZKO, Seefeldstrasse 305, 8008 Zürich, Tel. 0848 848 844, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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Schweiz:ZKO-Meisterzyklus: Musikalische Wasserspiele mit Hélène Grimaud, Tonhalle Zürich, 2. Dezember 2014, besucht von Irène Hubschmid

Programm:

Luciano Berio Wasserklavier

Torû Takemitsu Rain Tree Sketch II

Gabriel Fauré Barcarolle Nr. 5 op. 66

Maurice Ravel Jeux d’eau

Isaac Albéniz Almeria, aus Iberia II

Franz Liszt Les jeux d’eau à la Villa d’Este, aus Troisième année de pèlerinage S.163/R10

Leoš Janáček In the mists 1 & 4

Claude Debussy La cathédrale engloutie, aus Préludes I Johannes Brahms Klaviersonate Nr. 2 fis-Moll op. 2

Rezension:

Hélène Grimaud zählt zu den bedeutendsten Pianistinnen ihrer Generation. In Zürich begab sich die Französin auf die Spuren des Elements Wasser. Unter ihren Händen wurden alle Klangfarben und Phrasierungen des Wassers lebendig.

Die Virtuosin hat die Standing Ovation am Ende des Konzertes wirklich verdient, nicht nur durch ihre Kunst berührt, sondern auch vom gemischten Programm. Ganz alleine auf der Bühne mit dem schwarzen Flügel erinnerte sie einem in ihrer Zartheit an die Meerjungfrau von Kopenhagen. Beim Einstieg spielte sie mit samtenen Tönen, dann steigerte sie sich zu einem rauschenden Wasserfall. Eine Riesenleistung, betrachtet man das vielfältige Programm, mit Werken von teilweise wenig bekannten Komponisten. Hélène Grimaud sagt: „Ein Stück Musik zu durchdringen erfordert die gleiche Konzentration wie einem wilden Tier zu begegnen“, die Inspiration komme aus der Natur.

Sie beschenkte den mit begeisterten Zuhörern vollbesetzten Saal noch mit zwei Zugaben.

Pianistin Hélène Grimaud

 

Nebst ihrer musikalischen Karriere engagiert sich Hélène Grimaud in vielen gemeinnützigen Bereichen, so ist sie z.B. Mitglied der Organisation Musicians for Human Rights, eines weltumspannenden Netzwerks von Musikern und anderen in der Musikbranche tätigen, welches sich für Menschenrechte und sozialen Wandel einsetzt. Ebenso engagiert sie sich für den Tierschutz, hier besonders für den Artenschutz. So gründete sie das Wolf Conservation Center in Upper New York State.

Kurzer Trailer über die Musikalischen Wasserspiele:

http://youtu.be/hRXGq4tbheU

Trailer mit Brahmsinterpretationen von Hélène Grimaud:

http://www.klassikakzente.de/helene-grimaud/videos/detail/video:323756/doku-zum-album-brahms-klavierkonzerte-nr-1-und-nr-2

Link auf das von Hélène Grimaud gegründete Wolf Conversation Center;

http://nywolf.org/about/wcc-board/board-of-directors/120-helene-grimaud

 

Text: www.irenehubschmid.ch

Fotos: www.zko.ch

www.innerscxhweizonline.ch

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Schweiz:Luzerner Theater: Pippi Langstrumpf, Première besucht von Béatrice Wüst – Täschler

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Pippi Langstrumpf Kinderstück von Astrid Lindgren
Kinderstück von Astrid Lindgren
Deutsch von Silke Hacht
In Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern

Kinder bis 16 Jahre erhalten 50% Ermässigung. Für die Kleinsten werden auf Wunsch Sitzkissen ausgegeben.

 

Premiere im Stadttheater Luzern, Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren wird in der Theaterfassung gegeben. Bereits früh am Nachmittag, der Theatersaal ist praktisch voll mit Primarschülern. Die Ohren dröhnen und es herrscht ein ziemlich starker Lärmpegel, kein Wunder wenn 19 Schulklassen die Premiere besuchen! Nun, des Rätsels Lösung ist schnell gefunden, das Stadttheater Luzern hat für die Schulen einen Wettbewerb ausgeschrieben, als Dank dürfen die teilnehmenden Schulklassen die Premiere besuchen und können, mit etwas Glück, sogar noch einen Preis gewinnen. Unten im Foyer hängen die Wettbewerbsarbeiten an der Decke, 19 fantasievoll hergestellte Villen, mit vielen leuchtend bunten Farben.

Zu Beginn der Vorstellung herrscht Ruhe, man hätte eine Nadel herunterfallen hören. Die Kinder aber auch die Erwachsenen sind in die Welt von Pippi Langstrumpf eingetaucht und haben das Spiel auf der Bühne nicht nur mitverfolgt, sondern leben das Geschehen auf der Bühne ganz intensiv mit. Besonders im zweiten Akt kommt dies zu Bewusstsein, in der Szene, in der Pippi Langstrumpf weint. Aus den Rängen ertönen mehrere betroffene Kinderstimmen die bitten: „Aber Pipi, du musst doch nicht weinen!“ Und hätte Pippi noch lange geweint wären sicher auch im Theatersaal Tränen geflossen.

Pippi ist das stärkste Mädchen der Welt: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. Sie hat vor nichts und niemandem Angst, lässt sich keine Vorschriften machen und sagt immer, was sie denkt. Mit ihrem Affen Herrn Nilsson und ihrem Pferd Kleiner Onkel lebt sie alleine in der Villa Kunterbunt. Sie schläft mit den Füssen auf dem Kopfkissen und besitzt einen grossen Koffer voller Goldstücke. Ihre Mutter ist im Himmel, ihr Papa Schiffskapitän auf hoher See und König von Takka-Tukka-Land. Deshalb muss sich Pippi alleine im Leben behaupten. Unerschrocken nimmt sie es mit Dieben und Polizisten auf und trotzt der strengen Erzieherin Fräulein Prysselius, die sie in ein Kinderheim stecken will. Mit ihren Freunden Tommy und Annika erlebt sie jeden Tag neue Abenteuer – langweilig wird es mit Pippi nie!

Mit Pippi Langstrumpf hat Astrid Lindgren 1945 eine Figur geschaffen, die seit Jahrzehnten nicht nur von Kindern bewundert wird. Pippi stellt Realitäten und Regeln infrage, erfindet fabelhafte Lügengeschichten und erschafft sich die Welt, wie sie ihr gefällt. Sie hat ihren eigenen Kopf, setzt sich über gesellschaftliche Konventionen hinweg und zeigt sich unbeeindruckt von Autoritäten der Erwachsenenwelt. «Warum ich rückwärtsgegangen bin? Leben wir nicht in einem freien Land? Darf man nicht gehen, wie man möchte?»

Ein hervorragend gespieltes Stück, mit Schauspielern die sich offensichtlich wohl in ihren Rollen fühlen. Vor allem Pippi ist stark gefordert, sprachlich wie auch körperlich, mit den vielen Verrenkungen und Sprüngen, muss sie doch ungezähmtes junges Mädchen spielen. Die Bühne selbst ist karg dekoriert, wird jedoch für die verschiedenen Szenen sehr schnell verändert und wirkt dadurch sehr ausdruckstark.

Fotodiashow der Produktion von Ingo Höhn:

https://fotogalerien.wordpress.com/2014/12/01/luzerner-theater-pippi-langstrumpf-premiere-besucht-von-beatrice-wust-taschler/

Trailer der Produktion über diesen Link:

http://www.art-tv.ch/11206-0-Luzerner-Theater-Pippi-Langstrumpf.html?reg=3144

Hier geht es zu den Theatervermittlungsprojekten für Schulgruppen.

Hier geht es zu den Freizeitworkshops zu «Pippi Langstrumpf» für das junge Publikum.
Text: http://beatricewuest.ch/

Fotos: http://www.luzernertheater.ch/

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Schweiz:Lucerne Festival am Piano, Rezital 5, Martin Helmchen Klavier, 29. November 2014, besucht von Léonard Wüst

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Vorweihnachtliche Stimmung auf dem Europaplatz vor dem KKL in Luzern

 

Programm:

Wolfgang Amadé Mozart (1756-1791)
12 Variationen über Ah, vous dirai-je, Maman KV 265 (300e)

Franz Schubert (1797-1828)
Impromptu B-Dur D 935

Anton Webern (1883-1945)
Variationen für Klavier op. 27

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
33 Variationen C-Dur über einen Walzer von Anton Diabelli op. 120

 

Bereits im Jahre 2006 erhielt Martin Helmchen (Geboren: 1982 in Berlin) den ebenso renommierten wie begehrten Credit Suisse Young Artist Award. Dass er nicht gedenkt, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen zeigte sein Rezital im gutbesetzten Konzertsaal im KKL in Luzern anlässlich des diesjährigen Festivals am Piano. (Auf die Auswirkungen eines solchen Preises angesprochen, sagt Helmchen in einem Interview: “Ohne so wichtige Einschnitte oder Momente, die karrieretechnisch einen starken Anstoss geben, geht es nicht. Ich glaube aber nicht, dass solche Preise für die eigene künstlerische Entwicklung wegweisend sind. Ich hätte mich ohne diese Preise künstlerisch, ästhetisch kaum anders entwickelt. Da habe ich immer versucht, relativ unabhängig von Erwartungen oder Marktsituationen zu sein. Ich habe bei grösseren Konzerten keine anderen Stücke gewählt oder mich anders ausgerichtet.”)

Martin Helmchen

 

Der fulminante Auftakt mit Mozarts 12 Variationen über Ah, vous dirai-je, Maman KV 265 (300e), „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ versprach, dank einer spitzbübischen Interpretation, einen interessanten, genussvollen Abend. Schuberts Impromptu B – Dur Variationen hinterliessen bei mir nicht den gleich nachhaltigen Eindruck wie die darauffolgenden Variationen für Klavier des Schönbergschülers Anton Webern. Ein toller erster Konzertteil den die Anwesenden mit stürmischem Applaus würdigten. Nach der Pause Beethoven, 33 Veränderungen über einen Walzer, die genialen Diabelli Variationen. Die können auch diabolisch sein. Helmchen erhob sich nach Variation 1, „alla marcia maestosa“ mit der Bemerkung, dass dieses Werk eine grosse Herausforderung, nicht nur für den Pianisten und das Publikum darstelle, sondern auch für das Material. Das sehe man grad jetzt, da schon nach der ersten Variation eine Saite gerissen sei und der Klavierstimmer sich der Sache annehmen werde. Dieser erschien dann auch unverzüglich, begutachtete das Ganze an und ordnete daraufhin an, das Instrument auszutauschen. Natürlich passiert so ein Malheur äusserst selten, aber bei einem Festival dieser Klasse wie in Luzern ist man selbstredend gewappnet und hat immer einen Ersatzflügel in einem Nebenraum bereit, der, äusserst wichtig, selbstverständlich vor dem Konzert auch genau gleich gestimmt wird, wie das sich auf der Bühne befindliche Exemplar. Nach kurzen zwölf Minuten setzte Helmchen sich wieder auf den Schemel und spielte bei Variation 2 weiter, als ob nichts passiert wäre. Helmchen schenkte den angespannten, gebannt lauschenden Konzertbesuchern einen Höhepunkt nach dem andern, bis alle 33 Variationen interpretiert waren und der Künstler entspannt die Schultern sinken liess, kurze fast ehrfürchtige Ruhe, gefolgt von tosendem Applaus, der solange anhielt, bis der Protagonist eine Zugabe gewährte in Form des Klassikers „Für Elise“, dies natürlich in Helmchenscher Variation.

Martin Helmchen, ja, er lebte Beethoven und so erlebte auch der begeisterte Zuhörer Beethoven. Zweifellos ein Glanzpunkt des diesjährigen Festivals.

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