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Schweiz:Luzerner Theater: TANZ 17: COSA NOSTRA Tanzstück von Sandra Marín Garcia und Zoran Marković, 27. November 2014, Première besucht von Gabriela Bucher – Liechti

«Cosa Nostra» – das neue Stück des Tanzensembles des Luzerner Theaters

 

 

Eine Aufführung im UG ist immer speziell, umso mehr, wenn es sich um Tanz handelt. Denn grundsätzlich eignet sich dieser lange, schmale Raum so gar nicht dafür, dann aber zeigt er sich – auch dieses Mal wieder – sogar prädestiniert dafür, wenn er richtig eingesetzt wird. So hatte man auch letzten Donnerstag anlässlich der Premiere des Stücks „Cosa Nostra“ des Luzerner Tanzensembles das Gefühl, dieser lange, dunkle Schlauch sei der einzig richtige und mögliche Ort für „unsere Sache“.

Eingestimmt und eingesogen in die Atmosphäre wird der Besucher bereits am Eingang: Da stehen Mafiosi in schwarzen Anzügen, weissen Hemden, Hosenträgern und Borsalinos. Auch das ist das Spezielle am UG, schon im Foyer ist man mitten im Geschehen. Der eine oder andere Tänzer verirrt sich noch kurz unter den Besuchern, ein Vorhang wird neu befestigt, ein paar Holzpistolen und Flaschen liegen auf der Bar und die Drinks tragen Namen wie «Scarface» und «Al Capone».

 

So ist man vorbereitet auf das, was im Bühnenraum folgt. Auf einer Schiefertafel wird jeweils darauf hingewiesen, wo sich die verschiedenen Szenen abspielen; in Chicago, in der 22nd Street, im Zimmer 201, bei «Gina’s». Die Kulissen sind einfache Platten, skizzierte Andeutungen in schwarz-weiss, beliebig verschiebbar, aber darum nicht weniger effektvoll. Die gekonnt eingesetzte Beleuchtung – mal grellweiss, mal diffus-neblig, dann dieses melancholische Strassenlampen-Orange – unterstützt die jeweilige Stimmung. Die Choreografen Sandra Marίn Garcia und Zoran Marković erzählen eine dichte, beklemmende Geschichte, das Tanzensemble setzt sie meisterhaft um: Eine Geschichte von Gewalt, Unterdrückung und Verbrechen.

Das passiert alles mehr oder weniger lautlos, tänzerisch eben, ist dadurch aber nicht weniger unheimlich. Das kurze Augenzwinkern, die kleinen, amüsanten Einschübe täuschen nicht darüber hinweg, dass da die nackte Gewalt herrscht, der sich keine und keiner entziehen kann. Da wird bedroht, gefügig gemacht, geschlagen, heftig, direkt und brutal. Einmal mehr macht hier die Nähe der Tänzer im UG die Atmosphäre fast greifbar: Man hört ihren Atem, sieht die Schweissperlen auf ihren Gesichtern, hört die Körper auf den Boden knallen. Die Bilder, die die beiden Choreografen auf die Bühne bringen sind von einer Art kalten Schönheit. untermalt, begleitet und verstärkt werden sie von diversen Geräuscheffekten, das Brummen und Dröhnen der Grossstadt, das Rattern des Zuges und von den von Daniel Steffen arrangierten Musikstücken, von monoton düsteren Klängen bis zum rhythmisch-fröhlichen Charleston bei «Gina’s», von den sphärisch und gleichzeitig scharfen Klängen der Glasharfe bis hin zum melancholisch-traurigen „Una furtiva lagrima“ von Donizetti. Die spezielle Beleuchtung lässt mal nur die weissen Gamaschen der Tänzer aufblitzen, dann wieder taucht sie das ganze Ensemble in ein festliches Licht oder lässt die Gestalten vor dem dunklen Hintergrund nur schemenhaft erscheinen. Man leidet mit und spürt die Ausweglosigkeit der Situation.

 

Dem Premierenpublikum gefiel diese neue, wiederum ganz andere Produktion des Luzerner Tanzensembles und es bedankte sich mit langanhaltendem Applaus. Die Tänzer ihrerseits machten ihrer Erleichterung hörbar Luft in der Garderobe, auch dies ein ganz eigener Moment, der so nur im UG möglich ist.

Kleine Fotodiashow von Gregory Batardon Luzerner Theater:

https://fotogalerien.wordpress.com/2014/11/29/luzerner-theater-tanz-17-cosa-nostra-kleine-fotodiashow-von-gregory-batardon-luzerner-theater/

Text: www.gabrielabucher.ch
Fotos: www.luzernertheater.ch

Alle Vorstellungen
27.11. / 28.11. / 29.11. / 4.12. / 6.12. / 10.12. / 11.12. / 12.12. / 19.12. / 20.12.2014, jeweils 20.00 Uhr
UG, Winkelriedstrasse 12, 6003 Luzern

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Schweiz:One Night in Las Vegas, Rio the voice of Elvis, Allmend Luzern, 20.11. 2014, besucht von Marvin Müller

One night in Las vegas Rio the voice of Elvis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der „King of Rock’n‘Roll-Imitator Nummer Eins, Rio – the Voice of Elvis“, höchst selbst beehrte die Messehalle Luzern und erfreute viele Elvis-Fans mit seinem Programm „One Night in Vegas“

Ich bin kein grosser Elvis-Kenner, weiss bloss, dass Elvis ein Wegbereiter für viele Rock-Interpreten war, dass sein Hüftschwung reihenweise Mädchen in Ohnmacht fallen liess und ihm Bart – Koteletten einfach wunderbar standen, aber damit bin ich mit meinem Elvis-Latein auch schon am Ende.

Schon beim Eintreffen in der Messehalle 1 in Luzern überkommt mich ein surrealer Schauer, kein unangenehmer, aber doch etwas gewöhnungsbedürftig. Das Publikum dieses Events war bunt gemischt, so fanden sich auch viele Leute meines Alters (25 jahre), vorwiegend aber doch eher Musikfans in Begleitung, welche Elvis noch in seinen besten Tagen erlebt haben. Beim Betreten der Halle stellte ich erstaunt fest, dass alles Sitzplätze waren. Für mich eine neue Erfahrung, war ich doch noch nie an einem Konzert dieses Kalibers, bei dem man nicht stehen musste. Also drückte ich mich an meinen Sitznachbarn vorbei an meinen Platz und liess erst mal das Bühnenbild auf mich wirken. Glitzer und Vegas-Kitsch mit einem pinken Cadillac als Eyecatcher in der Mitte. Irgendwie gefiel mir das und es versetzte mich noch mehr in dieses surreale Gefühl einer Zeitverschiebung. Und dann ging es los. Dramatisch wie es Elvis geliebt hätte. Mit den Klängen von Richards Strauss „Also sprach Zarathustra“, unter anderem auch bekannt aus der Startszene mit den Affenmenschen aus „2001: A Space Odyssey“ von Stanley Kubrick. Trompetenfanfaren und eine epochale Steigerung der Musik. Der perfekte, augenzwinkernde Einstieg in einen Abend voller Rock’n’Roll und praktisch ohne Unterbruch ging es weiter. Fetzige Bläsersätze ertönten, Showgirls tauchten auf, das Licht blendete, die Band legte los und plötzlich stand Rio in der Mitte der Bühne. Das Publikum ging sofort mit, was für mich erstaunlich ist, da ja alle sassen. Aber echte Elvis-Fans hält bei dessen Klängen wohl nicht viel aufm Hocker. Da ess ist ja leider unmöglich den King noch live zu erleben, ist Rio der perfekte Ersatz, gilt er doch als einer der besten Elivs-Impersonators der Welt und hat es mit seiner überzeugenden Imitation sogar geschafft mit einigen musikalischen Weggefährten von Elvis auf Tour zu gehen.

Erstaunlich für mich, dass ich dann doch so viele der Songs kannte. Und natürlich spielte die Band auch viele der ganz grossen Elvis-Hits wie Hounddog, Are you lonesome Tonight, Jailhouse Rock, In the Ghetto, Unchained Melody usw. Songs, die packen und bewegen und welche ihre riesige Wirkung oft nur in der richtigen Interpretation erreichen. Leider hat Rio dies mit seiner Band nicht immer ganz geschafft, oft hätte ich mir etwas mehr Mut gewünscht. Entweder den Mut zum Beispiel bei „Fever“, einem der Coversongs der Musikgeschichte schlechthin, noch etwas extremer über den rhythmischen Rand hinaus zu spielen, oder aber wie bei „My Way“ einen Zacken rauszunehmen und die Harmonien und mächtigen Momente einfach wirken zu lassen. Auch wenn die Songs vielleicht etwas weiter weg von den originalen Elvis-Interpretationen gerückt wären, hätte es ihnen bestimmt gut getan. Rio hätte auch einen besseren Leadgitarristen verdient. Zu grell dessen Klangfarbe und zu ungenau seine verschreddelten Soli. Auch der Schlagzeuger hätte bei seinen Alleingängen ein bisschen mehr Gas geben dürfen, man hatte das Gefühl er bremste sich ständig. Aber ein grosses Kompliment an dieser Stelle an die tolle Bläsersektion und auch an den Backgroundgesang. Im Grossen und Ganzen darf man aber sagen dass Rio und seine Band eine solide Show hinlegten. Vielleicht sollte es nicht das Ziel eines Elvis-Imitators sein, aber trotzdem könnte man sagen: Es scheint, als hätte Rio seine eigene Stimme gefunden. Und die steht im gut. Die Gefahr bei einer guten Elvis-Imitation ist wohl die Überzeichnung und davon ist bei Rio keine Spur. Er bleibt sehr nahe am Original und trotzdem sich selbst, was sich auch in den kurzen musikhistorischen Lehrhäppchen äusserte, welche er oft zwischen den Songs einstreute. So sprach er bei den kurzen Anekdoten und Erfolgen aus Elvis Leben immer über Elvis und nicht als Elvis, was für Rio als einzigartig grossen Fan spricht und ihn den anderen Fans im Publikum bestimmt noch um einiges sympathischer machte und er beweist Humor mit seinen Stories. Wie zum Beispiel mit der Austauschgeschichte von Elvis und Heino. So war es für Rio ein leichtes, sein Publikum mitzureissen und zwischendurch die Sitzplätze vergessen zu machen, sodass der gesamte Saal stand, tanzte und mitklatschte. So versöhnte ich mich denn auch mit der ungewohnten Bestuhlung und dem surrealen Beigeschmack eines Abends in Vegas und muss sagen, dass dieser Haudegen unter den Elvis-Imitatoren trotz fehlendem Hüftschwung mit seinem Talent und seinem Charme überzeugt. Und wer weiss, vielleicht schafft es ja Rio irgendwann, dass jemand ihm nachstrebt wie er seinem grossen Vorbild. Ein Elvis-Imitator-Imitator sozusagen.

Kleine Fotodiashow der Show:

https://fotogalerien.wordpress.com/2014/11/26/fotodiashow-one-night-in-las-vegas-rio-the-voice-of-elvis-allmend-luzern-20-11-2014-besucht-von-marvin-muller/

Text und Fotos www.marvinmueller.ch

Ein Event von :

http://www.actnews.ch/index.asp

http://www.riothevoiceofelvis.de/

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Schweiz: Lucerne Festival am Piano: Klavier-Konzert 2 , 26.11.2014, Mahler Chamber Orchestra | Leif Ove Andsnes, besucht von Léonard Wüst


Mahler Chambre Orchestra

 

Besetzung:

Mahler Chamber Orchestra

Leif Ove Andsnes Klavier und Musikalische Leitung

Programm:

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73

 

Vorabinformation:

Bis Ende 2015 ist Leif Ove Andsnes noch auf Beethovens Spuren unterwegs und führt alle fünf Klavierkonzerte des Komponisten in zehn verschiedenen Ländern auf. Für den norwegischen Pianisten bringt diese «Beethoven Journey» manch neue Erkenntnis mit sich. «Ich empfinde Beethovens Musik als zutiefst menschlich und durchgeistigt zugleich», schildert Andsnes seine Eindrücke. «Als ich noch ein Student war, hat mich vor allem die Energie und die revolutionäre Kraft dieser Werke beeindruckt. Aber inzwischen habe ich noch viel mehr entdeckt: ihren Humor, ihre Lebendigkeit, ihre Vielseitigkeit. Man weiss nie, was einen an der nächsten Ecke erwartet.» Einen Glücksfall stellt dabei die Zusammenarbeit mit dem Mahler Chamber Orchestra dar, wie das Magazin Gramophone erkannt hat: «Das ist eine Partnerschaft, die sich durch sehr viel mehr auszeichnet als nur durch hervorragendes Spiel. Man spürt, wie hier Musik gemeinsam entdeckt und gelebt wird.» Andsnes und das Mahler Chamber Orchestra boten vorab in Luzern ein Seminar für schwerhörige/gehörlose Kinder und Jugendliche, dabei konnten die Teilnehmer die Instrumente ertasten, intensiv anschauen und berühren, also Musik, in diesem Falle Beethoven ertasten, erahnen, Schwingungen hautnah erspüren, mit den Orchestermitgliedern kommunizieren und sogar dirigieren. Ein kurzer Trailer des Schweizer Fernsehens über dieses ungewöhnliche Projekt am Ende des Artikels.

Renzension:

Leif Ove Andsnes (Leitung & Klavier)

 

Festivalintendant Michael Häfliger persönlich begrüsste die Besucher und hiess im Besonderen die ebenfalls anwesenden Teilnehmer des Schwerhörigenprojektes, also die mitwirkenden Kinder und Jugendlichen willkommen. Dazu erläuterte und demonstrierte Häfliger wie Hörbehinderte „applaudieren“, nämlich indem sie ihre erhobenen Hände heftig schütteln, ein Ritual, das alle andern an diesem Konzert im Laufe des Abends des Öfteren spontan ebenfalls übernahmen. Derart gut eingestimmt und informiert, wurden das Orchester und der Solist, der in diesem besonderen Fall gleichzeitig auch als Dirigent/Leiter agierte, mit grossem Applaus, respektive kräftigem Händeschütteln empfangen.

Mit kurzen präzisen, schnörkellosen Gesten, vor dem Flügel stehend, führte Andsnes das Orchester in Beethovens Klavierkonzert Nr. 1, setzte sich dann für seinen Einsatz hin und fügte sich fast unauffällig in das musikalische Gebilde, setzte die Harmonien, absolvierte die spannenden Läufe irgendwie losgelöst schwerelos, setzte den oft grimmigen, bärbeissigen Beethoven liebevoll, ja fast zärtlich in Szene, akzentuierte dessen Spott und Ironie auf charmante, neckische Art und liess ihn dadurch auch menschlicher erscheinen, als er oft wahrgenommen wird aufgrund seiner pompösen, manchmal düsteren und mächtigen Sinfonien. Das Publikum überhäufte die Künstler mit stürmischem Applaus und begab sich gutgelaunt in die Pause.

Danach wurde das Klavierkonzert Nr. 5, allein schon von der Tonart her interessanter, dargeboten. Hier betonte Andsnes seinen Solistenpart etwas deutlicher als im ersten Konzertteil ohne aber deshalb dominant zu wirken, er war bloss ein bisschen weniger unauffällig. Das Konzert war eine „Ode an die Freude“, geschrieben vom überzeugenden norwegischen Protagonisten unterstützt vom gewohnt souveränen Orchester. Das sahen auch die Anwesenden, ob hörbehindert oder nicht so und handschüttelten/applaudierten die Künstler noch zu ein paar kleinen Zugaben.

Orchester spielt Beethoven für gehörlose Kinder (Trailer über das Projekt: Quelle SRF)

Der norwegische Star-Pianist Leif Ove Andsnes hatte die Idee, musik zu machen für hörbehinderte Kinder. Diese dirigieren das Orchester, sie fühlen die Musik, nehmen sie über ganz verschiedene Kanäle wahr.

http://www.srf.ch/player/tv/-/video/orchester-spielt-beethoven-fuer-gehoerlose-kinder?id=d02a6682-08d4-4779-b993-3cc8d5bd1164

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: www.lucernefestival.ch

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Mode: Dessoustrends im Herbst und Winter

Der Body feiert ein ComebackGrauer Himmel, kühle Temperaturen: Im Herbst und Winter tut es einfach gut, sich etwas Schönes zu gönnen. Zum Beispiel Dessous aus der aktuellen Herbst- und Winterkollektion. Die Wäschedesigner haben einiges getan, um der trüben Jahreszeit ein paar Farbtupfer zu verpassen. Höschen und BHs aus edler Spitze oder glatter Seide zeigen sich in sanft schimmerndem Gold, aufregendem Rot und edlem Saphirblau. Die Kollektionen sind vielseitig wie immer und halten für alle Gelegenheiten das Passende bereit - ob glamourös, rockig, exotisch, verspielt, klassisch oder elegant.

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