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Schweiz:Lucerne Festival im Sommer 2014,Sinfoniekonzert 2, West-Eastern Divan Orchestra, Leitung: Daniel Barenboim,besucht von Léonard Wüst

West Eastern Diwan Orchestra

 

Besetzung: West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Peter Seiffert Tristan | Waltraud Meier Isolde | Ekaterina Gubanova Brangäne | René Pape König Marke | Stephan Rügamer Melot

Konzertprogramm:

Ayal Adler (Israel,*1968)
Resonating Sounds für grosses Orchester | Europäische Erstaufführung

Kareem Roustom (Syrien,*1971)
Ramal für Orchester | Europäische Erstaufführung

Richard Wagner (1813-1883)
Tristan und Isolde
Konzertante Aufführung des zweiten Akts

«O sink hernieder, Nacht der Liebe»: Wie der Überschwang der Gefühle und die hemmungslos entfesselte Ekstase klingen, das hat niemand eindrucksvoller demonstriert als Richard Wagner. Im zweiten Aufzug von Tristan und Isolde zelebriert er einen tönenden Liebesakt – und war am Ende über die Wirkungsmacht seiner Musik selbst erschrocken: «Ich fürchte, die Oper wird verboten», schrieb Wagner an seine Muse Mathilde Wesendonck. «Nur mittelmässige Aufführungen können mich retten! Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen.» Wundern Sie sich also nicht, wenn dieses Konzert Sie in den Wahnsinn treibt … Dass Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra indes auch ganz anders klingen kann, beweist der erste Teil mit Werken des Israelis Ayal Adler und des Syrers Kareem Roustom. Ganz im Sinne Richard Wagners: «Kinder! macht Neues!»

Daniel Barenboim, Dirigent

 

Grundsätzliches zum Orchester:Koexistenz und konstruktive Zusammenarbeit in Harmonie ist möglich, das beweisen Daniel Barenboim und seine Mitmusiker des West Eastern Divan Orchestra immer wieder eindrücklich aufs Neue. Wer ein Konzert dieses Orchesters besucht, kommt an vergangenen und aktuellen politischen Konflikten sowie kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten nicht vorbei, ist doch das Ensemble mit Musikern besetzt, die aus Ägypten, Syrien, Iran, dem Libanon, Jordanien, Tunesien, Israel, Palästina und Andalusien stammen. Da liest keiner dem andern die Leviten, da studieren alle gemeinsam die Partitur und interpretieren dann alles wie vom jeweiligen Komponisten gewünscht und vorgegeben. Da übertönt nicht brutal die Posaune den Streicher, da knüppelt nicht der Paukist einfach mal so die Querflötistin nieder. Hier zählt nicht die Lautstärke, sondern das gegenseitige Zuhören und Respektieren. Nur im Zusammenspiel aller gelingt es, das Ganze über die Partikularinteressen des Einzelnen zu stellen.

 

Rezension:

Zu Beginn wurden zwei europäische Erstaufführungen geboten, beides Auftragswerke des Orchesters, auch hier ausgewogen: das eine war die Komposition des Syrers Kareem Roustom, das andere ein Werk des Israeli Ayal Adler.

 

Nach der Pause, im zweiten Konzertteil erlebten wir

Überragende Gesangssolisten bei der Darbietung des zweiten Akts von Richard Wagner`s „Tristan und Isolde“.

Bei konzertanten Darbietungen von Opernwerken wirken die Sänger meist ein bisschen unbeholfen und hölzern in ihren Bewegungen und ihrer Mimik, dies wohl aufgrund des ungewöhnlichen Umfeldes, der relativ kargen Bühne, kein opulentes Bühnenbild, das Orchester nicht im gewohnten Orchestergraben sondern auf gleicher räumlicher Ebene.

Peter Seiffert, Tristan, Tenor

„Tristan“ Peter Seiffert, stimmlich, als auch körperlich voluminös und „Isolde“ Waltraud Meier harmonierten perfekt mit dem brillanten Orchester, das von Daniel Barenboim mit Gestik und Mimik zu Höchstleistungen angespornt wurde.

Wagner`s Kompositionen fordern ja bekanntlich nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Zuhörer, die Wagnerianer wohl etwas weniger als die „Neutralen“, zu denen ich auch mich zähle.

 

 

Waltraud Meier, Isolde, Sopran

 

Der langanhaltende kräftige Schlussapplaus demonstrierte aber mehr als eindrücklich, dass sich alle Anwesenden einig waren, einem ebenso beeindruckenden, wie aussergewöhnlichen Konzert beigewohnt zu haben.

Videotrailer betreffend den mystischen Tristan Akkord:

https://www.youtube.com/watch?v=ZNxQJ8jQYm0

Und das ist er, der geniale, richtungsweisende Tristanakkord:

Der Tristanakkord

Der Tristanakkord

 

 

 

 

Homepage dieses einzigartigen Orchesterprojekts:

http://www.west-eastern-divan.org/

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: http://www.lucernefestival.ch/de/

Homepages der andern Kolumnisten: www.marvinmueller.ch
www.irenehubschmid.ch www.gabrielabucher.ch  www.erwingabriel.ch Paul Ott:www.literatur.li

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Schweiz: 4o Jahre Jazz Festival Willisau

jazzwillisaulogoVom 27. bis 31. August 2014 findet die 40. Ausgabe des Jazz Festival Willisau statt. Anstelle von nostalgischen Jubiläumsfeierlichkeiten setzt das Festival auf aktuelle Musik in einmaliger Atmosphäre.

 

Eine Woche vor dem Start des Festivals laufen alle Vorbereitungen nach Plan. Laut Festivalleiter Arno Troxler entwickelt sich der Vorverkauf zufriedenstellend, sämtliche angekündigten Musikerinnen und Musiker werden wie angekündigt auftreten. Zu den Höhepunkten des diesjährigen Programms zählt Troxler das Konzert von Vera Kappeler und Peter Conradin Zumthor (Mi. 27. August, 20.00 Uhr). Die traditionelle Rollenverteilung von Piano und Perkussion heben die beiden auf und kehren sie gelegentlich sogar um. Kappelers subtiler und pointierter Anschlag wird von Zumthors melodiösen Schlagzeugspiel unterlegt. Heftig, laut und donnernd sind zuweilen die Konzerte von Sylvie Courvoisier (Do. 28. August, 20.00 Uhr). Die Schweizer Pianistin mit Wohnsitz New York ist eine der prägnantesten neuen Pianostimmen dieser Tage. Nebst den Konzerten in der Festhalle finden drei Konzerte unter dem Label „Intimities“ in der Stadtmühle Willisau statt.

Impressionen Jazz Festival Willisau 2013

Impressionen Jazz Festival Willisau 2013

Das Pocket Swing Orchestra (Fr. 29. August, 18.00 Uhr) pendelt zwischen alter Filmmusik und aktuellem Jazz, der junge Bieler Gitarrist Roman Nowka (Sa. 30. August, 11.00 Uhr) bietet musikalische Grenzerfahrung im freien Fall und das Westschweizer Duo Leon (So. 31. August, 11.00 Uhr) pendelt zwischen düsterem Soundtrack und Zeremonienmusik. Club-Musik gibt es jeweils um Mitternacht unter dem Titel „Late Spot“ im kleinen Festsaal: Beatie Bossy (Fr. 29. August, 24.00 Uhr) nennt sich eine All-Star Formation junger Schweizer Jazzmusiker, die sich den Songs der legendären New Yorker Hip-Hop Band Beastie Boys verschrieben hat. Stilechten Hip-Hop dann von Big Zis (Sa. 30. August, 24.00 Uhr), der Zürcherin mit der schärfsten Frauenzunge im Schweizer Rap.

Weitere Informationen finden Sie auf:

www.jazzfestivalwillisau.ch

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High-Heels: Jede dritte Frau in Deutschland verzichtet aus gesundheitlichen Gründen auf Schuhe mit hohen Absätzen

High HeelsSie lassen die Beine länger wirken und verleihen Abendoutfits den letzten Schliff: High Heels sind für die meisten Frauen aus ihrer Garderobe nicht wegzudenken. Wie jetzt allerdings eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Gesundheitsmagazins "Apotheken Umschau" herausfand, verzichten nicht wenige Frauen aus gesundheitlichen Gründen auf hohe Absätze. Mehr als ein Drittel der weiblichen Befragten (37,2 %) betonen, sie würden "niemals" Schuhe mit hohen Absätzen tragen, weil das ungesund für ihre Füße sei.

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Schweiz: Fulminante Premiere des Verenaspiels in Zurzach, besucht von Irène Hubschmid

Das Kirchlibuck ist ein magischer Ort mit einer jahrhundertealten Geschichte. Auf dem «Chilebückli», wie der Spielort von der Bevölkerung liebevoll genannt wird, befinden sich eine Burgkapelle sowie die Reste eines römischen Kastells.

 

Grundsätzliche Informationen betreffend Verena

Die heilige Verena (* um 260 n. Chr.; † um 320 in Zurzach) gehört zu den meistverehrten Heiligen des ehemaligen Bistums Konstanz. Sie soll aus Theben am oberen Nil in Ägypten stammen und ist in Bad Zurzach (Tenedo) in der Krypta des Verenamünsters beigesetzt. Sie wird heute noch als Heilerin verehrt. Am 1. September wird ihr Gedenktag gefeiert.

Die Heilige Verena – eine spannende und aktuelle Figur
Die Beschäftigung mit einer Heiligen ist uninteressant, denkt sich wohl der moderne Mensch. Doch die aus Ägypten stammende Verena ist eine schillernde und facettenreiche Figur.

Tradition trifft Moderne
Verena ist in der Region sehr präsent, sie ist eine «Volksheilige». Schon mehrmals wurde Verena in der Vergangenheit in Bad Zurzach in Theaterstücken dargestellt. Wir möchten diese Tradition auf eine moderne Weise weiterführen.

 

VERENA

ein modernes Mirakelspiel im Freilichttheater in Bad Zurzach/ AG

Eine Uraufführung nach einem Stück von Hannes Glarner.

Der Ausflug nach Zurzach hatte sich wirklich gelohnt, nicht nur des schmucken Städtchens wegen, sondern besonders wegen des sehr aktuellen Theaterstücks, inszeniert vom Aargauer Regisseur Hannes Leo Meier. Mit 40 “theatervergifteten” Laiendarstellern aus dem „Flecken“ Bad Zurzach und Umgebung. Der versierte Regisseur hatte die Darsteller, von den Fünftklässlern bis zum 75-jährigen Theaterbegeisterten, im Griff. Die abwechslungsreich von Rafael Baier arrangierten Musikeinlagen klangen wunderbar. Die drei Musiker, Arian De Raeymaecker, Marcio de Sousa, Nicolas Indlekofer, zeigten ihr vielseitiges Können an Gitarre, Schlagzeug, Vibraphon, Perkussion, Trompete, Flügelhorn, Blockflöte, Dudelsack und Synthesizer. Die Sängerin Viviane Hasler verkörperte die Verena. Verena, eine aus Ägypten stammende Frau, die zur Zurzacher Lokalheiligen wurde, hat uns auch heute noch etwas zu sagen. Über das Fremdsein und den Umgang mit einem harten Schicksal. Und ob der Glauben tatsächlich Berge versetzen kann. Das Spiel zeigt auf zwei Zeitebenen das Ringen um Schuld und Unschuld, um Glauben und Aberglauben.

Regisseur Meier will nicht die Geschichte der heiligen Verena erzählen. «Wir wollen im Theater der Frage nachgehen, was eine Heilige heute noch für eine Bedeutung hat in der Gesellschaft und was heilig eigentlich bedeutet.» Die Heilige Verena spielt im modernen Stück nur eine Nebenrolle. Sie tritt lediglich als Sängerin in Erscheinung.

Das Stück wird auf einer Naturplattform am Rhein aufgeführt, dem so genannten Chilebückli. Ein geschichtsträchtiger Ort mit den Ruinen eines Römerkastells und einer Kapelle.

Für das magische, in seiner Einfachheit sehr schöne Bühnenbild ist Claudia Tolusso verantwortlich.

Die fulminante Inszenierung und die superben Leistungen der Protagonisten honorierten die Zuschauer mit minutenlangem Applaus.

 

Alle Frauen mit Namen Verena, die am 1 September das Verenaspiel besuchen, werden auf dem Chilebückli mit einem Glas Prosecco willkommen geheissen. Beim Apéro um 19:30 Uhr erfahren sie mehr über das Leben ihrer Namensvetterin.

 

Text:  www.irenehubschmid.ch

Fotos und Bildergalerie: http://www.verenaspiel.ch/medien/media-2014/

Weitere Infos und Spieldaten: http://www.verenaspiel.ch/tickets/spieldaten-und-preise/

Kleiner Trailer Von Tele1 des Verenaspiels über diesen Link:

http://www.telem1.ch/de/overlayplayer—0–0–0–T000381991.html

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