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Lifestyle

Die erste Capsule-Kollektion von Ariat, eine modische Country-Kollektion

Argentium-Parker ist in einem satten Erdton
Argentium-Parker ist in einem satten Erdton

Die führende Marke für Country-Mode und -Schuhe, Ariat, freut sich, ihre erste Capsule-Kollektion Countryside” zu präsentieren. Zu den Highlights der Kollektion zählen vier Klassiker für die     Herbst-/Wintersaison, die modische Landhausmode präsentieren. Jedes Kleidungsstück vereint die innovativen Technologien von Ariat mit dem Gespür für stilvolle Landhausmode und bietet somit ausreichend Spielraum, um das perfekte Outfit für zu Hause oder in der Stadt zu kreieren.

Als wärmende Außenschicht eignet sich der Argentium-Parker optimal für den Einsatz bei Regen und Kälte. Die Jacke fühlt sich weich an, wie Wildleder und erinnert an gewachste Baumwolle. Das Obermaterial aus einem Bio-Baumwollgemisch ist perfekt wasserdicht und verfügt über die umweltfreundliche EcoDRY™-Technologie von Ariat sowie über einen versiegelten Nahtschutz und winddichte Ärmelbündchen, die für einen trockenen und angenehmen Tragekomfort sorgen. Die Primaloft®Black-Isolierung aus 60 % recyceltem Material sorgt für warmen und gleichzeitig leichten Tragekomfort. Die aufgesetzten Taschen mit Reißverschluss an den Händen und auf der Brust sind ideal, um die Hände warm zu halten und Wertsachen unterwegs zu schützen. Der Argentium-Parker ist in einem satten Erdton mit einem schönen Akzent aus kariertem Druck für das Futter erhältlich.

 

Montara in der Farbe Oatmeal

 Montara in der Farbe Oatmeal

Weiter geht es mit dem Montara-Sweater, der sich perfekt mit dem Argentium-Parker kombinieren lässt. Der Montara-Pullover mit hübsch strukturiertem Zopfmuster und dezentem Kontrast ist aus einem ökologisch einwandfreien Wollgemisch gefertigt und eignet sich hervorragend für gemütliche Stunden vor dem Kamin. Der Montara-Sweater vereint Komfort und Stil und verfügt über eine überschnittene Schulter mit geschwungenem Saum und einen gesichtsumrahmenden Rundhalsausschnitt – ideal, um es mit auffälligem Schmuck zu kombinieren. Der Montara-Sweater ist in zwei neutralen Farbtönen erhältlich: Oatmeal eignet sich ideal für die Kombination mit dunkleren Jeans und Navy für die Kombination mit braunen Stiefeln.

R.E.A.L Mid-Rise Skinny Jeans Ella

R.E.A.L Mid-Rise Skinny Jeans Ella

Die R.E.A.L Mid-rise Skinny-Ella-Jeans von Ariat ist mehr als nur eine Jeans; sie ist das ultimative modische Essential, das zu allem passt. Die Skinny Ella Jeans aus einem Baumwoll-Elasthan-Gemisch hat genau den richtigen Stretch-Anteil, um sich bequem an Hüfte und Oberschenkel anzupassen. Sie ist elastisch, behält aber ihre Form, wenn Sie in die Stadt gehen oder sich am Abend entspannen möchten. Das Mid-Rise-Design schmeichelt jeder Figur, bedeckt die Hüften und lenkt die Aufmerksamkeit auf Ihre obere Körperhälfte – perfekt zum Styling mit dem Argentium Parker und dem Montara-Sweater für einen gehobenen, gemütlichen Look.

 

Wythburn-Tall-Wasserdichte-Stiefel in Dunkelbraun

Wythburn-Tall-Wasserdichte-Stiefel in Dunkelbraun

Der Wythburn-Tall-Waterproof-Stiefel schließlich ist ein unverzichtbarer Begleiter für alles, was mit Wandern, Arbeiten und Reiten zu tun hat. Der dunkelbraune Stiefel aus vollnarbigem Leder mit Details aus antikem Messing fügt sich in die Tradition des Reitsports ein und bietet einen einzigartigen modernen Stil. Die Waterproof PRO™-Konstruktion von Ariat sorgt für trockene Füße. Wasserdichte Premium-Materialien und eine undurchlässige Barriere sorgen für Haltbarkeit und Schutz vor den Elementen.

 

 

Der durchgehende YKK®-Reißverschluss auf der Rückseite und das Schnürsystem auf der Vorderseite sorgen für Leichtigkeit und Komfort und lassen sich leicht an der Tür öffnen oder in aller Eile anziehen. Die dämpfende All-Day-Einlegesohle stützt auch die Fersen und das Fußgewölbe und ermöglicht so ein vielseitiges Styling im Sattel und in der Stadt, egal bei welchem Wetter.

Die Countryside-Kollektion von Ariat wird erhältlich sein unter https://www.ariat.com/de/de und im Einzelhandel für:

Argentium-Jacke – 320.00€

Montara-Pullover – 110.00€

R.E.A.L Mid-Rise Skinny Ella Jeans – 80.00€

Wythburn hohe wasserdichte Stiefel – 220.oo€

 

Über Ariat:

Ariat International wurde 1993 von den ehemaligen Stanford MBA-Kolleginnen Beth Cross und Pam Parker mit dem visionären Ziel gegründet, die Leistungstechnologie von Sportschuhen in Reitstiefel zu integrieren. Unser Fokus auf innovative Technologien in Schuhen und Bekleidung hat Ariat zur weltweit führenden Performance-Marke im Reitsport gemacht, die von Spitzenreitern und Millionen von Menschen getragen wird, die in der freien Natur leben und reiten. Im Jahr 2018 wurde Beth Cross, Mitbegründerin und CEO von Ariat, zur EY-Unternehmerin des Jahres (Kategorie Verbraucher) für Nordkalifornien ernannt. Die Auszeichnung würdigt den Erfolg des Teams bei der erfolgreichen Skalierung eines florierenden Unternehmens von Weltrang, das gleichzeitig eine erstaunliche Unternehmenskultur entwickelt hat.

 

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London Symphony Orchestra Robin Ticciati, Leitung – Antoine Tamestit, Viola, 18. 10.2021 KKL Luzern, besucht von Léonard Wüst

London Symphony Orchestra Foto Mark Allan
London Symphony Orchestra Foto Mark Allan

Besetzung und Programm:
London  Symphony Orchestra
Dirigent Robin Ticciati
Solist Viola Antoine Tamestit
William Walton  – Konzert für Viola  und  Orchester
Johannes Brahms Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (ca. 40’)

Alle Jahre wieder zu Beginn der Saison des Migros- Kulturprozent – classics begrüsst Intendant Mischa Damev das Publikum mit launigen Worten und hofft, dass diese Saison wie geplant durchgeführt werden könne und heisst zum Auftakt eines der weltbesten Orchester, Zitat Damev,  im Konzertsaal des KKL Luzern willkommen.

Dirigent Ticciati Robin
Dirigent Ticciati Robin

Mit Robin Ticciati stand ein «Shooting Star» der Klassik am Pult, der Pariser Antoine Tamestitagierte als. Solist an der Viola. Mit seinem Debüt bei der Filarmonica della Scala im Juni 2005 wurde Robin Ticciati der jüngste Dirigent, der in der Historie der Mailänder Scala am Dirigentenpult stand. Im Sommer 2006 dirigierte er Mozarts Il sogno di Scipione bei den Salzburger Festspielen.

William Walton Konzert für Viola und Orchester

Antoine Tamestit spielte am Montag im KKL
Antoine Tamestit spielte am Montag im KKL

Das Bratschenkonzert von William Walton ist – ohne Übertreibung – das erste Konzert für Viola und Orchester des 20. Jahrhunderts. Und es hat die Pforten für dieses noch immer unterschätzte Instrument – wenn es um dessen Solistenrolle geht – weit aufgestoßen. Walton, der von 1902 bis 1983 lebte, hatte in den zwanziger Jahren durchaus mit Elementen der musikalischen Moderne experimentiert und ähnlich wie Strawinsky einen veritablen Skandal-Erfolg zuwege gebracht: mit dem auch sprachlich recht eigenwilligen Melodram „Facade“. Doch später machte er einen Rückzieher: das Konzert für Viola und Orchester von 1929 zeigt wieder fast schon romantische Züge. Trotzdem weigerte sich der zunächst für die Uraufführung vorgesehene Lionel Tertis, das Werk aus der Taufe zu heben, und zwar mit der Begründung, es sei zu modern und deshalb unspielbar.

Uraufführung mit Paul Hindemith als Solisten

Solist Antoine Tamestit
Solist Antoine Tamestit

Am 3. Oktober 1929 kam das Konzert dann doch in London auf die Bühne, und Solist war der keineswegs weniger prominente Paul Hindemith, der damit gleichzeitig seine Wertschätzung für den jungen britischen Kollegen zum Ausdruck brachte und dessen Karriere einen gehörigen Schub gab.

Eigenständiger Weg zwischen Spätromantik und Moderne

Waltons Musik findet einen originellen Weg zwischen Spätromantik und Moderne. Nostalgische Melodien, die das ländliche England beschwören, wechseln mit rhythmisch mitreißendem Drive, der vom nervösen Leben der Großstadt London zu erzählen scheint. Geschickt verwebt Walton den Solopart mit dem farbig instrumentierten Orchester, unterfüttert von einer süffigen, eigenwillig zwischen Dur und Moll changierenden Harmonik.

Gesanglicher Wohllaut und kerniger Ton

Antoine Tamestit Solist  Viola
Antoine Tamestit Solist Viola

Antoine Tamestit, er spielt eine Stradivari aus dem Jahre 1672, zieht souverän die klanglichen Register seines Instruments – zwischen dem gesanglichen Wohllaut einer angenehm verschleierten Altstimme in den lyrischen Partien und einem kernigen Ton mit pointierter Attacke in den jazzigen Abschnitten. Ein hellwacher, reaktionsschneller Partner ist ihm Robin Ticciati am Pult der wunderbar warm und dunkel klingenden Londoner Symphoniker. Das ist tolle Musik – handwerklich auf höchstem Niveau, inspiriert und spontan zugänglich. Antoine Tamestit nähert sich Walton mit romantischem Ton. Mit Ruhe und einer gewissen Gelassenheit singt er die kantablen Linien großzügig aus. Den zweiten Satz, ein Scherzo, lässt er aufleben und mobilisiert hier mitreißendes Temperament und packenden Drive, von dem auch der dritte Satz profitiert.

Das Publikum, sichtlich beeindruckt, belohnte die Protagonisten mit stürmischem, langanhaltendem Applaus.

Johannes Brahms (1833 – 1897) Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Hochkonzntrierter Robin Ticciati
Hochkonzntrierter Robin Ticciati

Der erste Satz folgt dem konventionellen Schema der Sonatensatzform, ist geprägt von einer Folge absteigender Terzen die im Verlauf der gesamten Sinfonie mehrfach variiert werden. Auch der zweite Satz beginnt ungewöhnlich. Zuerst ein archaisch anmutendes Bläserthema, später dann eine warme, schier unendlich scheinende Kantilene der Celli. Das Intro der Hörner zu Beginn des zweiten Satzes gemahnt mich immer an das „Munotsglöckchen“, ein Motiv, das vom gesamten Ensemble in diversen Variationen übernommen und schlussendlich im Finale von den Bässen akzentuiert wird, bevor die Streicher das Ganze weich ausfliessen lassen, das von der Querflöte noch veredelt wird.

Resoluter, kontrastreicher 3. Satz

Dirigent Robin Ticciati
Dirigent Robin Ticciati

Sehr resolut der dritte Satz, der größtmögliche Kontrast: ein lärmendes, fast burleskes “Allegro giocoso”. Einwürfe von Piccolo Flöte, Kontrafagott und Triangel geben dem Ganzen einen schon fast grotesk wirkenden Charakter. eine gewollte Heiterkeit, die etwas Drohendes hat. Abrupt geht es in einer Trubel artigen C-Dur-Stimmung weiter, ebenso in einer, für Brahms, eher ungewöhnlichen Instrumentierung, mit zusätzlicher Piccolo flöte, Triangel sowie C-Klarinetten. Gegen Ende des Satzes klingt das Hauptthema des Finalsatzes an, bevor der lärmende Trubel sein Ende findet.

Beeindruckender finaler Satz

Dirigent Ticciati Robin
Dirigent Ticciati Robin

Der finale Satz startet mit schönen Hornklängen, unterstützt vom Paukisten, der von den Trompeten unterstützt wird, bevor das ganze Orchester wieder zu einer Einheit findet. Zum Ende duellieren sich die Streicher mit der Pauke, bevor sich die Querflöte und peu a peu die anderen Bläser dazugesellen, über alles erheben sich die Blechbläser, die ihrerseits von den Streichern wieder etwas zurückgebunden werden, bevor sich alle zum furiosen Ausklang wieder vereinen. Die Sinfonie, zu den weltbekanntesten  gehörend, vermochte das Publikum zu begeistern und wurde von diesem auch mit einem stürmischen, langanhaltenden Schlussapplaus honoriert. Robin Ticciati war dem Orchester ein engagierter, auch körperlich voll mitgehender Taktgeber. Nach dem nicht enden wollenden  Applaus gewährten die Engländer noch eine Zugabe in Form der Legende op. 59, Nr. 10 von Antonin Dvořák.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: http://www.migros-kulturprozent-classics.ch/  

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Kulinarische (Alb) Träume und frohes Erwachen erlebt Herbert Huber

Frische bunte Gemüseplatte
Frische bunte Gemüseplatte

Ich träume. Von frischem Gemüse aus dem Garten. Von „lindem“ Gemüse mit frischer Butter dran. Nicht vom geschmacklosen Schmarren auf dem Teller. Broccoli und womöglich noch Blumenkohl direkt aus der Tiefkühltruhe und im Dämpfer lieblos regeneriert. Der Dämpfer kann nämlich nicht kochen. Alles kommt so raus, wie es reinkam. Ich träume von Gemüse, mit viel Liebe gepflegt und serviert wie Bachmann Pralinés. Ich träume von einem saftigen Ratatouille und einem Kürbisragoût. Und plötzlich verfolgen mich wieder „mini Zucchini“ aus der Gemüsezucht und die grausamen Keniaböhnchen, fünf Stück, zwei Zentimeter lang. Der Alptraum geht weiter mit Kohlrabi ohne Geschmack und Spargel mitten im Herbst.

Hausgemachte Ravioli mit Wiedikerlifuellung
Hausgemachte Ravioli mit Wiedikerlifuellung

Wer erwartet, dass man Ravioli mit geschmortem Rindsbraten füllt, der ist ein Volldubel, ein Vorgestriger, ein Kochantiquar. Nein, heute füllen doch echte Küchendynamiker ihre „dickteigigen“ Ravioli mit Randen, Tintenfisch und mit Kartoffeln. Wenn ein hauchdünner Teig darum wäre, ginge das noch. Aber wenn das so weitergeht, kommt wohl bald Chriesibrägel oder Mettwurst in die Ravioli. Ja, was ich schon einmal geschrieben habe trifft leider Gottes zu: Wir haben eine Generation von Köchen zu Dekorateuren verbildet – dabei haben viele von Ihnen das Kochen verlernt.

Üble Träume

Crevetten
Crevetten

…also für Gäste, die nichts vom Essen verstehen. Nur geiles Design zählt und Dekorationen, die vom Geschmack ablenken. Oder wie ist es mit den vielen Fischen aus der Zucht? Den Crevetten aus den umfunktionierten Reisfeldern Vietnams. Weil Crevetten züchten mehr Batzelis geben soll? Überall das gleiche Lamm aus Neuseeland oder Australien. Dabei gäbe es doch das „Pré salé“ aus der Normandie oder aus Schottland. Und wie ist es mit den Wassersäulis aus der Schweineindustrie, den Chüngelirückenfilets von Chüngeln die gehalten wurden wie, wie eben? Und dann das spottbillige Hühnerfleisch, welches um den halben Erdball gekarrt wird und bei uns mit einer saftigen Marge verhökert wird.

Cordon bleu
Cordon bleu

Cordonblöös werden so dünn geklopft und mit Industrieschinken gefüllt, und das Gelbe, das rausquillt, dem sagen die Macher Käse.Nein ich mag das alles nicht mehr. Auf die Gefahr hin, endgültig als kulinarischer Simpel abgestempelt zu werden. So muss ich einfach sagen:

Ich mag nur noch das richtig Gekochte.

Schmorbraten mit Beilagen
Schmorbraten mit Beilagen

Das Ursprüngliche. Mustermessen auf dem Teller sind für mich ein Grund, vor lauter Hunger die nächste Beiz mit einem deftigen Wurstsalat aufzusuchen, um den Hunger zu stillen. Genug gelästert.Ich liebe einfach das differenziert Abgeschmeckte. Das frisch Gebratene. Den sanft pochierten Frischfisch. Und den weich „gesüderleten“ Schmorbraten. Weischwieguet? Alles ohne Zusatzstoffe. Die merkt mein empfindlicher Magen nämlich morgens im Bett. Wenn etwas sauer hochkommt und ich aus meinen bösen Träumen erwache. Dann frage ich mich wieder hellwach?

Lammfilets
Lammfilets

Gibt es noch die Köche, die so fein und geil und frisch und fröhlich kochen können? Ich glaube schon – man muss sie nur wieder suchen!

 

Text www.herberthuber.ch

Fotos: www.pixelio.de

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Swiss Orchestra, Schatzkammer Schweizer Sinfonik, Tonhalle Zürich, 16.10.2021, besucht von Léonard Wüst

Swiss Orchestra, Lena-Lisa Wüstendörfer, Leitung
Swiss Orchestra, Lena-Lisa Wüstendörfer, Leitung

Besetzung und Programm:
Swiss Orchestra
Lena-Lisa Wüstendörfer, Leitung
Marie-Claude Chappuis, Mezzosopran

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
Ouvertüre zu «Das Märchen von der schönen Melusine», op. 32
Joseph Joachim Raff (1822 Lachen – 1882)
Zwei Scenen, op. 199 sowie «Traumkönig und sein Lieb», op.66
für Singstimme und Orchester
Cavatina aus «Six Morceaux», op. 85 Nr. 3,
arrangiert für Violine und Orchester von Edmund Singer (1874)
Richard Wagner (1813 – 1883)
«Träume» aus den Wesendonck-Liedern, Fassung für Violine und Orchester, WWV 91B
August Walter (1821 – 1896 Basel)
Sinfonie in Es-Dur, op. 9

Die frisch restaurierte, altehrwürdige Tonhalle

Die renovierte Tonhalle in Zürich , Ausenansicht Bild Keystone
Die renovierte Tonhalle in Zürich , Ausenansicht Bild Keystone

Vier Jahre in der Tonhalle Maag liegen hinter uns, in einem Interims-Konzertsaal, der viel junges Publikum angezogen hat, der die Schwelle zum klassischen Konzert tief gelegt hat. Und jetzt also der Einzug in den neu renovierten Saal mit seinem Komponistenhimmel, mit glitzernden Kristallleuchtern, mit Gold und Stuck, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts als Monument des Bürgerstolzes. Diesen Saal will das Tonhalle Orchester nun «wie ein Instrument neu einstimmen», sagte Ilona Schmiel, Intendantin der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und fügt hinzu «Wir hoffen, dass wir das jüngere Publikum, das wir dort neu gewonnen haben, mitnehmen können in die renovierte Tonhalle.

Ilona Schmiel ist seit 2014 Intendantin der Tonhalle Foto Keystone
Ilona Schmiel ist seit 2014 Intendantin der Tonhalle Foto Keystone

Hier spüren wir eine besondere Verantwortung.». Die neue Tonhalle positioniert sie in der gleichen internationalen Liga wie das Konzerthaus des Wiener Musikvereins, das Concertgebouw in Amsterdam oder die Symphony Hall Boston – alles Säle, die im gleichen Stil erbaut sind. Schmiel nennt sie mit liebevollem Unterton «Schuhkartons». Und: Sie alle beherbergen Orchester, die ihre Heimstätten im Namen tragen, wie das Tonhalle-Orchester Zürich.

Statement der Orchestergründerin zum Programm

Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer begrüsst das Publikum
Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer begrüsst das Publikum

Die Schweizer Kunstmusik aus der Klassik und Romantik fristet auch im 21. Jahrhundert immer noch ein Schattendasein. Ein bedauerlicher Fakt, findet Lena-Lisa Wüstendörfer, die Dirigentin, promovierte Musikwissenschaftlerin und Gründerin des Swiss Orchestra. Die beiden vorliegenden Werke aus der Schweizer Romantik wurden von ihr in intensiven Recherchen ausfindig gemacht und können nun dank der DEBUT Produktion von Schweizer Fonogramm einem breiten Publikum vorgestellt werden.

Inspiration durch landschaftliche Schweizer Schönheiten

Die Schönheit der Schweiz hat nicht nur Dichter inspiriert, sondern auch zahlreiche Komponisten aus dem In- und Ausland. Dirigentin und Musikwissenschaftlerin Lena-Lisa Wüstendörfer spürt diese Schätze unbekannter Schweizer Komponisten in Archiven und Bibliotheken auf und erweckt sie in einem attraktiven Konzertformat zum Leben. In der Tonhalle stellte das Orchester vier Tonschöpfer vor, deren Biografien eng miteinander verwoben sind und für die die Schweiz als Heimat, Zufluchtsort, Reiseland oder Inspirationsquelle eine bedeutende Rolle spielte.

Neugierig auf die renovierte alte Dame an der Claridenstrasse

Die Tonhalle Zürich erstrahlt nach der umfassenden Instandsetzung in den Jahren 2017 bis 2021 wieder in ihrer ganzen Pracht Foto Georg Aerni
Die Tonhalle Zürich erstrahlt nach der umfassenden Instandsetzung in den Jahren 2017 bis 2021 wieder in ihrer ganzen Pracht Foto Georg Aerni

Äußert gespannt, wie sich die für 180 Millionen Franken renovierte Tonhalle präsentiert, machte ich mich mit dem Zug auf nach Zürich für das Konzert des Swiss Orchestra“, betitelt als „Schatzkammer Schweizer Sinfonik».Neugierig auf die Werke der beiden, mir relativ unbekannten Schweizer Komponisten, betraten wir die frisch herausgeputzten und trotzdem irgendwie vertrauten ehrwürdigen Hallen des Prunkbaus in unmittelbarer Seenähe und stellten fest, dass sich doch eher das typische «Tonhallenpublikum» für das Konzert eingefunden hatte.

Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre zu «Das Märchen von der schönen Melusine», op. 32

Grundlage für das Werk war Conradin Kreutzers Oper Melusina in Berlin: Melusine ist eine mythische Sagengestalt des Mittelalters. Im Erzählkern handelt die Sage davon, dass Melusine einen Ritter unter der Bedingung eines speziellen Betrachtungstabus heiratet, demzufolge er sie nicht in ihrer wahren Gestalt sehen soll: der einer Wasserfee, meist mit Schlangenleib. Melusine wird zur Quelle seines Ansehens und Reichtums, bis der Ritter das Tabu bricht.

Konzentration auf das Sagenhaft Allgemeine

LLW und das Swiss Orchestra in Aktion_Foto Dominic Büttner
LLW und das Swiss Orchestra in Aktion_Foto Dominic Büttner

Die Ouvertüre konzentriert sich aufs „Sagenhaft-Allgemeine“ und breitet in jedem Teil der sonatensatzförmigen Anlage einmal, im Ganzen also dreimal, den Gegensatz der unvereinbaren Sphären aus. Man ist versucht, diese Interpretation produktionsästhetisch zu begründen und philosophisch zu grundieren und meint zu wissen, dass Mendelssohn in seinen Ouvertüren allmählich auf Distanz zu der Äußerlichkeit gegangen sei, auf die ihre Titel verweisen, und mehr und mehr deren Innerlichkeit offengelegt habe. In der Märchenouvertüre sei diese Tendenz an ihr Ziel gekommen. Hier verzichtet er gänzlich darauf, den äußerlichen Verlauf des Märchens wiederzugeben, und zieht sich ganz auf dessen innerliche Voraussetzung und Veranlassung zurück.Mendelssohn , so Zitat Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel, trete hier „von einem an sich schon klaren Gehalt“ zurück in die eigene Freiheit des Inneren“. Das erschwere allerdings den Wissenschaftlern und Hörern unserer Tage „die ‚richtige‘ Deutung, das ‚richtige‘ Verständnis der Stücke“, da sie nicht mehr so dächten und fühlten wie Mendelssohn. Zitatende.

Wellenfigur als Leitmotiv

Das Ganze beginnt und schließt mit einer zauberischen Wellenfigur, die im Verlauf einige Mal auftaucht und so wirkt, als würde man vom Kampfplatze heftiger menschlicher Leidenschaften plötzlich hinaus in das großartige, erdumfassende Element des Wassers versetzt, namentlich von da wo es von As durch G nach C moduliert. Der Rhythmus des Ritterthemas in F Moll gewinnt durch die Tempovariation an Stolz und Bedeutung. Gar zart und anschmiegend klingt uns noch die Melodie in As nach, hinter der wir den Kopf der Melusina erblicken. Von einzelnen Instrumentaleffekten hören besonders erwähnenswert  das schöne B der Trompete (gegen den Anfang), das die Septime zum Akkorde bildet; — ein Ton aus uralter Zeit. Dies alles souverän dargereicht von den Protagonisten und hefztig beklatscht vom Publikum im gut gefüllten Saal.

Joachim Raff Zwei Scenen, op. 199 sowie «Traumkönig und sein Lieb», op.66
für Singstimme und Orchester

In der nun folgenden kurzen Begrüssungsansprache der Dirigentin erwähnte diese, dass sie bei ihren Recherchen zufälligerweise entdeckt habe, dass August Water der Grossvater eines Onkels der Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis war. Ebendiese gesellte sich nun zum Orchester für die folgenden drei Lieder, die alles andere, als «leichte Kost» waren.

Die Hirtin und die Jägersbraut

Marie-Claude Chappuis Mezzosopran
Marie-Claude Chappuis Mezzosopran

Das Orchester breitete den «Soundteppich» für die Sängerin dicht, kräftig, aber auch mit der nötigen Zurückhaltung, auf dem sich die vielfach ausgezeichnete  Mezzosopranistin souverän gesanglich bewegen konnte, dies unter dem immer klaren, souveränen Dirigat von Lena – Lisa Wüstendörfer.

 

 

 

 

 

 

 

Traumkönig und sein Lieb

Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer und Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis
Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer und Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis

Die aus Fribourg stammende Mezzosopranistin glänzte besonders beim «Traumkönig» mit schönen Koloraturen und im wechselseitigen Dialog mit den vorwitzigen Oboen supportiert vom glänzenden, spielfreudigen Orchester, welches ab 1. Januar 2022 auch das Residenzorchester der Andermatt Konzerthalle wird.Die Lieder waren nicht optimistisch freudig, sondern eher melancholisch, sehnsuchtsvoll nachdenklich. Die Solistin brachte diese  innere Sehnsucht perfekt rüber, phrasierte gefühlvoll, trotzdem ausdrucksstark und artikulierte klar und verständlich, intonierte bombensicher in alle Lagen und konnte sich dabei immer auf die Kongenialität ihrer Mitmusiker verlassen, die von Dirigentin Wüstendörfer stilvoll  zurückhaltend durch die Partitur geführt wurden.

Dass Auditorium geizte denn auch nicht mit entsprechendem Applaus.

Cavatina aus «Six Morceaux», op. 85 Nr. 3

Konzertmeister Sherniyaz Mussakhan
Konzertmeister Sherniyaz Mussakhan

Dieses, damals sehr populäre Werk, hatte es sogar ins Repertoire (heutzutage Playlist genannt) des Salonorchesters auf der »Titanic» geschafft und wurde an diesem Konzert mit dem jungen kasachischen Konzertmeister Sherniyaz Mussakhan als Solisten intoniert. Er stellte sich den technischen Herausforderungen mit Bravour und liess Raffs Musik ein Äußerstes an Sorgfalt und Einfühlung zuteilwerden. Explizit im ausladenden Kopfsatz der Sonate nutzte er die gewährte Freiheit zum Ausspielen der Kontraste nuancenreich mit sehr viel Feingefühl.

Das sachkundige Publikum bedankte sich mit langanhaltendem Applaus für den Hörgenuss und begab sich gutgelaunt in die Foyers zur Pause.

2. Konzertteil mit Wagner und Walter

Richard Wagner «Träume» aus den Wesendonck-Liedern

Diese akustische Liebeserklärung Wagners an Mathilde Wesendonck, benutze er später in seiner Oper «Tristan & Isolde» als Grundlage für das Liebes Duett in As-Dur zu Beginn des 2. Aktes.

August Walter Sinfonie in Es-Dur, op. 9

Dieses viersätzige Werk erwies sich als wahre «Trouvaille», als Volltreffer beim Wüsterdörferschen Stöbern in der Schatzkammer der Schweizer Sinfonik.

Laut beschrieb des Swiss Orchestra wurde  Walters Sinfonie in Es-Dur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum kontinuierlich aufgeführt  und galt als eines seiner Hauptwerke. Heute sei sie gänzlich aus den Konzertsälen verschwunden.

1 Allegro vivace
3 Andante cantabile
4 Scherzo. Vivace
5 Finale. Andante maestoso

Das Hauptthema des 6/8-Kopsatzes mit seinen lebensvollen Fanfaren in gebrochenen Dur-Dreiklängen trägt den ganzen Satz über den Geist des freudig beschwingten Aufbruchs. Der langsame Satz ist von schmachtend liedhaften Themen beherrscht. Als eine Art Trio/Intermezzo erklingt ein Abschnitt mit erregt wirkenden 16teln in den Streichern. Diese Passage ist geprägt von nervös drängendem Gestus. Unter leisem Trommelwirbel erzeugen schließlich Klarinette & Fagott geradezu geisterhafte Szenerien. Hernach Rückkehr zum wiegenden Liedthema. Formal also äußerst interessant. & nicht nur formal. Das Scherzo birgt in seinem Trio hübsche Horn-Fanfaren. Diese steigern sich im Verlauf zu hymnischer Größe. Die streicherdominierten Rahmenteile stehen in grüblerischem Moll.

Langsame Überleitung ins Finale

Die langsame Einleitung des Finales wechselt bald in ein von den Streichern in freudig-festlichem Allegro angeschärften Hauptthema in synkopiertem Rhythmus. Zwischenzeitlich werden tapsige Oktavsprünge des Solo-Fagotts begleitet durch ein von den Streichern gestaltetes Seitenthema. Ein abwechslungsreicher Widerstreit der einzelnen Stimmen sorgt für immer neue Kontraste. Bläser gegen Streicher, jäh dreinfahrende Sforzati, dann wieder subito piano-Passagen. Dieses Finale bildet sicher den Schwer-& Höhepunkt des Werkes. Das Orchester, durch die Partitur manövriert von Kapitänin Lena – Lisa Wüstendörfer spielte auf absoluten Topniveau und mit offensichtlicher Spielfreude

Fazit

Ein alles andere als gewöhnliches Konzert, das trotz nicht viel gehörten Werken, irgendwie vertraut wirkte. Schwang da in unseren Hinterköpfen  doch irgendwie ein «Made in Switzerland», ein gewisser Chauvinismus mit?

Bewundernswert auch, dass  Orchesterchefin Wüstendörfer ihr Konzept konsequent durchzieht mit der Schweizer Sinfonik und nicht als quasi «Erfolgsgarant» im zweiten Konzertteil doch einen «Gassenhauer» in Form einer bekannten Sinfonie eines der grossen Komponisten einstreut, statt der unbekannteren von August Walter.

 

Schatzkammer Schweizer Sinfonik – Joachim Raffs ‘Traumkönig und sein Lieb’ op. 66

https://www.youtube.com/watch?v=Sr15FuhbkFc

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: https://swissorchestra.ch

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