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Lifestyle

Luzerner Theater, Salome, von Richard Strauss nach Oscar Wild, Premiere 15.12.19, besucht von Léonard Wüst

alome zwischen Herodes links und Herodias rechts Foto Ingo Hoehn
alome zwischen Herodes links und Herodias rechts Foto Ingo Hoehn

Produktionsteam Musikalische Leitung: Clemens Heil Inszenierung und Bühne: Herbert Fritsch Mitarbeit Bühne: Marco Brehme Kostüme: Victoria Behr Licht: David Hedinger-Wohnlich Choreinstudierung: Mark Daver Dramaturgie: Rebekka Meyer
Besetzung
Heather Engebretson (Salome) Hubert Wild (Herodes) Solenn Lavanant Linke (Herodias) Jason Cox (Jochanaan) Opernensemble Herrenchor des LT Luzerner Sinfonieorchester

Rezension:

Heather Engebretson spielte die Salome
Heather Engebretson spielte die Salome

Pech ist, wenn deine Hauptdarstellerin sich ein paar Tage vor der Premiere einen so starken viralen Infekt einfängt, dass sie nicht singen kann, Glück, dass sie zum Agieren noch in der Lage ist. Also hast Du die Schauspielerin auf der Bühne, jetzt brauchst Du noch eine gute Stimme, die die Rolle auch perfekt intus hat. Doppeltes Glück, wenn Du dann tatsächlich jemand findest, wie dies bei der Luzerner „Salome Premiere“ der Fall war. Sera Gösch hat die Rolle im Februar und März dieses Jahres im Staatstheater  Wiesbaden erfolgreich verkörpert.

Salome nicht als „Femme fatale“

Sera Gösch sang die Salome
Sera Gösch sang die Salome

Salome: Jung und schön, wird sie von Hauptmann Narraboth ebenso vergöttert wie von ihrem Stiefvater Herodes, der bereit ist, ihr für nur einen einzigen Tanz jeden Wunsch zu erfüllen. Salome selbst allerdings begehrt nur eines: den Kopf des Propheten Jochanaan. Seinen Mund zu küssen, ist alles, was sie will. Egal, ob der Kopf dann noch am Körper klebt oder nicht.

Immer im Mittelpunkt der Kopf des Jochanaan
Immer im Mittelpunkt der Kopf des Jochanaan

Regisseur Herbert Fritsch, verantwortet auch das Bühnenbild, überstülpt Salome aber nicht den Mantel der frühreifen, aggressiven,  hormongesteuerten Männerverführerin, sondern inszeniert  sie als, ungezogene, verwöhnte Göre, die aufmüpfig, trotzköpfig gewohnt ist, ihren Willen immer durchsetzen. Heather Engebretson, passend unschuldig rosa gekleidet (Kostüme Victoria Behr), gibt diesen Part hinreissend in Mimik und Gestik ein  gekonnter Mix aus kindlicher Pöbelei und aufmüpfiger Pubertierender. Eine Klasseleistung, muss ihr Spiel doch absolut synchron zum Gesang der links am Bühnenrand die Rolle der Salome intonierenden Sera Gösch sein. Eine grosse Herausforderung auch für die Musiker des Luzerner Sinfonieorchesters unter der Leitung von Clemens Heil, die  souverän gemeistert wird.

«Ich will deinen Mund küssen, Jochanaan!»

Jochanaan und die kindliche Salome Foto Salome Ingo Hoehn
Jochanaan und die kindliche Salome Foto Ingo Hoehn

«Salome» ist die Tragödie einer dysfunktionalen Familie zwischen Begehren und Grausamkeit, mit Musik, die schillert wie Seide. Dem von Oscar Wilde 1891 symbolistisch verdichteten Stoff der biblischen Geschichte vom irrsinnigen Herodes, der lüsternen Herodias, der verwöhnten Prinzessin Salome und dem asketischen Propheten Johannes, der Jesus getauft hat, ist schwer beizukommen, ohne sich nur auf einen erotischen angehauchten Tanz und ein abgetrenntes Haupt zu konzentrieren. Ganz kopflos geht auch nicht, also den Kopf grad richtig in den Mittelpunkt platzieren. Da Fritschs Bühnenbild nicht üppig schwül orientalisch daherkommt, sondern recht spartanisch, als blauer Raum mit zwei grossen goldenen Herrscherthronen die von einem gigantischen Vollmond beschienen werden, ist der, aus dem Boden herausragende Kopf des Jochanaan, ganz natürlich Mittelpunkt des anfänglichen Geschehens, bei dem zuerst zwei, zur Bewachung des Gefangenen Propheten abgeordnete Soldaten, die Bühne auf und ablaufen, worauf kurz darauf der in Salome vernarrte Hauptmann Narraboth auftaucht und die Musik einsetzt mit einem  hochzüngelnden Klarinettenlauf. Zwischen Moll und Dur changiert das, vor allem aber im Tritonusabstand der Tonarten. Gemalt wird eigentlich nur das Aufziehen des Vorhangs, und doch steckt in dieser Klangzelle die Architektur des ganzen Einakters – bis hin zu jenem gleißenden Cis-Dur, in dem Salomes Liebesduett mit einer Leiche gipfelt.

Zum Geschehen am Palast des Herodes Antipas, des Tetrarchs von Judäa

Salome Szenenfoto von Ingo Hoehn
Salome Szenenfoto von Ingo Hoehn

Der junge Hauptmann Narraboth beobachtet Salome, die einem Festgelage im Inneren des Palastes beiwohnt. Besorgt warnt ihn ein junger Page davor, die Prinzessin so anzusehen, da sonst Schreckliches geschehen könne. Johannes der Täufer (in der Oper „Jochanaan“), der von Herodes in einer Zisterne gefangen gehalten wird, da er die Ehe von Herodes und Herodias anprangerte, ruft aus der Tiefe immer wieder Prophezeiungen nach oben. Salome stürzt ins Freie. Sie kann die lüsternen Blicke ihres Stiefvaters und das Benehmen seiner Gäste nicht mehr ertragen.

Narraboth öffnet widerwillig die sprichwörtliche Büchse der Pandora

Salome Szenenfoto von Ingo Hoehn
Salome Szenenfoto von Ingo Hoehn

Als erneut Jochanaans Verwünschungen an die Oberfläche dringen, wird Salome neugierig und kann mittels ihrer Verführungskünste bei Narraboth erwirken, dass dieser entgegen Herodes’ Verbot die Zisterne öffnen und den Propheten herauskommen lässt. Herauf kommt, mit einem um die Hüften gewundenen Leinentuch, Jachanaan (Jason Cox) und singt den Mann Gottes mit seinem kraftvollen Bariton und damit auch einer Glaubensgewalt, die so gar nichts frömmisch Zurückhaltendes hat, sondern die extreme Überzeugung des Eiferers verströmt.

Der „heilige“ Mann fasziniert die junge Prinzessin

Salome Szenenfoto von Ingo Hoehn
Salome Szenenfoto von Ingo Hoehn

Salome ist fasziniert von dem jungen Propheten, der gegen Herodes und seine Frau wettert. Als sie sich ihm zu erkennen gibt, weist er ihre Annäherungsversuche jedoch scharf zurück und ermahnt sie, nach „des Menschen Sohn“ zu suchen, damit er ihr ihre Sünden vergebe, und hört bereits die „Flügel des Todesengels“ im Palast rauschen. Doch die junge Prinzessin hat nur Augen für Jochanaan; Narraboth ersticht sich, als er Salomes immer heftiger werdende Schwärmerei mitbekommt. Als sie sich weiterhin uneinsichtig zeigt, verflucht Jochanaan sie und kehrt wieder in die Zisterne zurück.

Salome Szenenfoto von Ingo Hoehn
Salome Szenenfoto von Ingo Hoehn

Herodes (Hubert Wild als schleimig-geiler, tuntenhafter Lüstling) betritt mit seiner Festgesellschaft die Szene, da Salome nicht wieder zurückkam. Mit dabei auch Solenn‘ Lavanant-Linke, die als Herodias mit ihrem einschneidenden Mezzosopran und royalem Auftreten punktet. Spontan entscheidet sich der Tetrarch, das Fest auf der Terrasse fortzusetzen. Er entdeckt Narraboths Leichnam, als er auf dessen Blut ausrutscht, und lässt ihn fortschaffen. Kurz darauf hört er in der Luft ein seltsames Rauschen, wie von „mächtigen Flügeln“. Er bietet Salome Wein, Früchte und den Platz ihrer Mutter an, doch sie lehnt ab. Jochanaan ruft wilde Verwünschungen aus seinem Gefängnis, die Herodias auf sich bezieht. Sie fordert, den Propheten den Juden auszuliefern, die seit Monaten nach ihm schreien. Nach einem heftigen religiösen Streit der fünf Juden und weiteren Rufen aus der Zisterne bittet Herodes Salome, für ihn zu tanzen. Auch diese Bitte lehnt sie zunächst ab, willigt aber ein, als der Tetrarch ihr als Belohnung verspricht, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Nachdem sie ihm einen Eid abgenommen hat, tanzt sie den „Tanz der sieben Schleier“. Nachdem sie zu Herodes’ Freude den Tanz vollführt hat, äußert die Prinzessin ihren Wunsch: den Kopf des Jochanaan auf einer Silberschüssel. Herodes versucht sie umzustimmen, da er fürchtet, ein Unheil könne ihn treffen, wenn er einen heiligen Mann hinrichten lässt. An seinen Eid gebunden, muss er schließlich nachgeben und einwilligen. Salome nimmt den Kopf entgegen und steigert sich in einen ekstatischen Liebestaumel, als sie ihn besingt.

Die Juden tanzten um das goldene Kalb, Salome um den Kopf des Propheten

Royale Herodias
Royale Herodias

In der Schlussszene nimmt Salome Besitz vom Kopf des Jochanaan. „In wilder Wollust küsst und saugt sie das Blut von den toten Lippen. Ihre ekelhafte Sinnlichkeit verströmt sie in einem taumelnd-berauschten Gesang, alles um sich vergessend. Die Musik türmt sich zu einem dramatischen Höhepunkt auf, der mit einer unorthodoxen Kadenz endet. Abgestoßen von Salomes Verhalten, bekommt Herodes es mit der Angst zu tun, als sich plötzlich der Mond verdunkelt, und möchte in den Palast zurückkehren. In der Dunkelheit hört man Salome, die das abgeschlagene Haupt geküsst hat. Der Mond bricht wieder hervor und beleuchtet die Prinzessin. Da befiehlt Herodes: „Man töte dieses Weib!“ Soldaten stürzen sich auf das Mädchen und begraben sie unter ihren Schilden.Das Auditorium zeigte sich beeindruckt und applaudierte dementsprechend langanhaltend. Dass keine stehende Ovation zustande kam, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass man einer „Doppelten Salome“ zujubelte, deswegen etwas verunsichert war, wem wieviel vom Applaus gehört, der singenden, oder der schauspielernden Prinzessin. Anyway, das Ensemble auf der Bühne wusste ebenso zu überzeigen, wie die weniger sichtbaren im Orchestergraben. Eigentlich müsste man nochmals hingehen, wenn Heather Engebretson wieder genesen ist, und eine „ganze“ Salome geben kann.

Kleine Fotodiashow der Produktion von Ingo Hoehn:

fotogalerien.wordpress.com/2019/12/17/luzerner-theater-salome-von-richard-strauss-nach-oscar-wild/

Text: www.leonardwuest.ch   Fotos: luzernertheater.ch

Fotos: Ingo Hoehn  Luzerner Theater

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Bryan Adams Shine A Light Tour, Hallenstadion Zürich, 13. Dezember 2019, besucht von Léonard Wüst

Bryan Adams Shine a light Tour 2019, Hallenstadion Zürich, 213 Dezember, Foto Ruedy Hollenwäger
Bryan Adams Shine a light Tour 2019, Hallenstadion Zürich, 213 Dezember, Foto Ruedy Hollenwäger

Besetzung: Bryan Adams und Band

Rezension:

Bryan Adams Foto ZVG All In One Communication
Bryan Adams Foto ZVG All In One Communication

Der am 5. November 1959 in Kingston, Kanada geborene Singer – Songwriter erreichte seit 1983 in über 30 Ländern Nummer-eins-Platzierungen in den Charts. In den rund 40 Jahren seiner Karriere verkaufte er mehr als 100 Millionen Tonträger, gehört damit zu den erfolgreichsten überhaupt, ein Dino des Rocks für die heutigen schnelllebigen Zeiten, wo „YouTube Stars“ ebenso schnell wieder in die Anonymität abtauchen, aus der sie urplötzlich aufgetaucht sind, wo man sich heute schon nicht mehr daran erinnert, wer denn gestern der/die Gefeierte war.

Adams abwenden von seiner Wahlheimat

Bryan Adams Konzert Foto Ruedy Hollenwäger
Bryan Adams Konzert Foto Ruedy Hollenwäger

Das Brexit- England, seine langjährige Wahlheimat, hat er ohne Absicht auf Wiederkehr verlassen. In New-York arbeitet er mit seinem Co-Songwriter Jim Vallance an der Musicalfassung von „Pretty Woman“, die ab September – auf Deutsch – auch in Hamburg gezeigt werden soll. Ein Liebesmärchen, das 1990 als Film mit Julia Roberts und Richard Gere zum Welterfolg wurde. Trotzdem: Bryan Adams ist zurück. Das neue Studioalbum «Shine A light», gleichzeitig der Name seiner aktuellen Tour, hat vor wenigen Wochen das Warten seiner Fans auf neue Songs beendet. Vier Jahre nach dem von ELO-Mastermind Jeff Lynne produzierten «Get up», begeht Adams mit zwölf neuen Songs ebenso neue Wege.

Erspriessliche Zusammenarbeit mit Superstar Ed Sheeran

Bryan Adams Konzert Foto Ruedy Hollenwäger
Bryan Adams Konzert Foto Ruedy Hollenwäger

Dafür hat er den Superstar des Mainstreams schlechthin an Bord geholt. Den Titelsong hat Adams gemeinsam mit Ed Sheeran geschrieben. Adams erzählt: «Ich traf Ed in Dublin letztes Jahr bei einer seiner Shows. Seither blieben wir in Kontakt. Eines Tages schickte ich ihm einen Refrain, aus dem ich einen Song kreieren wollte.» Der Titel: «Shine A Light» natürlich. Adams fragte Sheeran, ob er sich am Songwriting beteiligen wolle. «Ich kriegte nach einigen Tagen ein paar Strophen zurück. Und mein Gott, ihr müsstet ihn die singen hören!»
Das neue Album umfasst eine schöne Mischung aus Rock, Pop und etwas R’n’B, dazu kommt ein Duett mit Popstar Jennifer Lopez namens «That’s How Strong Our Love Is». Adams sagt dazu: «Mit Jennifer zu arbeiten war ein Traum. Unsere Stimmen klingen wunderschön zusammen.»
Wenn Bryan Adams nun auf Welttournee ist, so bringt er nicht nur seine neuen Songs mit, sondern vier Jahrzehnte voller Feel-Good-Rock’n’Roll-Hits. Sein Repertoire umfasst Knallerballaden wie «(Everything I Do) I Do It For You» oder «All For Love», das er mit Sting und Rod Stewart sang. Und nicht zu vergessen, der Rock-Klassiker «Summer Of ’69». Bryan Adams nennt einen Grammy sein eigen, war auch dreimal für einen Oscar nominiert. Über ein Dutzend seiner Songs schafften es in diversen Ländern auf Platz eins der Charts. Das Portfolio des Kanadiers ist gigantisch. „Lass ein Licht strahlen“ fordert Bryan Adams entsprechend auf seinem aktuellen Album, das auch „Shine A Light“ heißt. Millionen guter Menschenlichtlein könnten die Zeiten brauchen, die auch der Kanadier als „unruhig“ bezeichnet.

Der Titelsong ist seinem Vater gewidmet

Bryan Adams Konzert Foto Ruedy Hollenwäger
Bryan Adams Konzert Foto Ruedy Hollenwäger

Geschrieben hat er das folkige Midtempolied allerdings für seinen verstorbenen Vater, der ein Licht in seinem Leben war. Und der Song ist voll von Erinnerungen an ihn. Ein intimer Anfang, dabei ein veritables Mitsingstück, bei dem Adams der Meister für familiäre Nostalgie, Ed Sheeran („Supermarket Flowers“, „Nancy Mulligan“) zur Seite gestanden hat. Man traf sich in Dublin, ging zusammen was trinken und wurde Freunde, so Adams. Freundschaft wird bei Sheeran immer zu Songs. Die „unruhigen“ Zeiten, in denen sie entstand, merkt man Adams‘ 14. Studioalbum nicht unbedingt an. Sie ist ein typisches (gut abgehangenes) Adams-Rock’n’Roll-Album für all die, die die Millionenseller „Reckless“ (1984) oder „Waking Up The Neighbours“ (1991) liebten.

Adams startete sein Konzert auf gewohnte Art und Weise

Leadgitarrist Keith Scott
Leadgitarrist Keith Scott

Zuerst stellte er sich höflich vor: „My name is Bryan Adams, i am your singer this evening!“ um gleich mit „Last night in earth“( hier geht es nicht um Endzeitstimmung, sondern um die Frau des Herzens: „Küss mich, als wärs die letzte Nacht auf Erden“ singt Adams mit seiner Kieselstein-&-Bourbon-Stimme), durchzustarten, gefolgt von „Can`t stop this thing“, nahtlos weiter mit „run to you“. Kurzer Break und Überleitung zum Titelsong „Shine a light“ in einer relativ schnörkellosen Fassung, schon fast unspektakulär, Understatement Marke Adams eben. Dann der erste von diversen Mitsinghits „Heaven“ mit dem ersten Handylichtermeer des Abends. Vorwärtstreibend das anschliessende „Go down rockin`“ mit brillianten Soli von Leadgitarrist Keith Scott.

Bryan Adams Konzert Foto Ruedy Hollenwäger
Bryan Adams Konzert Foto Ruedy Hollenwäger

Dass Adams kein Dauerplauderer ist, weiss man und das war auch jetzt wieder so. Ausser das kurze Vorstellen seiner Musiker und mal ein, sehr sehr kurzer Wortwechsel mit einem Zuschauer, war da nichts, dafür gute Musik noch und noch, quasi ohne Unterbruch ein Song nach dem andern, dann der nächste Hammer „Everything I do“ (alles steht und singt mit). Wieder drei ruhigere Lieder eingeflochten, bevor bei „18 til I die“ und dem anschliessenden „Please firgive me“ wieder kräftig mitgesungen und der „Wädlitempel“  durch tausende Handylichter illuminiert wird wie ein überdimensionierter Weihnachtsbaum. Flower power Feeling dann mit dem unverwüstlichen Dauerbrenner „Summer of 69“.

Wenn das Zugabeset fast so lang dauert wie das Konzert selbst    

Bryan Adams shine a light Tour 2019
Bryan Adams shine a light Tour 2019

Adams reiht sich eben nicht ein in die zahllosen Protestsänger unserer Tage und schließt sein Konzert als Zugabe, mit „Somebody“ , „I fought the law“, dann mit einer Mundharmonika-getriebenen Version von „Whisky in the Jar“, dem Folkstandard, das man von den Dubliners, Thin Lizzy, Metallica und zahllosen anderen kennt, dazu kam noch „Straight from the heart“ und ganz zum Schluss „All for love“. Ein Konzert, das alles enthielt, was das gut aufgelegte Publikum im ausverkauften Hallenstadion erwartet und schlussendlich auch bekommen hat und die Protagonisten dementsprechend mit Applaus belohnte.

Text: Léonard Wüst www.leonardwuest.ch

http://www.abc-production.ch/index und

https://www.bryanadams.com/

Fotos:

http://www.abc-production.ch/index,  Ruedy Hollenwäger und Léonard Wüst

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Konzert Theater Bern, Il Barbiere di Siviglia, Première, 8. Dezember 2019, besucht von Noémie Felber

Il Barbiere di Siviglia Foto Annette Boutellier
Il Barbiere di Siviglia Foto Annette Boutellier

Produktion:
Musikalische Leitung Matthew Toogood
Regie Cordula Däuper
Bühne Mareile Krettek
Kostüme Pascal Seibicke
Licht Christian Aufderstroth
Dramaturgie Mark Schachtsiek
Chor Herrenchor Konzert Theater Bern
Orchester Berner Symphonieorchester

Rezension:

Il Barbiere di Siviglia Foto  Annette Boutellier
Il Barbiere di Siviglia Foto Annette Boutellier

Vom Barbier angeführt betreten die Schauspieler einer nach dem anderen die Bühne, bis sie mit ihren gefärbten Haaren und bunten Kostümen wie ein Regenbogen erscheinen: Bereits die wortlose Vorstellungsrunde während der Ouvertüre zeigt dem Publikum, mit welchen Charakteren sie es im Verlaufe des Abends zu tun haben werden. So unterschiedlich wie ihr Äusseres sind auch ihre Persönlichkeiten, so farbig wie der Beginn wird die ganze Geschichte. Sicher ist auf alle Fälle, dass Rossini und sein Barbier hier in einem komplett neuen Gewand auftreten.

«Wir achten die Tradition…»

Il Barbiere di Siviglia Foto  Annette Boutellier
Il Barbiere di Siviglia Foto Annette Boutellier

Die Geschichte lässt sich laut Beaumarchais, der die literarische Vorlage des Stücks lieferte, in einem Satz zusammenfassen: «Ein Alter will am anderen Morgen sein Mündel heiraten; ein junger und aufgeweckter Liebhaber kommt ihm zuvor […]». Und tatsächlich, viel mehr braucht es nicht, um die Intrigenkomödie ins Leben zu rufen. Rossinis Oper Il Barbiere di Siviglia mit Libretto von Sterbini erlebte ihre Uraufführung 1816 in Rom. Was als ein Fiasko beginnt, ist heute wegen seiner schönen Musik und seines Witzes ein Publikumsliebling. Die von der Commedia dell’arte inspirierten Figuren amüsierten und unterhielten im 16. Jahrhundert genau so sehr wie heute noch. Dementsprechend besteht keine Notwendigkeit, die Handlung in die Gegenwart zu verlagern. Stattdessen fokussiert die Inszenierung darauf, die im Stück angelegten Mittel in die heutige Zeit zu übertragen. Neben der Bühne angebrachte Bildschirme mit eingeblendeter deutscher Übersetzung sollen das Verfolgen der italienisch gesungene Handlung und das Verstehen der Intrigen erleichtern. Dies ist auf alle Fälle geglückt, bemerkt man im Publikum doch so einige Lacher und schmunzelnde Gesichter.

«… aber ohne ihr stets zu folgen.»

Il Barbiere di Siviglia Foto  Annette Boutellier
Il Barbiere di Siviglia Foto Annette Boutellier

In einer modernen, farbenfrohen und manchmal auch etwas verrückten Inszenierung von Cordula Däuper schafft es das KTB, die altbekannte Oper erfrischend anders auf die Bühne zu bringen. Das minimalistische Bühnenbild von Mareile Krettek überrascht immer wieder mit viel Liebe zum Detail. Vor allem die Schattenspiele laden zum Staunen ein. So viele Einsatzmöglichkeiten hätte man einem weissen Würfel allemal nicht zugetraut. Vor dieser einfarbigen Kulisse leuchten die farbenfrohen Darsteller umso mehr. Nicht nur ihre Kostüme, entworfen von Pascal Seibicke, heben sie hervor, sondern auch ihre künstlerische Leistung. Sowohl gesanglich als auch schauspielerisch brilliert die gesamte Besetzung. Mit viel Witz und Charme hauchen die Schauspieler den Charakteren Leben ein. Die virtuosen Partien meistern sie scheinbar mühelos und ermöglichen dem Publikum einen unterhaltenden und auf allen Ebenen geglückten Besuch. Unterstützt werden die Darsteller dabei vom hervorragenden Berner Symphonieorchester unter der Leitung von Matthew Toogood. Er versteht es, Rossinis musikalische Vorlage auf höchstem Niveau wiederzugeben.

Oranger Kavalier und roter Barbier

Il Barbiere di Siviglia Foto  Annette Boutellier
Il Barbiere di Siviglia Foto Annette Boutellier

Ein wahrer Klassiker der Operngeschichte in solch einer modernen Fassung, kann das funktionieren? Die Antwort ist schlicht und einfach: Ja! Sowohl Besucher der traditionellen Oper als auch Fans moderner Stücke können dieser Inszenierung etwas abgewinnen und verlassen das Theater mit einem Lächeln im Gesicht. Der tobende Schlussapplaus, mit dem die überragenden Mitwirkenden entlohnt werden, spricht für sich. Wer nun auf die Abenteuer des orangen Kavaliers, seiner grünen Geliebten und des roten Barbiers neugierig geworden ist, kann sich diese bis am 15. März 2020 in Bern ansehen. Die Anreise ist auf alle Fälle kürzer als jene nach Sevilla.

Text: WWW.NOEMIEFELBER.CH

Fotos: http://www.konzerttheaterbern.ch   Annette Boutellier

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Konstantin Wecker und das Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie, Ltg. Mark Mast Weltenbrand Tournee, KKL Luzern, 10. Dezember 2019, besucht von Léonard Wüst

Wecker (vorne links) präsentiert mit seinen Mitmusikern sein umfangreiches Repertoire (Foto Sylvia Jost)
Wecker (vorne links) präsentiert mit seinen Mitmusikern sein umfangreiches Repertoire (Foto Sylvia Jost)

Besetzung:

Konstantin Wecker und Band
Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie
Leitung  Mark Mast

Rezension:

Konstantin Wecker Foto Bayerischer Rundfunk c Wilschewski
Konstantin Wecker Foto Bayerischer Rundfunk c Wilschewski

Es ist die ewige, fortwährende Geschichte des Konstantin Wecker, wenn es um die Live-Auftritte des begnadeten Liedermachers geht. In regelmäßigen Abständen beglückt der singende und Klavier spielende Weltverbesserer-Anarcho seine Fans und Freunde mit leidenschaftlichen Live-Aufnahmen, die für CD und neuerdings auch Vinyl mitgeschnitten werden. Im Falle von „Weltenbrand entstanden diese sogar mit einem international besetzten Kammerorchester, das ganz großes symphonisches und zugleich weltmusikalisches, absolut friedliebendes Musik-Geschütz auffährt. In dieser Formation absolvierte er auch den Auftritt im, erstaunlicherweise, nicht ganz ausverkauften Konzertsaal des Luzerner KKL.

Bunter Mix aus Altem und Neuem, Vergangenheit und Gegenwart

Mark Mast Leitung
Mark Mast Leitung

Die Musiker intonierten instrumental schon  „Nur dafür lasst uns leben“ als Wecker sich zu ihnen gesellte, sich ein Mikrofon griff und stimmgewaltig einsetzte und das Auditorium sofort im Sack hatte. Dann gings Schlag auf Schlag, alte und neue Liedermacherkunst, ausgiebige Erzählungen aus Vergangenheit und Gegenwart, das Zitieren von Gedichten seiner Lieblingslyriker Rilke, Kästner, Brecht und Mühsam, sowie bombastische Arrangements für das Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie, welches ihn bei den Ausflügen durch seine musikalische Lebensgeschichte unterstützt, machten dieses 2 ½ stündige Konzert aus, der von ruhig bis rockig, orchestral bis akustisch und provokant bis besinnlich mal wieder weckertypisch alles zu bieten hatte.

Der Zahn der Zeit nagt auch am scheinbar Unzerstörbaren

Konstantin Wecker Foto Ufuk Arslan
Konstantin Wecker Foto Ufuk Arslan

Etwas zerbrechlicher und gealtert wirkt er schon, nicht in seinem Klavierspiel und Gesang, eher in Gestik, Mimik und vor allem Bewegungen. Dies aber bei ungebrochener Leidenschaft für seine Anliegen, unentwegtem Engagement gegen alles, was er seit einem halben Jahrhundert rhetorisch, musikalisch anprangert und bekämpft, nicht abweichend in seinem Aufruf nach mehr Menschlichkeit, Nächstenliebe und Zärtlichkeit.  Besonders weist der bayrische Liedermacher diesmal darauf hin, dass in den Zeiten heißer Kriege und ständiger, immer heftiger werdender Hasstiraden gegen alles, was anders ist und nicht in das kleinkarierte Weltbild dümmlicher Nationalisten oder kleinbürgerlicher Einfaltspinsel passt, Widerstand Pflicht sei.

Musiker aus zwölf verschiedenen Nationen und aus Bayern

Konzertmeister Ahmed Mounib
Konzertmeister Ahmed Mounib

Begleitet wurde er von einem Orchester, das sich aus zwölf Musikern, die aus neun Nationen kommen (u.a. Ägypten, Syrien, Grossbritannien Österreich usw.)– welche sich teilweise entgegen der friedlichen Bühne der Kunst auf der „Bühne der Politik“ kriegerisch gegenüberstehen – zusammensetzt: „Diese jungen Musiker spielen ohne Orchesterattitüde. Es ist fast so, als spielte ich mit einer Band aus Hornisten, Geigern und Schlagwerkern. Würde die Politik endlich von der Kunst lernen, dann wären wir wohl in punkto Völkerverständigungen so einige riesige Schritte weiter.
Eine Erkenntnis die natürlich auch jedes Lied seiner klug gewählten Stücke aus über 30 (Auf-)Wecker-Jahren zum Ausdruck bringt, in denen die Erinnerung an deutsche Gräueltaten genauso wichtig sind wie die Ungerechtigkeiten der (politischen) Gegenwart oder die Besinnung auf Liebe und Freundschaft, aber auch Widerstand und Anarchie im Sinne der guten Sache. „Eine Kampfansage in Dur und Moll“ (zu lesen auf Weckers Homepage erwartet den Zuhörer, wobei der Begriff „Zuhören“ wirklich ernst genommen und angewendet werden sollte.

Natürlich durfte auch Greta nicht fehlen

Cellistin Fanny Kammerlander schnappte sich auch mal die E Gitarre
Cellistin Fanny Kammerlander schnappte sich auch mal die E Gitarre

Und wie es kaum anders zu erwarten war, hat Wecker nun auch Greta Thunberg für sich entdeckt und huldigt ihrer mit der Ansage „Zeig‘s ihnen Greta – Die Welt muss weiblich werden“, indem er einerseits Christian Lindners FDP-Ansichten zu dem klimaaktiven Mädchen und der Umwelt ad absurdum führt und „Und das soll‘s dann gewesen sein“ als musikalisches Statement dagegensetzt, das als Symphonie beginnt und zur schrecklichen Erkenntnis kommt: „Doch wie wir auch strampeln und wie wir auch plärren, wir erreichen nur die Staffagen / Der Staat dient den stets anonymeren Herren in den obersten Etagen!“ Weltenbrand – schon der Titel als Provokation und ängstliche Vision zugleich, wobei Wecker  konkretisiert. Der Titel Weltenbrand erinnert an die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg. Von 1920 bis 1930 war eine Blütezeit der Genies. Frauen hatten viele Möglichkeiten, Kunst auszuüben. Zum ersten Mal gab es in das Frauenwahlrecht. Wir müssen daran erinnern, wie es 1933 zur Zerstörung der freien Gesellschaft durch einen grauenvollen Tyrannen kommen konnte. Meine große Hoffnung ist, dass sich Geschichte nicht wirklich wiederholt. Aber wir müssen aufpassen.“ Das mit dem Frauenwahlrecht musste er, aufgrund weiblicher Zwischenrufe, korrigieren, da in der Schweiz ebendieses auf nationaler Ebene erst 1971 mittels einer Volksabstimmung eingeführt wurde, in einigen Kantonen wurde es, auf kantonaler Ebene, gar noch später eingeführt.
So entwickelt sich Konstantin Wecker hierbei offensichtlich zum kunstvollen Feuerlöscher oder musikalischen Feuerwehrmann, der eindringlich zum Album und seiner Konzerttournee resümiert: „Ich hätte nie gedacht, dass wir an einen Punkt kommen, an dem unsere gewonnene Demokratie zu verfallen droht. Ich bin überzeugt, dass die von dem begeistert aufspielenden Streicher-, Holz- und Blechbläser-Ensemble vorgetragenen Lieder zur Heilung der geschundenen Welt beitragen. Denn diese Songs können die Poesie noch tiefer ins Herz tragen und dorthin bringen, wo sie eigentlich herkommen, aus den tiefsten Tiefen des Seins.“

Mitmusiker erhielten Gelegenheit ihr Können zu demonstrieren

Severin Trogbacher
Severin Trogbacher

Severin Trogbacher, im anderen Leben Leadgitarrist bei Hubert von Goisern, flocht ein paar ganz tolle Soli ein, auch Schlagwerker und Saxophon konnten Soli platzieren,  Cellistin Fanny Kammerlander griff ab und an auch zur E Gitarre, und krönte ihre Performance dank ihren gesanglichen Qualitäten in einem Duett mit Konstantin Wecker. Für den furiosen Titelsong des Programms, „Entzündet vom Weltenbrand“ läuft Hornist Christian Loferer mal schnell hinter die Bühne. Denn „für den großen Gesang“, den Wecker seinem Vorbild Rainer Maria Rilke entlehnt und gewidmet hat, „braucht’s ein großes Instrument“. Der Münchner Hornist kommt mit einem wirklich großen zurück: einem Alphorn. Welch wunderbaren Tonumfang er dem vier Meter langen Holz entlockt – ganz großer Genuss, inbesonders die draufgelegte Ouvertüre aus Rossinis „Wilhelm Tell“ kam am Vierwaldstättersee sehr gut an. Der ägyptische Konzertmeister Ahmed Mounib zelebrierte Weckers „Tango Joe“ aus dessen Filmmusik zu Helmut Dietls „Schtonk“ mit schon fast südamerikanischem Temperament auf seiner Violine. Das Hervorheben einzelner Akteure schmälert keineswegs die grandiose Leistung des gesamten Orchesters.

Im Gesamtset fehlte einzig der sonst obligate Wedam, der bajuwarische Blues, der, so dachten viele, dafür in den Zugaben vielleicht noch gegeben würde, was dann aber nicht so war.

Zum ersten Mal in der deutschen Charts-Musikgeschichte schaffte es ein Wecker Album,  das Live-Album der Weltenbrand Tournee, sogar in die Deutschen Album-Charts unter die ersten 100  und zwar auf Platz 31. Lange genug gedauert hat‘s diesbezüglich ja. Zugleich eine späte Ehre für den mittlerweile 72siebzigjährigen.

Er will musikalisch immer noch  die Welt verbessern

Fanny Kammerlander im Duett mit Konstantin Wecker
Fanny Kammerlander im Duett mit Konstantin Wecker

Er ist ein Weltverbesserer und ein begnadeter Musiker. Seit fast 50 Jahren steht Konstantin Wecker auf der Bühne, singt gegen Faschismus, Krieg, Unfreiheit und Nationalismus an. Der 72-Jährige sieht heute gefährliche Parallelen zu den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die freie Gesellschaft zerstört wurde, die Nationalsozialisten an die Macht kamen. „Weltenbrand“ hat er deshalb aktuelle CD und Tournee überschrieben. Wer Botschaften musikalisch an Mann/Frau bringen will, muss sich etwas einfallen lassen. Der Liedermacher Wecker setzt auf Verstärkung, bringt die Cellistin Fanny Kammerlander, den Gitarristen Severin Trogbacher und zehn Musiker der Bayerischen Philharmonie mit. Die setzen unter Leitung von Mark Mast die Arrangements um, die Weckers langjähriger Freund Jo Barnikel, selbst am Klavier für seine Lieder gestrickt hat, ein einfühlsames und symphonisches Klangerlebnis. Die Musiker ziehen alle Register, umwerben mal laut mal leise, mal enervierend, mal schwelgerisch die Ohren. Das neue Gewand der Lieder hat Jazz-, Rock- oder folkloristische Elemente macht, offen zugegebene, Anleihen bei Beethoven oder Lou Reed. Dazu Weckers  unvermindert kraftvolle Stimme – Pendant seiner virtuosen Sprachgewalt. Jeder Musiker erhält seinen Solopart, den auch Wecker sichtlich genießt. Und da auf der Bühne neun Nationalitäten versammelt sind, steht das Orchester auch für seinen Traum der grenzenlosen, vereinten Welt.

Ein Auftritt wie ein Bild und eine Theaterinszenierung

Konstantin Wecker Weltenbrand Tour
Konstantin Wecker Weltenbrand Tour

Wecker wäre nicht Wecker, wenn er seine Ängste und Befürchtungen nicht mit der Liebe zu den Menschen und der Welt verbinden würde. Den Rahmen seines gut zweieinhalbstündigen Auftritts, der an ein opulentes Bild, eine mitreißende Theaterinszenierung erinnert, bildet sein Lied „Nur dafür lasst uns leben“. Dazwischen viele bekannte Songs gegen die Zerstörung der Welt, gegen Kapitalismus und Ignoranz. Und aktuelle Bezüge zu Greta Thunbergs Kampf gegen den Klimawandel, zu Gewalt und Fremdenhass. Der Liedermacher verknüpft sie mit dem Aufruf zu Widerstand, er bietet Trost und unbeirrbare Lebensbejahung. Da ist es nur ein kurzer Schritt zu seinen Liebesliedern, Liedern an seine Kinder, seinen Filmmusiken und Gedichtvertonungen. Bei denen allen voran Rilke, Brecht und Goethe –, in denen er seine lyrische Seite auslebt. Etwas leiser wünscht er sich wieder ein bisschen 68er Stimmung auf die Strassen zurück, eine Zeit, die sehr viele der anwesenden selber miterlebten, gar mitgestalteten. Stehende Ovationen sind bei Wecker eine Selbstverständlichkeit, 2 3 Zugaben dafür auch. Alles in allem ein Wecker, wie man ihn seit Jahrzehnten kennt, der es aber versteht, in Zusammenarbeit mit seinem Keyboarder Johannes Barnikel, die Lieder zeitgemäss zu arrangieren und so aktuell zu halten.

Konstantin Wecker – Mercedes Sosa – Joan Baez – Ich singe weil ich ein Lied hab – Wien 1988:

www.youtube.com/watch?v=LhHAaJqjVhc

Konstantin Wecker: „Sage Nein!“

www.youtube.com/watch?v=aZtmfCJRErY

Ich hab einen Traum:

youtu.be/CfJawNZm-rQ

Niemals Applaus (Für Meinen Vater)

laut.de/Konstantin-Wecker/Songs/Niemals-Applaus-Fuer-Meinen-Vater-966835

Der Wehdam (Bayrischer Blues)

www.youtube.com/watch?v=ghAD319gpas

Ein Konzert von: www.abc-production.ch/

Fotos: www.abc-production.ch/ und Wikipedia und Homepage von

www.wecker.de/de/start.html

Text: www.leonardwuest.ch

Homepages der andern Kolumnisten: www.noemiefelber.ch

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