Stadt Duisburg Infos:Internationaler Frauentag 2018: 100 Jahre Frauenwahlrecht


Unter dem Motto „100 Jahre Frauenwahlrecht“ fand am Freitag, 16. März der diesjährige städtische Empfang zum Internationalen Frauentag im Duisburger Rathauses statt.
Bürgermeister Manfred Osenger begrüßte die zahlreichen Teilnehmerinnen im Ratssaal. “Heutzutage wird das Frauenwahlrecht oftmals als eine Selbstverständlichkeit betrachtet. So sollte es auch eigentlich sein – nur entspricht das nicht der Wahrheit, denn es musste jahrzehntelang von engagierten Frauen eingefordert und erkämpft werden“, so Osenger in seinem Grußwort.
Durch die Veranstaltung führte dann die kommissarische Gleichstellungsbeauftragte, Nicole Seyffert. Ihre Vorgängerin Doris Freer nahm nach mehr als 30 Jahren erstmals als Gast teil.
Im Fokus des Empfangs stand der Vortrag „An alle Frauen und Jungfrauen! Vom Frauenwahlrecht und dem Beginn der ersten Demokratie in Deutschland“ der freiberuflichen Historikerinnen Susanne Abeck und Dr. Uta C. Schmidt. Susanne Abeck ist Lehrbeauftragte an der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Uta C. Schmidt an der Universität Duisburg-Essen beim Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung tätig. Derzeit forschen beide im Auftrag des Forums Geschichtskultur über das Frauenwahlrecht im Ruhrgebiet.
Beide Referentinnen haben zudem das Wissens- und Forschungsportal zur Frauen-, Männer- und Geschlechtergeschichte des Ruhrgebiets (www.frauenruhrgeschichte.de) ins Leben gerufen, das bis heute aktualisiert und weitergeführt wird. Daher konnten sie mit ihrem Vortrag nicht nur auf die Problematiken im Zusammenhang mit der Einführung des Frauenwahlrechts aufmerksam machen, sondern gaben auch einen Einblick in die Frauengeschichte in Duisburg und am Niederrhein.
Ella Anschein, amtierende nordrhein-westfälische U20-Landesmeisterin im Poetry-Slam, setzte sich mit ihrem Beitrag „Diese Stimmen“ kritisch mit dem Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“ auseinander. Die 21-jährige Wortakrobatin gab einen Einblick in ihre Ansicht und Einstellung als junge Frau, für die das Frauenwahlrecht selbstverständlich sein könnte – es aber nicht ist. Nicht nur der lange und schwierige Weg bis dorthin, auch die Stimmen engagierter Frauen wie etwa Clara Zetkin waren Inhalt des Auftritts. Eine Zugabe erhielten die Gäste mit dem Gedicht „Wenn Du schweigst“.
1911 fand erstmals der Internationale Frauentag statt, in dem es Frauen um das gemeinsame Ziel, den Kampf für das Frauenwahlrecht ging. Nur dem solidarischen Engagement der verschiedenen Frauen bzw. Frauenbewegungen ist es zu verdanken, dass diesen in Deutschland 1918 das aktive und passive Wahlrecht zuerkannt wurde.