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Vermischtes

Neues Zentrum für Umweltethik und Umweltbildung

Podiumsdiskussion am 4. Mai 2015 mit Margarete Bause und Harald Lesch

München, 28.4.2015 (HfPh) Die bayerische Grünen-Fraktionsvorsitzende Margarete Bause und der Astrophysiker und Philosoph Harald Lesch diskutieren auf einem Podium zur Eröffnung des neuen Zentrums für Umweltethik und Umweltbildung an der Hochschule für Philosophie München. Am Montag, 4. Mai 2015, beschäftigen Sie sich zusammen mit dem Leiter der Abteilung „Politik und globale Zukunftsfragen“ des Bischöflichen Hilfswerks Misereor, Bernd Bornhorst, und Michael Reder, Professor an der Hochschule und Leiter des Zentrums, mit dem Thema „Globale Nachhaltigkeit und Weltgemeinwohl“. Die öffentliche Veranstaltung in der Aula der Hochschule (Kaulbachstraße 31) beginnt um 19.30 Uhr.

Das Zentrum für Umweltethik und Umweltbildung will die Forschung im Dialog zwischen Philosophie, Ingenieurs-, Natur- und Sozialwissenschaften ausbauen und den Wissenstransfer in die Gesellschaft hinein sichern. Neben den Grundlagen der Umweltethik untersucht das Zentrum insbesondere die Themen intergenerationelle Gerechtigkeit sowie Ethik des Ressourcenmanagements. Das Zentrum ist Teil des Instituts für Gesellschaftspolitik an der Hochschule und wird finanziell gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.
Weitere Informationen finden Sie unter
- Website der Hochschule für Philosophie München

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Leinen los und durch Berlin

Nächste Woche wirft das interaktive Ausstellungsschiff MS Wissenschaft Anker in Berlin. Mit an Bord ist auch das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) mit dem interdisziplinären Forschungsverbund „Verlust der Nacht“. Im Rahmen der Ausstellung, in der sich alles um die nachhaltige Stadt der Zukunft dreht, lenken Forscher den Blick auf das Thema Lichtverschmutzung und laden am 7. Mai 2015 zu einer exklusiven Nachtführung durch die Mitte Berlins.


Ungefähr zwei Drittel der deutschen Bevölkerung wohnen inzwischen in Städten – und erleben kaum noch Dunkelheit: Nachts leuchten Straßenlaternen und Schaufenster, Fabrikgelände und historische Gebäude werden angestrahlt. Wir machen die Nacht zum Tag. Doch wie verhalten sich Tiere, wenn es nachts nicht mehr dunkel wird? Welche Auswirkungen hat ein tagheller Nachthimmel auf unsere eigene Gesundheit? An diesen und anderen Fragen arbeiten Forscher im Verbund „Verlust der Nacht“. Sie wollen die Hintergründe der wachsenden nächtlichen Lichtverschmutzung verstehen und diesem Phänomen entgegenwirken.

Ausprobieren erlaubt!

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin finanzierte Projekt ist Teil der Ausstellung an Bord der MS Wissenschaft, die zwischen April und September 2015 durch 40 deutsche Städte tourt. In einem Simulationsspiel können Besucher als Eule Luna durch einen nächtlichen Stadtpark fliegen und dabei entdecken, wie sich Licht ressourcen- und umweltschonend einsetzen lässt. Sie erfahren, was passiert, wenn Menschen und Tiere zu viel künstlicher Beleuchtung ausgesetzt sind und wie Forscher, Lösungsansätze für moderne, innovative Beleuchtungskonzepte für die Stadt von morgen entwickeln.

Nachtwandern durch Berlin

Am 7. Mai 2015, wenn die MS Wissenschaft am Schiffbauerdamm in Berlin anlegt, steht ein ganzer Abend unter dem Thema „Verlust der Nacht“. Dann nimmt Dr. Sibylle Schroer die Besucher mit auf eine nächtliche Entdeckungsreise durch die Stadt, die niemals schläft und doch im internationalen Vergleich zu einer der dunkelsten Metropolen gehört. Sibylle Schroer, wissenschaftliche Koordinatorin des Verbundprojekts am IGB, erklärt, wie sich die Beleuchtung der Straßen und Hinterhöfe in Berlins Mitte während der letzten 20 Jahren verändert hat, welche Überlegungen hinter Beleuchtungskonzepten stecken, aber auch welche Auswirkungen auf Wildtiere sowie auf das menschliche Wohlbefinden durch Straßenbeleuchtung und andere künstliche Lichtquellen zu erwarten sind.

„Seit dem Mauerfall hat sich das Gesicht des Stadtkerns zwischen Friedrichstraße und Hackescher Markt grundlegend gewandelt“, erzählt Sibylle Schroer. Der östliche Stadtkern Berlins erstrahlt vielerorts in neuem Licht, Häuser wurden restauriert und die meisten Dachböden zu Wohnungen ausgebaut. Zudem wurden viele Freiflächen und Brachen bebaut oder versiegelt. „Anhand einiger markanter Plätze möchten wir den Besuchern diese Veränderungen veranschaulichen und gemeinsam mithilfe der ›Verlust der Nacht‹-App erkunden, wie viele Sterne im Innenstadtbereich noch sichtbar sind.“, so Schroer.

Ein innovatives Lichtkonzept für Berlin

„Berlin zeigt eindrucksvoll, dass weniger Beleuchtung nicht zwingend mit einem Verlust an Sicherheit einhergehen muss“, sagt Dr. Franz Hölker, Wissenschaftler am IGB und Leiter des Forschungsverbundes „Verlust der Nacht“. Wie Untersuchungen im Rahmen des Berliner Lichtkonzepts der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zeigen, weisen Straßen mit einem relativ niedrigen Beleuchtungsniveau und Straßen mit einem eher hohen Beleuchtungsniveau ganz ähnliche Unfallbelastungen auf. „Die einfache Formel ›mehr Licht, mehr Sicherheit‹ ist daher nicht überzeugend“, fasst Franz Hölker zusammen. Das Berliner Lichtkonzept, in das auch Erfahrungen und Ergebnisse aus „Verlust der Nacht“ einflossen, führt erstmals die Ansprüche an Sicherheit, Energieeffizienz, Ökologie, Gesundheit und Lichtstimmung zusammen.

„Eine nachhaltige Beleuchtung im öffentlichen Raum erfordert, sicherheitsspezifische, ökonomische und ästhetische Aspekte mit dem Schutz der Natur und gesundheitlichen Aspekten in Einklang zu bringen“, erklärt Hölker. Dabei ginge es nicht rückwärtsgewandt um das Abschalten künstlicher Beleuchtung, sondern vielmehr um das rechte Maß. So empfehlen die Forscher beispielsweise, in naturnahen Bereichen weitgehend auf künstliches Licht zu verzichten und direkte Beleuchtungen von Gewässern zu vermeiden. „In naturnahen Räumen müssen andere Kriterien zum Schutz von lichtempfindlichen Arten und Ökosystemen zugrunde gelegt werden als in zentralen urbanen Bereichen oder Wohnsiedlungen, in denen es gilt, vorrangig den Schlaf des Menschen zu schützen“, so Hölker weiter.

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin hatte 2009 die Förderung für den Aufbau des interdisziplinären Forschungsverbunds unter dem Titel „Lichtimmissionen im öffentlichen Raum “ übernommen. Aus dieser Förderung entstand nicht nur der nationale Forschungsverbund „Verlust der Nacht“ (BMBF, SenWTF) sondern weiterhin das europäische Netzwerk „Loss of the Night“ (LoNNe, ES1204), gefördert durch die Europäische Kooperation für Wissenschaft und Technologie (EU-COST).

Für die Veranstaltung zum Thema können sich Interessierte noch bis zum 6. Mai 2015 anmelden:
Datum: Donnerstag, 7. Mai 2015, 20:00 Uhr
Ort: MS Wissenschaft, Schiffbauerdamm Berlin (Höhe Haus-Nr. 15, Bhf. Friedrichstraße)
www.ms-wissenschaft.de/programm/veranstaltungen/nachtwanderung-berlin.html

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Projekt SMARTKITA: Besseres Lärm-Management in Kindertagesstätten mithilfe akustischer Technologien

Meldung zum "18. Tag gegen Lärm" am 29. 04. 2015: In dem interdisziplinären Projekt SMARTKITA wird erforscht, wie akustische Technologien eingesetzt werden können, um die Lärmbelastung in Kindertagesstätten zu verringern. Intelligente akustische Erkennungsverfahren werden eingesetzt, um auszuwerten, von welchen Ereignissen im Tagesablauf ein erhöhter Lärmpegel ausgeht. Auf Basis dieser objektiven technischen Evaluation wollen die Projektpartner Konzepte für verbesserte Arbeitsabläufe erarbeiten.


»Das war doch viel zu leise, drum singen wir es lauter«, brüllt eine Kindergruppe im Chor, ein Turm aus Klötzchen fällt klackernd zusammen, ein Kind hat sich wehgetan und weint herzzerreißend, ein anderes sitzt auf der Toilette und ruft laut. Der Beruf der Erzieher erfordert ein starkes Nervenkostüm. Wie neue akustische Technologien dazu beitragen können, die Lärmbelastung in Kindertagesstätten zu verringern, wird in dem interdisziplinären Projekt »SMARTKITA« erforscht. Intelligente akustische Erkennungsverfahren werden eingesetzt, um auszuwerten, von welchen Ereignissen im Tagesablauf ein erhöhter Lärmpegel ausgeht. Auf Basis dieser objektiven technischen Evaluation wollen die Projektpartner Konzepte für verbesserte Arbeitsabläufe erarbeiten. Die Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer IDMT entwickelt im Projekt computerbasierte Erkennersysteme, die definierte akustische Ereignisse wie Klatschen, Singen, Spielzeuggeräusche oder Schreie detektieren können. Die einzelnen Ereignisse werden in einem »Lärm-Tagebuch« aufgezeichnet.

»Natürlich müssen Kinder Krach machen dürfen. Ruhephasen sind aber genauso wichtig« so Kristina Müller vom Projektpartner pme Familienservice GmbH. Eine Befragung von Mitarbeitern in einer Modell-Einrichtung des Unternehmens habe ergeben, dass Lärm ein zentraler Belastungsfaktor im Arbeitsalltag ist. Dabei sind nicht immer nur die Kinder laut. Das Zurufen der Mitarbeiter untereinander oder der Essenswagen würden genauso als störend laut wahrgenommen.

Drei Monate lang haben die Fraunhofer-Wissenschaftler die Geräusche im Tagesablauf der Kindertagesstätte aufgenommen, um mit dem Audiomaterial ihre Erkenneralgorithmen mit Verfahren des Maschinenlernens zu trainieren. Dabei wurde großer Wert auf den Datenschutz gelegt. Für die Genehmigung der Aufnahmen wurden umfangreiche Anträge bei der Ethikkommission der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg eingereicht und Informationsveranstaltungen mit den pädagogischen Fachkräften durchgeführt. »Eine Aufzeichnung der akustischen Signale war nur in der ersten Phase der Umsetzung nötig, um die Erkennersysteme zu trainieren«, erklärt Dr. Jan Rennies vom Fraunhofer IDMT. »In Zukunft wird das Signal in Echtzeit analysiert ohne die Audiodaten zu speichern. Nur die erkannte Ereigniskategorie wird im Lärm-Tagebuch festgehalten.«

Nun wird die Technologie in der Modell-Kindertagesstätte getestet und evaluiert. Auf Basis des Lärm-Tagebuchs wollen Projektpartner und pädagogische Fachkräfte gemeinsam Maßnahmen entwickeln, um die Lautstärke zu reduzieren. Neben explizit lauten oder leisen Aktivitätsangeboten kann es zum Beispiel sinnvoll sein, die Kinder häufiger in kleine Gruppen aufzuteilen und vorhandene Räume optimaler zu nutzen. Auch dabei soll eine technische Neuerung helfen: Auf einem Tablet-PC können die Mitarbeiter der Einrichtung den aktuellen Lärmpegel für alle Räume auf der Etage einsehen. Außerdem wollen die Fraunhofer-Forscher den Erziehern ein intelligentes Babyphone zur Verfügung stellen: die akustischen Erkennersysteme können sicherheitskritische Situationen beispielsweise anhand von Weinen oder Hilferufe frühzeitig erkennen und auf dem Tablet-PC anzeigen.

Partner in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt SMARTKITA sind das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, die locate solution GmbH, die pme Familienservice GmbH (Koordinator), das SIBIS -Institut für Sozialforschung und Projektberatung GmbH und die Vitaliberty GmbH.

Über die Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT

Ziel der Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Hörwahrnehmung des normalen und des beeinträchtigten Gehörs in technologische Anwendungen umzusetzen. Im Auftrag von Industrieunternehmen und öffentlichen Einrichtungen betreiben die Wissenschaftler angewandte Forschung und Entwicklung für die Branchen Telekommunikation, Multimedia, Gesundheit und Pflege, Gebäudetechnik, Verkehr, industrielle Produktion und Sicherheit. Die Projektgruppe wurde 2008 in Oldenburg als Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT gegründet. Über wissenschaftliche Kooperationen ist sie als Partner im Exzellenzcluster »Hearing4all« eng mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und anderen Einrichtungen der Oldenburger Hörforschung verbunden.
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.smart-kita.de.
http://www.idmt.fraunhofer.de/hsa/

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Wieder auf Sendung! Mit Adler-TV per Mausklick live dabei

Mit der Deutschen Wildtier Stiftung verfolgen Sie in den kommenden Wochen unter www.Schreiadler.org das Brutgeschehen im Adler-Horst


Sie ist in diesem Jahr spät dran: Das Schreiadler-Weibchen ist heute mit Verspätung in ihrem Adler-Horst im lettischen Naturreservat Teici gelandet. Was zur Verzögerung beim Rückflug aus dem südlichen Afrika führte, kann nur vermutet werden. Das „Catering“ ließ wohl kurz vor der Abreise zu wünschen übrig. „Durch eine lange Dürre war das Nahrungsangebot der Schreiadler in ihrem Überwinterungsgebiet eher dürftig“, sagt Dr. Andreas Kinser, Schreiadler-Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. „Viele Schreiadler haben auf dem 10.000 Kilometer langen Rückflug längere Zeit in Zentralafrika verbracht, wahrscheinlich um Energie zu tanken.“

Über eine versteckte Kamera kann ab heute jeder unter www.Schreiadler.org die Greifvögel bei der Familiengründung beobachten.

Bei der Deutschen Wildtier Stiftung warten alle gespannt darauf, wann das männliche Tier landet, das Schreiadler-Paar Eier legt und mit dem Brüten beginnt. Die Beobachtung per Webcam ist nicht nur als „voyeuristische Attraktion“ zu verstehen: „Die Übertragung ist Teil eines lettischen Forschungsprojektes, das gemeinsam mit Dr. Ugis Bergmains, dem lettischen Schreiadler-Experten und Kooperationspartner der Deutschen Wildtier Stiftung, durchgeführt wird. Dabei geht es unter anderem um die Nahrungszusammensetzung der seltenen Vögel. In Deutschland sind die Schreiadler vom Aussterben bedroht. Insgesamt gibt es nur noch 110 Paare, die in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg brüten. Damit ist der Schreiadler weit davon entfernt, von der Roten Liste gestrichen zu werden. Die Bedrohung des Schreiadlers hängt unter anderem mit der Intensivierung in der Land- und Forstwirtschaft zusammen. In einem Modellprojekt, das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, erprobt die Deutsche Wildtier Stiftung derzeit gemeinsam mit den Landbewirtschaftern, wie eine Schreiadler-gerechte Landbewirtschaftung aussehen könnte.

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