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Die häufigsten Frauenkrankheiten und ihre Ursachen

Frauenkrankheiten Symbolbild
Frauenkrankheiten Symbolbild

Es gibt Krankheiten, die Frauen kennen sollten, da der weibliche Körper nicht nur hochkomplex, sondern auch anfällig ist. Neben der äußerlichen Wahrnehmung und Sexualisierung haben Frauen oft mit verschiedenen Beschwerden zu kämpfen, wie Menstruationsbeschwerden, Progesteronmangel, Blasenentzündungen und Brustschmerzen. In diesem Artikel werden zusätzlich typische Frauenkrankheiten vorgestellt, die Frauen und auch Männer unbedingt kennen sollten.

Bedeutende Frauenkrankheiten

 

Gebärmutterhalskrebs



Gebärmutterhalskrebs ist eine bösartige Zellwucherung im Bereich des Gebärmutterhalses. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen. Die Hauptursache für diese Krankheit ist in den meisten Fällen eine HPV-Infektion, die sexuell übertragen wird. Die langfristige Einnahme der Pille wird auch als Risikofaktor genannt. Bestehende Behandlungsmöglichkeiten umfassen Operationen, Strahlen- und Chemotherapie sowie Antikörpertherapie. Es ist wichtig, die Pille richtig abzusetzen, um mögliche Auswirkungen auf Gebärmutterhalskrebs zu verstehen.

Honeymoon-Syndrom



Frauen sind aufgrund ihrer kurzen Harnröhre anfälliger für Blasenentzündungen im Vergleich zu Männern. Besonders beim Geschlechtsverkehr gelangen schnell Bakterien in die Harnröhre, was auch als Honeymoon-Syndrom bezeichnet wird. Durch den Druck während des Sexes können Darmbakterien leicht von der Anal- zur Vaginalregion und weiter zur Harnröhre gelangen. Die Bakterien haften an der Blasenwand und führen zu Infektionen. Um dem vorzubeugen, ist es ratsam, dass anfällige Frauen direkt nach dem Geschlechtsverkehr urinieren, um die Bakterien auszuspülen. Cranberry-Dragees und Saft können ebenfalls vorbeugend wirken.

PMS - Prämenstruelles Syndrom



Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) ist eine Frauenkrankheit, die meist einige Tage vor der Periode auftritt. Es kann sowohl körperliche Symptome wie Bauch- und Kopfschmerzen als auch psychische Symptome wie extreme Stimmungsschwankungen verursachen. Die Beschwerden verschwinden in der Regel mit Beginn der Periode.

Etwa 80 % der geschlechtsreifen Frauen leiden an PMS, das vermutlich mit zyklusbedingten Hormonschwankungen zusammenhängt. Die Symptome können jedoch individuell von Frau zu Frau und von Zyklus zu Zyklus variieren.

Das prämenstruelle Syndrom wird nicht als klassische Krankheit angesehen, die eine spezifische Behandlung erfordert. Stattdessen konzentriert man sich auf Entspannungstechniken wie Sport, ausreichend Schlaf, Meditation, Entspannungsübungen und die Verwendung von Wärmflaschen. Jede Frau findet individuell heraus, was ihr bei den Beschwerden hilft.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass PMS in einigen Fällen mit einem Progesteronmangel in Verbindung gebracht werden kann, was auf ein hormonelles Ungleichgewicht im Körper hinweisen könnte.

Vaginalpilz



Anzeichen einer vaginalen Pilzinfektion sind Juckreiz im Intimbereich, unangenehmer Ausfluss und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Diese Infektion wird in den meisten Fällen durch einen Hefepilz verursacht. Normalerweise sind harmlose Pilze Teil der natürlichen Intimflora. Jedoch können Faktoren wie Sex, ein geschwächtes Immunsystem, luftundurchlässige Kleidung, Stress oder falsche Intimhygiene zu einer Pilzinfektion führen. Beim Geschlechtsverkehr können auch Bakterien aus dem Darm in den Intimbereich gelangen und eine Infektion verursachen.

Es ist ratsam, auf parfümierte Seifen im Intimbereich zu verzichten, da sie die Vaginalflora angreifen können. Zur Behandlung einer akuten Infektion werden Zäpfchen, Vaginaltabletten und Salben eingesetzt. Vaginalpilz ist für Männer kaum ansteckend, da ihr Intimbereich keine geeignete Umgebung für die Vermehrung des Pilzes bietet.

Vaginismus



Beim Vaginismus oder Scheidenkrampf verkrampft die Muskulatur des vorderen Teils der Vagina, wodurch der Scheideneingang scheinbar verschlossen ist. In schweren Fällen ist kein Eindringen möglich, sei es beim Sex oder beim Verwenden eines Tampons.

Vaginismus kann angeboren sein, tritt jedoch meistens als psychisches Phänomen auf. Verschiedene Traumata und privater Stress können dazu führen, dass die Vagina verkrampft.
Glücklicherweise ist Vaginismus behandelbar. Es gibt verschiedene Methoden, um die Vagina zu entspannen und Techniken, um sie zu erweitern.

Fazit



Frauen sind von einer Vielzahl an Krankheiten betroffen, die sich als äußerst vielschichtig erweisen. Dennoch sollten Frauen ihren Körper deswegen nicht verteufeln. Stattdessen sollten sie dankbar dafür sein, wie komplex sie aufgebaut sind, und sowohl sich selbst als auch ihrem Körper die Liebe schenken, die er verdient.

 

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Erneute Beratung über Verschreibungspflicht: DGU und BvDU fordern Sildenafil muss rezeptpflichtig bleiben

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und der Berufsverband
der Deutschen Urologie e.V. (BvDU) sind alarmiert: Noch im Januar 2022
hatte der Sachverständigen-Ausschuss für Verschreibungspflicht des
Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für den
Erhalt der Verschreibungspflicht von Sildenafil 50 mg zur oralen Anwendung
votiert. Nun steht die Verordnungspflicht für den Wirkstoff Sildenafil in
einer niedrigeren Dosierung auf dem Prüfstand.

Laut Website des BfArM wird der Sachverständigen-Ausschuss in seiner 87.
Sitzung am 11. Juli 2023 über einen Antrag auf Entlassung aus der
Verschreibungspflicht zur oralen Anwendung von Sildenafil 25 mg beraten.
Die beiden urologischen Verbände wiederholen aus diesem Anlass ihren
Appel, im Sinne der Patienten zu votieren und fordern den Erhalt der
Rezeptpflicht.

Bereits 2022 hatten die wissenschaftliche Fachgesellschaft und der
Berufsverband der Deutschen Urologie e. V. in einer gemeinsamen
Stellungnahme vor relevanten Risiken bei der ungeprüften Einnahme durch
den freien Zugang zu Sildenafil gewarnt und das Gremium dazu aufgefordert,
unabhängig von der Dosierungsstärke, von einer Entlassung aus der
Verordnungsplicht abzusehen. In der damaligen Stellungnahme heißt es: "Die
Verschreibungspflicht von Sildenafil, unabhängig von der Dosierungsstärke,
sollte weiterhin bestehen bleiben und durch eine ärztliche Verordnung
gerechtfertigt werden.“ Der Vorstand des Berufsverbandes und der
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie, Prof. Dr. Stephan
Maurice Michel, betonen: „Die Verschreibungspflicht ist für die Sicherheit
der Patienten unerlässlich, andernfalls werden nicht nur die
Kontraindikationen, sondern auch die Risiken und Begleiterkrankungen des
individuellen Patienten und deren Behandlungsbedürftigkeit nicht erkannt“.
Sildenafil ist ein sogenannter PDE-5-Hemmer und unter anderem in dem
bekannten Präparat Viagra enthalten. Seit rund 20 Jahren wird der
Wirkstoff von Ärztinnen und Ärzten hauptsächlich zur Behandlung der
erektilen Dysfunktion verordnet. Diese ist inzwischen wissenschaftlich
abgesichert als ein Frühwarnsymptom für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
anzusehen und gehört daher diagnostisch abgeklärt. Neben schweren Herz-
Kreislauferkrankungen zählen unter anderem Hypotonie, schwere
Leberinsuffizienz und erblich bedingte Retinaerkrankungen zu den
Kontraindikationen.
„Wir fordern den Sachverständigen-Ausschuss deshalb erneut auf, unabhängig
von der Dosierungsstärke für den Erhalt der Verordnungspflicht für
Sildenafil zu votieren. Der freie Zugang würde den potenziellen Anwendern
eine Unbedenklichkeit signalisieren, die in keiner Weise dem tatsächlichen
Gefahrenpotenzial des Wirkstoffs entspricht“, warnen Prof. Dr. Michel und
BvDU-Vorstand. Nur die ärztliche Verordnung könne die Einnahme und eben
auch eine angemessene Dosierungsstärke rechtfertigen, so die Verbände
weiter.
Die Entscheidung über die Rezeptflicht obliegt letztendlich dem
Bundesgesundheitsministerium, das in der Regel allerdings dem Votum des
Ausschusses folgt.

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Virushepatitis: Prävention, Diagnose und Therapie – wie die globale Gesundheitskrise eingedämmt werden kann

Die Virushepatitis ist ein großes globales
Gesundheitsproblem, das aufgrund der bestehenden Diagnose- und
Therapiemöglichkeiten eigentlich – zumindest in Deutschland – kein Problem
sein müsste. Weltweit sind über 400 Millionen Menschen mit dem Hepatitis
B-, C- und / oder D-Virus infiziert. Betroffene merken oft nichts von der
Erkrankung, dabei kann schon ein einfacher Bluttest erste Hinweise geben.
Die Ausrichter des 24. Deutschen Lebertages am 20. November 2023, der das
Motto: „Kennen Sie Ihre Leberwerte?“ hat, informieren im Vorfeld des
bundesweiten Aktionstages über Prävention, Diagnose und Therapie der
Virushepatitis.

Der Deutsche Lebertag wird von der Gastro-Liga e. V., der Deutschen
Leberhilfe e. V. und der Deutschen Leberstiftung ausgerichtet.

Das Corona-Virus SARS-CoV-2 und die pandemische Entwicklung von COVID-19
haben gezeigt, dass es möglich ist, mit Tests, Aufklärungs- und
Impfkampagnen eine Infektionskrankheit erfolgreich zu bekämpfen. Ähnlich
wie bei COVID-19 sind bei einer Virushepatitis die Symptome oftmals
unspezifisch. Chronische Infektionen mit einem Hepatitis-Virus können
dabei sogar über Jahre symptomlos verlaufen – viele Betroffene bemerken
ihre Erkrankung lange Zeit gar nicht.

„Bei einer akuten Virushepatitis, also einer Infektion mit dem Virus der
Hepatitis A, B, C, D oder E, treten in circa 80 Prozent der Fälle keine
eindeutigen Symptome auf, die auf eine Lebererkrankung schließen lassen.
Häufig leiden die Patienten auch im Verlauf an unspezifischen Symptomen
wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder Müdigkeit. Das führt dazu, dass
die Krankheit häufig nicht bemerkt wird“, erklärt Prof. Dr. Christoph
Sarrazin, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e. V., und
ergänzt: „Es ist jedoch elementar, dass Lebererkrankungen möglichst früh
erkannt und adäquat behandelt werden. Mit der Einführung eines
Einmalscreenings auf Hepatitis B und C im Rahmen der
Gesundheitsuntersuchungen, die gesetzliche Krankenkassen ihren
Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren anbieten, hat Deutschland im
Oktober 2021 einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung
gemacht. Unabhängig von spezifischen Risikofaktoren kann dieses Screening
eine Infektion auch bei Personen entdecken, die keiner Risikogruppe
angehören, die von ihrem Risikostatus nichts wissen oder diesen nicht
kommunizieren wollen. Darüber hinaus ist die Früherkennung der
Virushepatitis B und C auch eine wirksame Krebsprävention: Denn das
Hepatozelluläre Karzinom (HCC), das als Folge einer unentdeckten und somit
unbehandelten Virushepatitis auftreten kann, gehört zu den Krebsarten mit
der schlechtesten Prognose und ist weltweit die vierthäufigste
Krebstodesursache.“

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2040
Virushepatitiden mehr Todesfälle verursachen werden als HIV-Infektionen,
Malaria und Tuberkulose zusammen. Lange Zeit wurde die Virushepatitis als
globales Gesundheitsproblem unterschätzt. Im Jahr 2016 hat sich die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf das weltweite Problem fokussiert und
das Ziel ausgerufen, die Virushepatitis bis zum Jahr 2030 global zu
eliminieren. Die medizinischen Mittel für die angestrebte Eliminierung
sind vorhanden: Mit neuen antiviralen Therapien kann die Infektion nahezu
nebenwirkungsfrei beherrscht werden und bei HCV-Infektion ist innerhalb
weniger Wochen sogar eine vollständige Heilung möglich. Gegen die
Hepatitis B steht eine wirksame Impfung zur Verfügung, die gleichzeitig
auch vor Hepatitis delta schützt, da diese Erkrankung nur mit einer
Hepatitis B gemeinsam vorkommen kann.

Auch die deutsche Bundesregierung hat sich 2016 zu einer strategischen
Neuausrichtung verpflichtet und beschloss die Strategie „BIS 2030 –
Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorenübergreifend“ zur Eindämmung von
HIV-Infektion, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer
Infektionen. Durch die Corona-Pandemie wurden diese Bestrebungen jedoch
weltweit und auch in Deutschland zurückgeworfen. Beispielsweise wurden
Angebote zur Diagnose und Therapie der Hepatitis C während der
Kontaktbeschränkungen unterbrochen. Das Ziel der WHO, die Virushepatitis
weltweit bis 2030 als öffentliche Gesundheitsbedrohung zu eliminieren, ist
inzwischen gefährdet. Doch möglicherweise bietet die Zeit nach der Corona-
Pandemie auch neue Chancen, um den Kampf gegen Virushepatitiden verstärkt
aufzunehmen: Nach der Pandemie herrscht in der Bevölkerung ein größeres
Bewusstsein für Infektionskrankheiten, das für zukünftige
Aufklärungskampagnen hilfreich sein kann.

Mit dem diesjährigen Motto des Deutschen Lebertages „Kennen Sie Ihre
Leberwerte?“ setzen die Ausrichter bei diesem größeren Interesse der
Menschen für Infektionskrankheiten und Diagnosemöglichkeiten an. Ziel ist,
dass nach dem nächsten Arzttermin die Antwort auf die Frage nach dem
individuellen Status der Lebergesundheit gegeben werden kann.

Mehr Informationen zum 24. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen
des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen
finden Sie unter: http://www.lebertag.org.

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ehr geriatrische Aspekte berücksichtigt: Neue Version der Nationalen Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes veröffentlicht

Die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes ist überarbeitet
worden und berücksichtigt nun – durch Mitwirken der Deutschen Gesellschaft
für Geriatrie (DGG) – wesentlich mehr Aspekte für hochaltrige Patienten.
„Da jeder vierte Mensch in Deutschland zwischen 75 und 85 Jahren an
Typ-2-Diabetes leidet, ist die jetzt vorliegende dritte Leitlinien-Version
von besonderer Bedeutung“, sagt Privatdozent Dr. Andrej Zeyfang, Chefarzt
der Klinik für Innere Medizin, Altersmedizin und Diabetologie an der
Medius-Klinik in Ostfildern-Ruit sowie Leiter der DGG-Arbeitsgruppe
Diabetes.

Er hat zusammen mit Privatdozentin Dr. Anke Bahrmann, Vorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft Geriatrie und Pflege der Deutschen
Diabetesgesellschaft, wichtige Leitlinieninhalte für ältere Menschen mit
Typ-2-Diabetes beigesteuert. Wie diese Erkrankung diagnostiziert werden
soll und für wen eine Früherkennung sinnvoll sein kann, haben die
Autorinnen und Autoren der NVL in den nun überarbeiteten Kapiteln
beantwortet.

Vor allem Aspekte rund um die Themen Frailty, also Gebrechlichkeit,
Lebensqualität, Demenz und Depression sind in der neuen Leitlinienversion
erstmals berücksichtig worden. „Wir haben zudem genau aufgeschlüsselt,
welche Faktoren schon bei der Anamnese eine Rolle spielen sollten. Wir
zeigen, auf welche geriatrischen Syndrome geachtet werden soll und wie das
geriatrische Assessment anzuwenden ist“, erklärt Zeyfang. „So können
Diabetologen hier sehr viel zu den Besonderheiten bei der Behandlung
hochaltriger Menschen lernen“, sagt Zeyfang. Auch soll mit wiederkehrenden
Missverständnissen aufgeräumt werden: „Gewichtsreduktion bei Frailty ist
definitiv unerwünscht“, nennt Zeyfang ein Beispiel. Auch sind konkrete
Handlungsanweisungen wie Demenztestung, Abschätzung des Sturzrisikos oder
der Geldzähltest erstmalig in dieser nationalen Diabetes-Leitlinie
enthalten – zur besseren Einschätzung der Fähigkeit, Insulin selbst zu
spritzen.

Themenbereiche Epidemiologie, Screening und Diagnostik neu überarbeitet

Wichtig ist Zeyfang und Bahrmann auch, dass neue Aspekte rund um
Diagnostik und Screenings in die NVL eingeflossen sind: „Anders als früher
sollten wir uns bei der Diagnose nicht mehr nur auf einen zentralen Wert
beschränken, sondern mindestens einen weiteren –wenn nicht gar mehrere –
Diagnosewerte mit einbeziehen. Die entsprechenden Laboruntersuchungen
ermöglichen dies. So verhindern wir Unter- wie auch Überdiagnosen“, sagt
Anke Bahrmann. Übergeordnetes Ziel des Screenings und der Diagnostik ist
dabei, die Stoffwechselstörungen zu erkennen, deren Therapie einen
relevanten Vorteil für die Betroffenen bringt. Als Ergebnis eines
intensiven Abstimmungsprozesses stellen die Leitlinienautorinnen und
-autoren einen neuen Diagnosealgorithmus vor und sprechen Empfehlungen zum
Screening und zur Diagnostik für Personengruppen mit unterschiedlichem
Diabetesrisiko aus.

Diese Untersuchungen eignen sich für eine frühzeitige Diabetes-Erkennung

Wurde ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert, sind regelmäßige Untersuchungen
auf Folge- und Begleiterkrankungen wichtig. Welche Untersuchungen sich für
die frühzeitige Erkennung eignen und wie oft sie erfolgen sollen, stellt
die Leitlinie in zwei Tabellen dar. Die 2021 veröffentlichten Kapitel
wurden von der Leitliniengruppe geprüft und bestätigt. Neue Evidenz zur
medikamentösen Therapie stützt sowohl die Therapiewahl nach
kardiovaskulärem Risiko als auch die vorgeschlagenen Substanzen in der
nächsten Therapiestufe. Die Empfehlungen, Tabellen und Algorithmen bleiben
weiter gültig. Bei der Überwachung auf Nebenwirkungen und Komplikationen
fanden in der NVL auch aus geriatrischer Sicht wichtige Empfehlungen
Platz: „Die Aufnahme der Arzneistoffe Metformin und sogenannter
SGLT-2-Hemmer sollte an den Tagen pausiert werden, an denen Betroffene
anderweitig krank sind, zum Beispiel bei Grippe oder Durchfällen“, sagt
Zeyfang. Weitere Kapitel wie die nicht-medikamentöse Therapie und
Folgeerkrankungen werden nun zeitnah bearbeitet und ergänzt. Auch hier ist
die DGG einbezogen und hat bereits Beiträge eingebracht.
Das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien (NVL)

Das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien (NVL) steht unter der
Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher
Bundesvereinigung (KBV) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Zu ausgesuchten Erkrankungen
hoher Prävalenz werden unter Berücksichtigung der Methoden der
evidenzbasierten Medizin versorgungsbereichsübergreifende Leitlinien
entwickelt und implementiert. Mit der Durchführung, Organisation und
methodischen Begleitung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der
Medizin (ÄZQ) beauftragt.

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