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Pflegerische Vorbehaltsaufgaben im Krankenhaus

Das Projekt "Vorbehaltsaufgaben der Pflege im Krankenhaus" (VAPiK),
gefördert vom Katholischen Krankenhausverband Deutschlands (KKVD), startet
bundesweit mit acht Krankenhäusern, um Erkenntnisse im Hinblick auf die
pflegerische Qualität, die Zusammenarbeit im Krankenhaus und einen
zukünftigen Handlungsrahmen für den Umgang mit den Vorbehaltsaufgaben zu
gewinnen.

Mit dem Pflegeberufegesetz (PflBG) sind seit 2020 bestimmte Aufgaben des
pflegerischen Versorgungsprozesses dem Pflegefachpersonal vorbehalten.
D.h., diese Aufgaben dürfen nur noch von Personen ausgeübt werden, die
über eine abgeschlossene Qualifikation als Pflegefachperson verfügen. In
der Praxis wirft diese Regelung allerdings noch viele Fragen auf. Daher
startet das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP)
nun mit dem Projekt „Vorbehaltsaufgaben der Pflege im Krankenhaus“
(VAPiK). Gefördert wird das Projekt vom Katholischen Krankenhausverband
Deutschlands (KKVD), der sich Erkenntnisse im Hinblick auf die
pflegerische Qualität, die Zusammenarbeit im Krankenhaus und einen
zukünftigen Handlungsrahmen für den Umgang mit den Vorbehaltsaufgaben
verspricht. An VAPiK, das bundesweit umgesetzt wird, sind Mitarbeitende
aus acht Krankhäusern in katholischer Trägerschaft beteiligt.

Das PflBG regelt im § 4 u.a. die Erhebung und Feststellung des
individuellen Pflegebedarfs, die Organisation, Gestaltung und Steuerung
des Pflegeprozesses sowie die Analyse, Evaluation und Entwicklung der
Pflegequalität erstmals als pflegerische Vorbehaltsaufgaben. Allerdings
gelten die Vorbehaltsaufgaben nur in beruflichen Kontexten, d.h. pflegende
Angehörige können weiterhin die pflegerische Unterstützung für ihre
pflegebedürftigen Angehörigen planen und organisieren.

Dem Gesetzgeber geht es bei den Vorbehaltsaufgaben in erster Linie um
diejenige pflegerische Verantwortung, die für die Pflegequalität und den
Patientenschutz von besonderer Bedeutung ist. Zugleich soll mit der
gesetzlichen Regelung eine merkliche Aufwertung der Pflegeberufe erreicht
werden, da eine prozessbezogene Fachpflege in den verschiedenen
Praxisfeldern nur noch durch entsprechend ausgebildetes Personal mit den
erforderlichen Kompetenzen wahrgenommen werden darf.

Was bedeutet dies nun für die aktuelle Versorgung von Patientinnen und
Patienten im Krankenhaus? Welche Konsequenzen haben die Vorbehaltsaufgaben
für die Zusammenarbeit im Krankenhaus und für die Kooperation mit weiteren
Einrichtungen etwa bei Entlassungen aus dem Krankenhaus? Welche
Erfahrungen liegen in den Klinken bereits vor? Im Rahmen des Projektes
VAPiK sollen diese Fragen bis zum Ende des Jahres beantwortet und ein
Handlungsrahmen entwickelt werden, der zu mehr Klarheit und
Rechtssicherheit in den Krankenhäusern beitragen soll. Begleitend zum
Projekt ist nun auch die Website www.vorbehaltsaufgaben-pflege.de online
gegangen. Hier werden nach und nach auch Informationen zu VAPiK und
weiteren Themenfeldern rund um die pflegerischen Vorbehaltsaufgaben
bereitgestellt.

Kontakt: Elke Grabenhorst, Tel: 0221/ 4 68 61 – 30, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Der DIP e.V. ist ein gemeinnütziges Institut an der Katholischen
Hochschule NRW in Köln, das seit mehr als 20 Jahren nahezu 200 Projekte in
der Versorgung, Bildung und zu Innovationen in der Pflege umgesetzt hat.

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Elektronische Patientenakte: acatech und Körber-Stiftung starten digitale Orientierungshilfe

Bald schon soll für jeden Bürger und jede Bürgerin eine elektronische
Patientenakte (ePA) angelegt werden. So will es das Bundesministerium für
Gesundheit. Noch aber stößt die ePA in der Bevölkerung auf Vorbehalte,
viele wissen über die Neuerung zudem kaum Bescheid. Das heute gestartete
Webangebot „ePA Check-up“ von acatech und Körber-Stiftung soll den
Menschen bei einem komplexen Thema sachgestützt und für alle gut
nachvollziehbar Orientierung geben.

Knapp ein Viertel der Deutschen kennt das Angebot der elektronischen
Patientenakte (ePA) nicht – so das Ergebnis des TechnikRadar 2022, einer
repräsentativen Befragung zu den Technikeinstellungen der Deutschen.
Tatsächlich genutzt wird sie von weniger als einem Prozent der
Versicherten. Dabei soll nach Plänen des Bundesministeriums für Gesundheit
im nächsten Jahr für alle Patientinnen und Patienten automatisch eine ePA
angelegt werden, wenn nicht ausdrücklich widersprochen wird. Um diese
Entscheidung informiert, reflektiert und kompetent fällen zu können, haben
Körber-Stiftung und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
eine digitale Orientierungshilfe für Bürgerinnen und Bürger entwickelt.

Der ePA Check-up führt die Nutzenden durch insgesamt sechs Themenfelder:
von Diagnose und Alltag über Daten und Therapie bis hin zu Sicherheit und
Forschung. Mit anschaulichen Beispielen, nützlichen Informationen und
kleinen Quiz-Elementen können sich Nutzenden Klarheit über die
Funktionsweise, den konkreten Nutzen, die Chancen, aber auch die möglichen
Risiken der ePA verschaffen. Ausgewählte Umfrageergebnisse und Ratschläge
von Expert:innen helfen bei der Meinungsbildung. Zuletzt erhalten die
Nutzerinnen und Nutzer eine Auswertung ihres aktuellen Standpunktes.

Stimmen zum ePA Check-up

Thomas Paulsen, Vorstand Körber-Stiftung: „Mit der ePA stehen die
Bürgerinnen und Bürger vor der Frage, ob und mit wem sie zukünftig ihre
sehr persönlichen und sensiblen Gesundheitsdaten teilen wollen. Diese
wichtige Entscheidung sollte man wohl überlegt und informiert treffen. Für
diejenigen, die noch unsicher sind oder in kompakter Form mehr zum Thema
wissen wollen, haben wir den ePA Check-up entwickelt.“

Ortwin Renn, acatech Präsidiumsmitglied: „Wie bei anderen Diskussionen
rund um digitale Innovationen zeigt sich auch bei der ePA, dass viele
Deutsche besorgt sind, ihre persönliche Souveränität könne eingeschränkt
und sensible Daten ohne Zustimmung weitergereicht werden. Diese Sorgen und
Anliegen der Menschen müssen wir aufgreifen und einen breiten Bürgerdialog
darüber führen. Der ePA Check-up soll diesen Dialog befruchten und den
Menschen bei einem komplexen Thema sachgestützt und für alle gut
nachvollziehbar Orientierung geben. Uns ist es wichtig, dass wir auf der
Website sowohl Nutzen als auch Risiken der ePA aufzeigen. Der ePA Check-up
ist darüber hinaus ein Versuch, neue Wege der Wissensvermittlung und
Technikkommunikation zu gehen – wir sind gespannt, welche Erkenntnisse wir
am Ende aus dem Projekt ziehen.“

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Neue Wissensplattform Herzmedizin.de soll Informationen zu Herzgesundheit für alle bieten

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit rund 40 Prozent die häufigste
Todesursache in Deutschland. Die Ursachen sind vielfältig und
Informationen darüber sind der breiten Öffentlichkeit nur unzureichend
zugänglich. Mit dem Launch von Herzmedizin.de schafft die Deutsche
Gesellschaft für Kardiologie (DGK) gemeinsam mit dem Bund Niedergelassener
Kardiologen (BNK) eine zentrale Wissensplattform sowohl für Patient:innen
und Interessierte als auch für Fachexpert:innen rund um das Thema
Herzgesundheit.

Düsseldorf, 21. April 2023 – Unter dem Motto „Wissen teilen, Gesundheit
stärken.“ will die Nationale Herz-Allianz, eine Initiative der DGK und
allen großen, deutschen Fachgesellschaften der Herz-Kreislauf-Medizin, mit
dem neuen Informationsportal Herzmedizin.de für mehr Aufklärung rund um
das Thema Herzgesundheit sorgen. Das Besondere: Die Plattform richtet sich
explizit gleichzeitig an die Mitglieder von DGK und BNK, an Ärzt:innen und
medizinisches Personal sowie Herzpatient:innen und Interessierte. Sie
bietet umfassende Informationen zu allen Herz- und Kreislauf-Erkrankungen,
deren (Früh-) Erkennung, Diagnose, Prävention, Therapiemöglichkeiten und
Rehabilitation, die im Vorfeld streng von Kardiolog:innen geprüft und
freigegeben werden. „Unser Wunsch war es, alle relevanten Informationen
rund um das Thema Herzmedizin an einem Ort zu bündeln und für alle
Betroffenen, seien sie Patient:innen oder Expert:innen, jeweils auf
Augenhöhe interessant, informativ und zugänglich zu gestalten,“ sagt PD
Dr. Stefan Perings, einer der beiden Herausgeber des Portals.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den Volkskrankheiten Nummer eins.
Dennoch werden sie in der Öffentlichkeit meist nicht so wahrgenommen und
in ihrer Tragweite unterschätzt. Viele Menschen halten die Ursachen für
fast ausschließlich selbstverschuldet, etwa durch ungünstige
Lebensgewohnheiten wie Rauchen, schlechte Ernährung oder mangelnde
körperliche Aktivität. Diese klassischen Risikofaktoren erklären jedoch
nur knapp die Hälfte aller Erkrankungen an den Herzkranzgefäßen; Mit
bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzmuskelschwäche stehen sie
überhaupt nicht in Zusammenhang. „Zwar gibt es bereits vielfältige
Informationsangebote für Gesundheitsfragen im Netz, jedoch führen diese
teils widersprüchlichen Informationen vielmehr zu Verwirrung und schaffen
weniger Orientierung – besonders für Betroffene und deren Angehörige. Das
wollen wir mit Herzmedizin.de insbesondere im großen Bereich der Herz-
Kreislauf-Erkrankungen ändern“, so Prof. Stephan Baldus, Past-Präsident
der DGK.

Die Plattform Herzmedizin.de ging im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Kardiologie, die vom 12. bis 15. April in Mannheim
stattfand, erstmals online. Für die Konzeption und das Design des
Internetangebots sowie dessen technische Umsetzung konnte das Joint
Venture BAUERSERVICEPLAN als Partner gewonnen werden. Betrieben wird das
Portal durch die HKM – Herz-Kreislauf-Medizin gGmbh, einer
einhundertprozentigen Tochter der DGK.

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Marsilius kontrovers: Pandemie beendet – Was haben wir gelernt?

Mit dem Auslaufen der letzten Corona-Vorschriften im April 2023 stellt
sich zunehmend die Frage, welche Schlüsse aus dem Umgang mit der Pandemie
gezogen werden können. Darüber diskutieren am 24. April 2023 drei
Heidelberger Wissenschaftler: der Virologe Prof. Dr. Hans-Georg
Kräusslich, die Psychologin Prof. Dr. Birgit Spinath sowie der
Politikwissenschaftler Prof. Dr. Reimut Zohlnhöfer. Die Veranstaltung ist
Teil der Reihe „Marsilius kontrovers“, zu der das Marsilius-Kolleg
einlädt. Die Podiumsdiskussion „Pandemie beendet – Was haben wir gelernt?“
findet im Hörsaal des Kollegs, Im Neuenheimer Feld 130.1, statt und
beginnt um 18.00 Uhr. Zusätzlich wird ein Livestream angeboten.

Marsilius kontrovers: Pandemie beendet – Was haben wir gelernt?
Wissenschaftler diskutieren aus medizinischer, psychologischer und
politikwissenschaftlicher Perspektive über die Corona-Krise und ihre
Folgen

Mit dem Auslaufen der letzten Corona-Vorschriften im April 2023 stellt
sich zunehmend die Frage, welche Schlüsse aus dem Umgang mit der Pandemie
gezogen werden können. Darüber diskutieren am 24. April 2023 drei
Heidelberger Wissenschaftler: der Virologe Prof. Dr. Hans-Georg
Kräusslich, die Psychologin Prof. Dr. Birgit Spinath sowie der
Politikwissenschaftler Prof. Dr. Reimut Zohlnhöfer. Die Veranstaltung ist
Teil der Reihe „Marsilius kontrovers“, zu der das Marsilius-Kolleg der
Universität Heidelberg in Kooperation mit der Rhein-Neckar-Zeitung
einlädt. Die Podiumsdiskussion „Pandemie beendet – Was haben wir gelernt?“
findet im Hörsaal des Kollegs, Im Neuenheimer Feld 130.1, statt und
beginnt um 18.00 Uhr. Zusätzlich wird ein Livestream angeboten – auch
erreichbar über heiONLINE, das zentrale Portal der Ruperto Carola mit
Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten.

Die Corona-Pandemie und die zum Teil einschneidenden Maßnahmen zu ihrer
Bekämpfung wurden weltweit als umfassende Krisensituation und extremer
Stresstest wahrgenommen. Nicht nur in Deutschland offenbarten sich dabei
eklatante Schwächen in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Gleichzeitig
hat sich aber auch gezeigt, wie anpassungsfähig und leistungsfähig
Gesellschaften sein können, wie die Veranstalter der Podiumsdiskussion
hervorheben. In der interdisziplinären Diskussionsrunde geht es um Fehler,
die benannt und analysiert werden müssen, aber auch um positive
Erfahrungen, die Potenziale für die Zukunft verdeutlichen. Ein Schwerpunkt
liegt auf dem Gesundheitswesen, dem Bildungssystem und dem Zustand der
Demokratie. Hans-Georg Kräusslich ist Sprecher des Zentrums für
Infektiologie am Universitätsklinikum Heidelberg und Direktor der dortigen
Abteilung Virologie. Birgit Spinath forscht am Psychologischen Institut
der Ruperto Carola. Reimut Zohlnhöfer untersucht politische Prozesse in
westlichen Demokratien am Institut für Politische Wissenschaft der
Universität Heidelberg. Moderiert wird die Veranstaltung von den beiden
Direktoren des Marsilius-Kollegs, der Theologin Prof. Dr. Friederike
Nüssel und dem Genomforscher Prof. Dr. Michael Boutros.

Das Marsilius-Kolleg ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen
und Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und
damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und
Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften
andererseits zu fördern. Die in Zusammenarbeit mit der Rhein-Neckar-
Zeitung veranstaltete Reihe „Marsilius kontrovers“ verfolgt das Ziel,
gesellschaftlich relevante Fragen der interdisziplinären Forschung stärker
in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken.

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