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Stadttheater Sursee “Der Zigeunerbaron” Premiere, 14. Januar 2023, besucht von Léonard Wüst

Szenenfoto von Roberto Conciatori Martin Weidmann als Kálmán Zsupán umringt vom Kinderchor
Szenenfoto von Roberto Conciatori Martin Weidmann als Kálmán Zsupán umringt vom Kinderchor

Produktion und Besetzung
Katrin Gurtner Produktionsleitung Harald Siegel Musikalische Leitung Francesco Cagnasso Musikalische Assistenz/Nachdirigate
Ursula Lysser Regie Christina Teuber Regieassistenz Peter G. Meyer Chorleitung
Catherine Treyvaud Fix Choreografie Ballett Dietlind Ballmann Leitung Kosümbild
Hanni Nievergelt Leitung Maske Lars Bolliger Leitung Bühnenbild
Solist*innen
Max von Lütgendorff Sándor Barinkay Valentina Russo Sáffi Jeanne-Pascale Künzli Czipra
Martin Weidmann Kálmán Zsupán Raphaela Felder Arsena Niklaus Loosli Ottokar
Raya Sarontino Mirabella Fabian Egli Graf Peter Homonay Wolf H. Latzel Graf Peter Homonay
Christian Menzi Conte Carnero Andreas Fitze Pali ChorKinderchorBallettOrchester

Vorgeschichte

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Katrin Gurtner, die die Produktionsleitung von Isabelle Ruf übernommen hat, bestätigt an der Medienorientierung vor der Premiere, dass einiges neu sei, das gut bewährte aber beibehalten würde. Natürlich spürten auch die Sorser Corona-Auswirkungen erläuterte Daniel Gloor, der Präsident der Theatergesellschaft, so habe man eine ungewöhnlich hohe Fluktuation verzeichnet, sei aber in der glücklichen Lage, die entstandenen Lücken ebenbürtig aufzufüllen, ja, der Chor ist eher gewachsen und hat sich verjüngt. Zudem konnte, in Zusammenarbeit mit der Musikschule Sursee, zum ersten Mal einen Kinderchor aufgestellt werden, dies ganz im Sinne des Komponisten, der sich wünschte, dass auch Kinder mitspielen.

Nachdem auch die Regisseurin Ursula Lysser, die erst im September zum neuen Team dazugestossen war und der musikalische Leiter Harald Siegel einige Erläuterungen abgegeben hatten, war die Journalistinnen Gruppe gut gerüstet für die gleich anschliessende Vorstellung.

Entstehungsgeschichte

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Ungewöhnlich lange brauchte Johann Strauß (Sohn) für die Fertigstellung seiner Operette „Der Zigeunerbaron“. Zwei Jahre lang arbeitete er an den drei Akten, deren Handlung auf einer Novelle des ungarischen Schriftstellers Mór (Maurus) Jókai beruht, bevor das Werk 1885 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde. „Der Zigeunerbaron“ zählt zu Strauß’ größten Bühnenerfolgen und ist auch heute noch sehr beliebt. Die Handlung spielt 1741 in der Gegend um Temesvár, als 25 Jahre nach der Schlacht bei Belgrad Sándor Barinkay in die Heimat seines damals verstoßenen Vaters zurückkehrt. Die elterlichen Güter sind besetzt und er verliebt sich zunächst in eine Frau, die ihn wegen seines verlorenen Titels verspottet

Die Handlung des «Zigeunerbaron»

 

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die ungarischen Grenzlande in Siebenbürgen sind vom Krieg verwüstet. Der türkische Statthalter, der Pascha von Temesvár, musste fliehen und seine kleine Tochter Sáffi zurücklassen, die, von der alten Zigeunerin Czipra behütet, als Zigeunerin aufwächst.

Die wohlhabenden Eltern von Sándor Barinkay, mit dem türkischen Pascha befreundet, mussten ins Exil gehen und starben dort.

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die Story um den Abenteurer Sándor, der die Schweinezüchtertochter heiraten will und sich dafür zum “Zigeunerbaron» ernennt, hat die Regisseurin verdichtet, gekürzt. Sie erzählt sie aus der Perspektive eines ewiggestrigen Grafen, der nichts Anderes will, als die gute alte Ordnung wiederherzustellen, die nach dem Krieg im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn allerdings komplett out ist.

Das Bühnenbild von Lars Bolliger zweckmässig, in etwa so (un)spektakulär wies halt die ungarische Puszta  ist.

Das Ballett, das des Öftern zwischendurch kurze Auftritte hat, wirkt durch den Hinzuzug  von Choreografin Catherine Treyvaud Fix deutlich professioneller und lockert die Szenerie angenehm auf.

1.Akt

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Nachdem er 10 Jahre durch die Welt gereist ist, erbt Sándor Barinkay das heruntergekommene Landgut seines Vaters. Conte Carnero, ein königlicher Kommissär, unterstützt ihn bei der Abwicklung der Erbschaft.

Die Solisten, vor allem Max von Lütgendorff als Sándor und Valentina Russo als die begehrte “Zigeunerin” Saffi spielen und singen mit Verve und Witz, sehr operettenhaft und schmissig,

Eine Zigeunergruppe lebt auf seinem Anwesen und sein Nachbar, Schweinezüchter Zsupán, hat sich mit seinem Unternehmen auf Barinkays Grundstück breitgemacht. Barinkay möchte keinen Streit und willigt im Gegenzug ein, Arsena, die Tochter Zsupáns, zu heiraten. Arsena weist ihn jedoch ab, weil sie nur (mindestens) einen Baron heiraten will. Tatsächlich liebt sie Ottokar, den Sohn ihrer Erzieherin und Gouvernante Mirabella, kongenial verkörpert und gesungen von Raya Sarontino, die, so wird sich später noch herausstellen, die Exfrau des Conte Carnero ist, die dieser in einen türkischen Harem verschleppt wähnte.

Barinkay zieht sich zu den Zigeunern zurück, die ihn mit offenen Armen aufnehmen und zum Zigeunerbaron krönen.
Da er trotz seines Titels von Arsena wieder abgewiesen wird, beschließt er aus Rache das Zigeunermädchen Sáffi zu heiraten, die Tochter der Wahrsagerin Czipra, herrlich verkörpert von Jeanne-Pascale Künzli, die auch über das nötige stimmliche Rüstzeug für diesen anspruchsvollen Part verfügt.

Die beiden verlieben sich aber tatsächlich Hals über Kopf ineinander, was in diesen Zeiten ein absoluter Skandal war.

Die Arien des ersten Aktes

    • Nr. 1, Introduktion – „Das wär’ kein rechter Schifferknecht“ (Ottokar, Czipra, Chor)
    • Nr. 2, Entrée-Couplet – „Als flotter Geist“ (Barinkay, Chor)
    • Nr. 3, Melodram und Ensemble – „So täuschte mich die Ahnung nicht“ / „Ja, das Schreiben und das Lesen“ (Czipra, Saffi, Barinkay, Carnero, Zsupán)
    • Nr. 4, Couplet – „Just sind es vierundzwanzig Jahr“ (Mirabella, Chor) [Die Nr. 4 wird oft in Aufführungen und Einspielungen gestrichen, so auch in der Surseer Inszenierung.]
    • Nr. 5, Ensemble – „Dem Freier naht die Braut“ (Arsena, Barinkay, Zsupán, Carnero, Mirabella, Chor)
    • Nr. 5a, Sortie – „Ein Falter schwirrt ums Licht“ (Arsena)
    • Nr. 6, Zigeunerlied – „So elend und so treu“ (Saffi)
    • Nr. 7, Finale I – „Arsena! Arsena!“ (Saffi, Arsena, Czipra, Mirabella, Barinkay, Ottokar, Zsupán, Carnero, Chor)

2.Akt

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Sáffi träumt in der Brautnacht von einem versteckten Schatz, den Barinkay auch findet. Da erscheint Graf Homonay, stehend auf einem Planwagen wie man sie auch aus alten Westernfilmen kennt, um lautstark Soldaten für den Krieg in Spanien zu rekrutieren. Er trickst Ottokar und Zsupán per Handschlag aus und setzt auch viele Fässer Tokajer, sogenannter Werber Wein ein, um potentielle Kandidaten euphorischer zu stimmen und so leichter rekrutieren zu können. Sie müssen als Soldaten mitziehen.

Barinkay übergibt seinen Schatz als Unterstützung an sein Vaterland. Da enthüllt Czipra, dass Sáffi die Tochter des ehemaligen türkischen Paschas ist, also eine Prinzessin. Barinakay fühlt sich ihrer nicht ebenbürtig und beschließt, in den Krieg zu ziehen um sich zu beweisen.

Im zweiten und dritten Akt – Sándor liebt jetzt Saffi, die Jungs ziehen in den Krieg und kehren arg lädiert, wenngleich lebendig zurück – zieht das Tempo an. Die Darsteller*innen dürfen viele Male spontanen Szenenapplaus geniessen. Dirigent Harald Siegel lässt akustische Funken sprühen, die Walzer laden ein zur Seligkeit. Fast drei Jahre erzwungene Untätigkeit haben praktisch keine Spuren hinterlassen, die Spielfreude ist gross, die Erleichterung, endlich wieder im Sorser Orchestergraben zu sitzen spürbar. Die Musiker und das Ensemble harmonieren, trotz teils grossen Fluktuationen in der Leitung und im Chor, als wäre nie was anderes gewesen. Die Inszenierung hat Witz, sie ist durchdacht, das Premierenpublikum, wie immer zum grossen Teil Einheimische und/oder aus der näheren Umgebung, zwar durchaus kritisch aber auch überzeigt von den Leistungen der über 150 Mitwirkenden auf und hinter der Bühne.

Die Arien des zweiten Aktes

    • Nr. 8, Terzett – „Mein Aug’ bewacht“ (Saffi, Czipra, Barinkay)
    • Nr. 9, Terzett – „Ein Greis ist mir im Traum erschienen“ (Saffi, Czipra, Barinkay)
    • Nr. 10, Ensemble – „Auf, auf, vorbei ist die Nacht!“ (Pali, Chor)
    • Nr. 11, Duett – „Wer uns getraut“ (Saffi, Barinkay)
    • Nr. 12, Couplet – „Nur keusch und rein“ (Carnero) [Die Nr. 12 wird regelmäßig in Aufführungen und Einspielungen gestrichen.]
    • Nr. 12 1/2, Werber Lied – „Her die Hand, es muss ja sein“ (Homonay, Chor)
    • Nr. 13, Finale II – „Nach Wien!“ (Saffi, Czipra, Mirabella, Arsena, Barinkay, Ottokar, Carnero, Homonay, Zsupán, Chor)

3.Akt

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Einen Spanienfeldzug später … In der Hauptstadt des Hauses Habsburg, der Walzerstadt Wien,  kehren die mehr oder weniger mutigen Helden des Krieges heim und werden – kraft der hoheitsvollen Hand Graf Homonays – mit den für sie vom Schicksal vorgesehenen Damen vereint. Barinkay wird für seinen Mut ausgezeichnet und erhält den Titel „Baron“. Sáffi wird endlich hochoffiziell seine Frau. Zsupán muss das seit Jahrzehnten gehegte ­Pantscherl mit Mirabella legitimieren, Arsena bekommt endlich ihren Ottokar und auch Bárinkay und Saffi finden zu guter Letzt zueinander. „Wenn man’s kann ungefähr, ist’s nicht schwer …Also fast wie in jeder Operette Ende gut, alles gut.“

Neues Leitungsteam meistert die Feuertaufe souverän

Auch mit dem neuen Leitungsteam ist die Surseer Operette auf gutem Weg, die fast 100jährige Erfolgsgeschichte, seit dem «Fidelen Bauer» 1928, weiterzuschreiben. Die Solist*innen agierten gesanglich, wie auch schauspielerisch auf sehr hohem Niveau, lassen vergessen, dass immer noch mehrheitlich Laien  auf der Bühne agieren. Der in dieser Operette gesanglich stark geforderte Chor war jederzeit auf der Höhe der Aufgabe.

Die Arien des dritten Satzes

  • Nr. 14, Chor – „Freuet euch!“ (Chor)
  • Nr. 15, Couplet – „Ein Mädchen hat es gar nicht gut“ (Arsena, Mirabella, Carnero)
  • Nr. 16, Marsch-Couplet – „Von des Tajo Strand“ (Zsupán, Chor)
  • Nr. 17, Einzugsmarsch – „Hurra, die Schlacht mitgemacht!“ (Chor)
  • Nr. 18, Finale III – „Heiraten! Vivat!“ (Saffi, Czipra, Mirabella, Arsena, Barinkay, Ottokar, Homonay, Zsupán, Chor)

Zur musikalischen Seite

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Musikalisch arbeitete Strauß in seinem „Zigeunerbaron“ herrlich filigran die Gegensätze zwischen der feinen österreichischen Gesellschaft und den leidenschaftlichen Zigeunern heraus. Mit Witz und Charme verknüpft er die musikalisch dargestellten unterschiedlichen Lebensweisen, indem er zum Beispiel mal melancholische mal energische Zigeunermusik und wienerisch angehauchte Polka- und Walzerklänge einander gegenüberstellt. Die Blasorchesterbearbeitung der Ouvertüre zu „Der Zigeunerbaron“ bietet für sämtliche Register musikalische und technische Herausforderungen. Ihre einzigartige Wirkung kann sich nur dann entfalten, wenn die Musiker blitzschnell zwischen den vielen unterschiedlichen Stimmungen und Musikstilen wechseln und sowohl den österreichischen Schmäh als auch die Exotik der Zigeuner überzeugend zum Erklingen bringen.

Höhepunkte u.a. die folgenden Arien

  • Als flotter Geist mit dem Refrain Ja, das alles, auf Ehr‘ (Auftrittslied des Sandor Barinkay),
  • Ja, das Schreiben und das Lesen sind nie mein Fach gewesen (Auftrittslied des Kalman Zsupan),
  • O habet acht, habet acht vor den Kindern der Nacht! (Arie der Saffi)
  • Wer uns getraut? (Duett Saffi-Sandor)

Einige Bedenken bleiben

Szenenfoto  von Roberto Conciator
Szenenfoto von Roberto Conciatori

Die einzige, aber wichtigste Frage die offen bleibt: Wie wird das traditionell eher ländlich geprägte Surseer Operettenpublikum auf dieses, schon fast Opern artige Werk reagieren. Ein Publikum, das sich von einer Operette eher etwas mehr Klamauk und Gaudi erwartet, beim «Zigeunerbaron» aber fast ausschliesslich mit Musik, wenn auch sehr guter und schöner, Vorlieb nehmen muss. Kommt hinzu, dass der Text des Librettisten Ignaz Schnitzer, basierend auf der Novelle „Sáffi des populären ungarischen Schriftstellers Maurus „Mór“ Jóka, äusserst umfangreich ist. Dieser wurde vorsichtshalber von Regisseurin Ursula Lysser gestrafft. Sie übertrug dafür dem Conte Carnero die zusätzliche Rolle eines Erzählers, dessen Dialoge, witzig, hintergründig, amüsant sich wie ein roter Faden ziehen, ein Kompass zur Orientierung durch die Handlung dienten. Ein äusserst kluger Schachzug. Zwar läuft auch diese Geschichte ab, wie fast alle anderen Operetten. Zuerst findet sich ein Pärchen, obwohl mindestens ein Teil davon auf eine andere Partnerin fixiert wäre, aber am Schluss haben sich, natürlich nach den üblichen Irrwegen, Verwirrungen, Intrigen usw.  doch die jeweils richtigen Duos gefunden. Soweit so gut, nur kommen hier noch die Nebenschauplätze einer Erbschaftsangelegenheit, einer Schatzsuche ( nicht in Form einer weiblichen Person) und eines reellen Krieges dazu, was den Plot natürlich sehr kompliziert. Umso mehr sind da die Informationen des Erzählers hilfreich, damit man sich auch einigermassen im Gewirr der Geschichte orientieren kann und kapiert, was da vor sich geht.

Die Bedenken relativieren sich angesichts der Tatsache, dass doch jetzt schon 90 Prozent aller Tickets im Vorverkauf abgesetzt worden, so Präsident Daniel Gloor.

Dem Auditorium an der Première jedenfalls hats gefallen und sie belohnten die Protagonist*innen mit einer langanhaltenden stehenden Ovation, worauf diese sich mit einer Wiederholung der Schlussarie bedankten.

Blödsinnige Diskussionen über den, politisch unkorrekten? Operettentitel

Bereits sind in vielen deutschsprachigen Musikhäusern grosse Diskussionen im Gange, ob gewisse Texte noch als politisch korrekt so belassen werden dürfen und natürlich ist auch der Operettentitel «Der Zigeunerbaron» für einige nicht mehr vertretbar. Besonders hoch gingen die Wogen an der Wiener Volksoper und die Diskussionen über die dortige Inszenierung füllte die entsprechenden Gazetten.

Irgendwann sollte es doch mal genug sein mit diesen ewigen Gender- und political corectness Diskussionen, als ob wir keine grösseren Probleme hätten auf der Welt, ich jedenfalls gehe gerne in Lokale wo Gypsy Jazz, also Zigeunerjazz, gespielt wird, selbstredend, für einen  absoluten Django Reinhard Fan.

Ich möchte wirklich nicht einen Bericht schreiben über die Operette eines von nicht sesshaften ungarischen Fahrenden zum Baron ernannten Landbesitzers.

Kleine Fotodiashow von Roberto Conciatori:

fotodiashows.wordpress.com/2023/01/15/stadttheater-sursee-der-zigeunerbaron-premiere-14-januar-2023-besucht-von-leonard-wust/

www.youtube.com/watch?v=TBDhzb4XlD4&t=19

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Roberto Conciatori www.stadttheater-sursee.ch

www.gabrielabucher.ch  www.herberthuber.ch

www.maxthuerig.ch

Szenenfoto von Roberto Conciatori der Erzöhler Conte Carnero Christian Menzi

Szenenfoto von Roberto Conciatori,Max von Lütgendorff als Sándor Barinkay und Jeanne Pascale Künzli als Czipra

Szenenfoto von Roberto Conciatori die Ballettdamen

Szenenfoto von Roberto Conciatori,Fabian Egli Graf Peter Homonay rekrutiert Soldaten

Szenenfoto von Roberto Conciatori,Martin Weidmann Kálmán Zsupán links und Niklaus Loosli als Ottokar

Szenenfoto von Roberto Conciatori Raphaela Felder als Arsena und Niklaus Loosli als Ottokar

Szenenfoto von Roberto Conciatori der Chor

 

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Andrew Lloyd Webbers Cats, das Original vom Londoner West End zurück im Musical Theater Basel, 10.1.2023 besucht von Léonard Wüst

CATS Szenenfoto
CATS Szenenfoto

Besetzung

AARON ELIJAH Admetus/Macavity

SEBASTIAN GOFFIN Alonzo

AARON HUNT Bill Bailey

LIZZIE NANCE Bombalurina

JOEL COOPER Carbucketty

ERIN GISELE CHAPMAN Cassandra

SHAKEEL KIMOTHO Coricopat

FRANCES DEE Demeter

JACINTA WHYTE Grizabella

HAL FOWLER Gus / B.Jones / Rumpus Cat

AIMEE HODNETT Jellylorum

LOTTIE STEPHENS Jemima

HARRY ROBINSON Mungojerrie

RUSSELL DICKSON Munkustrap

SARAH-MARIE MAXWELL Jennyanydots / Gumbie Cat

MARTIN CALLAGHAN Old Deuteronomy

LIAM MOWER Quaxo / Mistoffelees

ELLA KEMP Rumpelteazer

PHILIP BERTIOLI Skimbleshanks

KAYLEIGH THADANI Swing CARRIE WILLIS Swing

ANNA CAMPKIN Swing FREDDIE CLEMENTS Swing

DANIEL TIMONEY Swing ROAN PRONK Swing

MILAN CACACIE Tantomile

ED WADE Rum Tum Tugger

MAIYA HIKASA Victoria / White Cat

CONNOR MCALLISTER Understudy / Booth

Die  Basler werden sich in Zukunft rühmen, nicht mehr «nur» die *Drev scheenste Dääg» zu haben, sondern gar deren vier. Die mathematische Erklärung dafür. Bis anhin galt:

Die Basler Fasnacht, lokal auch die drey scheenschte Dääg (die «drei schönsten Tage») genannt, ist die grösste Fasnacht der Schweiz. Sie beginnt am Montag nach Aschermittwoch um 4 Uhr morgens mit dem Morgestraich, dauert exakt 72 Stunden und endet also am Donnerstagmorgen wiederum um 4 Uhr mit dem Ändstraich. Neu kommt noch ein vierter Tag dazu, nämlich der Tag, an dem man ins Musical Theater zu den umwerfenden Katzen pilgert.

Szenenfoto von Alessandro Pinna
Szenenfoto von Alessandro Pinna

Die beliebtesten Katzen der Welt sind zurück in der Schweiz. Vom 10. bis 22. Januar 2023 gastiert die englischsprachige Originalversion von CATS im Musical Theater Basel. Mit ihrem magischen Charme begeistern die einmaligen Katzencharaktere einmal mehr Gross und Klein.

Szenenfoto von Alessandro Pinna
Szenenfoto von Alessandro Pinna

Meine erste Begegnung mit den ach so menschlichen Katzen war im Oktober 1987 im altehrwürdigen «Theater an der Wien» in der österreichischen Hauptstadt, wo die erste deutschsprachige Version lief, mit u.a. diesen zwei unvergleichlichen deutschen Musicalgrössen Angelika Milster und Ute Lemper.

Im “Theater an der Wien” fand am 24. September 1983 die erste deutschsprachige Aufführung des weltberühmten Musicals “Cats” statt. Über 2,3 Millionen Besucher kamen zu insgesamt 2.040 Vorstellungen. Die Eintrttskarten wurden fast wie Wertpapiere gehandelt und waren für Touristen nur als Teil eines Reisegesamtpakets erhältlich.

 

Auf geht’s zum alljährlichen Jellicle Cats Ball mit einer fulminanten Ouverture

 

Szenenfoto von Alessandro Pinna
Szenenfoto von Alessandro Pinna

Im silbrigen Vollmondlicht verwandelt sich ein Londoner Schrottplatz alljährlich in den Ballsaal der Jellicle-Cats. Der Autor der Cats Story,Thomas Stearns Eliot, benannte «seine» Katzen Jellicle-Cats, da die Aussprache seiner Kinder, wenn sie über kleine Katzen sprachen, also über  «The little cats», genau so tönte. Eine wenig spektakuläre, aber umso schlüssigere Erklärung der seltsamen Namensgebung.

Schon beim Intro der Musik ist man unmittelbar mitten im Geschehen in der seltsamen, aufregenden Welt der Katzen und ist trotzdem nur Beobachter, wenn auch ein sehr beeindruckter und merkt schnell, auch in der Katzenwelt menschelet es sehr.

Szenenfoto von Alessandro Pinna
Szenenfoto von Alessandro Pinna

Da hat es machohafte grossmäulige Angeber wie Rum Tum Tugger, der mit seinem wichtigtuerischen Gehabe die Kätzchen zu beeindrucken sucht, damit auch bei einigen gar punkten kann.

Das eher unscheinbare, unzertrennliche Duo Mungojerrie und  Rumpleteazer.mit ihrem Tanz über die Bühne, immer begleitet von herumschleichenden anderen Katzen

«Artgerechtes» aufwändiges  Outfit

Szenenfoto von Alessandro Pinna
Szenenfoto von Alessandro Pinna

Schon das Outfit der Cats ist ein Kunstwerk. Das Make upwird nach Originalfotos aufgetragen. Die aufwendigen Perücken werden für jeden Darsteller aus Büffelhaar handgeknüpft. Bei den Kostümen handelt es sich um eng anliegende Lycratricots, die mit Sprühfarbe und traditioneller Pinseltechnik nach den Originalvorlagen von John Napier bemalt werden. Auch tragen die Darsteller handgestrickte Arm- und Beinwärmer, die den Farben des jeweiligen Kostüms angepasst sind.

 

Immer wieder ein absoluter Höhepunkt der Song des Old Deuteronomy

Gar noch mehr als das bekanntere «Memories» der Grizabella beeindruckt mich immer wieder die akustische Huldigung von Old Deuteronomy ( Martin Callaghan ) durch die Katzenschar.

Ein Mister Mistoffelees in absoluter Höchstform

Mister Mistoffelees zeigt ein paar Kunststücke Foto Vanessa Bösch
Mister Mistoffelees zeigt ein paar Kunststücke Foto Vanessa Bösch

Eine in jeder Hinsicht glänzende Performance bot in seinem funkelnden Trickot Liam Mower als akrobatisch überzeugender Mister Mistoffelees. Er wirbelte über die Bühne, angefeuert von den andern Cats und  bejubelt vom Publikum.

Hal Fowler glänzt als Asparagus, kurz Gus die Theaterkatze

Mit nachdenklich sentimentalen Worten erzählt der einst berühmte Bühnenstar von seinen grossen Erfolgen auf der Brettern, die die Welt bedeuten und berührt damit das Herz eines ganz jungen Kätzchen, das ihm zuhört und huldigt.

.Mit schwindelerregend akrobatischen Choreographien, Zaubertricks und schwingenden Hüften wetteifern die Charakterkatzen in dieser besonderen Nacht um die Gunst ihres Anführers Old Deuteronomy und um das Wunder der Wiedergeburt. Wenn die verstossene Diva Grizabella schliesslich alle Emotionen ihres bewegten Lebens in «Memory» legt, schenkt sie dem Publikum einen der grössten Momente der Bühnengeschichte.

Eine einzigartige Erfolgsgeschichte

Grizabella Szenenfoto von Alessandro Pinna
Grizabella Szenenfoto von Alessandro Pinna

Mit der Uraufführung im Jahr 1981 hat CATS die Musicalwelt revolutioniert. Die berühmtesten Katzen der Welt konnten sämtliche Rekorde brechen und mehr als 73 Millionen Zuschauer in über 30 Ländern verzaubern. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht, denn auch 40 Jahre nach der Premiere im Londoner West End haben die Charakterkatzen – vom durchtriebenen Macavity über den Zauberkater Mistoffelees und die schneeweisse unschuldige Victoria bis hin zum unwiderstehlichen Draufgänger Rum Tum Tugger – nichts von ihrer Faszination eingebüsst. Aber dass es so kommen würde, war keinesfalls klar, denn

Andrew Lloyd Webber nahm für Cats Kredit auf

Old Deuteronomy thront über allen Foto Vanessa Bösch
Old Deuteronomy thront über allen Foto Vanessa Bösch

Cats gilt bis heute als eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. Das war nicht immer so. Als Komponist Andrew Lloyd Webber mit der Idee auf Sponsoren-Suche ging, wollte kaum einer investieren, zu absurd schien die Vorstellung eines Katzen-Theaters. Sir Andrew nahm schließlich einen Kredit auf sein Haus auf, um dem Stück finanzielle Starthilfe zu geben.

Zeitlose Melodien, eindrückliches Bühnenbild und raffinierte Choreographie

Szenenfoto von  Vanessa Bösch
Szenenfoto von Vanessa Bösch

Nun kehrt der Klassiker in englischer Sprache endlich wieder zurück – in der Erfolgsproduktion, die 2015 als „Bestes Musical Revival” für den Laurence Olivier Award nominiert war. Grundlage für dieses Original war die Gedichtsammlung «Old Possum’s Book of Practical Cats» des Katzenliebhabers und Literaturnobelpreisträgers T.S. Eliot. Der Dramaturg und Regisseur Trevor Nunn entwickelte daraus ein Konzept, das Eliots Sprachgenie würdigt und gleichzeitig auf der Bühne funktioniert. Passend dazu komponierte Andrew Lloyd Webber sein musikalisches Meisterwerk – ein Genre Mix mit einzigartigen Melodien, die längst selbst zu Klassikern geworden sind.

Einzigartige Choreographien und geniale, individuelle Katzenkostüme

Szenenfoto von  Vanessa Bösch
Szenenfoto von Vanessa Bösch

Gillian Lynnes bahnbrechende Choreographien und die charakteristischen Kostüme von John Napier, der auch das eindrucksvolle Bühnenbild schuf, machen das Gesamtkunstwerk perfekt: eine spielerische Vereinigung aus katzenhaften Bewegungen und menschlichen Eigenschaften.

Sieben Tony Awards sowie drei Drama Desk Awards hat CATS bereits gewonnen. «Immer noch das Nonplusultra», jubelt die Times. „Zeitlose Musik, ein spektakuläres Bühnenbild und hervorragende Besetzung”, stimmt der Daily Mirror ein. Die FAZ ist überzeugt: „Beim minutenlangen Schlussapplaus wünscht sich wohl so mancher im Publikum, er könnte ein Leben führen, wie das verschworene Katzenarsenal: freundlich, friedlich, furchtlos und frei.»

Die Handlung chronologisch gelistet

Szenenfoto von  Vanessa Bösch
Szenenfoto von Vanessa Bösch

Victoria, eine junge weiße Katze, tanzt, um „Die Einladung zum Jellicle Ball“ zu signalisieren. Munkustrap, ein großer grau getigerter Kater, erklärt, dass sich die Jellicle-Katzen einmal im Jahr treffen, um sich zu freuen! Sie warten auf ihren Anführer, den weisen Alten Deuteronomy, der auswählt, welche der Jellicle-Katzen zur Heaviside-Schicht reisen wird, um in ein neues Leben „wiedergeboren“ zu werden! Jennyanydots, die alte Gumbie-Katze, schläft und faulenzt den ganzen Tag. „Sie sitzt und sitzt und sitzt und sitzt, und das macht eine Gumbie-Katze aus!“ Der Rum Tum Tugger ist ein verspielter Witzbold, den die weiblichen Katzen äußerst attraktiv finden und der gerne im Mittelpunkt steht. Grizabella, die Glamour-Katze, wird vom Rest des Stammes gemieden, obwohl sie eine Jellicle-Katze ist. Sie hat den Stamm vor Jahren verlassen, um die Außenwelt zu erkunden, und will nun zurückkehren. Bustopher Jones ist ein großer „Fünfundzwanzigpfünder“, immer mit seinen charakteristischen weißen Gamaschen bekleidet. Er verbringt seine Zeit mit Essen, Essen und Essen in einem der vielen englischen Pubs und Clubs, die er besucht. Plötzlich signalisiert ein donnernder Krach, gefolgt von Polizeisirenen und roten Blinklichtern, dass die bösartige Katze Macavity auf freiem Fuß ist! Die Katzen zerstreuen sich und hinterlassen eine leere Bühne. Zwei Kicherer hinter der Bühne signalisieren den Eintritt von Mungojerrie und Rumpelteazer, einem lebenslustigen, ausgelassenen Team von Witzbolden, die immer wieder in Schwierigkeiten mit der Familie geraten, bei der sie leben. Der gesamte Stamm tritt wieder ein, als ihr wohlwollender und weiser alter Anführer Old Deuteronomium ankommt. Die Katzen lieben und respektieren ihn. „Und jetzt, da der Jellicle-Anführer hier ist, können sich alle Jellicle-Katzen freuen!“ Ein weiteres Krachen des schurkischen Macavity ist zu hören, was die Katzen huschen lässt. Altes Deuteronomium beruhigt sie, wenn sie einer nach dem anderen zurückkommen. Es ist Zeit für „The Jellicle Ball“, den großen jährlichen Tanz, bei dem alle Katzen feiern. Grizabella taucht erneut auf und möchte zu ihrer Familie zurückkehren und an der Feier teilnehmen. Sie muss über ihre „Erinnerung“ an die Zeit nachdenken, bevor sie den Stamm verließ. Sie streckt ihre Hand hinter sich aus und hofft, dass eine andere Katze sie berührt. Sie wird immer noch nicht akzeptiert und schleicht enttäuscht in die Nacht davon. Nach dem Jellicle Ball ruhen sich die Katzen aus und denken über „Die Momente des Glücks“ nach, bevor sie weitere Katzen vorstellen. „Gus the Theatre Cat“ ist ein betagter Bühnenschauspieler, der mit den größten Schauspielern seiner Zeit zusammengearbeitet hat. Gus erzählt von seinen größten Theatererfolgen und sehnt sich danach, wieder aufzutreten. Skimbleshanks die Eisenbahnkatze stellt sich vor. Als freundlicher Onkel aller Katzen kümmert sich Skimbleshanks um die Züge, mit denen er fährt, und stellt sicher, dass jedes Detail perfekt ist. Ein dritter Absturz unterbricht die Feier, und dieses Mal taucht der schurkische Macavity auf. Zwei seiner Handlanger dringen in die Verhandlung ein und entführen das Alte Deuteronomium. Demeter und Bombalurina singen, was sie über Macavity wissen, dessen böse Taten dazu geführt haben, dass er als „Napoleon des Verbrechens“ bezeichnet wird. Macavity kehrt zurück, verkleidet als Old Deuteronomy, aber er wird entlarvt und kämpft mit Munkustrap und den anderen männlichen Katzen. Müde und fast besiegt baut Macavity eine elektrische Explosion auf, die alle Lichter auslöscht und die Jellicles im Dunkeln lässt. Aber sie müssen immer noch das Alte Deuteronomium finden. Der Rum Tum Tugger ruft Herrn Mistoffelees, die beschwörende Katze, herbei, um seine magischen Kräfte einzusetzen, um ihren Anführer zurückzubringen. Mistoffelees gelingt es, das Licht wieder einzuschalten, das Alte Deuteronomium zu finden und seine Zaubertricks vorzuführen, einschließlich seiner berüchtigten Beschwörungsrunde. Endlich ist für Old Deuteronomy die Zeit gekommen, die Jellicle-Wahl zu treffen und zu entscheiden, welche Katze in ein neues Jellicle-Leben wiedergeboren wird. In diesem Moment taucht Grizabella wieder auf. Wieder erinnert sie sich an ihre „Erinnerung“ an frühere Zeiten. Diesmal nehmen die Katzen sie wieder in den Stamm auf und sie ist es, die auserwählt wird, „zur Heaviside-Schicht“ zu reisen und wiedergeboren zu werden. „The Jellicle Ball“ ist zu Ende, aber zuerst weist Old Deuteronomium die menschlichen Zuschauer in „The Ad-Dressing of Cats“ an. Trotz all ihrer einzigartigen Qualitäten und Unterschiede sagt er: „Katzen sind Ihnen sehr ähnlich“.

Das Auditorium war hell begeistert und beloj¨hnte die Protagonisten mit einer langanhaltenden stehenden Ovation.

CATS im Musical Theater Basel

 

Vorstellungen:                        Musical Theater Basel, 10. bis 22. Januar 2023

Mittwoch 18.30 Uhr

Dienstag, Donnerstag, Freitag 19.30 Uhr

Samstag 14.30 und 19.30 Uhr

Sonntag 13.30 und 18.30 Uhr

Ticketpreise:                           ab CHF 58.—

Dauer:                                    ca. 2,5 Stunden inkl. Pause

Sprache:                                 Originalversion in englischer Sprache

Vorverkauf CH:                      Ticketcorner 0900 800 800 (CHF 1.19/Min), sowie übliche

Vorverkaufsstellen und www.ticketcorner.ch

Vorverkauf DE:                      Eventim 01806 570070 (0,20 €/Anruf inkl. MwSt aus den

Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den Mobil-

funknetzen) sowie www.eventim.de

Weitere Informationen:          www.musical.ch/cats

Veranstalter:                           FBM Entertainment | BB Promotion GmbH

Trailer der Produktion:

www.youtube.com/watch?v=ZMSewMaPVJE

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Really Useful Group Ltd, Alessandro Pinna https://fbm.ch/ und Vanessa Bösch

Homepages der andern Kolumnisten:

www.gabrielabucher.ch  www.herberthuber.ch

www.maxthuerig.ch

CATS Das Kult -Musical im Original in Basel

Szenenfoto von Vanessa Bösch

Old Deuteronomy thront über allen Foto Vanessa Bösch

Szenenfoto von Vanessa Bösch

Old Deuteronomy thront über allen Foto Vanessa Bösch

Szenenfoto von Vanessa Bösch

Mister Mistoffelees zeigt ein paar Kunststücke Foto Vanessa Bösch

Szenenfoto von Vanessa Bösch

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Luzerner Sinfonieorchester, Grosse Oper zum Neuen Jahr, KKL Luzern 1.1.2023 besucht von Léonard Wüst

Das  Luzerner Sinfonieorchester Residenzorchester des KKL Luzern
Das Luzerner Sinfonieorchester Residenzorchester des KKL Luzern

Besetzung und Programm:
Luzerner Sinfonieorchester
Chefdirigent Michael Sanderling
Sopran Olga Peretyatko

Gioachino Rossini (1792 – 1868)
Ouvertüre aus «Il signor Bruschino»
«Non si da follia maggiore» aus «Il turco in Italia»

Charles Gounod (1818 – 1893)
Walzer von Juliette «Je veux vivre» aus «Roméo et Juliette»

Giuseppe Verdi (1813 – 1901)
Ouvertüre aus «Luisa Miller»
«Mercé dilette amiche» aus «I Vespri siciliani»

Luigi Arditi (1822 – 1903)
«Il bacio»

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893)
Sinfonie Nr. 1 «Winterträume» in g-Moll op. 13

Chefdirigent Michael Sanderling Foto Michael Hero
Chefdirigent Michael Sanderling Foto Michael Hero

Auch dieses Jahr lud das Luzerner Sinfonieorchester am frühen Neujahrsabend bei schon fast frühlingshaftem Wetter zum traditionellen Neujahrskonzert. Schnell schon war klar, was uns im ersten Konzertteil erwartet, startete doch das Residenzorchester des KKL rasant mit der Ouvertüre aus «Il Signor Bruschino» von Rossini, nicht so oft vorgetragen, aber die Rossini – Hand- bzw. Notenschrift unschwer erkennbar. Dann erschien sie, die russische Weltklasse Sopranistin Olga Peretyatko und demonstrierte sogleich mit «Non si da follia maggiore» aus Rossinis «Il turco in Italia» ihr grosses Können, die Wandelbarkeit ihrer Stimme um uns dann sogleich mit Charles Gunods Walzer der Juliette «Je veux vivre» aus «Roméo et Juliette» einen ersten Höhepunkt zu bescheren.

Wo grosse Oper drauf steht, war auch grosse Oper drin

Olga-Peretyatko Solistin
Olga-Peretyatko Solistin

Darauf intonierte das Orchester Verdis Ouvertüre aus «Luisa Miller» bevor Olga Peretyatko sich mit «Mercé dilette amiche» aus «I Vespri siciliani» von Verdi zurückmeldete, stimmlich über das Orchester erhob um nach wenigem Sekunden dunkel abzutauchen. Ihre Präsenz und Ausstrahlung, gepaart mit einer grossartigen Intonation, den perfekten Koloraturen war einsame Spitze und liess uns auf einer der grossen Opernbühnen dieser Welt wähnen. Dann küsste uns die Sopranistin akustisch noch mit  Luigi Arditis «Il bacio».

Schmissig wirblige Zugabe des Opernstars

Sopransistin Olga Peretyatko und das Luzerner Sinfonieorchester begeistern im KKL Foto Boris Bürgisser
Sopransistin Olga Peretyatko und das Luzerner Sinfonieorchester begeistern im KKL Foto Boris Bürgisser

Nach dem nicht enden wollenden Applaus wirbelte sie noch als Zugabe noch  einmal zu Gunods Walzer der Juliette «Je veux vivre» über die Bühne, drehte auch gekonnte Pirouetten dazu, was  wiederum das Auditorium begeisterte, den Dirigenten gar seinen Taktstock in die Luft werfen liess und zu stürmischem Schlussapplaus animierte, um dann gut gelaunt die Foyers des KKL für die Pause aufzusuchen.

Melancholisch düsterer zweiter Konzertteil

Ermutigt durch den Erfolg seiner ersten Orchesterkomposition, der Ouvertüre in F-dur, die im März 1866 in Moskau von Nikolaj Rubinstein uraufgeführt worden war, entschloss sich der sechsundzwanzigjährige Tschaikowsky, seine erste Symphonie zu komponieren. Da ihn seine Lehrtätigkeit am Moskauer Konservatorium, die er kurz zuvor angenommen hatte, tagsüber voll in Anspruch nahm, war er gezwungen, nachts an seiner Symphonie zu arbeiten, was mit der Zeit übermäßig an seinen Kräften zehrte. Bald litt er an Schlaflosigkeit, Angstzuständen und sogar an Halluzinationen, sodass der behandelnde Arzt ihn bereits „am Rande des Wahnsinns“ glaubte und die Nachtarbeit verbot. So vollendete Tschaikowsky die Symphonie erst in den darauffolgenden Sommerferien, die er auf dem Land in der Nähe von St. Petersburg verbrachte. Die Aufführung der vollständigen Partitur in der ersten Fassung ließ aber noch weitere anderthalb Jahre auf sich warten, da Anton Rubinstein, der frühere Petersburger Lehrer Tschaikowskys, das Werk zunächst für nicht aufführungswürdig hielt. Darum erklangen bei der ersten Petersburger Aufführung am 11. Februar 1867 nur die Mittelsätze der Symphonie, da diese Rubinstein noch am meisten zusagten, und zwar, wie zu erwarten war, ohne jeden Erfolg. Die Premiere der vollständigen Symphonie, die nach weiteren Umänderungen ziemlich genau ein Jahr danach in Moskau erfolgte, wurde dagegen vom Publikum begeistert aufgenommen. Kaschkins Bericht zufolge soll Tschaikowsky auf der anschließenden Feier vor Freude alle Anwesenden abgeküsst und sämtliche Gläser zerschlagen haben.

Schockgefrostete Momentaufnahmen und impressionistisch neblige Klangbilder reihen sich aneinander und rechtfertigen den Namen «Winterträume»

Sopranistin Peretyatko Olga Foto Michael Hero
Sopranistin Peretyatko Olga Foto Michael Hero

Bereits dieses Jugendwerk Tschaikowskys ist deutlich geprägt von typisch russischen ‚Intonationen‘, das heißt von Themen und Motiven, die sich in Duktus und Rhythmus am russischen Volkslied orientieren. Alles andere, die eigentliche kompositorische Arbeit, knüpft an westlichen Vorbildern an, an Beethovens thematischer Arbeit, am Orchesterklang, der romantischen Ästhetik Schumanns und Mendelssohns; daneben ist ein direkter russischer Einfluss durch den Orchestersatz in den Opern Gunkas nicht zu leugnen. All diese Einflüsse verarbeitet Tschaikowsky bereits hier zu einer eigenständigen ästhetischen Position, die in einem unverwechselbaren symphonischen ‚Ton‘ Klanggestalt annimmt. Seine drei Quellen sind: Strenge, am klassisch-frühromantischen Vorbild orientierte symphonische Form; eine ‚russisch‘ gefärbte Thematik und Melodiebildung; eine stark von subjektiven Wahrnehmungen und Gedanken geprägte programmatische Tendenz, die weniger objektivistisch literarische Vorlagen oder Naturereignisse musikalisch nachzuzeichnen versucht, als vielmehr den subjektiven Reflex darauf, die emotionale Wirkung solcher Ereignisse in der Erlebnissphäre des Betrachters musikalisch gestaltet. So tragen die ersten beiden Sätze der Symphonie programmatische Überschriften, die beiden letzten aber die konventionellen Bezeichnungen Scherzo und Finale. Der Kopfsatz, von Tschaikowsky mit Träumerei von einer winterlichen Fahrt überschrieben, ist gleichwohl ein nach allen Regeln streng gearbeiteter Symphoniesatz. Die offene, bühnenhafte Konfrontation von Themen und Gestalten im klassischen Satz ist hier aufgegeben zugunsten einer Erzählhaltung, die beinahe wehmütig, bereits Geschehenes aus der Erinnerung einer durch Bilder angeregten Phantasie schildert: hier die Troika Fahrt durch eine verschneite russische Winterlandschaft. Manche haben den flimmernden Anfang der Symphonie, die Luftbewegung in den Geigen, mit Bruckner verglichen; mit Bruckner, dem Mystiker, hat Tschaikowsky nichts zu tun. Bruckners Anfänge entbehren jenes inneren Antriebs, jener nervigen Gespanntheit und Spannung, die Tschaikowskys Musik ständig mit Leben erfüllt und ihr eine Sinnlichkeit verleiht, die weder Depression noch Sentimentalität kennt, sondern nur die pure Lust am Musizieren, die Lust am plastisch geformten, konturierten, ‚ausgehörten‘ Klang. Diese dramatisierte Klangvitalität, die sämtliche Parameter des musikalischen Gestaltens dem Prinzip der Steigerung unterwirft, sei es Dynamik, Harmonik, Melodie oder Rhythmus, diese lebensbejahende Musik hat nichts zu tun mit der im Grunde depressiven Ästhetik Bruckners oder Wagners. Tschaikowsky führt den dramatischen Erzählstil in die romantische Symphonie ein, ähnlich verfuhr Verdi in der Oper. Tschaikowskys symphonischer Stil ist geprägt von starker Bildhaftigkeit und inspiriert von Bühnenbewegungen, vom Tanz und vom leidenschaftlichen Monolog.

Die Musikerinnen geniessen den Schlussapplaus
Die Musikerinnen geniessen den Schlussapplaus

Den Kopfsatz der Symphonie Nr. 1 g-Moll op. 13 („Winterträume“) geht Sanderling im Vergleich zu vielen Kollegen eher verhalten an. Das erweist sich als musikalisch kluger Schachzug, indem er dynamisches Pulver nicht frühzeitig verschießt, baut er Spannungsbögen desto kontinuierlicher auf. Keineswegs scheut er davor zurück, das dynamische Blatt auszureizen, das tut er aber an den richtigen Stellen, Crescendi und Akzente wirken dabei trotzdem nicht knallig oder zu derb, sondern als musikalisch schlüssige Lösungen. Blech-Fanfaren strahlen mit selbstbewusstem Glanz. Mit voller Intensität prallen im dreiteiligen Finale die Gegensätze zwischen der düsteren “Andante lugubre“-Einleitung und den agogisch zupackenden Abschnitten aufeinander. In den Fugato-Passagen leistet das Luzerner Sinfonieorchester stimmliche Maßarbeit.

Getreu dem Motto des Konzertes «Grosse Oper» spielte das Orchester die vehement vom Auditorium geforderte Zugabe mit der «Polonaise» aus der Tschaikowski Oper .Eugen Onegin. Mit zwei völlig unterschiedlichen Konzerthälften, die erste beschwingt spielerisch, die zweite düster melancholisch, entliessen uns die Protagonist*innen beeindruckt und zufrieden in das noch sehr junge neue Jahr.

 

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos:Léonard Wüst und  www.sinfonieorchester.ch

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Die Musikerinnen geniessen den Schlussapplaus

Chefdirigent Michael Sanderling Foto Michael Hero

Die Musikerinnen geniessen den Schlussapplaus

 

Sopran Olga Peretyatko

Die Musikerinnen geniessen den Schlussapplaus

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Silvesterkonzert des ZKO im KKL Luzern – eine Hommage an das Jahr 2022, von Max Thürig

Zürcher Kammerorchester Foto Harald Hoffmann
Zürcher Kammerorchester Foto Harald Hoffmann

Besetzung und Programm:
Zürcher Kammerorchester
Willi Zimmermann (Violine und Leitung)
Benjamin Appl (Bariton)
Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 2 F-Dur BWV 1047
Johann Sebastian Bach Kantate BWV 100 «Was Gott tut, das ist wohlgetan»
Johann Sebastian Bach «Jesus bleibet meine Freude» Choral bearb. für Streicher BWV 147
Johann Sebastian Bach «Bist du bei mir» BWV 508
Johann Sebastian Bach Kantate BWV 170 «Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust»
Johann Sebastian Bach Kantate BWV 194 «Hocherwünschtes Freudenfest»
Carl Philipp Emanuel Bach Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Wq 179 H. 654
Wolfgang Amadeus Mozart I. Allegro, aus: Ein Musikalischer Spass F- Dur KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart «Der Vogelfänger bin ich ja» (Papageno Akt I), aus: Die Zauberflöte KV 620
Wolfgang Amadeus Mozart II. Menuetto, aus: Ein Musikalischer Spass F- Dur KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart «Papagena!», aus: Die Zauberflöte KV 620
Wolfgang Amadeus Mozart III. Adagio, aus: Ein Musikalischer Spass F- Dur KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart «Madamina, il catalogo è questo », aus: Don Giovanni KV 527
Wolfgang Amadeus Mozart IV. Presto, aus: Ein Musikalischer Spass F- Dur KV 522
Wolfgang Amadeus Mozart Aria «Fin ch‘ han dal vino» Nr. 11, aus: Don Giovanni KV 527

Der Silvester markiert den Übergang von einem Jahr zum nächsten! Er motiviert uns Menschen zu einer kurzen Verschnaufpause, muntert uns auf, zurück zu schauen und sich den einen oder anderen Gedanken zum verflossenen Jahr zu machen…

Bach zu Silvester?

Willi Zimmermann Leitung und Violine Foto Harald Hoffmann
Willi Zimmermann Leitung und Violine Foto Harald Hoffmann

So erging es auch mir. Ich freute mich, an diesem letzten Jahrestag dem KKL und dem aufspielenden Zürcher Kammerorchester (ZKO) einen Besuch abzustatten! Das Programm des Silvesterkonzerts mit Benjamin Appl (Bariton) unter der Leitung von Willi Zimmermann hörte sich speziell an; waren doch mit Werken von Bach und Mozart sehr unterschiedliche, um nicht zu sagen gegensätzliche Komponisten zu hören. Aber wie heisst es doch so schön: „Gegensätze ziehen sich an“ oder Gegensätze können bereichern“… So machte ich mich an diesem warmen Vor-Neujahrstag auf nach Luzern, genoss die gelöste und emsige Stimmung im Foyer des KKL, nahm meinen Platz ein und sodann wurde das Publikum von Helene Eller, Geschäftsführung Kaufmännische Leitung des ZKO begrüsst!

Brilliante Solisten

Was für ein fulminanter Auftritt mit dem Brandenburgischen Konzert Nr.2 ! Die Solisten mit Violine, Flöte, Oboe und Trompete brillieren mit ihrem ausgezeichneten Spiel, versetzen mich in einen Glückszustand und liessen in mir positive Gefühle wie ich sie bei einem Start in ein neues Jahr oft verspüre, aufkommen. Voller Optimismus tritt man in ein neues Jahr mit vielen Hoffnungen, Überzeugungen und Vorfreuden ein und geniesst die Einzigartigkeit des Moments!

Musik als Spiegelbild des Weltgeschehens

Benjamin Appl Bariton Foto Uwe Arens
Benjamin Appl Bariton Foto Uwe Arens

Im Bewusstsein, dass Freude und Glücksmomente nicht ewig anhalten, spürte ich auch den Stimmungswechsel in der Musik. Die Klänge wurden melancholischer, tiefgründig, komplex, und durch den Auftritt Benjamin Appl’s mit seiner grandiosen Baritonstimme ergreifend und fesselnd. In mir stiegen Bilder auf, die mir einzelne Ereignisse des verflossenen Jahres vor Augen führten, Ereignisse, die über die ganze Welt verteilt waren und uns Menschen in ihren Bann zogen. Stellvertretend seien hier z.B. der Freedom Convoy in Ottawa, der Ukraine-Krieg, der Tod von Masha Amini, der Vulkanausbruch des Hunga Tonga, die Dürre und Hitze in Europa erwähnt. Begleitet von den Arien Bachs mit den teilweise dichten Texten wurde ich in meinen Gedankengängen begleitet und wurde erst mit der lebhaften und stimmigen Sinfonie in Es-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach wieder ins Jetzt zurückgeholt und begab mich aufgemuntert in die Pause.

Dissonanzen peppen auf

Benjamin Appl Foto Uwe Arens Sony Classical
Benjamin Appl Foto Uwe Arens Sony Classical

Szenenwechsel! Nach der Pause versprach das Programm mehr Leichtigkeit und Unbeschwertheit. Aus Mozarts Zauberflöte wartete z.B «Der Vogelfänger bin ich ja», oder «Papagena! Papagena!» und aus Don Giovanni «Madamina, il catalogo è questo» Wohltuend, diese Musik! Hervorragend interpretiert und theatralisch vorgetragen vom Benjamin Appl! In den Hintergrund gerückt war die eher ernste Musik Bachs. Farbige, lustige und berührende Momente blitzten im Kopf auf, zeigten ein Bild der Menschheit im Kontrast zu Angst und Schrecken, zeigten Menschen, die sich im friedlichen Wettkampf wie an den olympischen Winterspielen in Peking oder an der Fussball WM in Katar massen. Der Mensch wurde in seinen verschiedenen Facetten gezeigt. Speziell angetan hat mir dabei das «II Menuetto maestoso» ein musikalischer Spass von Amadeus Mozart. Herrlich, diese eingebauten Dissonanzen, die trotz oder gerade wegen ihrer Schrägheit die Szene positiv belebte und uns Menschen aufzeigte, dass «Fehler» auch bereichernd und beglückend sein können; vorausgesetzt: sie sind nicht verletzend!

2023 – ich freue mich

Willi-Zimmermann Violine und Leitung
Willi-Zimmermann Violine und Leitung

Zufrieden und mit einer guten Stimmung freute ich mich nach der Arie «Fin ch’han dal Vino» aus Don Giovanni meinen Exkurs zum Jahr 2022 zu beenden und im kleinen Kreis auf das kommende Jahr anzustossen. In der Hoffnung, dass in der Summe aller Ereignisse das Positive im Zusammenspiel mit allfälligen schwierigen Herausforderungen überwiegen wird, verliess ich das KKlL nach dieser sehr gekonnten Darbietung des Zürcher Kammerorchesters beschwingten Schrittes!

Text: www.maxthuerig.ch

Fotos: Rolf Winz und   www.zko.ch

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Benjamin Appl intoniert Arien aus Mozarts Don Giovanni

Benjamin Appl und seine Mitusikerinnen geniessen den Schlussapplaus Foto Rolf Winz

Benjamin Appl und seine Mitusikerinnen geniessen den Schlussapplaus Foto Rolf Winz

Die Musikerinnen freuen sich über die Standing Ovation Foto Rolf Winz

Die Protagonistinnen bedanken sich für die stehende Ovation

 

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