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Symposien zu den Ausstellungen Monet und Götter des Olymp Zwei hochkarätig besetzte internationale Symposien greifen die Fragestellungen der laufenden „Götter des Olymp“-Ausstellung und der großen Monet-Schau im kommenden Jahr auf.

Claude Monet, The Cliff and the Porte d´Aval, 1885, Private Collection
Claude Monet, The Cliff and the Porte d´Aval, 1885, Private Collection

Die Wiedergabe flüchtiger Natureindrücke spielte eine zentrale Rolle in der Kunst Claude Monets. Wie kein anderer Impressionist setzte er sich intensiv mit der Topographie und den spezifischen Lichtstimmungen der unterschiedlichsten Orte auseinander, von der Metropole Paris bis zu den abgelegenen Seine-Dörfchen Vétheuil und Giverny. In Zusammenarbeit mit dem Denver Art Museum zeigt das Museum Barberini im kommenden Jahr die Schau Monet. Orte (29. Februar – 1. Juni 2020). Ein hochkarätig besetztes Symposium erforscht am 16. Januar 2019 in Vorbereitung der Potsdamer Ausstellung die Entwicklung von Monets Kunst von den 1850er bis zu den 1920er Jahren mit einem Fokus auf dem Ausstellungsthema: die Orte – sowohl in der Heimat wie auf Reisen –, aus denen er Inspiration für seine Malerei bezog. 

Die Schau Götter des Olymp. Aus der Dresdner Skulpturensammlung präsentiert derzeit im Museum Barberini Meisterwerke, die viele Jahre nicht angemessen gezeigt werden konnten, bis sie im Herbst 2019 im renovierten Semperbau in Dresden ihre dauerhafte Aufstellung finden werden. Aus Anlass der Neubegegnung mit diesen Werken untersucht ein Symposium am 25. Januar 2019 Fragen zur Aktualisierung und Verlebendigung von Sammlungen antiker Werke. Das Symposium – veranstaltet in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – würdigt auch die langjährige Tätigkeit von Kordelia Knoll als Oberkonservatorin der Dresdner Antikensammlung.

Mittwoch, 16. Januar 2019, 10–19 Uhr
Symposium zur Ausstellung Monet. Orte (29. Februar – 1. Juni 2020)
Mit: Marianne Mathieu, Musée Marmottan Monet, Paris; Dr. James H. Rubin, Stony Brook University, New York; George T. M. Shackelford, Kimbell Art Museum, Fort Worth; Prof. Dr. Richard Thomson, The University of Edinburgh, Edinburgh College of Art; Prof. Paul Tucker, University of Massachusetts, Boston; Dr. Daniel Zamani, Museum Barberini, Potsdam
Programm des Symposiums 
Alle Vorträge werden auf Englisch gehalten.
€ 10 / ermä̈ßigt € 8, freier Eintritt für Studierende, Anmeldung erforderlich

Freitag, 25. Januar 2019, 10–18 Uhr
Symposium zur Ausstellung Götter des Olymp. Aus der Dresdner Skulpturensammlung (bis 17. Februar 2019)
Mit Dr. Norbert Eschbach, Gießen; Dr. Stephan Koja, Dresden; Dr. Claudia Kryza-Gersch, Dresden; Dr. Joachim Raeder, Kiel; Prof. Dr. Andreas Scholl, Berlin; Saskia Wetzig, Dresden
Programm des Symposiums
€ 10 / ermä̈ßigt € 8, freier Eintritt für Studierende, Anmeldung erforderlich

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Konzert Theater Bern, La Bohème von Giacomo Puccini, besucht von Noémie Felber

La Bohème Foto Annette Boutellier
La Bohème Szenenfoto Annette Boutellier

Produktion:

Musikalische LeitungIvo Hentschel

RegieMatthew Wild

BühneKathrin Frosch

KostümeIngo Krügler

Kostüme MitarbeitFrauke Leni Bugnar

LichtBernhard Bieri

ChoreografieNorbert Steinwarz

DramaturgieKatja Bury

KorrepetitionSonja Lohmiller, Petros Bakalakos

BühnenbildassistenzKim Zumstein

KostümassistenzIsabella Koeters

StudienleiterHans Christoph Bünger

ChorleiterZsolt Czetner

Chor Chor Konzert Theater Bern

KinderchorMusikschule Köniz Kinderchor

 

Rezension:

La Bohème Szenenfoto von Annette Boutellier
La Bohème Szenenfoto von Annette Boutellier

Die Geschichte von Puccinis «La Bohème» ist eine zeitlose. 1896 findet ihre Uraufführung in Turin statt. Genau 100 Jahre später erscheint das Musicals «Rent», welches auf dem gleichen Inhalt basiert. Dieses Jahr wird der Opernklassiker in modernem Gewand im Konzert Theater Bern aufgeführt. Die literarische Vorlage «Scènes de la Bohème» von Henri Murger erscheint in der Mitte des 19. Jahrhunderts und spielt auch in dieser Zeit. Doch das Lebensgefühl der künstlerischen Bohémiens lässt sich in alle möglichen Epochen übertragen. Und genau das macht Bern mit seiner Inszenierung des Stücks.

Viva la vie bohème

La Bohème Szenenfoto von Annette Boutellier
La Bohème Szenenfoto von Annette Boutellier

«La Bohème» erzählt die Geschichte vier junger Künstler, die sich in der Szene behaupten wollen. Mittendrin sind dabei der Maler Marcello und der Poet Rodolfo, die sich nicht nur mit der Sicherung ihres Lebensunterhalts, sondern auch mit ihren Freundinnen abmühen müssen. Die Beziehung von Marcello und der glamourösen Musetta ist geprägt von Eifersucht, während Rodolfo Schuldgefühle seiner todkranken Geliebten Mimì gegenüber empfindet. Beide Paare erleben glückliche aber auch schwierige Momente. Nach Beziehungskrisen und einer langen Funkstille geschieht das Unvorstellbare: Beide Paare und ihre Künstlerfreunde sind im Angesicht von Mimìs Tod wiedervereint und müssen sich fragen, ob das Künstlerdasein wirklich die beste Wahl für ein Leben ist.

Retrospektive

La Bohème Szenenfoto von Annette Boutellier
La Bohème Szenenfoto von Annette Boutellier

Die Berner Inszenierung transportiert die Geschichte aus den 1830ern in die 1960er und stellt somit nicht nur das Lebensgefühl einer Bohème-Generation dar. Unter Matthew Wild lässt die Hauptfigur Marcello Revue passieren und fragt sich somit: Wie ging es nach der bekannten Geschichte weiter? Als alter Mann hat der Künstler nun seine eigene Ausstellung, die er mit Frau und Enkelsohn besucht. In flashbackartigen Erinnerungen sieht er die Geschichte seiner Jugend und seiner Freunde vor sich und durchlebt sie selbst noch einmal, nun aber in anderen Rollen. Was er sieht, ist mal schmerzvoll, mal fröhlich und stets mit einem passenden Bühnenbild untermalt. Es gibt feuchtfröhliche Gelage in der kleinen Wohnung, Partys im nahegelegenen Schuppen und romantische Szenen im Schneetreiben. Der gemeinsame Nenner aller vier Bilder: das Motiv der Liebe, dargestellt mit Marcellos omnipräsenter Herzskulptur auf der Bühne. Doch das Künstlerdasein ist immer auch mit negativen Seiten verbunden, die im Stück dargestellt werden. Armut, Krankheit und Tod ziehen sich als Leitthemen durch die ganze Oper hindurch. Das Leid, das in den ersten drei Bildern dargestellt wird, findet sein Klimax im Finale und dem Tod von Mimì, der alle Künstler für einen Moment innehalten und reflektieren lässt.

Grosse Gefühle

La Bohème Szenenfoto von Annette Boutellier
La Bohème Szenenfoto von Annette Boutellier

Der Schluss der Oper ist allgemein dramatisch, nimmt durch den alten Marcello jedoch eine neue emotionale Tiefe an. Das ausgehende Licht lässt erstmal nur betretenes Schweigen zu. Das Publikum fasst sich allerdings schnell und verabschiedet die Darstellenden mit tosendem Applaus, der ihnen auch definitiv gebührt. Nicht nur stimmlich, auch darstellerisch vermitteln die Schauspieler ihre Charaktere sehr glaubhaft und berührend. Unterstützt werden sie dabei vom Berner Symphonieorchester unter der Leitung von Ivo Hentschel, welches die wunderschöne Musik Puccinis auf der Bühne zum Leben erweckt und das Publikum mit großartigen Melodien und Emotionen berührt. Wer also gerne mal einen absoluten Klassiker der Operngeschichte in einem neuen Gewand erleben möchte, kann dies noch bis am 19. Mai 2019 tun und für einige Stunden in die künstlerische Welt der Bohème eintauchen.

Text: www.noemiefelber.ch

Fotos:  Annette Boutellier https://www.konzerttheaterbern.ch/

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Luzerner Sinfonieorchester, Mit Rossini ins Neue Jahr, 1. Januar 2019, besucht von Léonard Wüst

Mit Rossini und Karine Deshayes ins Neue Jahr
Mit Rossini und Karine Deshayes ins Neue Jahr

Besetzung und Programm:

Luzerner Sinfonieorchester

James Gaffigan, Leitung

Karine Deshaye, Mezzosopran

Hector Berlioz (1803 – 1869)
«Le carnaval romain»

Gioacchino Rossini (1792 – 1868)
Nacqui all'affanno e al pianto... Non più mesta, Arie aus der Oper «La Cenerentola»

Gioacchino Rossini
Le siège de Corinthe: Ballabile, Galop

Charles Gounod (1818 – 1893)
Walzer aus der Oper «La reine de Saba»

Luigi Cherubini (1760 – 1842)
Ah, nos peines seront communes, Arie aus der Oper «Médée»

Charles Gounod
Walzer aus der Oper «Faust»

Gioacchino Rossini
Ouvertüre zur Oper «La gazza ladra»

Giacomo Meyerbeer (1791 – 1864)
Nobles seigneurs, salut! , Arie aus der Oper «Les Huguenots»

Gioacchino Rossini
Variationen für 2 Violinen, Viola, Violoncello, Klarinette und Orchester F-Dur

Gioacchino Rossini
Temporale (das Gewitter) aus der Oper «Il barbiere di Siviglia»

Gioacchino Rossini
Bel raggio lusinghier, Arie aus der Oper «Semiramide»

Rezension:

James Gaffigan, Chefdirigent des Residenzorchesters  Foto  Vera Hartmann
James Gaffigan, Chefdirigent des Residenzorchesters Foto Vera Hartmann

Ins Jahr 2018 startete das Luzerner Sinfonieorchester mit Gershwin, nun war ein Jahresbeginn mit Puccini angesagt. Die dafür vorgesehene italienische Mezzosopranistin Marianna Pizzolato musste kurzfristig aus persönlichen Gründen absagen, konnte von der Verantwortlichen aber zeitig durch die Französin Karine Deshayes adäquat ersetzt werden. Das Programm musste nur sehr marginal  für die neue Solistin angepasst werden.

Karine Deshayes: Alles andere als ein Aschenbrödel, auch wenn sie eine Arie aus «La Cenerentola» singt

Karine Deshayes Foto Aymeric Giraudel
Karine Deshayes Foto Aymeric Giraudel

Auftakt für die Solistin, in ein pink-violettes Abendkleid gehüllt, mit der Arie «Acquit all’affanno, al pianto» – «Non più mesta» aus «La Cenerentola» von Rossini, nachdem sich das Luzerner Sinfonieorchester zuvor zum Konzertauftakt mit «Le carnaval romain» von Hector Berlioz so richtig eingespielt hatte.

Die Arie aus Rossinis Le siège de Corinthe: Ballabile, Galop diente der französischen Solistin um die grosse Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme zu demonstrieren, bevor das Luzerner Rennomierorchester mit dem wenig bekannten Walzer aus der Oper «La reine de Saba» von Charles Gounod brillierte. Dem Publikum im praktisch ausverkauften Konzertsaal wurde Musik der absoluten Weltklasse geboten, vokal ebenso wie instrumental.

Fagott wird zum heimlichen Star des Abends

Andrea Cellacchi Fagott
Andrea Cellacchi Fagott

Höhepunkt  des Programms war die Arie «Ah, nos peines seront communes» aus der Oper «Medée» von Luigi Cherubini. Die Singstimme wird begleitet von einem anspruchsvollen Solo für Fagott, überragend gespielt von Andrea Cellacchi, der sich dafür am vorderen Bühnenrand, links des Dirigenten stehend , platzierte.

Das sachkundige Publikum geizt nicht mit Applaus für dieses „Läckerli“, gewährt diesen auch sonst grosszügig und ausgiebig nach jedem Stück.

Richtig beschwingt spielte uns das Orchester mit dem Walzer aus der Oper «Faust» von Charles Gounod in die Pause.

Fulminanter Start in den 2. Konzertteil mit der Ouvertüre zur Rossini Oper «La Gazza ladra» («Die diebische Elster»).

«La Gazza ladra» Eine dankbare Komposition um den zweiten Konzertteil so richtig zu lancieren, was dem Orchester mit Schwung und viel Pep unter dem magistralen Dirigat von James Gaffigan bestens gelang.

Mezzosopranistin Karine Deshayes
Mezzosopranistin Karine Deshayes

Mit dem «Temporale» (Gewitter) aus «Il Barbiere di Siviglia» und den Variationen für zwei Violinen, Viola, Violoncello, Klarinette und Orchester F-Dur von Rossini unterstreicht das Orchester seinen ausgezeichneten  Ruf. Karine Deshayes brilliert mit der französischen Arie «Nobles Seigneurs, salut!» aus Giacomo Meyerbeers «Les Huguenots». Sie führt ihre Stimme in der Arie der Soubrette Urbain nahtlos und kraftvoll in die Sopranlage und legt auch hier viel Gefühl, fast schon Pathos in ihren Gesang.

Bei der Arie „Bel raggio lusinghier“ aus der Oper «Semiramide» kann die Sängerin auch noch ihre Stärken in den Koloraturen zur Geltung bringen.

Für den langanhaltenden, stürmischen Schlussapplaus erhält das Auditorium als Dank Rossinis Tarantella «La Danza» aus den Soirées musicales als Zugabe.

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: sinfonieorchester.ch/home

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Konzert Theater Bern, Coco – Ein Transgendermusical, besucht von Noémie Felber

oco – Ein Transgendermusical, Foto Annette Boutellier
oco – Ein Transgendermusical, Foto Annette Boutellier

Produktion und Besetzung:

TextAlexander Seibt

Songs & LyricsMarkus Schönholzer

Nach einer Idee vonCihan Inan

RegieStefan Huber

Musikalische LeitungHans Ueli Schlaepfer

ChoreografieTimo Radünz

BühneJose Luna

KostümeHeike Seidler

DramaturgieFadrina Arpagaus

 

Rezension:

Coco, Szenenfoto von Annette Boutellier
Coco, Szenenfoto von Annette Boutellier

„Transgender“, jemand, der die ihm aufgrund seines biologischen Geschlechts zugewiesene Geschlechtsrolle nicht akzeptiert, so der Duden. Unter genau diesem Gefühl litt Coco, die berühmte Schweizer Transfrau aus den 1990er Jahren. Durch Paul Rinikers Dokumentarfilm «Traum Frau Coco» wurde ihre Transition zum Gegenstand eines Medienrummels und Coco die schillernde Ikone einer Community. Auf den Ruhm folgten jedoch die Schattenseiten. Coco verlor sich in psychischen und physischen Schmerzen bis sie sich 1998 im Alter von 29 Jahren das Leben nahm. 20 Jahre nach ihrem Tod wollen Alexander Seibt und Markus Schönholzer in ihrem Stück «Coco – Ein Transgendermusical» ihre Geschichte nochmal nach Bern holen und erzählen. Das Stück feierte seine Premiere am 20. April 2018 und läuft nun als Wiederaufnahme.

Was du siehst und was ich bin

Coco, Szenenfoto von Annette Boutellier
Coco, Szenenfoto von Annette Boutellier

Nur sechs Personen braucht es, um ein eindrückliches Leben Revue passieren zu lassen. Die Rolle der Protagonistin Coco ist dabei doppelt besetzt: ein männlicher Darsteller übernimmt die Repräsentation des verhassten Körpers, eine Frau spielt den Charakter Coco. Den ganzen Abend interagieren diese beiden Schauspieler, mal mehr, mal weniger friedlich, finden aber kaum einen gemeinsamen Nenner. In ihrer Transition sind sie umgeben von Freunden, Eltern, Ärzten und einem Liebhaber, die ihre Entscheidungen nicht immer erleichtern. Der Unterschied vom äusserlichen Erscheinungsbild und von der Gefühlslage wird durch ein Bühnenbild mit spiegelnden Oberflächen zusätzlich verdeutlicht. Dieses Element wird nicht nur in die Performance selbst integriert, sondern fragt indirekt auch das Publikum: Bin ich wirklich die Person, die andere Menschen in mir sehen? Das Stück unter der Regie von Stefan Huber umfasst nicht nur berührende Sprechtexte, sondern auch zahlreiche Songs mit eingängigen Melodien. Diese erlauben eine zusätzliche Ebene, sich in die Figuren hineinzuversetzen, verstärken emotionale Szenen und lockern die tragische Geschichte auf.

Vielschichtige Thematik

Mariananda Schempp als Coco
Mariananda Schempp als Coco

Den Verantwortlichen der Produktion «Coco – Ein Transgendermusical» ist es wichtig zu vermitteln, dass kein Anspruch auf historische Genauigkeit oder eine genaue biographische Darstellung besteht. Die Handlung orientiert sich zwar punktuell an Cocos Leben und Persönlichkeit, vielmehr soll die Hauptfigur jedoch eine ganze Gruppe von Menschen skizzieren, die nur selten repräsentiert wird. Das Stück behandelt sensible Themen, die mit einer Transgender-Identität einhergehen. Das Publikum hört von Akzeptanz sich selbst gegenüber, aber auch Annahme durch das nahe Umfeld, sowohl körperliche als auch seelische Probleme werden angesprochen. Dabei kommt nicht nur Coco selbst mit eindrücklichen Monologen zu Wort, auch ihre Eltern und ihr Partner erzählen ihre Sicht auf eine Entscheidung, die nicht nur Cocos Leben verändert. Die Charaktere teilen dem Publikum teilweise direkt mit, wie sie sich in Hinblick auf Cocos Entwicklung fühlen und was für Probleme diese für sie mitbringt. Diese schweren Themen werden durch das sechsköpfige Ensemble, gestützt durch eine talentierte vierköpfige Band, sehr glaubhaft und gefühlvoll vermittelt.

Eine Hommage

Coco, Szenenfoto von Annette Boutellier
Coco, Szenenfoto von Annette Boutellier

Bizarr, skurril und auch mal erschreckend, so lässt sich «Coco – Ein Transgendermusical» beschreiben. Aber auch farbenfroh, lustig, zum Nachdenken anregend, erschütternd, traurig. Das Stück vereint dutzende von kontrastierenden Adjektiven und Emotionen, doch war Coco selbst nicht auch so? Das Musical zeigt eine Welt, die vielen von uns fremd ist, die wir aber trotzdem verstehen möchten. Es zeichnet ein Bild, das den Cisgender-Identitäten im Publikum einen Einblick in das Innenleben einer Transgender-Person erlaubt. Auch 20 Jahre nach dem Tod von Coco ist das Thema noch immer topaktuell und wichtig.
Das Musical kann bis am 6. Januar 2019 in der Vidmarhalle in Liebefeld besucht werden.

Trailer der Produktion:

www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=RRGcnTzO9cY

Coco, Darsteller und Szenenfotos Diashow  von Annette Boutellier:

fotogalerien.wordpress.com/2019/01/02/casino-theater-bern-coco-ein-transgendermusical-szenenfotos-diashow/

Text: www.noemiefelber.ch

Fotos:  Annette Boutellier https://www.konzerttheaterbern.ch/

http://www.ttfoto.ch/T+T_Fotografie/Startseite.html

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