Zum Hauptinhalt springen

CO2-Kompensation: Tipps für Flugreisende

Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland
Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland

Europa öffnet wieder seine Grenzen und der eine oder andere schmiedet bereits Urlaubspläne.  Wer mit dem Flugzeug reist, kann mit einer CO2-Kompensation einen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) geht auf das Für und Wider des CO2-Ausgleichs ein und erklärt Reisenden, worauf sie achten müssen. Wie funktioniert die freiwillige Kompensation von Emissionen? Welche Anbieter gibt es? Wie erkennt man seriöse Klimaprojekte? Ein neues Informationsangebot des EVZ gibt Antworten auf häufig gestellte Fragen.  

So funktioniert CO2-Kompensation  

Nach Untersuchungen des EVZ bieten 70% der größeren Airlines in Europa eine CO2-Kompensation an. Das Prozedere ist meist ganz einfach. Bei vielen Airlines kann der Reisende seinen CO2-Ausstoß und die Kompensationszahlung mithilfe eines CO2-Rechners berechnen und anschließend, wenn gewollt, direkt abbuchen lassen. Andere Airlines bieten unabhängig von der Strecke Pauschalbeträge an. Air France und British Airways sollen laut eigener Aussage Inlandsflüge bereits automatisch kompensieren, d. h. eine Umweltspende ist hier bereits im Flugpreis enthalten.

Wie das EVZ festgestellt hat, setzen einige Airlines die Kompensationszahlung jedoch viel zu niedrig an, beispielsweise mit 1 Euro. Das reicht nicht aus, um die Emissionen zu kompensieren. 

Neben Fluggesellschaften haben Reisende auch die Möglichkeit, auf eine unabhängige Organisation zurückzugreifen. Eine Vielzahl von europäischen Anbietern unterstützen seriöse Klimaprojekte in Entwicklungsländern. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Kompensationszahlung auch steuerlich abgesetzt werden. 

Die Höhe der CO2-Kompensation variiert stark von Anbieter zu Anbieter. Für einen Hin- und Rückflug von Berlin nach Barcelona für eine Person beträgt der CO2-Ausstoß beispielsweise eine Tonne, wofür nach den Recherchen des EVZ zwischen 1 und 17 Euro berechnet werden.  

Auf Qualitätsstandards achten 

Um sicher zu gehen, dass das Geld beim Klimaprojekt ankommt und dieses auch durchgeführt wird, sollten Verbraucher auf Qualitätsstandards achten. Vertrauenswürdig sind beispielsweise Projekte, die mit dem Gold Standard versehen sind. Reisenden ist also geraten, einen genauen Blick auf die Internetseite des Anbieters der CO2-Kompensation zu werfen. 

Nicht vergessen werden darf, dass eine C02-Kompensation immer nur die zweitbeste Lösung ist. Wer umweltschonend reisen möchte, nimmt besser die Bahn oder den Bus. 

Dies und mehr auf der neuen Themenseite des EVZ: CO2-Kompensation bei Flügen: Wie sinnvoll ist der angebotene CO2-Ausgleich?

  • Aufrufe: 352

Urlaub im Hotel oder in einer Ferienwohnung: Wer zahlt, wenn etwas passiert?

Nach Wochen des Stillstands wegen Corona laufen die Urlaubsvorbereitungen der Deutschen wieder an. Neben Hotels sind in diesem Jahr vor allem Ferienwohnungen sehr gefragt. Doch wer haftet, wenn dort etwas beschädigt wird?

In der Privat-Haftpflichtversicherung sind Schäden an gemieteten Sachen normalerweise ausgeschlossen, erläutert Schadenexpertin Margareta Bösl von der uniVersa Versicherung. Besonders bei Altverträgen und Standardangeboten sei dies häufig der Fall. Neue und leistungsstarke Policen übernehmen dagegen auch Beschädigungen von Mobiliar in Hotels, gemieteten Ferienwohnungen/-häusern, Pensionszimmern sowie in Schlafwagenabteilen und Schiffskabinen. Urlauber sollten ihre Haftpflichtpolice prüfen, ob und bis zu welcher Höhe die sogenannten Mietsachschäden mitversichert sind. Bei der uniVersa ist dies im best-Tarif beispielsweise bis zur vereinbarten Versicherungssumme von 20 oder 50 Millionen Euro möglich. Ein Wechsel in einen leistungsstärkeren Tarif ist in der Regel problemlos möglich. Oft bieten neuere Policen auch insgesamt ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Einige Anbieter gewähren beim Versichererwechsel sogar eine kostenfreie Summen- und Konditionsdifferenzdeckung. Dann besteht für die höheren Leistungen bereits ab Antragseingang voller Versicherungsschutz, auch wenn der Beginn aufgrund von Kündigungsfristen beim Vorversicherer erst später ist.

  • Aufrufe: 122

Bekanntschaften der besonderen Art machte Herbert Huber in Island

Husavik, ein typischer isländischer Hafen
Husavik, ein typischer isländischer Hafen

Viele Menschen haben über die ferne Insel im nördlichen Polarkreis falsche Vorstellungen: Island ist weder ein eisiges Land, noch sind die Isländer frostig. Der Sommer kennt meistens Frühlingstemperaturen und die Isländer sind warmherzig und sehr, sehr gastfreundlich. Wir haben diese Insel in 3 Wochen entdeckt. In allen 4 Himmelsrichtungen.

Snobisten, Nörgeler, Gourmettempel Gurus, Smoking Freaks und Rolls Royce Fahrer gehören eigentlich nicht auf diese Insel – es sei denn, ihre Sinnesorgane sind noch offen für natürliche Eigenwilligkeit, für Naturwunder und für Wildromanik in einer manchmal oft kargen Landschaft. Das ist Island, ein Teil unserer Erde, welcher das Gefühl vermittelt, als ob er in der ewigen Zeitrechnung schon vorgestern erschaffen worden wäre. Die erste Bekanntschaft der besonderen Art schlossen wir mit getrocknetem Dorsch, mit starren Augen an Holzgestellen hängend. Und im kühlen Wind hin und her wiegend, aneinander klappernd und bestimmt für Fischmehl ins ferne Afrika. Eindrücklich. Ungewohnt. Unsere eigentliche Reise begann in Akureyri, der nördlichsten Hafenstadt mit dem typischen Charakter, die von Fischfang und Tourismus lebt. Während bei uns in der Schweiz die Uhren auf Mitternacht stehen herrscht hier Hochbetrieb in den Beizen und auf den Strassen. Die Kirchenglocke schlägt zweimal morgens. Es wird nachgeholt was in den langen Winternächten versäumt wurde. Mit viel Alkohol wird die Helligkeit des Sommers gefeiert.

Drei Tage später gings weiter, wo wir eine besonders sympathische Bekanntschaft schlossen. In Hjalteyri, eine Siedlung im Nordosten von Island. Sie liegt am Westufer des Eyjafjörðurs und ist 23 km von Akureyri entfernt.

Island Hafenidylle
Island Hafenidylle

Gottverlassen steht ein keines Häuschen, von scharfer Meeresbrise umweht, in der Landschaft. Thöry  Eythörsdottir (also die Tochter von Eythör) tischt uns, wohl weil wir einen etwas hungrigen Eindruck machten: Flatbraud med hangikjöt, ein Pumpernickel ähnliches Brotschnittchen mit gesalzener Butteerund belegt mit würzigem stark geräuchertem Lamm. Dann hausgemachte Waffeln, Marmelade von Rhabarber und Bitterorange. Woher das „Schlüüferli“ Rezept stammte, wollte uns Thöry nicht verraten. Wer weiss und vielleicht von einem einst in Seenot geratenen Schiffskoch aus dem Emmental?

Die dritte Bekannschaft schlossen wir mit einer Insel: Von Dalvik fährt man nach Árskógssandur,  dann mit der Fähre auf die Insel Hrisey. Hier weiden Galloway Rinder, das Gras ist leicht gesalzen und das Fleisch dieser Zucht schmeckt herrlich, ähnlich dem schottischen Angusbeef oder dem „pré salé“ (gesalzene Wiesen) Fleisch aus der bretonischen Küste.

Den Abend dann erlebten wir im Restaurant Fiddlarin, „zum Geiger“ würde bei uns diese Wirtschaft heissen ein ganz besonderes kulinarische Erlebnis: Im fünften Stock mit herrlicher Aussicht auf den Hafen von Akureyri, geniessen wir zum ersten Mal authentische isländische Kulinarik.

Die geräucherte und pochierte Lachsrose, die in Butter gebratenen Hummerschwänze und der Heibutt mit Tomatenmousse waren absolute Spitze. Mitsamt einem sehr freundlichen aufmerksamen Service.

Der Wasserfall Gulfoss
Der Wasserfall Gulfoss

In Island ist die Ringstrasse Nummer eins die eigentliche Hauptstrasse. Doch eine Hauptstrasse war damals, 1994 noch kein Garant für Asphaltbelag. Erst ca. 80% des isländischen Strassennetzes waren mit „Belag“ bedeckt. Oft liessen die Stossdämpfer grüssen – somit unsere Empfehlung heute noch: „4×4“ Gefährt mieten, vor allem dann, wenn man noch einen Abstecher ins Hochland plant. Hertz bediente uns mit viel Herz. Mietwagen sind teuerer als anderswo, begreiflich bei diesen Strapazen für Motor und Fahrgestell.

Víðimýri ist eigentlich ein Bauernhof in der Gemeinde Skagafjörður im Norden Islands. Bekannt ist dieser Hof für die Víðimýrarkirkja, eine der wenigen verbliebenen Torfkirchen im Lande. Der Hof liegt etwa 500 Meter südlich der Ringstraße. Hier gibt es auch ein verträumtes Dorfkirchlein zu besichtigen und die Torffarm Glaumbear. Im nahegelegenen Blönduos. Im einzigen Hotel, liessen wir uns von Koch überreden, seine frischgefangenen Bachforellen zu kosten. Herrlich braun gebraten, rosa fleischig und saftig – ein tolles kulinarisches Erlebnis.

Gegen Abend erreichten wir Laugarbakki und übernachteten in einem Edda Hotel, Eine besonderes Hotelkonzept in Island sind die EDDA-Hotels. Hier handelt es sich grundsätzlich um Schulen und Internate, welche nur in der Hauptsaison als Sommerhotels Reisende beherbergen. Entsprechend sind die Einrichtungen zwar gut, aber nicht mit einem “normalen” Hotel zu vergleichen. Der Geruch von Schiefertafel und Schulhaus ist unverkennbar, die Türen sind keine Hoteltüren und die Betten dienen auch nicht gerade zum nächtlichen Schmuse tête à tête. Erstaunlich sauber waren die Hotels und das Frühstück reichhaltig mit verschiedenen Broten, Hering, Würsten, Marmelade, Käse Flocken und und…

Die Weiterreise nach Stykkishólmur

170 Kilometer in der herrlichen Landschaft des Westens war eine Fahrt mit unendlichen Weitblicken und bizarren Farbenspielen, welche immer wieder zum Anhalten und staunen einluden. Stykkishólmur ist ein kleines malerisches Hafenstädtchen mit eine sehr modern erbauten Kirche. Als pure Gegensätze zu den restaurierten Häusern aus dem letzten Jahrhundert.

Schafe queren unseren Weg
Schafe queren unseren Weg

Von hier aus gings frühmorgens mit einem Fischer hinaus aufs Meer. Muscheln, Seeigel, Seeschnecken und andere Früchte des Meeres holte der Fischer „Snorre“ (sein Vorname bedeutet übersetzt Giftzwerg) mit seinem Netz an Bord. Als Degustations Muster mit dem Sackmesser geöffnet und genüsslich geschlürft – frischer geht’s nimmer. Die blauen Augen des graubärtigen Kapitäns blitzen vor lauter Leidenschaft – denn er liebt sein Meer über Alles. Skal – Prosit mit etwas deutschem Riesling zwar ist Island ist ein Bierland. Skal bedeutet übrigens Hirnschale. Die Wikinger sollen ihre Feinde geköpft und die gereinigte Hirnschale als Trinkgefäss benutzt haben. Skal – sehr raue Sitten.

Einen gehörigen Hauch Jules Verne erlebten wir auf der reizvollen Halbinsel Snæfellsnes. Der gletscherbedeckte Vulkan Snaefellsjökul diente ja als Kulisse zum Film: eine Reise zum Mittelpunkt der Erde. Vogelfelsen, Lodrangar genannt, dokumentieren mit ihren unglaublichen Höhen Ihre Macht über den Winzling Mensch. Unzählige Vögel umkreisen die Klippen und Spitzen, es ist der Vögel Hoheitsgebiet. Kalt läuft es einem den Rücken hinunter, denn um die Lavafelder und Heidelandschaft auf dem Heimweg, ranken sich Sagen und Gespenster-Geschichten. Die Seeschwalben tragen das ihre dazu bei. Betritt man ihr Revier umkreisten sie schrill kreischend unsere Köpfe. Hier muss wohl Alfred Hitchcock die Idee für seinen Film, die Vögel“ geholt haben.

Beim Nachtessen im Hotel Stykkisholmur fragen wir uns, wie so ausgerechnet nach soviel Vogelbeobachtungen „Papageitaucher Brüstchen“ an Brombeersauce aufgetischt werden. Trotzdem sie mundeten herrlich. Ich aber erntete strafende Blicke von Gattin Gertrude und Sohn Alexander.

Die Rauchbucht

Reykjavik, was Rauchbucht heisst, ist die Hauptstadt Islands. Wir erreichten sie nach einer äußerst romantischen Fahrt mit wechselndem Naturschauspiel. Tanzenden Wolkengebilden, vereinzelten Regengüssen mit Sonnenstrahlendurchbrüchen und herrlichen Regenbogen. Die Hauptstadt, in der heute ca. 130’000 Einwohner leben (ungefähr ein drittel der Gesamtbevölkerung) liegt direkt am Meer. Die Altstadt ist von einem besonderen Charme geprägt.

Das Hotel Island gehört zu den Besten. Hier verbringt man gerne ein paar Tage. Für einen Stadtbummel oder für anschließendes ein wohltuendes Bad in der weltberühmten blauen Lagune. Dann ein Nachtessen in einer der sehr einladenden Beizen. Das Fjördkrain unweit des Hafens im südlichen Teil der Stadt bot uns eine ganz besondere Wikinger Atmosphäre und eine exzellente Küche. Der Brennivin, der starke klare Schnaps, steigt leise zum Kopf. Es werden isländische Lieder gesungen….

Eindrücklicher Geysir
Eindrücklicher Geysir

Ein ganz besonderes Restaurant ist das „Vid Tjörnina“.  Die Einwohner der Stadt lieben das Restaurant aus sentimentalen Gründen und dazu passt dann auch die etwas exzentrische Einrichtung aus alten Möbeln, Bildern und Accessoires. Es ist ein wenig so, als ob man auf Besuch wäre im Island vergangener Zeiten. Wer strenges, gerades, glänzendes Design sucht, wird sich hier schwer tun, denn alles hier hat Verzierungen, Ornamente, Rüschen und eine heimelige Atmosphäre. Der Empfang zum Cocktail findet in einem Wohnzimmer mit verschiedenen Sofas statt. Von dort wird man in einen der anderen Räume geleitet, die ebenfalls in traditionellem Stil mit antiken Holzmöbeln und Accessoires ausgestattet sind.

Anderntags bereisten wir Pingvellir, wo im Jahre 930 das isländische Parlament gegründet wurde .Bald schon hört man das Rauschen des Gullfoss, des schönsten Wasserfalles von Island. Bei den Geysirs entdeckten wir zum ersten Mal (heute normal) auf der Reise, eine riesige Ansammlung von Menschen. Von „Aha“ und „Oho“ Touristen, welche die gewaltigen Wasserfontänen  bewunderten. Die brodelnde Unterwelt aus dem Hades mit den Schwefeldämpfen, die einem das Schnaufen wortwörtlich vernebeln.

Ausflug ins Hochland mit Reifenpanne

Diese Strasse war noch nicht lange befahrbar. Sie führt durch das Kalididalurtal, eine Passstraße die besondere Fahrtüchtigkeit erfordert. Zuerst führt sie ins grüne Hochland. Vorbei an weidenden Schafen und den berühmten Islandpferden. Nach zwei Stunden ist man inmitten von Lavafeldern, Steinwüsten, mit rotem grünem, schwarzem und gelben Gestein. Das Wetter wechselt abrupt. Staub und Wind vermischen sich. Wir durchqueren Bäche – weit und breit keine Menschenseele. Gottverlassen und doch nahe der Schöpfung. Eisig weht der Wind, die Passhöhe ist erreicht. Ein knallrotes Häuschen mit Funk- und Ersthilfe Station. Die einzige Verbindung zur Außenwelt. Und mitten in dieser Mondlandschaft, schlitzt ein spitzer Stein den Pneu auf. Eine spezielle Situation für einen nicht zum Handwerker Geborenen. Sohn Alexander mahnt zur Besinnung, Gattin Gertrude verrichtet ein Stossgebet. Und siehe da, wie aus dem Nebel hören wir ein Motorengeräusch. Es ist ein Isländer, ein Garagier! Der uns im Nu das Rad wechselt und sich am Schweizer Militärsackmesser, als Dankeschön sehr erfreut. Nach diesem Erlebnis genießen wir ein par Stunden später wieder die Annehmlichkeiten der Zivilisation.

Romantisch und etwas ruhiger ist dann die Fahrt in den Süden. Zur Linken fallen die Schmelzwasser des Gletschers in die Tiefe – wir nähern uns dem Skógafoss einem Wasserfall des Flusses Skógá, im Süden Islands. Er liegt beim Ort Skógar einem kleinen Ort in der südisländischen Gemeinde „Rangárþing eystra“ mit 25 Einwohnern und liegt 4 m über Meereshöhe.  Kein Busschauffeur drängt zur Weiterfahrt wir erklimmen die Höhe, zwei Stunden lang zu Fuss. Vor uns liegt die unendliche Weite des Südens.

Auf der Weiterfahrt durchqueren wir den Nationalpark Skaftafell. 1967 gegründet und 160 Quadratkilometer gross. Eine Welt und Pracht von einzigartigen Pflanzen, Blumen, Sträuchern und Birken. Und kein Verkehr.

Die natürliche Orgel

Der Svartfoss stürzt über eine Orgel aus gewaltigen Basaltfelsen und der Vatnasjökull ist der grösste Gletscher Europas. 8100 Quadratkilometer. Und just unter diesen Gletscherzungen stehen Bauernhöfe, Schutz suchen und eingeklemmt zwischen Meer und Eis. Plötzlich glaubt man sich irgendwo in Grönland zu befinden. Eisberge, Eisvögel und eisig kalter Wind. Mitte Juli.

Gegen Abend erreichen wir Höfn über die Fjordstarsse mit zum Tei einer Steigung oder Gefälle bis 14 und 18 %, geht’s dann über den Pass und die Hochebene Breidalsheidi, dicht im Nebel und im Schritttempo: Einem Bühnen Vorhang gleich öffnet sich plötzlich der Nebelschleier, wir fahren talwärts. Vor uns liegen der Lagarfljót, ein See und ein Fluss im Osten Islands, bei Egilsstaðir in der Gemeinde Fljótsdalshérað.

Der Myvatn See.

Der Mývatn (Mückensee) zählt zu den Highlights des Diamond Circle, einer beliebten Touristenroute im Norden Islands und ist das wohl beliebteste Reiseziel in Nordisland – Konkurrenz machen ihm lediglich die nahe gelegene Stadt Akureyri und die Ortschaft Húsavík, Islands Hauptstadt der Ausgang zur Walbeobachtung.

Am See dann waren wir gehörig gut vorbereitet mit Schutznetzen und Spray. Auf die unzähligen Mücken nämlich, welche Schwarmweise auf ihre Genossen Touristenschwärme warteten. Trotz allem eine wundervolle Gegend mit vielen Weitsichten.

Und dann zum Schluss ein absoluter Höhepunkt. Die Wahlbeobachtung war eine dreistündige Jachtfahrt von Husavik, hinaus aufs Meer. Und wir hatten Glück. Zwei Riesenwale stelten sich zur Schau. Als wollten sie uns  „Bless“ sagen – auf Wiedersehen.

Beim Abreisen gab es ziemlich lange Wartezeiten und einfürchterliches Gedränge am Flughafen. Der Grund war, so sagte man uns, dass der Pilot ausgewechselt werden musste, weil er offensichtlich etwas über den Durst getrunken hätte.

Was soll’s, wir landeten wieder glücklich in der Schweiz, erfüllt mit Erinnerungen und Bekanntschaften der besonderen Art mit Menschen und Natur.

Gut zu wissen:

Kontiki ist heute der Spezialist für Islandreisen.

  1. B. Klassisches Island
  • Baden in heissen Quellen
  • Spektakuläre Hochlandszenerien
  • Naturparadies Mývatn
  • Leichte Wanderungen

Text : www.herberthuber.ch

eine Fotodiashow der Reise mit Fotos von Büchi Desiree www.kontiki.ch

fotodiashows.wordpress.com/2020/06/27/bekanntschaften-der-besonderen-art-machte-herbert-huber-in-island/

Fotos: Herbert Huber und  www.kontiki.ch

Homepages der andern Kolumnisten: annarybinski.ch  www.noemiefelber.ch

www.gabrielabucher.ch    www.leonardwuest.ch  http://paul-lascaux.ch/

Autoren- und Journalisten-Siegel von European News Agency - Nachrichten- und Pressedienst

 

 

  • Aufrufe: 489

Motorradtourismus – der Weg ist das Ziel

Professor Knut Scherhag berichtet, warum gerade Motorradtourismus in
Zeiten von Corona Hochkonjunktur hat.

Professor Scherhag betont, dass sich gerade durch die derzeitige Corona-
Krise das Reiseverhalten der Menschen in Deutschland nachhaltig verändern
wird. Cluburlaub in großen Hotels ist vorerst eher passè. Vielmehr ziehen
die Menschen nun das isolierte Reisen vor, wie z.B. mit dem Wohnmobil oder
auch mit dem eigenen Motorrad. Insbesondere Motorradfahrer und
Motoradfahrerinnen bleiben abends überwiegend in den gebuchten
Beherbergungsbetrieben und tragen so zum Umsatz in deren Restaurants bei.
Gerade durch die Einschränkungen in der Corona-Krise ist dies eine
wichtige Planungsgröße für die Betriebe.

Professor Scherhag, selbst begeisterter Motorradfahrer, beschäftigt sich
auch beruflich mit dem Motorradtourismus. Als Professor für
Destinationsmanagement bringt er das Thema den Studierenden auch in seinen
Vorlesungen nahe, beispielsweise hat sich in der Eifel mit dem Routenteam
Eifel Motorrad (https://www.eifel.info/ausflugsziele/aktivitaeten
/motorradtouren-eifel/routenteam-eifel-motorrad
) ein Netzwerk von
Gastronomen und Hoteliers gebildet, welches koordiniert Angebote für
Motorradreisende anbietet. Zusätzlich betreut er auch regelmäßig
Studierende, die ihre Abschlussarbeiten zu diesem Thema bei ihm verfassen.
Im vergangenen Jahr wurde eine umfangreiche Marktforschungsstudie zum
Reiseverhalten und zur Motivation von Motorradfahrern, einen Urlaub mit
dem Motorrad zu verbringen, durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Kürze
vorgestellt.

Auch Professor Robert Frash vom College of Charleston in South
Carolina/USA, ist privat begeisterter Motorradfahrer. Beruflich haben sich
die Wege der beiden Hochschulprofessoren bereits öfter gekreuzt. Jedoch
unternehmen sie auch privat die ein oder andere gemeinsame Spritztour mit
dem Motorrad. Erst kürzlich erschien ein Artikel zu Professor Robert
Frashs Motorradbegeisterung unter https://today.cofc.edu/2020/06/01/bob-
frash-adventure-motorcyclist-fs/
. Professor Frash betonte dabei, dass es
beim Motorradfahren weniger um das Ziel, sondern vielmehr um die Route
selbst geht. Diese Aussage kann auch durch die zuvor genannte
Marktforschungsstudie bestätigt werden: rund 75% der Probanden
(=Motorradreisende) stimmen den Aussagen zu „je kurviger die Strecke,
desto besser“ und „schöne Landschaften bei den Tagestouren waren mir
wichtig“.

Gemeinsam veröffentlichten die beiden, auch mit anderen Forschern, bereits
2018 einen Artikel zum Persönlichkeitsprofil von Motorradtouristen. Diesen
finden Sie in: Robert E. Frash Jr., Julia E. Blose, Wayne W. Smith & Knut
Scherhag (2018) A multidisciplinary marketing profile of motorcycle
tourists: explorers escaping routine to find flow on scenic routes,
Tourism Recreation Research, 43:4, 432-444, DOI:
10.1080/02508281.2018.1492767

Auch die Anforderungen von Motorradtouristen an den Übernachtungsbetrieb
wurden in einer deutsch-amerikanischen Vergleichsstudie bereits
untersucht:
Knut Scherhag, Robert E. Frash jr,, Aline Schröder: Anforderungen von
Motorradtouristen an Beherbergungsbetriebe - Erste Ergebnisse einer
deutsch-amerikanischen Vergleichsstudie, in: Tobias Ehlen; Knut Scherhag
(Hrsg). Aktuelle Herausforderungen in der Hotellerie: Innovationen und
Trends, Berlin: Erich Schmidt Verlag 2018 S. 249 – 260.

  • Aufrufe: 193