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Erleben Sie Ruhe und Geborgenheit: Medizinisch begleitete Senioren-Wellness-Retreats mit Kati Care

Medizinisch begleitete SeniorenWellnessRetreats Symbolbild
Medizinisch begleitete SeniorenWellnessRetreats Symbolbild

Mit zunehmendem Alter steigt die Anfälligkeit der Menschen für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen, die ihr allgemeines Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen können. Ältere Menschen sind anfälliger für Faktoren wie eingeschränkte Mobilität, chronische Krankheiten, Trauer und Einsamkeit, die sich allesamt negativ auf ihre körperliche und geistige Gesundheit auswirken können. Eine vielversprechende Alternative dazu ist das Konzept der Senior-Wellness-Retreats, die speziell auf die gesundheitlichen Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind.

Einen unterstützenden Begleiter während der Besuche in diesen Wellness-Retreats, bei Arztbesuchen, bei alltäglichen Aktivitäten oder sogar auf Reisen zu haben, kann ungemein wertvoll sein. Das Team von Kati Care besteht aus medizinisch geschulten Fachkräften, die über umfassende Kenntnisse des medizinischen Systems, der verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten und der alltäglichen Unterstützung der Patienten verfügen.

Die Bedeutung von Wellness für Senioren

Im Laufe unseres Lebens wird es immer wichtiger, unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden Priorität einzuräumen, um das Beste aus unseren Tagen zu machen. Für ältere Erwachsene bieten Senior-Wellness-Reisen die Möglichkeit, sich auf die Verbesserung ihres körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens zu konzentrieren.

Die Teilnahme an körperlichen Aktivitäten und das Bestreben, die Fitness zu verbessern, können erhebliche Vorteile für die allgemeine Gesundheit von Senioren mit sich bringen. Regelmäßige Bewegung spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung gegen chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten, Osteoporose oder Diabetes. Gleichzeitig wird das Risiko von Stürzen und Verletzungen durch die Verbesserung von Gleichgewicht, Muskelkraft und Koordination verringert.

Wellness-Retreats für Senioren tragen zu Stärkung des emotionalen Wohlbefindens und der kognitiven Fähigkeiten der Senioren bei, indem sie bereichernde soziale Interaktionen fördern und Möglichkeiten zum Erwerb neuer Fähigkeiten bieten. Die strukturierte und zielgerichtete Umgebung, die diese Retreats bieten, kann häufige Probleme wie Depressionen und Angstzustände bei Senioren lindern.

Als Menschen haben wir ein angeborenes Bedürfnis nach sozialen Kontakten und Interaktion. Der Alterungsprozess kann jedoch bei Senioren häufig zu einer zunehmenden Isolation und zu Gefühlen der Einsamkeit führen. Hier spielen diese Retreats eine entscheidende Rolle bei der Befriedigung der sozialen Bedürfnisse von Senioren. Dort haben Senioren die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, die ihre Interessen und Werte rund um das Wohlbefinden teilen.

Vorteile der medizinischen Begleitung im Alltag

Ältere Menschen profitieren sehr davon, in ihrem eigenen Zuhause zu bleiben und die Möglichkeit zu haben, Aktivitäten nachzugehen, die ihnen Freude bereiten, wie z.B. Geselligkeit und Reisen. Die begleitende Pflege bietet wichtige soziale Interaktion, sei es durch zwanglose Gespräche, gemütliche Spaziergänge oder gemeinsame Aktivitäten wie Kochen und Gartenarbeit.

Wenn ältere Menschen ein Alter erreichen, in dem sie nicht mehr sicher Auto fahren können kann die Angabe des Autoschlüssels ihre Unabhängigkeit stark beeinträchtigen. Diese Einschränkung kann einfache Aufgaben wie Lebensmitteleinkäufe, die Teilnahme an Gottesdiensten und Besuche bei Freunden zu einer Herausforderung machen. Professionelle Pflegekräfte können den Transport und die Begleitung übernehmen und so dafür sorgen, dass Senioren weiterhin an ihren täglichen Aktivitäten teilnehmen können.

Eine häusliche Pflegekraft spielt eine entscheidende Rolle bei der genauen Überwachung des Wohlbefindens Ihres Angehörigen. Sie sind darauf geschult, Veränderungen im Zustand Ihres Angehörigen zu bemerken und darauf zu reagieren. Persönliche Pflegehelfer werden speziell geschult, um subtile Signale zu erkennen, die auf eine Veränderung des geistigen oder körperlichen Zustands eines älteren Menschen hindeuten, so dass sie schnell und angemessen handeln können, um auf auftretende Probleme zu reagieren.

Wenn ein geliebter Mensch Anzeichen zeigt, dass es zu Hause Hilfe benötigt, egal ob in der Nähe oder weit weg wohnt, ist es nur natürlich, dass man sich Sorgen macht. Häusliche Pflegedienste bieten eine persönliche, individuelle Betreuung, die weit über das hinausgeht, was ein pflegender Angehörige in Vollzeit leisten kann.

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Stärke Dein Herz! Herzwochen widmen sich Volksleiden Herzschwäche

Atemnot, Abgeschlagenheit, Klinikeinweisung: bei Herzinsuffizienz sinken
meist die Lebensqualität und Prognose der Betroffenen. Bundesweite
Herzwochen im November informieren über Ursachen und Symptome und wie neue
Therapien, gesunder Lebensstil und digitale Technologien Menschen mit
Herzschwäche helfen

Das Treppensteigen wird zur Tortur und bei der sonst so erholsamen
Bergwanderung kommt man plötzlich nicht mehr mit. Nach Schätzungen leiden
hierzulande bis zu vier Millionen Menschen an Herzschwäche
(Herzinsuffizienz), bei der das Herz aus unterschiedlichen Gründen nicht
mehr in der Lage ist, den Körper mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu
versorgen. Neben Schäden an Herz, Gehirn, Nieren und Muskeln kommt es bei
Betroffenen zu Symptomen wie Atemnot und Leistungsminderung. Zwar können
auch junge Menschen an einer Herzinsuffizienz erkranken, zum Beispiel nach
entzündlichen Herzmuskelerkrankungen wie Myokarditis. Größtenteils sind
aber Menschen im höheren Alter von Herzinsuffizienz betroffen. Besonders
ab 65 Jahren steigt die Zahl der Krankenhauseinweisungen steil an (13-mal
mehr Patienten im Vergleich zur Gruppe der 45- bis unter 65-Jährigen). Mit
über 440.000 vollstationären Fällen pro Jahr ist die Herzschwäche außerdem
die häufigste Einzeldiagnose für Krankenhausaufnahmen insgesamt. „In etwa
70 Prozent der Fälle gehen lange bestehende Grunderkrankungen wie die
koronare Herzkrankheit (KHK) und Bluthochdruck der Herzinsuffizienz
voraus, bis diese sich zunächst mit eher schleichenden Symptomen bemerkbar
macht: Kurzatmigkeit bei Belastung, Leistungsabnahme und
Flüssigkeitseinlagerungen in Form von geschwollenen Beinen und
Knöchelödemen. „In diesem Moment ist die Herzschwäche allerdings bereits
weit vorangeschritten“, warnt der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Voigtländer,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
Um die Bevölkerung für die Herzschwäche zu sensibilisieren, stehen
gezieltes Wissen über die möglichen Ursachen, Symptome und Warnzeichen wie
auch zu aktuellen Therapien der Herzinsuffizienz im Zentrum der
bundesweiten Herzwochen der Herzstiftung. Diese finden unter dem Motto
„Stärke Dein Herz! Herzschwäche erkennen und behandeln“ vom 1. bis 30.
November statt. Infos (Ratgeber, Herz-Seminare, Podcasts, Videos) gibt es
ab Mitte Oktober unter https://herzstiftung.de/herzwochen und über soziale
Medien unter den Hashtags #herzwochen und #staerkedeinherz

Therapie der Herzinsuffizienz und ihrer Ursachen: Was ist neu?
Die Herzmedizin verfügt über moderne medikamentöse Therapien sowie
technische Geräte wie implantierbare Defibrillatoren (ICD) und
Herzschrittmacher zur Resynchronisation des Herzens (CRT), die
Lebensqualität und Prognose der chronisch schwer kranken Patienten
erheblich verbessern können. Mittlerweile spielen für die Versorgung von
Herzinsuffizienzpatienten auch digitale Technologien wie Telemonitoring
(und tragbare „Smart devices“ wie die Smartwatch) eine zunehmend wichtige
Rolle.

Endstadium bestehender Herzkrankheiten: Angriffspunkte für Therapien
Die chronische Herzschwäche ist in aller Regel das Endstadium anderer
Herz-Kreislauf Erkrankungen und entwickelt sich aus der KHK, der
Grunderkrankung des Herzinfarkts, und Bluthochdruck. Treten KHK und
Bluthochdruck gemeinsam mit Diabetes auf, dann nimmt die
Wahrscheinlichkeit einer Herzschwäche zu. Bei Diabetikern kommt die Gefahr
des stummen Herzinfarkts hinzu. Ebenso bedeutsam sind bauchbetontes
Übergewicht, Klappenerkrankungen, Rhythmusstörungen (Vorhofflimmern) oder
angeborene Herzfehler als mögliche Ursachen. „Wer herzkrank ist und diesen
Zusammenhang kennt, kann durch sein Verhalten ein Abgleiten in eine
Herzschwäche vermeiden“, erläutert Herzspezialist Prof. Voigtländer,
Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses Frankfurt am
Main. So kann ein Abgleiten in eine Herzinsuffizienz bei vielen
Erkrankungen mit Hilfe medikamentöser und moderner interventioneller
Therapien vermieden oder zumindest hinausverzögert werden. Die Herzwochen
informieren über die wichtigsten Therapien wie die Katheterablation bei
Vorhofflimmern, katheterbasierte und chirurgische Verfahren zur Behandlung
der KHK (Stent/Bypass) oder defekter Herzklappen (TAVI, Mitraclip).
„Um Patienten vor einer Herzschwäche zu schützen, bedarf es der gezielten
Behandlung der bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankung mit Hilfe von
Medikamenten und gegebenenfalls interventioneller Verfahren. Zusätzlich
ist eine konsequente Lebensstil-Anpassung, allen voran durch
Rauchverzicht, regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und Stress
Management mitentscheidend“, betont der Kardiologe. Über den aktuellen
medizinischen Kenntnisstand rund um die Vorbeugung und Therapie der
Herzschwäche sowie ihrer Grund- und Begleiterkrankungen informieren die
Herzwochen.

Service zu den Herzwochen
Die Herzwochen stehen unter dem Motto „Stärke Dein Herz! Herzschwäche
erkennen und behandeln“ und richten sich an Patienten, Angehörige, Ärzte
und alle, die sich für das Thema Herzschwäche interessieren. An der
Aufklärungskampagne beteiligen sich Kliniken, niedergelassene Kardiologen,
Krankenkassen und Betriebe. Infos zu Patienten-Seminaren, Online-
Vorträgen, Telefonaktionen und Ratgeber-Angeboten (Text, Video) sind ab
Mitte Oktober unter -https://herzstiftung.de/herzwochen abrufbar oder per
Tel. 069 955128-333 zu erfragen.

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S2k-Leitlinie zu hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft überarbeitet

Die S2k-Leitlinie zu „hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft:
Diagnostik und
Therapie“ wurde mit neuen Erkenntnissen und Empfehlungen überarbeitet.
Besonders
relevant sind die neuen Aspekte zum Blutdruckmanagement dieser
Erkrankungsformen.

Berlin, im Juli 2024 – Bluthochdruck-Erkrankungen (HES) treten in 6 bis 8
Prozent aller Schwangerschaften auf, tragen zu 20 bis 25 Prozent der
perinatalen Mortalität bei und sind in den Industrieländern die häufigste
aller mütterlichen Todesursachen. Man unterscheidet verschiedene Formen
der HES, die Präeklampsie gilt jedoch als die schwerwiegendste Form mit
einer jährlichen Sterberate von mehr als 50.000 Frauen und 500.000 Babys.
Abgesehen davon birgt die Erkrankung einige Langzeitfolgen, insbesondere
ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Gesundheit.

Obwohl die Prävention von HES laut der Leitlinie nur bedingt möglich sei,
ermögliche eine
erste Evaluation im ersten Trimester die Identifikation von Schwangeren
mit hohem Risiko.
Demnach könnten Maßnahmen zur Prophylaxe bereits frühzeitig eingeleitet
werden. Die
Einordnung in Risikogruppen gewähre außerdem eine individualisierte
Schwangerschaftsüberwachung, wodurch Komplikationen früh erkannt und
behandelt werden können.

Die überarbeitete Leitlinie richtet sich vor allem an Schwangere,
Patientinnen, die bereits HES hatten sowie an Frauen mit vorbestehender
Bluthochdruckerkrankung, aber auch an alle Fachkräfte, die in die
Versorgung von Patientinnen mit HES involviert sind.

Anpassung der Richtwerte zur Blutdruckmessung

Eine der wichtigen Änderungen, die mit der Aktualisierung einhergehen, ist
die Anpassung der Richtwerte für die Blutdruckmessung. Dabei wird zwischen
zwei Messarten unterschieden: Der standardisierte Praxisblutdruck wird in
der Schwangerenvorsorge routinemäßig in Arztpraxen und Kliniken
durchgeführt. Im Gegensatz dazu gibt es die Heimblutdruckmessung (HBDM)
für die weitere ambulante Betreuung der Schwangeren.

Die Grenzwerte der Hypertonie in der Praxis liegen laut den Expertinnen
und Experten bei 140 mmHg systolisch bzw. 90 mmHg diastolisch. In der HBDM
werden aber niedrigere Cut-OffWerte angesetzt: Werte ab 135 mmHg
systolisch und 85 mmHg diastolisch werden hier bereits als Hypertonie
betrachtet. Dies ist wichtig, da nun auch bereits bei diesen
Bluthochdruckwerten eine medikamentöse Therapie indiziert ist, um
Komplikationen von der Schwangeren abzuwenden.

Indikationsstellung zur Entbindung bei Blutdruckzielwerten

Die Indikationsstellung zur Geburt wurde in der Überarbeitung der S2k-
Leitlinie relativiert. Bei einfacher Hypertonie könne mit Hilfe von
verändertem Hypertonie-Management die
Geburtseinleitung vermieden werden.

„Die HYPITAT-Studie, die den früheren Empfehlungen zur Entbindung mit 37+0
SSW
zugrunde lag, verfolgte durch die Beendigung der Schwangerschaft das Ziel,
schwere
mütterliche Komplikationen und insbesondere die schwere Hypertonie zu
vermeiden.
Neue medikamentöse Konzepte mit niedrigeren Blutdruckzielwerten bieten
durch die
engere Blutdruckeinstellung das gleiche Ziel. Dies hat nach Auffassung der
Leitliniengruppe zur Konsequenz, dass für eine medikamentös gut
eingestellte Frau mit Schwangerschaftshochdruck das Abwarten über 37 SSW
hinaus anstelle von Geburtseinleitung eine echte Option darstellt.“
- Prof. Dr. med. Ulrich Pecks, Leitlinienkoordinator, Universitätsklinikum
Würzburg

Bei schweren Komplikationen im Rahmen einer Präeklampsie sei
selbstverständlich zu jedem Zeitpunkt die Beendigung der Schwangerschaft
indiziert. Die Vorteile der Prolongation sind gegen die Risiken einer HES
und assoziierten Komplikationen abzuwägen.

Fokus auf Langzeitgesundheit der Frauen gelegt

Frauen, die während ihrer Schwangerschaft an Hypertonie leiden, haben ein
erhöhtes Risiko für Langzeitfolgen. Neben Erkrankungen, die das
kardiovaskuläre System betreffen, könnten auch weitere Organsysteme
beeinflusst werden. Nicht zuletzt bestehe weiterhin die Möglichkeit, in
der nächsten Schwangerschaft wieder eine Bluthochdruckerkrankung mit
möglichen Komplikationen zu entwickeln.

Infolge der hohen Evidenz für Langzeitfolgen wird eine regelmäßige
kardiovaskuläre Kontrolle und Nachsorge der Mutter angeraten, die sich im
Idealfall lebenslang fortsetzen sollte.

„Die Einführung eines spezifischen und finanzierten Nachsorgekonzeptes
nach HES ist
dringend erforderlich. Dabei sollte die primäre Zuständigkeit für die
Nachsorge zumindest für die Zeit unmittelbar nach der Geburt in der Hand
der betreuenden frauenärztlichen Praxis liegen.“
- PD Dr. med. Dietmar Schlembach, Leitlinienkoordinator, Vivantes Netzwerk
für Gesundheit GmbH, Klinikum Neukölln

Anschließend sollte die Betreuung in Abhängigkeit von auftretenden
Befunden, wie z.B. eines persistierenden Hypertonus oder anderer
klinischer oder labormedizinischer Befunde, in die fach- oder
hausärztliche Betreuung übergeleitet werden. Da komplexe Gesundheitsfolgen
möglich seien, könne eine interdisziplinäre Versorgung aus
Frauenheilkunde, Allgemeinmedizin und Innerer Medizin erforderlich sein.

Die Nachbetreuung von Wöchnerinnen, deren kardiovaskuläres Risiko nach
Präeklampsie
langfristig überwacht werden sollte, soll jeweils sechs Wochen nach der
Entbindung beginnen.

„Hierfür haben wir in Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen und unter
Unterstützung
der Patientinnenvertretung EFCNI sowie der Arbeitsgemeinschaft der
Gestose-Betroffenen e.V. einen Nachsorgepass entwickelt, der der Leitlinie
beiliegt und an Patientinnen ausgehändigt werden kann.“
- Prof. Dr. med. Ulrich Pecks, Leitlinienkoordinator, Universitätsklinikum
Würzburg

Die Erstellung und Aktualisierung der S2k-Leitlinie erfolgte unter den
federführenden
Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
e.V. (DGGG),
Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG)
sowie Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG).
Finanziell unterstützt wurde die Handlungsempfehlung vom DGGG-
Leitlinienprogramm.

Leitlinien sind Handlungsempfehlungen. Sie sind rechtlich nicht bindend
und haben daher
weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.

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Herzkrank sicher reisen: So vermeiden Sie Probleme mit Blutdruck, Herz und Kreislauf

Wie die Vorbereitung auf den Urlaub in ungewohnter Umgebung gelingt –
Experten-Tipps zu Medikamenten, Hitze, Höhe und Flugreise

Wer auf Reisen geht, wünscht sich einen erholsamen Aufenthalt ohne
medizinischen Zwischenfall. Besonders Menschen mit chronischer Erkrankung
wie Herzpatienten sollten ihre Urlaubsreise daher gut planen und mit ihrer
Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, ob und wann eine Reise möglich ist oder
nicht. So lassen sich Risiken durch Überlastungen oder Fehleinschätzungen
vermeiden. „Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen in der Regel
nicht aufs Reisen verzichten. Aber sie sollten vorab Aspekte ihrer Reise
wie Klima, Höhenlage und die medizinische Versorgung vor Ort mit ihrem
Arzt besprechen. Ihr Kardiologe kann ihnen spezifische Empfehlungen geben,
die auf ihr Risikoprofil zugeschnitten sind“, betont der Herzspezialist
Prof. Dr. Thomas Meinertz, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat und
Chefredakteur der Deutschen Herzstiftung. Generell sollten sich
Herzpatienten rund drei Wochen vor der Reise nochmals untersuchen lassen,
rät Meinertz. So könne überprüft werden, ob der Erkrankungszustand stabil
sei und die medikamentöse Einstellung könne eventuell noch geändert
werden.
Für Menschen mit einer Herzerkrankung bietet die Herzstiftung hilfreiche
Infos, darunter auch ein kostenfreies Reise-Infopaket unter
https://herzstiftung.de/urlaub-herzpatient oder telefonisch unter 069
955128-400. Das Infopaket beinhaltet neben vielen praktischen allgemeinen
Tipps auch eine Reise-Checkliste und ein Reise-Set für Herzpatienten.

Bei Herzinsuffizienz und Hitze: Vorsicht vor Flüssigkeitsverlust
Bei der Wahl des richtigen Urlaubsziels sollten Herzpatienten den
Klimawechsel berücksichtigen. Sehr hohe Temperaturen von etwa 30 Grad und
mehr können ohne Vorsichtsmaßnahmen gerade bei älteren und chronisch
kranken Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche und
koronarer Herzkrankheit (KHK) beispielsweise einen Kreislaufkollaps oder
Herzrhythmusstörungen auslösen. Aber auch Patienten mit
Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen oder einer
Demenz sind durch Hitze gefährdet.
Besonders die Kombination aus Herzerkrankung, Hitzeperiode über 30 Grad
und medikamentöser Therapie sieht der Kardiologe Prof. Dr. Thomas
Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, mit einer
„gewissen Gefährdung“ verbunden. „Speziell bei Patienten mit Herzschwäche,
die wassertreibende Medikamente, also Diuretika, einnehmen und bei denen
die Trinkmenge ohnehin eingeschränkt ist, kann es zu einer ungünstigen
Kombination des Wasserverlustes kommen. Der Körper kompensiert die Hitze
durch Schwitzen und verliert zusätzlich an Flüssigkeit durch die
Diuretika“, erläutert Prof. Voigtländer im aktuellen Herzstiftungs-Podcast
unter https://herzstiftung.de/podcast-herzschutz-hitze „Um einen
Flüssigkeitsverlust zu vermeiden, sollten Herzpatienten auf eine
ausreichende Trinkmenge achten. Aber sie sollten auch nicht zu viel
trinken, denn eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr kann bei Herzkranken zur
Verschlechterung ihrer Herzleistung führen.“ Durch tägliches Wiegen
morgens vor dem Frühstück, nach dem ersten Gang zur Toilette, können
Herzschwäche-Patienten kontrollieren, ob sie zu viel Flüssigkeit
aufnehmen. Hinweis darauf gibt eine Zunahme von mehr als einem Kilogramm
Körpergewicht von einem Tag auf den anderen.

Bluthochdruckpatienten: Bei Hitze droht Schwindel durch Blutdruckabfall
Für Bluthochdruckpatienten kann Hitze ebenfalls zum Problem werden, weil
der Körper auf die hohen Temperaturen reagiert, indem er durch
Gefäßweitung die Blutzirkulation mehr an die Peripherie zur Haut verlagert
und dadurch der Blutdruck abfällt. Senken zusätzlich Medikamente den
Blutdruck, besteht aufgrund eines zu niedrigen Blutdrucks die Gefahr von
Schwindel und Bewusstlosigkeit. Deshalb raten Kardiologen dazu, gerade bei
Hitze öfter mal den Blutdruck zu messen. Fällt der Blutdruck unter einen
Wert von 100 mmHg (systolisch), ist die Rücksprache mit einem Arzt ratsam.
Umgekehrt kann der Blutdruck bei einigen Patienten auch stark ansteigen,
weil ihr Körper durch die Hitze unter großen Stress gerät.
„Bei blutdrucksenkenden Medikamenten wie Betablockern, ACE-Hemmern,
Sartanen und Calciumantagonisten – ebenso bei den Diuretika für
Herzschwächepatienten - kann wegen längerer extremer Hitze eine Änderung
der Dosierung notwendig werden“, erläutert der Kardiologe und Pharmakologe
Meinertz. Herzpatienten sollten deshalb von ihrem Arzt die Dosierung
überprüfen lassen und besprechen, welche Medikamente bei Hitze wie lange
reduziert werden können. Mehr Infos: https://herzstiftung.de/podcasts
/tipps-hitze-herzmedikamente


Große Höhen und Luftverschmutzung stressen Herz und Gefäße
Auch Aufenthalte in großen Höhen können den Körper unter Stress setzen –
nicht nur bei Wanderungen in den Bergen, sondern auch bei Aufenthalten in
hochgelegenen Regionen während Kulturreisen. Bei leichter körperlicher
Aktivität gilt dabei als kritische Grenze eine Höhe von 2500 Metern, bei
intensiver Belastung (Berganstieg) liegt die allerdings schon deutlich
darunter (zum Vergleich: Die Zugspitze ist 2962 Meter hoch, das ebenfalls
per Seilbahn erreichbare Klein-Matterhorn bei Zermatt 3883 Meter, La Paz
in Bolivien liegt auf 3869 Metern). Denn mit zunehmender Höhe wird die
Luft dünner, es gelangt weniger Sauerstoff in die Arterien. Dadurch steigt
die Herzschlagrate. „Der hohe Puls kann insbesondere Menschen mit einer
Herzschwäche enorm belasten“, erklärt Prof. Meinertz. „Höhenlagen sowie
tropische und arktische Weltregionen sind für Herzpatienten nicht zu
empfehlen. Das Klima dort strengt das Herz-Kreislauf-System einfach zu
sehr an“, betont Meinertz. Sinnvoller sei es, an ein Urlaubsziel mit einem
gewohnten Klima zu reisen.
Gerade bei Städtereisen sollten sich Herzpatienten darüber hinaus auch
über die Luftqualität am Urlaubsort informieren. Schadstoffe in der Luft,
neben Feinstaub beispielsweise Kohlenmonoxid und Stickoxide, können
Entzündungen begünstigen und Gefäßerkrankungen wie Ablagerungen in den
Wänden der Arterien (Arteriosklerose) befeuern. Gefährdet sind unter
anderem Patienten mit KHK, Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck. Infos
zur Luftqualität an Urlaubszielen weltweit sind abrufbar unter
https://waqi.info/de/

Nach Herz-Eingriff: Wann ist Reisen wieder möglich?
Wer nach einem überstandenen Herz-Eingriff eine Urlaubsreise plant, sollte
mit dem Kardiologen klären, ab welchem Zeitpunkt eine Reise ratsam ist.
Die Herzstiftung informiert unter https://herzstiftung.de/urlaub-
herzpatient über die empfohlenen Zeitintervalle bis zur nächsten Reise
nach: Herzinfarkt, Stent-Implantation, Bypass-Operation, Katheterablation,
großem herzchirurgischem Eingriff sowie nach Implantation von
Herzschrittmacher (CRT: Kardiale Resynchronisationstherapie) und
Defibrillator. Beispiel Herzinfarkt: Hier hängt die Wartezeit bis zum
Start der Reise von der Infarktgröße und -lokalisation
(Vorderwand-/Hinterwandinfarkt) ab. Bei niedrigem Risiko zum Beispiel ist
bereits nach drei Tagen das Reisen wieder möglich, empfohlen wird, 14 Tage
zu warten.

Bei den folgenden Symptomen sollte man auf eine Urlaubsreise verzichten
In manchen Fällen sollten Herzpatienten auf eine Urlaubsreise verzichten –
etwa dann, wenn sie unter folgenden Erkrankungen beziehungsweise Symptomen
leiden:
- Angina pectoris (Brustenge) bei geringen Belastungen, wie Treppensteigen
- mit zunehmender Stärke auftretende Angina pectoris (Brustenge),
- Luftnot bei geringer Belastung wie Gehen zu ebener Erde oder
Treppensteigen,
- zunehmende Luftnot oder zunehmenden Ödemen (Wassereinlagerungen),
- wiederholter Schwindel
- plötzliche Bewusstlosigkeiten (Synkopen)

– dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Bei Flugreise Krankenunterlagen und ausreichend Medikamente ins Handgepäck
Patienten mit KHK, Herzschwäche, Herzklappenersatz, Schrittmacher und Defi
können fliegen, wenn sie gut belastbar sind, die Krankheitssituation
stabil ist und sich Krankheitssymptome kurz vor Abreise nicht akut
verschlechtern/verändern. Krankenunterlagen sollten während des Fluges
griffbereit sein. Ausreichend Medikamente, die während der direkten
Reisezeit nötig sind (plus Puffer), sollten ins Handgepäck, ebenso der
Medikationsplan zum Bedarfsnachweis. Wer einen Herzschrittmacher oder
Defibrillator in seiner Brust trägt, der sollte den Ausweis für das Gerät
bei Sicherheitskontrollen am Flughafen vorzeigen. Durch die
Kontrollschranken (jene, die aussehen wie Türrahmen) kann man zwar guten
Gewissens gehen, eine Untersuchung mit einem händischen Metalldetektor
direkt über den Brustbereich ist eher ungünstig. Mehr Infos zum Reisen mit
Herzschrittmacher und implantierbarem Defibrillator gibt es unter
https://herzstiftung.de/schrittmacher-defi-reise
Langes Sitzen bei Langstreckenflügen bringt die Gefahr einer Thrombose mit
sich, die zur Lungenembolie führen kann. Mit dem Arzt sollte je nach
individuellem Risiko besprochen werden, ob Thrombosestrümpfe und
Heparinspritzen ratsam sind.

Service-Tipps

Checkliste für mehr Sicherheit
Eine Reise-Checkliste zu den wichtigsten Punkten einer guten
Reisevorbereitung und die Bestellmöglichkeit eines Reise-Sets für
Herzkranke bietet die Deutsche Herzstiftung kostenfrei unter
https://herzstiftung.de/urlaub-herzpatient oder telefonisch unter 069
955128-400 an.

Aus der Podcast-Reihe imPULS zum Schwerpunkt Hitze
In der aktuellen imPULS-Episode „Herzschutz bei Hitze - Was Sie als
Patient wissen sollten“ erläutert der Kardiologe Prof. Thomas Voigtländer,
worauf Senioren und Herzkranke bei Hitzeperioden achten sollten, um sich
vor kritischen Situationen schützen zu können: https://herzstiftung.de
/podcast-herzschutz-hitze

Der kostenfreie Ratgeber „Herzkrank jedem Wetter trotzen“ ist bei der
Herzstiftung telefonisch unter 069 955128-400 oder unter
https://herzstiftung.de/bestellung erhältlich.

Herz-Tipp bei implantierbarem Defibrillator/Herzschrittmacher unter:
https://herzstiftung.de/schrittmacher-defi-reise

Infos zu den Themen Schwimmen, Wandern und Radfahren:
https://herzstiftung.de/schwimmen
https://herzstiftung.de/wandern
https://herzstiftung.de/radfahren

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