Reanimationsversorgung in Deutschland: DGAI weist auf TV-Berichterstattung zum Thema hin
Wie viele Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen Herz-
Kreislauf-Stillstand und müssen reanimiert werden? Wie oft werden sie in
diesem Fall von Ersthelfern reanimiert? Wie viele von ihnen erreichen
lebend das Krankenhaus? Und wie viele verlassen es nach einer
erfolgreichen Behandlung wieder bei guter Gesundheit? Fragen wie diese
beantwortet das Deutsche Reanimationsregister unter der Trägerschaft der
Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI)
seit mehr als 15 Jahren durch eine umfangreiche Datenerhebung an
inzwischen mehr als 220 Rettungsdiensten in ganz Deutschland.
Die TV-Berichterstattung der ARD und des SWR widmet sich unter dem Titel
„Notfallrettung – Wenn die Hilfe versagt“ nun ebenfalls diesem wichtigen
Thema und bietet eine umfassende Analyse der Notfallrettung in
Deutschland. (16.7. 22.50 Uhr: ARD; 17.7. 20.15: SWR). Der SWR-Reporter
und Arzt Dr. Patrick Hünerfeld hat über Monate hinweg Rettungsdienste
begleitet und die Daten von knapp 300 Rettungsdienstbereichen analysiert.
Diese Berichterstattung beleuchtet die Qualität der Notfallrettung und
zeigt auf, dass die Überlebenschancen bei einem Herzstillstand stark von
der regionalen Versorgung abhängen.
Die Expertinnen und Experten des Deutschen Reanimationsregisters haben die
Recherche und die Berichterstattung des SWR-Reporters mit Interesse
verfolgt. Auch die am Deutschen Reanimationsregister beteiligten Standorte
wurden im Rahmen der breit angelegten und umfangreichen Umfrage des SWR
angeschrieben. Die DGAI freut sich, dass diese Standorte anhand ihrer
bereits implementierten und routinierten Datenerhebung in ihren
Jahresberichten für das Reanimationsregister auch den Fragenkatalog des
SWR beantworten konnten.
Hohe Bedeutung kontinuierlicher Datenanalyse
„Eine umfangreiche Datenerhebung ist essentiell. Denn nur Daten, die wir
erheben, können wir bewerten und daraus Rückschlüsse für die Versorgung
und für deren Verbesserung ziehen“, erklärt Prof. Dr. Jan-Thorsten
Gräsner, Sprecher der Sektion Notfallmedizin in der DGAI und Sprecher des
Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters. Entsprechend
würde er sich freuen, wenn die Berichterstattung des SWR allen Beteiligten
zeigt, wie wichtig es ist, kontinuierlich und wissenschaftlich begleitet
Daten zu erheben. „Unser Ziel ist es, dass alle Rettungsdienststandorte in
Deutschland am Deutschen Reanimationsregister teilnehmen.“ Schon jetzt ist
das Register die größte überregionale Datenbank zur Erhebung und
Auswertung von Reanimationen im Rettungsdienst im deutschsprachigen Raum.
Es bietet teilnehmenden Standorten Benchmarking und individuelle
Jahresberichte, die die Struktur- und Prozessqualität langfristig
überwachen und zu verbessern helfen. Die Anonymität der Daten ist dabei
stets gewahrt. Jederzeit kann die Datenauswertung an jedem Standort
erfolgen – „risikostratifiziert, um klar und fair zu sein“, erklärt Prof.
Gräsner.
„Wir hoffen, dass die Berichterstattung das Bewusstsein für die Bedeutung
der Notfallrettung und Reanimationsversorgung schärft und dazu beiträgt,
die Qualität der Versorgung in ganz Deutschland zu verbessern“, meint
Gräsner. Das Deutsche Reanimationsregister und die DGAI als Träger und
wissenschaftliche Fachgesellschaft haben eben dieses Ziel vor Augen und
setzen dies mit Kampagnen wie der „Woche der Wiederbelebung“, „Schüler
retten Leben“ oder Initiativen wie den „Bad Boller Reanimations- und
Notfallgesprächen“ und der „Resuscitation Academy Deutschland“ um.
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