Zum Hauptinhalt springen

Erste Kinderherztransplantation trotz unterschiedlicher Blutgruppe

Premiere am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen: Dank spezieller
Blutfilter-Methode bessere Überlebenschancen für schwer herzkranke Kinder
unter 2 Jahren

Im Kinderherzzentrum des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad
Oeynhausen hat ein kleines Mädchen am 16. September gemeinsam mit den
Eltern seinen zweiten Geburtstag gefeiert. Das ist ein kleines Wunder.
Denn die zweijährige Dalyah lebt, weil die Herzspezialisten um Prof. Dr.
Stephan Schubert und Prof. Univ. Dr. Eugen Sandica ein neues komplexes
Verfahren der Blutfilterung (Gycosorb Filter, Glycorex) einsetzten, um die
Transplantation eines blutgruppenungleichen Spenderherzens zu ermöglichen.
Die in Bad Oeynhausen erfolgte Kinderherztransplantation dieser Art, eine
sog. AB0-inkompatible Herztransplantation, wurde zum allerersten Mal in
Deutschlands größtem Herztransplantationszentrum durchgeführt. Der Stand
der Forschung zu diesem Thema und klinische Erfahrungen aus dem Ausland
lassen hoffen, schwer herzkranken und dringend auf ein Spenderherz
wartenden Kindern so angesichts weiterhin zunehmender Wartezeit besser als
bisher helfen zu können, sagen die Experten.

Bei einer Herztransplantation bedeutet eine Blutgruppenungleichheit
zwischen Empfänger und Spenderorgan grundsätzlich ein lebensbedrohliches
Risiko. Das deutsche Transplantationsgesetz erlaubt eine
Herztransplantation daher nur bei Kindern, die noch nicht zwei Jahre alt
sind. Weil bis zu diesem Alter das Immunsystem in aller Regel noch nicht
so ausgereift ist, kann eine Abstoßungsreaktion des Spenderorgans bei
entsprechender Vorbereitung  während und nach der Operation vermieden
werden.

„Als Dalyah vor fünf Monaten zu uns kam, litt sie an einer nicht
heilbaren, genetisch bedingten Herzmuskelerkrankung“, berichtet Professor
Dr. Stephan Schubert, Klinikdirektor der Kinderkardiologie am HDZ NRW. „Im
Juli wurde sie auf die Warteliste für ein Spenderherz aufgenommen.“ Das
Problem: Die Chancen, ein geeignetes Spenderorgan zu erhalten, sind bei
sehr kleinen Kindern oft sehr gering. Oft überleben sie die Wartezeit
nicht. „Bei einigen Patienten gelingt eine Überbrückung dann auch nur mit
einer künstlichen Herzunterstützung. Diese Therapie ist im Vergleich zu
einer Herztransplantation gerade bei kleinen Kindern aber auch mit Risiken
verbunden, und die wollten wir bei Dalyah möglichst umgehen.“

Vorbereitung auf die Operation

In enger interdisziplinärer Abstimmung aller Voruntersuchungen erörtern
die Experten im HDZ den Fall ihrer kleinen Patientin mit dem Ergebnis,
dass eine Herztransplantation die vielversprechendste Therapiemöglichkeit,
dabei eine AB0-inkompatible Herztransplantation die am ehesten
wahrscheinliche Lösung darstellt. Dafür wurde die medikamentöse
Herzinsuffizienztherapie angepasst. „Auf der Kinderstation hat unsere
Patientin regelmäßig Unterstützungsmedikamente erhalten, so dass die Herz-
Kreislauffunktion vor der Transplantation stabil gehalten werden konnte“,
erläutert Professor Schubert. Überraschend meldet Eurotransplant schon im
August ein zur Verfügung stehendes Spenderherz mit der passenden Größe.
Wie erwartet, stimmen die Blutgruppen des verstorbenen Kindes und der
Patientin allerdings nicht überein.

Blutfiltration und Herz-Lungen-Maschine im OP-Saal

Professor Dr. Eugen Sandica zählt zu den erfahrensten Kinderherzchirurgen
in Europa. Gemeinsam mit einem 9-köpfigen und perfekt eingespielten
Operationsteam führt er Dalyahs Herztransplantation durch, die fünf
Stunden dauert. Möglich ist diese AB0-inkompatible Transplantation durch
ein erstmalig in Deutschland angewendetes komplexes Verfahren der
intraoperativen Blutfiltration. Hierbei wird an der Herz-Lungen-Maschine
zunächst das Blutplasma von den Blutzellen getrennt und anschließend
gefiltert, um Blutgruppen-Antikörper zu entfernen. Das von Antikörpern
reduzierte Plasma wird anschließend wieder dem Blutstrom zugeführt. Die
Filtration erfolgt so lange, bis ein kritischer Antikörper-Wert (sog.
Titer) unterschritten wird. Hierdurch wird eine Reaktion des Körpers
aufgrund der Blutgruppenunterschiede verhindert, ohne dass es notwendig
ist, das Blut der kleinen Patientin über massive risikobehaftete
Bluttransfusionen auszutauschen.

Die Kinderherz-Anästhesisten Prof. Dr. Andreas Koster und Henning Starke
sowie die Kardiotechniker Rainer Block und Michael Kaufmann übernahmen
neben der wichtigen Überwachung und Steuerung der Vitalwerte die mehrfache
Erhebung der Laborwerte, mit der die Antikörper-Titer während der Zeit an
der Herz-Lungen-Maschine überwacht werden.  Das setzt auch ein extrem
leistungsfähiges Labor voraus, da die Messergebnisse der aufwendigen
Labortests in kürzester Zeit zur Verfügung stehen müssen, um die Therapie
entsprechend anzupassen.

In Bad Oeynhausen warten aktuell drei Kinder (bis 15 Jahre) auf ein
Spenderherz, eines davon ist erst wenige Monate alt.  Vor allem im
Kinderbereich ist seit Jahren mit zunehmenden Wartezeiten zu rechnen. „Die
Möglichkeit einer Herztransplantation trotz Blutgruppenungleichheit würde
ihre Überlebenschancen signifikant erhöhen und vor allem die Wartezeit
verringern“, sagen die Klinikdirektoren des Bad Oeynhausener
Kinderherzzentrums. Über 200 Kinder unter 18 Jahren haben hier bereits ein
Spenderherz erhalten, das Jüngste war ein zwei Tage alter Säugling.
Von ihrer schweren Operation hat sich Dalyah inzwischen erholt.  Am
Entlassungstag dürfen ihre Eltern sie glücklich in die Arme und mit nach
Hause nehmen. Dort wollen sie noch viele Geburtstage miteinander feiern.

-----

Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und
Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-
Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35.000 Patientinnen und Patienten
pro Jahr, davon 14.600 in stationärer Behandlung, zu den größten und
modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Das Kinderherzzentrum und Zentrum für angeborene Herzfehler des HDZ NRW
wird von Prof. Dr. Stephan Schubert, Direktor der Klinik für
Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, und Prof. Univ. Dr. Eugen
Sandica, Direktor der Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler,
gemeinsam geleitet. Es zählt zu den international führenden Kliniken zur
Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler und ist
zertifiziertes Zentrum für die Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen
Herzfehlern (EMAH). Zur ausgewiesenen Expertise des Zentrums zählt die
Therapie des gesamten Spektrums von angeborenen Herzfehlbildungen im
Neugeborenen-, Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. Jährlich werden hier
über 1.000 Patienten mit herausragenden Ergebnissen auch im
internationalen Vergleich stationär sowie 4.500 bis 5.000 Patienten
ambulant betreut.

Hintergrundinformation
329 Herzen wurde 2021 in Deutschland transplantiert, davon 63 in Bad
Oeynhausen.
2022: In diesem Jahr sind am größten deutschen Herztransplantationszentrum
in Bad Oeynhausen bereits 70 Herztransplantationen durchgeführt worden
(Stand: 20.09.2022), davon 5 Herztransplantationen bei Kindern (drei von
ihnen waren jünger als 3 Jahre alt)

Auf der aktiven Warteliste auf ein Spenderherz befinden sich derzeit rd.
130 Patientinnen und Patienten aus Bad Oeynhausen (darunter 3 Kinder bis
15 Jahre).
Insgesamt warten in Deutschland 727 Patientinnen und Patienten aktuell auf
eine Herztransplantation (Stand: September 2022).

  • Aufrufe: 59

Herzinfarkt unter 50? Blutfette beachten und Lipoprotein(a)-Wert bestimmen!

Neben den Blutfetten LDL-Cholesterin und Triglyceride ist auch
Lipoprotein(a) ein neuartiger Risikofaktor für Herzinfarkt und
Schlaganfall. Ein Aktionsbündnis aus Patientenorganisationen sowie Herz-
und Gefäßgesellschaften sensibilisiert für die Wichtigkeit von erhöhtem
Lp(a) in der Infarktprävention. Aufklärungsaktion zum Weltherztag am 29.
September.

Für die Betroffenen ist es ein Schock: Herzinfarkt – und das mit nicht mal
40 Jahren! Im Zuge der routinemäßigen Blutuntersuchung stellt sich bei
jüngeren Infarktpatient*innen oftmals heraus, dass der Wert eines
bestimmten Blutfetts: Lipoprotein(a), kurz Lp(a), stark erhöht ist. Lp(a)
ist ein Cholesterin-Partikel, das dem LDL-Cholesterin (LDL-C/LDL=Low
Density Lipoprotein), einem wichtigen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, ähnelt. Auch stellt sich meist heraus, dass auch bei
Familienangehörigen der Betroffenen bereits im jüngeren Lebensalter
Herzinfarkte aufgetreten sind. „Das macht Lp(a) neben LDL-C zu einem
weiteren lipidbasierten Marker für kardiovaskuläre Komplikationen wie
Herzinfarkt und Schlaganfall. Das gilt besonders bei jüngeren Frauen und
Männern und wenn keine klassischen Risikofaktoren vorliegen“, betont Prof.
Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.
„Ärztinnen und Ärzte müssen in der medizinischen Versorgung von
Patient*innen mit Fettstoffwechselstörungen auch das Lp(a) als relativ
neuen Risikofaktor auf dem Schirm haben. Aber auch die Bevölkerung muss
über Lp(a) und Fettstoffwechselstörungen insgesamt gut informiert sein, um
Risiken für Herz und Gefäße rechtzeitig vorzubeugen“, fordert der
Herzstiftungs-Vorsitzende gemeinsam mit einem Aktionsbündnis der Deutschen
Gesellschaften für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK), für
Angiologie (DGA), für Prävention und Rehabilitation von Herz-
Kreislauferkrankungen (DGPR), zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen
und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) sowie der LipidHilfe-Lpa.
Unter dem Motto „Herzinfarkt unter 50? Blutfette beachten, Lp(a)-Wert
bestimmen!“ sensibilisiert das Aktionsbündnis Ärzt*innen und die
Bevölkerung für die Gefahr von Herzinfarkt und Schlaganfall durch
Fettstoffwechselstörungen wie hohe Cholesterin-, Triglycerid- und
Lp(a)-Werte und informiert anlässlich des Weltherztags unter
www.herzstiftung.de/weltherztag und www.herzstiftung.de/podcast-
lipoprotein

Was macht Lp(a) zum bösartigen Blutfett für die Gefäße?
Lp(a) gehört zu den Transportproteinen für Cholesterin, so wie LDL, dem es
strukturell ähnelt. An Lp(a) ist zusätzlich ein weiteres Eiweiß, das
Apolipoprotein A, kurz Apo(a), gebunden. Dieses Apo(a), kann im
Gefäßsystem chronische Entzündungen verursachen und in der Gefäßwand
abgelagert werden und so die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)
beschleunigen. Auch hat dieses an Lp(a) gebundene und als „Kringle“
bezeichnete Apo(a) eine prothrombotische Wirkung, indem es zur Bildung von
Blutgerinnseln beiträgt. Diese drei bösartigen Eigenschaften von Lp(a)
erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen wie Herzinfarkt und
Schlaganfall sowie Herzklappenverengungen, darunter die
Aortenklappenstenose (5).

Lp(a) meist genetisch bestimmt: Gesamtrisiko rückt in Fokus der Therapie
Die Lp(a)-Konzentration im Blut ist ganz überwiegend (> 90 %) genetisch
bestimmt und bleibt somit im Leben weitgehend gleich. Eine Senkung des
Lp(a)-Spiegels durch einen gesunden Lebensstil (Sport, Ernährung) und mit
Medikamenten ist daher (noch) nicht möglich. Klinische Studien für eine
medikamentöse Therapie des Lp(a) laufen derzeit. „Vor diesem Hintergrund
ist für Personen mit erhöhtem Lp(a)-Wert umso wichtiger, ihr individuelles
kardiovaskuläres Gesamtrisiko zu senken. Vorhandene Risikofaktoren können
beispielsweise Rauchen, Bluthochdruck, erhöhtes LDL-Cholesterin und
Diabetes mellitus sein. Liegt erhöhtes Lp(a) zusätzlich zu diesen
Risikokrankheiten vor, ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
stark erhöht“, warnt Prof. Dr. Bernhard Schwaab, Präsident der DGPR. „Bei
erhöhter Lp(a)-Konzentration im Blut sollten Ärzt*innen deshalb Betroffene
dazu animieren, generell ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu
senken, indem sie nicht rauchen, sich regelmäßig ausdauernd bewegen,
gesund ernähren und Übergewicht vermeiden. Auch sollten sie ihren
Blutdruck, Blutzucker und Blutfette wie LDL-C und Triglyceride regelmäßig
kontrollieren“, so Schwaab. Dieses Vorgehen gilt ganz besonders auch für
Personen mit erhöhtem Lp(a) und Durchblutungsstörungen als Folge der
Arteriosklerose wie koronare Herzkrankheit (KHK) oder periphere arterielle
Verschlusskrankheit (pAVK). Nach den Empfehlungen einer Expert*innengruppe
der European Atherosclerosis Society (EAS) in einem Konsensus-Statement
liegt ein erhöhtes Risiko bei Werten zwischen 30-50 mg/dl oder 75-125
nmol/l vor (1). Nach Expertenangaben weisen bis zu 20 % der
Allgemeinbevölkerung erhöhte Lp(a)-Spiegel auf (3).

Jeder soll einmal im Leben seinen Lp(a)-Wert bestimmen lassen
Jede/r Erwachsene sollte einmalig seinen/ihren Lp(a)-Wert mit einem
Bluttest bestimmen lassen. Dadurch sollen vor allem Personen mit sehr
hohen Lp(a)-Spiegeln (>180 mg/dl bzw. >430 nmol/l) identifiziert werden
mit einem vergleichbar hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (4).
Die Kosten für den Bluttest tragen in der Regel die Krankenkassen, wenn
ein begründeter Verdacht oder ein erbliches Risiko vorliegt. Den
einmaligen Bluttest propagieren übereinstimmend die Herzstiftung und ihre
Partner im Aktionsbündnis und folgen damit einer Empfehlung der EAS. „Alle
Erwachsenen und Familienangehörige von Personen mit Gefäßverkalkungen im
mittleren und jüngeren Lebensalter, die beispielsweise an einer koronaren
Herzkrankheit leiden oder einen Herzinfarkt erlitten, sollten ihren
Lp(a)-Wert im Blut bestimmen lassen“, raten DGPR-Präsident Prof. Schwaab
und der Herzstiftungs-Vorsitzende Prof. Voigtländer. „Aufgrund der
erblichen Komponente sollten auch die Kinder von Personen mit erhöhtem
Lp(a)-Wert einem Blut-Check unterzogen werden“, fügt Dr. Christoph
Altmann, Mitinitiator des Aktionsbündnisses und Ehrenvorsitzender des
Landesverbands Sachsen der DGPR (LVS/PR) hinzu. Desweiteren ist eine
Lp(a)-Bestimmung sinnvoll insbesondere bei folgenden Personen (2):
- bei Patienten mit einer Arteriosklerose vor dem 60. Lebensjahr (Männer)
- bei Patienten mit einer Familiären Hypercholesterinämie (FH)
- bei Patienten, bei denen eine Arteriosklerose oder eine KHK
voranschreitet, obwohl der LDL-C-Zielwert medikamentös erreicht ist

Lipoprotein-Apherese (Blutwäsche): Therapieoption für wen?
Die Blutwäsche in Form der Lipoprotein-Apherese kann für eine bestimmte
Patientengruppe mit rasch fortschreitenden arteriosklerotischen
Erkrankungen (KHK, pVAK) und hohen Lp(a)-Konzentrationen erwogen werden.
Die Apherese ist ein der Dialyse ähnliches Verfahren außerhalb des
Körpers. Lp(a) und LDL-C werden innerhalb von 1,5 bis 3 Stunden aus dem
Blut herausgefiltert. Je nach Lp(a)-Konzentration muss die Apherese
wöchentlich oder alle zwei Wochen durchgeführt werden, weil sich rasch die
Lp(a)-Werte wieder erhöhen. Für betroffene Patient*innen, die wegen stark
erhöhter Lp(a)-Werte einen oder mehrere Infarkte erlitten haben, ist die
Apherese derzeit eine Option, den Lp(a)-Wert im Blut immer wieder zu
senken und so einen weiteren Infarkt zu vermeiden.

(wi)

Quellen:
(1) Kronenberg F. et al., Lipoprotein(a) in atherosclerotic cardiovascular
disease and aortic stenosis: a European Atherosclerosis Society consensus
statement, European Heart Journal, ehac361,
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehac361
(2) DGFF (Lipid-Liga) (Hg.), Lipoprotein(a) – ein Risikofaktor für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen, Frankfurt a. M. 2022.
(3) Buchmann N. et al., Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 270-6; DOI:
10.3238/arztebl.m2022.0153
(4) Wienbergen H. et al, Dtsch Arztebl 2021; 118(15): [16]; DOI:
10.3238/PersKardio.2021.04.16.05
(5) Video-Clip „Hohes Lipoprotein(a) – Was tun?“ mit Prof. Dr. Ulrich
Laufs
(Leipzig): www.youtube.com/watch?v=5NNo64NMjbY&t=

Service-Tipps:
Unter dem Motto „Herzinfarkt unter 50? Blutfette beachten, Lp(a)-Wert
bestimmen!“ bietet das  Aktionsbündnis anlässlich des Weltherztags
umfangreiche Informationen zum Thema Fettstoffwechselstörungen (hohes
Cholesterin) und Lp(a) unter www.herzstiftung.de/weltherztag

Lp(a) im Herzstiftungs-Podcast: Der Podcast „Herzinfarkt-Risiko: Das
sollten Sie über Lipoprotein (a) wissen“ mit dem Kardiologen und Lipid-
Spezialisten Prof. Dr. Ulrich Laufs (Universitätsklinikum Leipzig) ist
abrufbar unter www.herzstiftung.de/podcast-lipoprotein

Ratgeber zum Thema Hohes Cholesterin/Lp(a): Was tun?
Informationen über Ursachen und Folgen hoher Cholesterin-/Lp(a)-Werte
sowie zu den aktuellen Therapieempfehlungen finden Betroffene unter
www.herzstiftung.de/cholesterin bzw. in der Sprechstunde unter
www.herzstiftung.de/lipoprotein-senken

Der kostenfreie Ratgeber „Hohes Cholesterin: Was tun?“ ist unter
www.herzstiftung.de/bestellung oder per Tel. unter 069 955128-400
anzufordern.

Den Ratgeber „Lipoprotein(a) – ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-
Erkrankungen“ bietet die DGFF (Lipid-Liga) kostenfrei (PDF) unter www
.lipid-liga.de/buecher/lipidprotein-a

Video-Clips zu Lp(a)
Patientinnen-Portrait „Herzinfarkt unter 50? Blutfette beachten!
Lipoprotein(a) bestimmen!“: Eine Lp(a)-Patientin berichtet eindrücklich
über ihren Herzinfarkt mit 30 Jahren, auch Lipid-Experten kommen zu Wort:
www.youtube.com/watch?v=gd0926Oo5ng

Experten-Film für Ärzt*innen „Herzinfarkt unter 50? Blutfette beachten!
Lipoprotein(a) bestimmen!“ mit Herz- und Gefäßspezialistin Dr. Gesine Dörr
(DGA): www.youtube.com/watch?v=e2eCX_QpKNc

Experten-Statements aus dem Aktionsbündnis

Vorstand, Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA):

„Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) haben ein
sehr hohes Risiko für arterielle Gefäßerkrankungen. Erhöhtes LDL-
Cholesterin und ein erhöhtes Lipoprotein (a) sind unabhängige, genetisch
determinierte Risikofaktoren für das Auftreten von Stenosen im
Gefäßsystem. Das frühzeitige Erkennen und die Behandlung dieser
Risikofaktoren ist ein essenzieller Bestandteil der Primär- und
Sekundärprävention. Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie unterstützt
daher dieses Aktionsbündnis, um Patienten mit hohem Risiko frühzeitig zu
erkennen und eine nachhaltige Behandlung von Fettstoffwechselstörungen zu
gewährleisten.“

Dr. med. Anja Vogt, stellv. Vorsitzende, Deutsche Gesellschaft zur
Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF
(Lipid-Liga):

„Seine LDL-Cholesterin-, Lp(a)- und Triglyzeridwerte sollte jeder kennen
und früh aktiv werden, wenn sie erhöht sind. Denn dann fördern sie
Atherosklerose und man riskiert Herzinfarkt, Schlaganfall und
Durchblutungsstörungen der Beine. Diese schweren Erkrankungen kommen eben
oft nicht aus heiterem Himmel. Und da viele Fettstoffwechselstörungen
vererbt sind, muss man auch an Verwandte denken. Den Menschen das
nahezubringen, ist die Triebfeder der DGFF (Lipid-Liga), beim
Aktionsbündnis dabei zu sein.“

Dr. med. Manju Guha, Sprecherin der AG14, Arbeitsgemeinschaft „Präventive
und rehabilitative Kardiologie“ der Deutschen Gesellschaft für
Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung (DGK):

„Herzinfarkte bei Jüngeren sind häufiger als vermutet. Am Bremer
Herzzentrum wurde 2015 gezeigt, dass jeder 15. Infarktpatient jünger als
45 Jahre ist. Der Infarkt ist oft schwer, mehr als bei Älteren überleben
das erste Jahr nicht, belastend für junge Betroffene ohne klassisches
Risikoprofil. Angeborene Störungen, wie ein hoher Lipoprotein(a)-Spiegel
(Lp(a)), steigern das Risiko für einen Herzinfarkt. Lp(a) ist ein
eigenständiger Risikofaktor und sollte bei jedem einmal im Leben bestimmt
werden.“

Weitere Infos zum Thema

Überschüssige Fette im Blut
Grundsätzlich ist Cholesterin kein schädlicher Stoff, sondern sogar
lebenswichtig als Baustein für Zellwände sowie als Ausgangsstoff für die
Bildung von Gallensäuren und verschiedenen Hormonen. Problematisch wird
es, wenn zu viel von der fettähnlichen Substanz im Blut anfällt.

LDL: Das Low Density Lipoprotein (LDL) arbeitet im Körper als
Transportvehikel. Es bringt das Blutfett Cholesterin von der Leber (wo
Cholesterin zu etwa drei Vierteln hergestellt wird, der Rest wird mit der
Nahrung aufgenommen) zu den Organen. Sie nutzen Cholesterin als Baustein,
um etwa Hormone oder Vitamin D zu produzieren. Zirkuliert zu viel LDL-
Cholesterin im Blut, lagert es sich in den Wänden der Gefäße ab. Dadurch
entsteht eine Gefäßverkalkung. Gemeinsam mit anderen Risikofaktoren
steigern diese Verkalkungen das Risiko für Durchblutungsstörungen von
Organen und schwerwiegende Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Ziel einer Behandlung ist daher in erster Linie, dieses Risiko zu senken
und Herzinfarkte und Schlaganfälle zu verhindern.  Sind die Werte nur
leicht erhöht, reicht häufig bereits eine Umstellung der Ernährungs- und
Bewegungsgewohnheiten, um das Risiko deutlich zu senken. Bei stark
erhöhten Werten oder wenn Lebensstilmaßnahmen nicht ausreichen, sollte
eine medikamentöse Therapie erfolgen. Informationen über aktuelle
Therapiemöglichkeiten und -empfehlungen finden Betroffene unter
www.herzstiftung.de/cholesterin

Lipoprotein(a): Mit der Nahrung aufgenommene Fette können nicht einfach
frei im Blut schwimmen. Sie werden von Lipoproteinen in Empfang genommen
und transportiert. Das Lipoprotein(a) ist dem LDL-Cholesterin sehr
ähnlich; liegen zu hohe Konzentrationen im Blut vor, führt es zu Gefäß-
und Herzklappenerkrankungen. Die Höhe an Lp(a) im Körper ist vererbt. Der
Lebensstil hat nur einen minimalen Einfluss. Lp(a) sollte bei jedem
Menschen einmal im Leben bestimmt werden, insbesondere bei
Familienangehörigen von Personen mit Gefäßverkalkungen in jüngerem
Lebensalter. Bei hohem Lp(a) ist eine sorgfältige Senkung aller
Risikofaktoren und des LDL-Cholesterins notwendig (Infos:
www.herzstiftung.de/podcast-lipoprotein).

HDL: Das High Density Lipoprotein ist ein weiterer für Cholesterin
zuständiger Transporter. HDL transportiert Cholesterin zwischen
verschiedenen Transportern und der Leber. Nicht jedes HDL hat eine
positive Funktion. Daher kann ein hoher HDL-Wert ein hohes LDL nicht
wettmachen.

Triglyceride (Neutralfette): Natürlich vorkommende Fette, die mit der
Nahrung aufgenommen werden, etwa mit Butter, Fleisch oder Milchprodukten.
Was der Körper nicht unmittelbar verwertet, speichert er im Fettgewebe.
Erhöhte Triglycerid-Werte begünstigen die Arteriosklerose. Hohe
Triglyceride können durch Kalorienreduktion (insbesondere Verzicht auf
Alkohol) und Sport günstig beeinflusst werden.

Quelle: Deutsche Herzstiftung (Hg.), Hohes Cholesterin: Was tun?,
Frankfurt a. M. 2021

  • Aufrufe: 62

Wie man Trenbolon richtig einnimmt

Die Bindungskapazität von Trenbolon ist fünfmal so hoch wie die von Testosteron. Dieses Steroid ist eines der effektivsten für den Aufbau von Muskelmasse und die Erhöhung der Stärke. Die Nebenwirkungen des Arzneimittels, die auftreten, wenn die optimale Dosis oder Dauer nicht eingehalten wird, sollten nicht außer Acht gelassen werden. Weitere Informationen über Trenbolon finden Sie unter https://steroids-safe.com/injectable-steroids/trenbolone/

Die Beliebtheit des Steroids bei Sportlern ist auf seine östrogenfreie Aktivität und das Fehlen einer Umwandlung durch Aromatase zurückzuführen. Dadurch muss man sich keine Sorgen über eine übermäßige Hydratation - Flüssigkeitsansammlung - und Gynäkomastie machen. Die Testosteronproduktion im Körper wird durch einen Rückkopplungsmechanismus und die Progesteronaktivität gehemmt.

Bei Athleten, die Trenbolon einnehmen, können die folgenden Nebenwirkungen auftreten: träge Erektionen, verminderte Libido und sogar Hodenschwund. Die Progestin-Aktivität des Medikaments ist sehr ähnlich zu Nandrolon, die durch den Ursprung des Steroids, die ein 19-Nor-Derivat von Testosteron ist erklärt wird. Die Bindung der Steroid- und Progesteronrezeptoren ist die Ursache für verminderte Libido und Gynäkomastie.

Acetat und Enanthat sind bis zu fünf Monate nach Beendigung des Kurses im System des Sportlers zu finden.

Verlauf und Dosierung

Zeigt eine hohe Wirksamkeit. Es ist nicht für Frauen und Anfänger geeignet. Je höher die Dosierung des Steroids ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen. Die Sicherheit des Kurses kann durch die strikte Einhaltung der Empfehlungen verbessert werden, wodurch die negativen Auswirkungen minimiert werden:

  • Dosierung. Eine Erhöhung der optimalen Dosierung, um die Werte zu steigern und eine viel schnellere Wirkung zu erzielen, führt nur zu einem erhöhten Risiko negativer Auswirkungen. Pro Tag und pro Woche dürfen nicht mehr als 50 mg Acetat und 300 mg Enanthat eingenommen werden.

  • Allmählichkeit. Sie sollten mit der niedrigsten Dosis beginnen und die Mengen erhöhen, bis der Grenzwert erreicht ist. Dies ermöglicht es dem Körper, sich anzupassen und im Falle einer unerwünschten Reaktion den Kurs rechtzeitig zu beenden.

Wenn das Steroid länger als 5 Wochen eingenommen wird, wird empfohlen, in der zweiten Woche bis zur dritten Woche nach Beendigung des Kurses mit der Einnahme von 500-1000 ME Gonadotropin zu beginnen. Die Nachbehandlung sollte 14 Tage nach Absetzen von Enanthat oder 2-3 Tage nach Absetzen von Acetat eingeleitet werden. Dies ist die Zeit, die benötigt wird, um jede Trenbolonform zu eliminieren. Clomid ist am besten geeignet. Stattdessen kann Toremifen verwendet werden, aber Tamoxifen ist am besten wegen der erhöhten Gestagenwirkung von Trenbolone zu vermeiden.

Das körpereigene Testosteron wird durch die Verwendung eines Boosters von drei Wochen bis zu einem Monat wiederhergestellt. Eine ausgewogene Sporternährung kann die Wirksamkeit des Kurses erhöhen.

  • Aufrufe: 128

Online-Vortrag „Beratungspsychologie für den Alltag“

Guter Rat muss nicht teuer sein – ist aber wertvoll! Wie diese
Feststellung zustande kommt, erläutert Prof. Dr. Marcus Eckert, Professor
für Psychologie an der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft, in
seinem Online-Vortrag „Beratungspsychologie für den Alltag“. Im Fokus
stehen praxistaugliche Methoden der Beratungspsychologie. Die
Veranstaltung beginnt am 12.10.2022 um 18:30 Uhr.

Häufig kommt es vor, dass Freund:innen, Bekannte, Verwandte und
Kolleg:innen uns um Rat fragen – manchmal ist dann „guter Rat teuer“. Und
stimmt es eigentlich, dass „Ratschläge auch nur Schläge“ sind? So viel ist
sicher: Beratung findet nicht nur im professionellen Setting wie etwa beim
Termin in der psychologischen Praxis, sondern auch in vielen Kontexten
unseres Alltags statt.

In der Beratungspsychologie werden Prozesse erforscht und beschrieben,
Hintergründe untersucht und wirksame Methoden entwickelt. Was lässt sich
daraus für den Alltag mitnehmen? Dieser Frage geht Prof. Dr. Marcus
Eckert, Professor für Psychologie, in seinem Online-Vortrag auf den Grund.
Im Fokus stehen praxistaugliche Methoden der Beratungspsychologie. So
beleuchtet Prof. Eckert zunächst die theoretische Fundierung, um im
Anschluss Methoden und ihre Anwendbarkeit im Alltag vorzustellen. Ein
besonderer Aspekt wird zudem „Selbst-Coaching“ sein: Wie kann ich die
dargestellten Methoden nutzen, um mich selbst gut zu beraten? Eva
Schandro, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin, moderiert den
Vortrag und schlägt dabei die Brücke zwischen Theorie und Praxis.

Prof. Dr. Marcus Eckert ist seit 2020 Professor für Psychologie mit den
Schwerpunkten Entwicklungs- und Schulpsychologie an der APOLLON
Hochschule. Als ausgebildeter Lehrer studierte er zuvor per Fernstudium
Psychologie, im Präsenzstudium klinische Psychologie und promovierte am
Institut für Psychologie der Leuphana Universität Lüneburg. Er war
Mitbegründer und Geschäftsführer des Instituts für LernGesundheit. Seine
Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem auf den Themen Emotions- und
Stressregulation, Selbstregulation und Prokrastination.

Moderatorin Eva Schandro ist seit Januar 2022 wissenschaftliche
Mitarbeiterin an der APOLLON Hochschule. Zuvor hat sie Psychologie in
Groningen und Bremen studiert, eine Zusatzausbildung als Intercultural
Trainer absolviert und als Psychologin im Bildungswerk der
Niedersächsischen Wirtschaft gearbeitet.

Zur Teilnahme benötigen Interessierte entweder Computer, Smartphone oder
Tablet mit Internetzugang und Audioausgabe. Mit der Anmeldung bis zum
11.10.2022 per E-Mail an studienorganisation(at)apollon-hochschule(dot)de
erhalten externe Teilnehmer:innen die Zugangsdaten zum virtuellen
Vortragsraum. Der Warteraum ist ab 18:00 Uhr geöffnet. Studierende der
APOLLON Hochschule entnehmen die Anmeldemöglichkeiten und Zugangsdaten den
Informationen auf dem Online-Campus.

  • Aufrufe: 66