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Bluthochdruck ist keine Bagatellerkrankung // Besonders tückisch: Die maskierte Hypertonie // Neue Broschüre informiert

Die Volkskrankheit Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) wird
als einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf- und
Gefäßerkrankungen noch immer unterschätzt. Bluthochdruck macht zu Anfang
kaum Symptome, keine Schmerzen, und selbst der Blick auf die Messwerte
beim hausärztlichen Routine-Checkup zeigt zu hohen Blutdruck nicht immer
zuverlässig an. Denn neben der offensichtlich manifesten Hypertonie kann
auch eine sogenannte maskierte Hypertonie vorliegen. Eine aktuelle
Broschüre der Deutschen Hochdruckliga informiert dazu.

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland hat zu hohen
Blutdruck. Viele wissen gar nichts von ihrer Erkrankung. Zu wenig bewusst
ist vielen Menschen auch, dass Bluthochdruck einer der Hauptrisikofaktoren
für Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall,
Nierenfunktionsverlust und Demenz ist. Einer der wichtigsten Faktoren, um
der Entwicklung von solchen Folgeerkrankungen entgegenzuwirken, ist neben
allgemeinen Präventionsmaßnahmen die Früherkennung und rechtzeitige
Behandlung von Bluthochdruck.

Doch das ist nicht immer einfach: Bei circa 15% aller Menschen mit in der
Praxis gemessenen, völlig unauffälligen Blutdruckwerten liegt eine
sogenannte maskierte Hypertonie vor. „Es handelt sich dabei um eine
besonders tückische Form des Bluthochdrucks, die sich häufig der
Diagnostik und somit auch der Behandlung entzieht und deshalb sehr
gefährlich ist“, erklärt Prof. Dr. med. Ulrich Wenzel,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga.

Bei der maskierten Hypertonie sind die Blutdruckwerte beim Routine-Check
in der Arztpraxis immer normal (120−129/80−84 mmHg) oder hochnormal
(130-139/85−89 mmHg) und damit vermeintlich „o.k.“. Im Alltag und vor
allem nachts steigen sie jedoch bedenklich an. Die Ursachen dafür sind
nicht ganz klar. Meist betrifft es Menschen mit hohem beruflichem oder
privatem Stresslevel, oft auch im jüngeren Lebensalter, so viel weiß man
aus entsprechenden Studien [1]. Männer sind häufiger betroffen als Frauen
[2].

Die große Gefahr besteht darin, dass sich die Betroffenen in einer
falschen Sicherheit wähnen, und die Hypertonie zu lange unbehandelt
bleibt. Damit haben diese Menschen ein höheres kardiovaskuläres Risiko als
Patientinnen und Patienten mit „sichtbarer“ Hypertonie. So sind bei
Menschen mit maskierter Hypertonie sowohl die Ereignisrate von
Herzinfarkten oder Schlaganfällen als auch das Risiko für Diabetes
mellitus und Nierenerkrankungen höher als bei Erkrankten mit gut
eingestellten Blutdruckwerten.

Eine sehr gute Methode der Blutdruckkontrolle, um im Falle von
Unregelmäßigkeiten reagieren zu können und damit langfristig gesund zu
bleiben, ist die regelmäßige Selbstmessung zu Hause. Sie liefert, wenn sie
richtig durchgeführt wird, verlässlichere Werte als in der Arztpraxis.
Wird bei der Blutdruckselbstmessung zu Hause mehrfach ein Wert von 135/85
mmHg und höher gemessen, sollte die Hausärztin/der Hausarzt konsultiert
werden. Dann erfolgt in der Regel eine 24-Stunden-Blutdruckmessung, mit
der sehr gut eingeschätzt werden kann, ob eine Hypertonie vorliegt. Nach
Bestätigung der Diagnose kann eine entsprechende blutdrucksenkende
Therapie eingeleitet werden, um Folgeschäden vorzubeugen.

Neue Broschüre mit Informationen und Tipps

Um mehr Bewusstsein für die maskierte Hypertonie in der Öffentlichkeit zu
schaffen und die Bevölkerung für dieses Krankheitsbild zu sensibilisieren,
hat die Deutsche Hochdruckliga eine Broschüre zu diesem Krankheitsbild
herausgegeben. „Basiswissen Bluthochdruck – Maskierte Hypertonie“ liefert
Informationen und Tipps rund um das Thema maskierte Hypertonie, u. a. zur
richtigen Blutdruckmessung sowie zu nicht medikamentösen Maßnahmen wie
Entspannung, Bewegung und Ernährung. Schauen Sie doch einmal hinein!

Sie kann von Interessierten oder von Praxen und Kliniken bei der
Hochdruckliga kostenfrei bezogen werden.
Per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., unter Angabe von Zieladresse
und Stückzahl.

Die Broschüre steht zudem als pdf zum Download bereit unter
https://www.hochdruckliga.de/fileadmin/downloads/patienten/Maskierte_Hypertonie.pdf

Weitere Informationen zu Bluthochdruck unter https://www.hochdruckliga.de

[1] Munakata M. Clinical significance of stress-related increase in blood
pressure: current evidence in office and out-of-office settings. Hypertens
Res. 2018 Aug;41(8):553-569. doi: 10.1038/s41440-018-0053-1. Epub 2018 May
29. PMID: 29808034.

[2] Banegas JR, Ruilope LM, de la Sierra A, de la Cruz JJ, Gorostidi M,
Segura J, Martell N, García-Puig J, Deanfield J, Williams B. High
prevalence of masked uncontrolled hypertension in people with treated
hypertension. Eur Heart J. 2014 Dec 7;35(46):3304-12. doi:
10.1093/eurheartj/ehu016. Epub 2014 Feb 3. PMID: 24497346.

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Deutscher Herzbericht: Entscheidung für einen Herz-Bypass ist keine Frage des Alters

Entscheidend für einen sogenannten koronare Bypass-Operation ist nach
Angaben der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
e.V. (DGTHG) die interdisziplinäre Indikationstellung auf Grundlage von
Schwere und Komplexität der Koronaren Herzkrankheit (KHK).

Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist nach wie vor bei rund Zweidrittel
aller Patienten die Hauptursache der Herzschwäche, so dokumentiert es der
am 14. September 2022 in Berlin vorgestellte Deutsche Herzbericht. Unter
der Koronaren Herzkrankheit versteht man die Erkrankung der Arterien, die
den Herzmuskel mit Blut versorgen, also den Herzkranzgefäßen. „Auslöser
ist häufig die Arteriosklerose, die durch Ablagerungen an den Gefäßwänden
zu Plaquebildungen führt. Diese wiederum verengen die Gefäße“, erklärt
Prof. Dr. Andreas Böning, Präsident der DGTHG. „Dadurch wird die
Sauerstoffversorgung des Herzmuskels gefährdet und es entsteht ein
Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und -bedarf. Am Ende dieses
meist schleichenden Prozesses kann es zu einem akut lebensbedrohlichen
Verschluss der Herzkranzgefäße kommen.“ Verengungen oder Verschlüsse der
Herzkranzgefäße können durch eine koronare Bypassoperation behoben werden
(koronare Myokard-Revaskularisation), bei der die Blutversorgung des
Herzens wieder hergestellt wird. die Eine Verbesserung der chronischen
Herzschwäche durch die längerfristige Verbesserung der Blutversorgung des
Herzens ist das Ziel. „Der Koronare Bypassoperation überbrückt die
Gefäßengstellen, quasi eine operativ angelegte Umgehungsstraße“, erklärt
Herzchirurg Böning.

Der Deutsche Herzberichtes führt bundesweit insgesamt 37.984 koronare
Bypassoperationen auf, davon 8.540 Operationen, bei denen zumeist eine
Herzklappe mitoperiert wurde. „Wir operieren sehr erfolgreich Patienten
jeden Alters, also auch ältere und hochbetagte Menschen. 25 Prozent aller
Herzpatienten, die einen koronaren Bypass erhalten, sind zwischen 75 und
89 Jahren alt. Die Überlebensrate liegt im Durchschnitt aller koronaren
Bypass-Operationen bei über 97 Prozent“, betont Prof. Böning. „Jüngere
Patienten profitieren allerdings besonders von der Nachhaltigkeit einer
Bypassoperation. Die neuen Gefäßbrücken halten in der Regel mindestens 15
bis 20 Jahre. Vorteile von einer Bypassoperation haben auch Patienten, bei
denen die linke Herzkammer nicht mehr richtig arbeitet und bei denen
Gefäßstützen, sogenannte Stents, nicht zu einem stabilen Langzeiterfolg
führen.“

Nach Ansicht der DGTHG braucht der herzkranke Patient unbedingt die
frühzeitige und interdisziplinären Abstimmung im multiprofessionellen
Herzteam, damit die diagnostizierte Herzerkrankung nicht zu unumkehrbaren
Herzschäden oder zum plötzlichen Herztod führt. Das Herzteam setzt sich im
Kern aus Fachärzt*innen für Herzchirurgie und Kardiologie zusammen.
„Gemeinsam können wir Herzerkrankte so bestmöglich und leitliniengerecht
behandeln“, betont Prof. Böning.

In diesen Herzzentren finden Sie Herzteams:
https://www.dgthg.de/de/kliniken_herzzentren

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Herzbericht: Sterbefälle wegen Herzkrankheiten leicht rückläufig, weniger Krankenhausaufnahmen in Covid-Pandemie

Deutscher Herzbericht: Covid-Pandemie wirkt sich auf das
Versorgungsgeschehen aus mit Rückgängen bei den Krankenhausaufnahmen und
herzmedizinischen Versorgungsmaßnahmen

Nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland sind
Durchblutungsstörungen durch Herzkranzgefäßverengungen, die sogenannte
Koronare Herzkrankheit (KHK). Wie der aktuelle Deutsche Herzbericht 2021
zeigt, starben im Jahr 2020 insgesamt 121.462 Menschen an den Folgen der
KHK, darunter 44.529 am akuten Herzinfarkt. Auch verursacht die KHK die
höchste Zahl an Krankenhausaufnahmen innerhalb eines Jahres bei 564.059
vollstationären Fällen (2020) und sie ist die Hauptursache für
Herzschwäche (Herzinsuffizienz), an der 34.855 Menschen im Jahr 2020
starben. „Auffällig und erfreulich ist, dass die Sterblichkeitsrate bei
den Herzkrankheiten KHK und Herzinsuffizienz spürbar gesunken ist. Ein
Trend, der sich über die letzten Jahre fortgesetzt hat. Beide
Herzerkrankungen sind Hauptursachen für den Plötzlichen Herztod mit 66.000
Todesfällen pro Jahr in Deutschland“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med.
Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung bei
der Vorstellung des aktuellen Deutschen Herzberichts 2021. Dieser kann
unter www.herzstiftung.de/herzbericht kostenfrei (PDF) angefordert werden.
Nach den Zahlen des neuen Herzberichts konnten im Zeitraum 2018 bis 2020
die Sterbefälle durch KHK um 6,0 % von 140,3 auf 131,9 Verstorbene pro
100.000 Einwohner (EW) und bei Herzschwäche um 11,8 % von 41,2 auf 36,3
Verstorbene pro 100.000 EW gesenkt werden. „Für diese positive Entwicklung
dürften insbesondere Faktoren wie eine verbesserte Prävention, Diagnostik
und Therapie ursächlich sein, im Fall der Herzschwäche etwa
lebensverlängernde Effekte von Medikamenten und Schrittmacher-Therapien,
worauf auch die Entwicklung der Sterblichkeitsrate der Vorjahre
hindeutet“, so Voigtländer. „Allerdings könnte die Covid-19-Pandemie 2020
als neu hinzugekommene Todesursache auch beeinflusst haben, dass andere
Sterblichkeitsursachen seltener angegeben wurden.“ Am deutlichsten zeigte
sich die Senkung der Mortalität von 2018 zu 2020 bei den
Herzrhythmusstörungen, die um 14 % von 32,7 auf 28,1 Verstorbene pro
100.000 EW gesunken ist (Sterbefälle durch Herzrhythmusstörungen insgesamt
in 2020: 27.369).

Hohe Last an Begleiterkrankungen: mehr Fokus auf Einhalten der
Therapieziele
Die positive Entwicklung darf jedoch nicht den Blick dafür verstellen,
dass die KHK/akuter Herzinfarkt und Herzschwäche immer noch die häufigsten
Todesursachen und maßgeblich für den Plötzlichen Herztod verantwortlich
sind, wie Voigtländer, Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-
Krankenhauses in Frankfurt, betont. Hinzu kommt, dass beide
Herzkrankheiten in aller Regel mit Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck,
Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas oder auch
Vorhofflimmern einhergehen, was der aktuelle Herzbericht anhand von Zahlen
aus der kardiologischen und hausärztlichen Versorgung dokumentiert. „Eine
hohe Last an Begleiterkrankungen stellen wir besonders bei der
Herzschwäche fest, die sich auch als Endstadium oder Syndrom anderer Herz-
Kreislauf-Krankheiten bezeichnen lässt; am häufigsten sind insbesondere
hoher Blutdruck, Nierenschwäche, Diabetes und Übergewicht
Nebenerkrankungen der Herzschwäche“, erklärt Voigtländer. Von
„essenzieller Bedeutung für ein Eindämmen der Herzschwäche“ sei daher ein
konsequenteres präventives und therapeutisches Vorgehen eben gegen diese
Begleiterkrankungen, allen voran den hohen Blutdruck, der laut Herzbericht
häufigsten Begleitdiagnose von Herzinsuffizienz (78,4 %) und von KHK (59,5
%). Hoher Blutdruck ist wie Diabetes mit einem hohen Schadenspotenzial für
Herz und Gefäße (Schlaganfall und Herzinfarkt) verbunden. In der
therapeutischen Versorgung der Herzschwäche sehen die Autoren des
Herzberichts Lücken beim Einhalten von Therapiezielen (Adhärenz) etwa bei
der medikamentösen Herzinsuffizienz-Therapie mit RAAS-Hemmern. Wie enorm
wichtig aber die konsequente Behandlung der Komorbiditäten durch Senkung
des hohen Blutdrucks oder des erhöhten Blutzuckerspiegels (Diabetes) ist,
führte die Covid-19-Pandemie klar vor Augen, wie der Kardiologe und
Intensivmediziner Voigtländer hervorhebt: „Ein erhöhtes Risiko für einen
schweren Covid-19-Krankheitsverlauf haben allen voran Patienten mit
Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Nierenversagen und Herzschwäche – dafür
müssen wir auch mit Blick auf die Pandemielage im Herbst sensibilisieren.“

Rückgang von Klinikeinweisungen: Covid-19-Pandemie oder Unterdiagnostik?
Nahezu alle Herzkrankheiten weisen in den Krankenhausaufnahmen
(vollstationäre Hospitalisationsrate) im Jahr 2020 eine deutliche Abnahme
gegenüber dem Jahr 2018 auf. Bei der KHK sank die Zahl der
Krankenhausaufnahmen um 11,4 %, bei Herzklappenkrankheiten um 5,5 %, bei
Herzrhythmusstörungen um 9,9 %, bei Herzschwäche um 9,3 % und bei den
angeborenen Fehlbildungen um 4,0 %. „Da es in vielen anderen Ländern auch
zu Veränderungen der Hospitalisationsraten 2020 gekommen ist, dürfte die
Covid-Pandemie der Hauptauslöser für diese Abnahme stationärer Aufnahmen
gewesen sein“, erklärt Voigtländer. Patienten hätten besonders während der
Pandemiewellen aus Sorge vor einer SARS-CoV-2-Infektion Kliniken gemieden.
Gleichzeitig mussten Kliniken ihre Aufnahmen zeitweise auf Notfälle
beschränken, um Kapazitäten für Intensivpatienten freizuhalten.

Covid-bedingte Reduktion herzmedizinischer Versorgung in Kliniken: mit
Folgen?
Bekanntlich wurden im Pandemiejahr 2020 auch sogenannte „elektive“, d. h.
aufschiebbare operative Eingriffe, weniger häufig durchgeführt (Daten des
IQTIG*): am deutlichsten war das von 2018 zu 2020 der Fall bei
chirurgischen Eingriffen wie der Bypassoperation (-27,2 %) und dem
isolierten Aortenklappenersatz (-27 %). Zu deutlich weniger Eingriffen
gegenüber 2018 kam es auch bei katheterbasierten (interventionellen)
Eingriffen wie der Koronarangiographie (-6,0 %), bei Kathetereingriffen
wie PCI (Herzgefäßaufdehnung durch Stent/Ballon) (-5 %) oder Schrittmacher
-/ICD-Implantationen (-3,5 %/-8,1 %). „Welche Folgen das teils spürbare
,Herunterfahren‘ von Diagnostik und Therapie in der Pandemie für die
Prognose von Herz-Kreislauf-Patienten haben wird und wie es sich
bundesweit auf die kardiovaskuläre Sterblichkeit auswirken wird, lässt
sich womöglich erst in ein paar Jahren klären“, so Voigtländer.
Eine regionale Untersuchung von Daten hessischer Krankenhäuser zum
Beispiel für den Zeitraum 23. März bis 26. April 2020 (1) hat einen
Anstieg der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen während des
ersten strikten Lockdowns belegen können. 7,6 % mehr Menschen als im
selben Zeitraum des Vorjahres starben an einer Herz-Kreislauf-
Komplikation, während die Sterblichkeit allein durch eine Herzerkrankung
um 11,8 % höher war. Im selben Zeitraum sank in den 26 Kliniken, die an
der Untersuchung teilnahmen, die Zahl der Herzkathetereingriffe um 35 %
gegenüber 2019. Die Studienautoren vermuten, dass der
Sterblichkeitsanstieg nicht allein mit SARS-CoV-2-Infektionen zu erklären
ist, sondern dass Patienten viel später als üblich in die Kliniken kamen
und dadurch deren Herz- oder Gefäßkomplikationen verzögert medizinisch
versorgt wurden. „Pandemie-Lockdowns dürfen bei Patienten mit
Herzbeschwerden nicht dazu führen, dass sie sich bei der Inanspruchnahme
medizinischer Versorgung in den Kliniken zurückhalten.“ Infos unter
www.herzstiftung.de/ein-krankes-herz-kann-niemals-warten

Herzkrankheiten früh aufdecken und behandeln – noch bevor es zum Eingriff
kommt
Trotz Pandemie und einer Rückläufigkeit bei stationären Aufnahmen und in
der Sterblichkeit, bleibt festzustellen, dass sich die Gesamtzahlen der
Krankenhausaufnahmen (vollstationäre Hospitalisationsrate) wegen
Herzkrankheiten weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen: Wegen KHK kam es
im Jahr 2020 zu 613, wegen Herzrhythmusstörungen zu 469,1 und wegen
Herzinsuffizienz zu 441,7 vollstationären Aufnahmen pro 100.000 EW. Früh
setzt bei Männern der Anstieg der Krankenhausaufnahmen bei der KHK ein:
mit dem 45. bis 50. Lebensjahr bei KHK und bei Herzrhythmusstörungen ab
dem 50. Lebensjahr.
Ziel sollte sein, dank der heutigen Verfahren in Diagnostik und Therapie,
chronische Herzkrankheiten wie KHK, Herzklappenerkrankungen und
Herzrhythmusstörungen, die unbehandelt zum Entstehen der Herzinsuffizienz
führen können, frühzeitig aufzudecken und zu behandeln. „Noch bevor es zum
therapeutischen Einsatz von Kathetereingriffen wie PCI und
Stentimplantation, Bypass-Chirurgie bzw. katheterbasierter oder
chirurgischer Verfahren der Rhythmustherapie wie Vorhofflimmer-Ablation
oder Herzklappenersatzverfahren kommt, sollte man die Herzerkrankung
identifizieren und frühzeitig behandeln“, erklärt der Herzstiftungs-
Vorsitzende. Die Diagnostik hat sich etwa bei KHK wesentlich
weiterentwickelt und auch durch die neuen bildgebenden Verfahren Koronar-
CT (Computertomographie) und Kardio-MRT können Veränderungen der
Herzkranzgefäße (Plaques, Verengungen) und deren Auswirkung auf die
Durchblutung des Herzmuskels frühzeitig erfasst werden. Mit derlei
Verfahren lässt sich die Zahl der invasiven Herzkatheterdiagnostik und
damit auch der stationären Aufenthalte reduzieren. Und das Auftreten von
akuten Koronarsyndromen (Herzinfarkt, instabile Angina Pectoris) kann so
durch frühzeitige Therapie verhindert oder zumindest in ein höheres
Lebensalter „verschoben“ werden. Das gleiche gilt für die Diagnose von
Klappenfehlern oder Rhythmusstörungen. Bei Rhythmusstörungen tragen
mittlerweile Wearables dazu bei, Unregelmäßigkeiten des Herzschlags
(anfallsartiges Vorhofflimmern) frühzeitig zu erkennen.

Herzkrankheiten im Ländervergleich: Gefälle in der kardiologischen
Versorgung?
Regionale Unterschiede in der Sterblichkeit und den Krankenhausaufnahmen
wegen Herzkrankheiten bestehen fort, wie der Deutsche Herzbericht 2021
dokumentiert. Die höchste Sterbeziffer (alters- und
geschlechtsstandardisiert) eines Landes kann bei Herzinsuffizienz oder KHK
nahezu doppelt so hoch sein wie die niedrigste Sterbeziffer eines anderen
Landes. Ein Blick auf die Todesrate der KHK und des Herzinfarkts zeigt:
Östliche Bundesländer haben weiterhin die höchste Sterblichkeit. So hat
Sachsen-Anhalt wie im Vorjahr auch 2020 die höchste Sterbeziffer mit 182
KHK- und 66 Herzinfarkt-Sterbefällen pro 100.000 EW, gefolgt von
Mecklenburg-Vorpommern mit 172 KHK- und 63 Herzinfarkt-Verstorbenen und
Sachsen mit 169 KHK- und 61 Herzinfarkt-Verstorbenen pro 100.000 EW.
Anders hingegen gelagert ist das Gefälle bei der Hospitalisationsrate
(alters- und geschlechtsstandardisiert): Sachsen weist hier die
niedrigsten Hospitalisationsraten bei KHK mit 440 und Herzinfarkt mit 177
vollstationären Aufnahmen pro 100.000 EW auf, während die höchste Rate für
KHK in Berlin mit 784 und für Herzinfarkt im Saarland mit 272
vollstationären Aufnahmen pro 100.00 EW festzustellen ist. „Den genauen
Ursachen für diese teils ausgeprägten regionalen Gefälle muss genauer auf
den Grund gegangen werden“, fordert der Herzstiftungs-Vorsitzende. „Welche
Faktoren führen etwa in einem Bundesland wie Nordrhein-Westfalen zu einer
im Schnitt deutlich niedrigeren Sterbeziffer? Ist es vielleicht eine
höhere kardiologische Versorgungsdichte?“ In NRW liegen die Sterbeziffern
für KHK bei nur 113, für Herzinfarkt bei 36 und für die Herzschwäche bei
nur 32 Verstorbenen pro 100.000 EW. Auffällig ist, dass auch die geringste
Versorgungsdichte mit zugelassenen Kardiologen (vertragsärztliche
Versorgung) in den östlichen Bundesländern Thüringen mit 36.556, in
Mecklenburg-Vorpommern mit 30.392, in Sachsen-Anhalt mit 26.922 und in
Brandenburg mit 26.643 EW pro Kardiologe liegt. „Inwiefern dieses
Versorgungsgefälle ein Indikator für Lücken in der ambulanten
kardiologischen Versorgung ist und dies Ursache für eine höhere Morbidität
und Sterblichkeit sein könnte, ist spekulativ und bedarf fundierter
Analysen“, erklärt Voigtländer. So müssten Analysen zu regionalen
Unterschieden auch Einflussfaktoren wie Raucheranteil, Erwerbsstatus,
Häufigkeit von Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und
Übergewicht berücksichtigen.

Auf Landesebene aktiv: Aufklärungskampagnen in Sachsen-Anhalt und Bayern
Als weiterhin wichtigen Baustein zur Bekämpfung der
Herzinfarktsterblichkeit auf Landesebene sieht Voigtländer sowohl Register
zur wissenschaftlichen Untersuchung der Infarktversorgung als auch
landesweite Aufklärungskampagnen mit Aktionsbündnissen aus Behörden,
Ärztenetzwerken, Krankenkassen und Gesundheitsorganisationen zu Themen wie
Vorsorge, Ursachen und Symptome von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie
richtiges Notfallverhalten. „Genau dieses Ziel verfolgt die als
,Herzwoche‘ angelegte Aufklärungskampagne in Sachsen-Anhalt, die
Vorbildcharakter für ähnliche Initiativen wie die Herzinfarkt-Kampagne in
Bayern ,Hand aufs Herz‘ hat und die wir als Partner unterstützen.“ Das mit
Erfolg: Sachsen-Anhalt konnte seine Herzinfarkt-Mortalität kontinuierlich
senken: von 69,3 Herzinfarkt-Verstorbenen pro 100.000 EW (2018) auf 66,3
(2020).

(wi)

*IQTIG (Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im
Gesundheitswesen): Institut im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses
(G-BA)

Der Deutsche Herzbericht wird von der Deutschen Herzstiftung zusammen mit
den ärztlichen Fachgesellschaften, den Deutschen Gesellschaften für
Kardiologie (DGK), für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) sowie für
Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) alljährlich
herausgegeben.

Der Deutsche Herzbericht 2021 ist kostenfrei (PDF) erhältlich unter:
www.herzstiftung.de/herzbericht

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Deutscher Herzbericht: Zur erfolgreichen Behandlung aller Herzpatienten braucht es das Expertenteam der Herzmedizin

Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG)
fordert flächendeckende Einführung von Herzboards: Zur erfolgreichen
Behandlung aller Herzpatienten braucht es nach DGTHG-Angaben die
verpflichtende und konsequente Zusammenarbeit multidisziplinärer
Herzboards (MDH), so wie es in der Tumormedizin bereits seit Jahren "State
ot the art" ist.

Die Zahl der an Herzschwäche (Herzinsuffizienz) erkrankten Menschen in
Deutschland befindet sich nach wie vor auf hohem Niveau. Mit einer alters-
und geschlechtsstandardisierten Hospitalisierungsrate von 442 pro 100.000
Einwohnern (2020) ging die Anzahl der Erkrankten im Vergleich zum Vorjahr
(2019), also vor der SARS-CoV2-Pandemie, zwar um 13,4% zurück, jedoch
dokumentiert das Statistische Bundesamt gleichzeitig die Herzschwäche als
häufigste Einzeldiagnose der vollstationär behandelten Patient:innen.
Herz-Kreislauferkrankungen sind komplex; die differenzierte Bewertung und
Therapiefindung für die bestmögliche Patientenversorgung muss daher nach
Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
e.V. (DGTHG) frühzeitig im multidisziplinären im Herzteam erfolgen. „Es
braucht frühzeitig die Behandlung im Herzteam, damit die diagnostizierte
Herzschwäche nicht zu unumkehrbaren Herzschäden oder zum plötzlichen
Herztod führt. Das Herzteam setzt sich im Kern aus dem Fachgebiet der
Herzchirurgie, Kardiologie und Anästhesie zusammen. Gemeinsam mit den
Patienten kann so die bestmögliche Therapie durchgeführt werden.“

Herzschwäche durch die Koronare Herzkrankheit (KHK): Bei komplexer KHK
ermöglicht ein herzchirurgischer Bypass bessere Langzeitprognosen

Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist nach wie vor bei rund Zweidrittel
aller Patient:innen Hauptursache der Herzschwäche. Die Verengung oder
Verstopfung der Herzkranzgefäße wird durch eine koronare Bypassoperation
behoben (koronare Myokard-Revaskularisation), so dass die Versorgung des
Herzens wieder funktioniert. Eine Verbesserung der chronischen
Herzschwäche durch die längerfristige Verbesserung der Blutversorgung des
Herzens ist das Ziel. Insbesondere bei der Verengung des Hauptstammes der
linken Koronararterie (Hauptstammstenose) und/oder der sog.
3-Gefäßerkrankung wird die koronare Bypassoperation gem. den
wissenschaftlichen Leitlinien empfohlen, bzw. ist im Zusammenhang mit
Patientenalter und dessen Begleiterkrankungen patientenindividueller
Faktoren (Alter, Komorbiditäten) die beste Behandlung, da der sie den
Patienten eine bessere Langzeitprognose bietet. 2020 wurden bundesweit
29.444 isolierte aortokoronare Bypassoperationen (ACB) durchgeführt und
weitere 8.540 ACB-Operationen erfolgten zumeist in Kombination mit
Herzklappenoperationen; in Summe somit 37.984 Herzoperationen. Im Kontext
des demographischen Wandels und der Weiterentwicklungen und Innovationen
im Fachgebiet Herzchirurgie, können auch ältere und hochbetagte Menschen
erfolgreich operiert werden. Die Überlebensrate liegt seit Jahren konstant
bei über 97 Prozent, auch für diese Altersgruppe. Jüngere Patient:innen
profitieren vor allem von der Nachhaltigkeit der koronaren
Bypassoperation.

Schwere, chronische Herzschwäche: Mechanische Herz-Kreislauf-Unterstützung
sichert Überleben, ersetzen jedoch nicht den Goldstandard der
Herztransplantation

Für Patient:innen mit schwerster Herzinsuffizienz, bei denen andere
Therapieoptionen ausgeschlossen werden müssen, ist die Versorgung mit
einem implantierbaren Herzunterstützungssystemen, sog. ventrikulären
assist devises (VAD), die einzige Überlebensoption. Zum einen dienen sie
einer Überbrückung der Wartezeit auf ein geeignetes Spenderherz; zum
anderen können sie seit längerem auch als Dauertherapie, wenn bspw. eine
Transplantation nicht in Frage kommt, implantiert werden.
Hierbei kommen vorrangig Linksherzunterstützungs-systeme (LVAD) zum
Einsatz, die heutzutage auf Grund technischer Innovationen auch
langfristig zum Einsatz kommen, und den betroffenen Patient:innen das
Überleben mit akzeptabler Lebensqualität ermöglichen. Ein solches System
wird in die Spitze der linken Herzkammer implantiert, wenn die
Pumpleistung des Herzens nicht mehr ausreicht, um den Körper ausreichend
mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen.

Im Vergleich 2020 vs. 2019, sank die Zahl der implantierten LVAD um 10,5%
auf 827 (2019: 924). Die Gründe für den Rückgang finden sich u.a. im
Zusammenhang der erheblich beeinträchtigten Krankenhaus-
Versorgungssituation seit dem Jahr 2020 durch die COVID-19-Pandemie. Wie
in den Vorjahren, bleiben auch die Zwei-Kammer bzw. biventrikulären assist
devices (Unterstützung beider Herzkammern; BVAD) mit 12 und die Voll-
Kunstherzen (total arteficial hearts = TAH) mit 4 Implantationen auf
niedrigem Niveau. Die mechanische Herz-Kreislaufunterstützung bietet
keinen angemessenen Ersatz für das Herz, daher bleibt die
Herztransplantation die beste Therapieoption bei schwerer Herzschwäche im
Endstadium.

Herzinsuffizienz im Endstadium: Organspende bleibt „Segen und Fluch“

Die allerletzte Rettung bei schwerer Herzinsuffizienz im Endstadium ist
die Herztransplantation durch eine Organspende; der unveränderte Mangel an
Spenderorganen rückt eine Chance auf ein geeignetes Spenderherz jedoch in
die Ferne. Nach Angaben der Eurotransplant (ET), der für meisten
europäischen Länder zuständigen Institution für die Organvergabe, ist die
Bundesrepublik mit durchschnittlich 10,8 Spendern je eine Million
Einwohner (2021) deutlich spendenunwilliger als andere ET-
Mitgliedsstaaten. „Der Organspendemangel in Deutschland führt zu langen
Wartezeiten auf ein Spenderherz“, erklärt Prof. Dr. Andreas Böning. „Wir
als DGTHG plädieren, ohne Wenn und Aber für eine Widerspruchslösung.“ Im
Vergleich zum Jahr 2019 mit 344 verpflanzten Herzen, sank die Anzahl der
Herz-Transplantationen 2020 auf 339. Der nur leichte Rückgang kann
durchaus im Kontext der wiederholten Organspendekampagnen stehen, die das
Thema in das Bewusstsein der Öffentlichkeit getragen haben. Dennoch warten
aktuell in Deutschland rund 8.458 Menschen auf ein Spenderorgan (2022);
allein 727 Patient:innen standen am 31.12.2021 auf der Warteliste für eine
Herztransplantation. „Die Lage bleibt ernst“, betont DGTHG-Präsident Prof.
Böning.

Herzrhythmus-Systeme (CRT) zur Behandlung der Herzinsuffizienz

Die Implantation sog. kardialer Resynchronisationsgeräte (CRT) ist eine
effektive Behandlungsmöglichkeit für Patient:innen mit chronischer
Herzinsuffizienz, die u.a. auch auffällige EKG-Veränderungen aufweisen,
insbesondere einen Linksschenkelblock und eine signifikant verzögerte
Herzkammer-Erregungsleitung (QRS >150ms). Im Jahr 2020 wurden in
Deutschland insgesamt 12.632 CRT-Systeme neu implantiert. Die
Neuimplantationen gliedern sich in 5.196 CRT-P und 7.436 CRT-D-Systeme.
Für die richtige Indikationsstellung und Therapie ist das
interdisziplinäre Herzteam entscheidend.

Herzinsuffizienz durch Klappenerkrankungen: Interdisziplinäres Herzteam
entscheidend für Patientensicherheit und Behandlungserfolg

Die zumeist altersbedingte, erworbene degenerative Aortenklappenstenose
(Verendung der Aortenklappe) und Mitralklappeninsuffizienz (Undichte der
Mitralklappe) können durch verschiedene invasive Verfahren behandelt
werden. In Anlehnung an die nationalen Vorgaben und
europäischen/amerikanischen Leitlinien, ist jede(r) Patient:in umfassend
über alle Therapieoptionen zu informieren, interdisziplinär zu beraten und
in die Konsensfindung im Herzteam verpflichtend einzubinden, um zur
bestmöglichen Therapieentscheidung kommen zu können. In Hinblick auf die
Aortenklappenstenosen erhielten im Jahr 2020 8.049 Patienten einen
isolierten Aortenklappenersatz; im Jahr 2019 waren es 9.233. Für diese
Therapie macht die Altersgruppe der 60- bis unter 80-Jährigen mit 67,1
Prozent den weitaus größten Patientenanteil aus. Die Zahl der kombinierten
Aortenklappen- und Bypasseingriffe stieg im Jahr 2020 auf 4.742 (2019:
4.652). Für die Behandlung der Mitralklappeninsuffizienz bleiben die
herzchirurgisch offenen Rekonstruktionsverfahren der Goldstandard; dies
bestätigt auch die Leitlinie der europäischen Fachgesellschaften EACTS-ESC
aus dem Jahr 2021. Im Vergleich zu 2019 wurden 2020 insgesamt 6.050
isolierte Mitralklappenoperationen durchgeführt (2019: 6.419); in 61,1
Prozent der Fälle konnte die Mitralklappe rekonstruiert werden. „Die
Lebensqualität und Prognose der Patient:innen mit einer Herzinsuffizienz
werden durch die im interdisziplinären Herzteam abgestimmte Therapie der
Herzklappenerkrankung signifikant verbessert“, erklärt Prof. Andreas
Böning.

Herzchirurgische Versorgung bundesweit konstant auf hohem Niveau

Die herzmedizinische Versorgung durch die bundesweit 78 Fachabteilungen
für Herzchirurgie ist seit Jahren konstant auf hohem Niveau gesichert.
161.817 Herzoperationen mit und ohne Herz-Lungen-Maschine (HLM) wurden
insgesamt im Jahr 2020 von den bundesweit 1.139 tätigen Herzchirurg*innen
durchgeführt. Im Durchschnitt wurden somit pro Fachabteilung 2.075
Operationen mit und ohne HLM ausgeführt. Im Zeitraum von 2011 bis 2020 ist
in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen die Zahl der Herzoperationen von
12.788 auf 16.928 angestiegen. „Zur erfolgreichen Behandlung aller
Herzerkrankungen, nicht nur der Herzschwäche, brauchen wir daher zwingend
das Herz-Board“, fordert Prof. Böning.

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