Zum Hauptinhalt springen

50 Jahr Jubiläum Stiftung Freunde Lucerne Festival, 14. August 2016 besucht von Gabriela Bucher Liechti

Riccardo Chailly Cefdirigent des Lucerne Festival OrchestrasDie Stiftung Freunde LUCERNE FESTIVAL feiert dieses Jahr ihren 50. Geburtstag. Grund genug, die Stifter, Gönner und Freunde als Dank für ihre Treue und Unterstützung zu einem Privatkonzert einzuladen.

Festliche Kleidung erwünscht hatte es in der Einladung geheissen und so stand ich an diesem wunderschönen Sommer-Sonntagmorgen unter Wanderschuh- und Rucksackträgern am Bahnhof in dezent-elegantem  Schwarz und erntete dabei den einen oder anderen fragenden Blick. Auf dem Europaplatz vor dem KKL fühlte ich mich um einiges wohler, denn dort tummelten sich bereits zahlreiche andere festlich gekleidete Gäste beim Begrüssungsapéro. Bei Prosecco und Weisswein unterhielt man sich angeregt über Kulturelles, Wirtschaftliches und Privates, dies nicht ohne gelegentliche Seitenblicke auf die zur Schau gestellten Garderoben. Denn da war so einiges zu sehen, lang und kurz, seidig und spitzendurchbrochen, bunt und dezent einfarbig, enganliegend und sanft fliessend, gerüscht und gerafft, mit teilweise freiem Blick auf schöne braune Rücken, lange, geschmeidige Beine und schwindelerregend hohe Absätze. Viele kannten sich, einige meinten sich zu kennen oder gaben es vor. Am Quai gegenüber legten Schiffe an, dieselben Rucksack- und Wanderschuhträger vom Bahnhof bestiegen sie, mit beim Vorbeigehen kurzem, forschenden Blick auf die Gesellschaft, die sich elegant dekorativ vor dem KKL bewegte,  abgeschirmt durch grosse Topffplanzen und bewacht von Polizisten.

An die 600  Gäste waren erschienen zu diesem Privatkonzert. Im Weissen Saal wurden sie mit einer kurzen Video-Einspielung empfangen. Diese weckte bei mir Erinnerungen an meine ersten Besuche der IMF mit meinen Eltern vor über 40 Jahren. Es folgten die Ansprachen des Stiftungsratspräsidenten Dr. iur. Hubert Achermann und der Geschäftsführerin Valentina Rota. Diese fielen angenehm kurz aus und waren vor allem Danksagungen an all die treuen Unterstützer der Stiftung. Ein kurzer Rückblick, ein Ausblick, dann folgte der musikalische Teil. Musiker des Lucerne Festival Orchestras spielten im ersten Teil das Streichsextett in d-Moll von Tschaikowsky, Haupt- und Höhepunkt des Programms aber war das Geschenk, welches Riccardo Chailly zusammen mit dem Orchester offerierte: Die Suite Nr. 2 für Jazz-Orchester von Dmitri Schostakowitsch. Ein durch und durch passendes Werk mit schwungvollen Walzern, kräftigen Märschen und lüpfigen Polkas – da kam Fest-, schon fast Chilbi-Stimmung auf und man wähnte sich irgendwo zwischen festlichem Umzug und Neujahrskonzert  – ein sehr  unterhaltsames  Werk mit viel Pep, musikalischem Augenzwinkern und dem einen oder anderen Ohrwurm.

Angeregt verliessen die Gäste den leicht unterkühlten Saal – die schönen Rücken waren mehrheitlich unter Tüchern und Jacken verschwunden. Draussen wartete das Apéro riche. Bei leckeren Häppchen und Gläsern, die immer wieder nachgefüllt wurden, gingen die Gespräche weiter vor der wunderschönen Kulisse Luzerns.  Riccardo Chailly unterliess es nicht, sich unter die Menge zu mischen und für das eine oder andere Erinnerungsbild gerade zu stehen. Für mich war es eine durchaus schöne und angenehme Art, einen Sommer-Sonntagmorgen zu verbringen und eine tolle Möglichkeit, sich einmal in einer so illustren Gesellschaft zu bewegen.

Text: www.gabrielabucher.ch  Fotos: www.lucernefestival.ch

Autoren- und Journalisten-Siegel von European News Agency - Nachrichten- und Pressedienst

  • Aufrufe: 758

Bregenzer Festspiele 2016 Seebühne: Turandot von Giacomo Puccini, besucht von Léonard Wüst

 

Bregenzer Festspiele 2016 Seebühne: Turandot von Giacomo PucciniBesetzung:

Turandot Mlada Khudolay
Altoum Christophe Mortagne
Timur Mika Kares
Der unbekannte Prinz (Calaf) Rafael Rojas
Liù Guanqun Yu
Ping Matija Meic
Pang Taylan Reinhard
Pong Cosmin ilfrim
Ein Mandarin Yasushi Hirano

Musikalische Leitung Paolo Carignani
Inszenierung und Bühne Marco Arturo Marelli
Kostüme Constance Hoffman
Licht Davy Cunningham
Video Aron Kitzig
Ton Gernot Gögele, Alwin Bösch
Chorleitung Lukáš Vasilek, Benjamin Lack
Dramaturgie Olaf A. Schmitt
Kampf-Choreografie Ran Arthur Braun
Wiener Symphoniker
Prager Philharmonischer Chor
Bregenzer Festspielchor
Artisten | Feuerkünstler
Kleindarsteller & Statisterie der Bregenzer Festspiele
Bühnenmusik in Kooperation mit dem Landeskonservatorium Vorarlberg

Grundsätzliches zum Werk und der Produktion:

Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni
nach dem Schauspiel von Carlo Gozzi

„Nessun dorma“ – keiner darf schlafen, denn bis zum Morgen muss die chinesische Prinzessin den Namen des unbekannten Prinzen erfahren haben. Calaf konnte als Erster ihre drei Rätsel lösen, doch er begehrt Turandots wahre Liebe…

 

 

Rezension:

Grundsätzliches zu den Bregenzer Festspielen:

Die Bregenzer Festspiele sind ein Kulturfestival, das jährlich im Juli und August in der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz in Österreich stattfindet. Wie alles begann: 1946 Bastien und Bastienne und Eine kleine Nachtmusik (als Ballett) von Wolfgang Amadeus Mozart beim Gondelhafen auf zwei schwimmenden Baukränen. 1947 bis 1949 Spiel auf dem See beim Strandbad (1001 Nacht von Ernst Reiterer nach Motiven von Johann Strauss Sohn, letzte Produktion an diesem Standort). Ab 1950 mit der Operette Gasparone erste Produktion auf der Seebühne. Heuer werden also die 71sten Festspiele abgehalten mit dem Höhepunkt des Puccini Klassikers „Turandot“ auf dem See.

Anziehungspunkt für die meisten Besucher ist das Spiel auf der weltweit größten Seebühne (welche aus über 29000 Einzelteilen besteht). Das Festival ist bekannt für die Schönheit der natürlichen Kulisse des Bodensees, überdimensionale Bühnenbilder, technische Kabinettstückchen und eine einzigartige Akustik, die durch die Technik des Bregenzer Richtungshörens erreicht wird. Intendantin der Bregenzer Festspiele ist seit Jänner 2015, als erste Frau überhaupt, Elisabeth Sobotka.

Das Programm der Bregenzer Festspiele umfasste beispielsweise 2014 etwa 80 Veranstaltungen, die von über 215.000 Zuschauern besucht wurden. Das Hausorchester der Festspiele sind die Wiener Symphoniker. Gespielt wird auf der Seebühne (ca. 7000 Plätze), dem Festspielhaus Bregenz mit bis zu 1765 Plätzen, dem Theater am Kornmarkt und auch im Kunsthaus Bregenz finden Veranstaltungen statt

Es gibt europaweit heute diverse Events auf Seebühnen, z.B. Mörbisch am Neusiedler See in Österreich. In der Schweiz die Thunersee- und Walenseebühne, momentan die mobile „Seerose“ auf dem Vierwaldstättersee im Rahmen des „Gästival“ zum Jubiläum 200 Jahre Tourismus Zentralschweiz um nur die bekanntesten zu benennen. Trotzdem war, ist und bleibt die Bregenzer Seebühne unbestritten das Mass aller Dinge in diesem Bereich.

Über die grandiose Kulisse etwas zu schreiben erübrigt sich fast, ist diese doch bei jeder Neuinszenierung schlich einzigartig und atemberaubend umwerfend. Diese aber auch immer wieder richtig in Szene zu setzen beherrschen die Spezialisten hinter und neben der Bühne meisterhaft, sodass doch jedes Mal wieder Einzigartiges entsteht, genau auf das programmierte Stück abgestimmt bis ins Detail, inklusive den Nebenschauplätzen, z.B. den eingesetzten Booten auf dem See. Bregenz benötigt auch keine grosse Namen bei der Besetzung um die Massen anzulocken die es braucht, um die Tribüne für jede der 26 Aufführungen voll zu besetzen

Bregenz setzt auf qualitativ grossartige Sänger/Darstellerinnen in wechselnden Besetzungen, um den Erwartungen gerecht zu werden und den selbstgesetzten Ansprüchen zu genügen. Dass dies gelingt, belegen die Besucherzahlen eindrücklich. Für Musikliebhaber fast ein „Muss“, jedes zweite Jahr nach Bregenz zu pilgern und trotzdem immer wieder aufs Neue beeindruckt zu sein. (Für Nichteingeweihte: eine Produktion wird jeweils zwei Jahre gespielt, da die Kosten und der Aufwand viel zu hoch wären für bloss eine Saison).

Grundsätzliches über Puccinis Meisterwerk Turandot

Puccinis Tod im Jahr 1924 ließ die Oper unvollendet, sein Kollege Franco Alfano komponierte auf Grundlage der Skizzen einen Schluss. Chinesisches Kolorit, mächtige Chorszenen und von ihren Gefühlen überwältigte Figuren bestimmen dieses Werk. Die Rätselszene wird zum musikalischen Wettkampf zwischen Sopran und Tenor. Effektgeladen und hingebungsvoll lässt Puccini seine Liebenden nach den Sternen greifen.

„Turandot" rezensiert von Léonard Wüst

Besonders eindrucksvoll die mit einem aussergewöhnlichen Timbre gesegnete Guanqun Yu als Liù, die nach verhalten zartem Beginn ihrer Rivalin Turandot (Mlada Khudolay) auch mit erstaunlicher Selbstbestimmtheit entgegen tritt. Das „Nessun dorma“ kommt aus dem Mund von Tenor Rafael Rojas überraschend meditativ, fast unwirklich fern, daher. Alle arbeiten hier zusammen, das lustvoll pointierende Trio Ping, Pang und Pong – das waren an diesem Abend: Matija Meic, Taylan Reinhard und Cosmin Ifrim, ebenso wie Christophe Mortagne in einem berührenden Kurzauftritt als alternder chinesischer Kaiser.

Man spürt da auch eine genaue Probenarbeit von Dirigent Paolo Carignani, der in der Aufführung überhaupt nicht auf Überhitzung und Knalleffekte setzt. Dass Carignani eher langsame, aber durchweg spannungsvolle Tempi wählt, kommt den Solisten zugute, die zwischen den Massenszenen mit dem Prager Philharmonischen Chor Raum für psychologische Konturen gewinnen und die, andererseits, dem Publikum genug Zeit lassen, das, wie immer, spektakuläre Bühnenbild zu geniessen. Marco Arturo Marelli richtete nicht die ganze Inszenierung nur auf das „“Nessun dorma“ aus, ungewohnt aber nachvollziehbar in dieser Umgebung und das Werk von Puccini hat ja auch nach dieser Arie noch einiges zu bieten.

Die Abläufe flüssig, ohne Durchhänger, die Kostümierung der Statisten zumeist unscheinbar dezent grau, umso mehr explodieren die Farben förmlich bei den Massenszenen mit den in den chinesischen Nationalfarben gehaltenen Kostümen der Tänzer, Jongleure, Feuerschluckern und andern Artisten bei den aufwändigen Choreografien auf der imposanten Bühne, die bis in die letzten Winkel bespielt wird. Einmal mehr ein Feuerwerk an Eindrücken für alle Sinne, präsentiert von einem aussergewöhnlichen Ensemble, begleitet von den gewohnt souveränen Wiener Symphonikern unter der Leitung von Paolo Carignani und vom Publikum mit heftig enthusiastischen Schlussapplaus entsprechend gewürdigt.

Interessant auch immer wieder die über Monitore projizierten Bilder des Orchesters, Dirigenten und diversen Chöre, die unter der Bühne agieren, also für die Zuschauer sonst nicht sichtbar sind. Im Jahre 2015 zählte man 171126 Besucher auf der Seebühne, dies ist eine Auslastung von 98% bei 26 Vorstellungen, davon drei Regenabsagen.

 

Nachtrag:

Nach ungefähr 45 Minuten Spielzeit plötzlich Unruhe auf den Zuschauerrängen, provoziert durch Regentropfen und darauffolgendem heftigen Platzregen. Während die meisten Zuschauer ins Tribüneninnere flüchteten, wurde auf der Seebühne unbeeindruckt weiter gespielt und gesungen. Der Spuk war nach ca. 5 Minuten vorbei und man kehrte auf seinen Platz zurück, die meisten mit einer inzwischen für einen Euro erstandenen Plastikpelerine drapiert. Für mich war das ein Novum, habe ich doch anlässlich meiner über 20 Jahre Seebühne den Himmel noch nie weinen sehen.
Trailer nessun dorma von der Seebühne:

www.youtube.com/watch?v=rkBzlDSyA4s&feature=youtu.be

 

Kleine Fotodiashow der Produktion Fotos ab Homepage der
Bregenzer Festspiele:

fotogalerien.wordpress.com/2015/07/27/turandot-impressionen-der-seebuehne-in-bregenz-originalbilder-ab-der-homepage-der-bregenzer-festspiele/

fotogalerien.wordpress.com/2015/07/04/turandot-seebuhne-der-bregenzer-festspiele-kleine-fotodiashow/

Eigene Fotos rund um Turandot:

fotogalerien.wordpress.com/2015/07/26/turandot-seebuehne-der-bregenzer-festspiele-25-juli-2015-kleine-fotodiashow-eigene-fotos/

Text: leonardwuest.ch

Fotos: bregenzerfestspiele.com/

Homepages der andern Kolumnisten: www.marvinmueller.ch www.irenehubschmid.ch

www.gabrielabucher.ch Paul Ott:www.literatur.li

Autoren- und Journalisten-Siegel von European News Agency - Nachrichten- und Pressedienst

  • Aufrufe: 1066

Katie Melua, Blue Balls Festival Luzern, 28. Juli, besucht von Léonard Wüst

Die Aussicht vom Dach des KKL Luzern auf das Luzerner Seebecken Foto Roman UnternährerRezension:

Besetzung der Begleitband: Harp, Maria Cristina, Drums Simon, Bass Roary, Keyboards/Piano Marc.

Beste Voraussetzungen. ausverkaufter Konzertsaal, gutgelauntes erwartungsfreudiges Publikum.

Für ihr Konzert am Blue Balls Festival spielte und sang Katie Melua eigene Kompositionen und coverte ein paar  ihre Lieblingssongs. Jazz- und Blues-Klassiker aus den 1970ern, so beispielsweise: Von Ray Davies (The Kinks) „Nothing in this world can stop me worryin‘ „bout that girl“

„Piece of my heart“ eine Komposition von Jerry Ragovoy und Bert Berns deren bekannteste Version von Janis Joplin stammt.

„Spooky „ von Dusty Springfield

Diese Songs hat Katie Melua adaptiert und daraus eindrückliche neue Versionen gemacht und ihnen mit ihrer einfühlsam charismatischen Stimme eine ganz besondere Identität verliehen.

All diesen Lieblingssongs gemeinsam ist das Besondere, dass diese komponiert und interpretiert wurden, als sie (*1984) noch gar nicht geboren war. Dies eröffnet Katie natürlich auch die Freiheit, auf völlig unvorbelastete Art und Weise an die Werke heran zu gehen und diese ihrem Empfinden nach zu modellieren.

Katie Melua c Radio Pilatus Hörerin IsabellePerfekt unterstützt von ihrer Band, erstmals durch eine Harfistin ergänzt, reihte sie einen Song an den andern, immer ein paar Erläuterungen über das jeweilig vorgetragene einstreuend. Unterstützt von ihren brillanten Mitmusikern bot die Künstlerin  eine mitreissen aufwühlende Vorstellung, auch sehr abwechslungsreich, demonstrierend, dass sie neben gefühlvoll balladesk auch grooven kann, ebenso mal rockig poppig daherkommt um wieder beim jazzig bluesigen zu landen, wo die Harmonie der Protagonisten besonders zum Tragen kommt. In diesem eineinhalbstündigen Set, ohne Pause performte die Sängerin fast zwei Dutzend Songs und begeisterte das Auditorium, das sich dann auch folgerichtig, mit einer langanhaltenden Standing Ovation bedanke. Die Belohnung folgte in Form einer wunderschönen Zugabe, einer Adaption von „What a wonderful world“, bekannt durch die Interpretation von Louis Armstrong.

Katie Melua c Radio Pilatus Hörerin IsabelleFazit: Katie Melua, der Inhalt hat gehalten, was die Verpackung versprochen hatte.

Kleine Hörprobe der Künstlerin: Katie Melua

katiemelua.com/videos/

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: www.blueballs.ch   katiemelua.com/  KKL Luzern und Wikipedia

Links auf alle andern von mir besuchten Konzerte am Blue Balls Festival 2016

 

Sóley Stefánsdóttir, 24. Juli 2016

https://www.bochumer-zeitung.com/magazin/lifestyle/87225332-soley-blue-balls-festival-kkl-luzern-24-juli-besucht-von-leonard-wuest

Ala.ni 26. Juli 2016

https://www.bochumer-zeitung.com/magazin/lifestyle/87225389-ala-ni-blue-balls-festival-luzern-26-juli-besucht-von-leonard-wuest

Seal, 27. Juli 2016

https://www.bochumer-zeitung.com/magazin/lifestyle/87225414-seal-blue-balls-festival-luzern-27-juli-besucht-von-leonard-wuest

Homepages der andern Kolumnisten: www.marvinmueller.ch www.irenehubschmid.ch

www.gabrielabucher.ch Paul Ott:www.literatur.li

Autoren- und Journalisten-Siegel von European News Agency - Nachrichten- und Pressedienst

  • Aufrufe: 851

Seal, Blue Balls Festival Luzern, 27. Juli, besucht von Léonard Wüst

Seal SetlisteRezension:

Seal, Phänomen ist nicht gleich phänomenal. Natürlich braucht ein Festival auch „grosse Namen„ im Programm, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Wieso aber Seal einen solchen hat, erschloss sich mir beim besten Willen nicht. Auf dem Stage zwei Elektropianos, respektive je ein E Piano und ein Sampler. So war denn auch jeder vorgetragene Song abgemixt und gesampelt. Die beiden andern Musiker, ich nenn sie mal trotzdem so, hätte es eigentlich gar nicht gebraucht auf der Bühne. Also waren präsent: der Sänger (weisse Jacke, weisse Schuhe, Shirt und Hose schwarz), ein Gitarrist, der ab und zu auch das E Piano bediente und ein Soundingenieur (früher einfach Tontechniker genannt).

 

 

Seal on StageDas Publikum, im sehr gut besetzten Saal war zum grösseren Teil etwas reifen Alters, eher  der Kategorie „Musikantenstadl“ Fans zuzuordnen.

Dieses Publikum aber hatte offensichtlich an dieser Art Oktoberfeststimmungsmusik seine helle Freude, liess sich schon nach 2 3 Songs dazu animieren, aufzustehen und mitzuwippen. Erster Höhepunkt dann „Love`s devine“, ausgiebig gefeiert vom Auditorium.

Fast bin ich sicher, wenn es Festbänke und -Tische im Saal gegeben hätte, wär der Grossteil der Fans darauf gestiegen. Im gemächlicheren Teil des als Schmusesänger bekannten Engländers folgte u.a. sein bekanntes „Kiss of a rose“. Es folgte dann noch was Ähnliches wie Gymnastik mit Seal, hin – und her wippen, klatschen und uh uh uh uh nachträllern. Selig, wem sowas gefällt, für die andern hiess es, da musst Du durch. Der starke Schlussapplaus war dem Entertainer sicher und natürlich gewährte er seinen eingefleischten Fans eine Zugabe.

Seal mit seiner Exfrau Heidi KlumDieser unsägliche Einheitsbrei der immer gleichen Beats, der fast immer gleichen Harmonien Abfolge, dem nichtssagenden Soundgemixe. Wenn Du ein bisschen was von Musik verstehst, tut das einfach nur weh. Banal, aber eben, mehrheitstauglich.

Hauptsache den Leuten hats gefallen und mit gutbesetzten Konzerten kann man auch weniger kommerziell erfolgreiche Acts querfinanzieren

Seal in Hannover, c C.GrubeKleine Hörprobe des Künstlers: 

seal.com/video/

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: www.blueballs.ch   seal.com/  KKL Luzern und Wikipedia

Links auf alle andern von mir besuchten Konzerte am Blue Balls Festival 2016

 

Sóley Stefánsdóttir, 24. Juli 2016

https://www.bochumer-zeitung.com/magazin/lifestyle/87225332-soley-blue-balls-festival-kkl-luzern-24-juli-besucht-von-leonard-wuest

Ala.ni 26. Juli 2016

https://www.bochumer-zeitung.com/magazin/lifestyle/87225389-ala-ni-blue-balls-festival-luzern-26-juli-besucht-von-leonard-wuest

 

Katie Melua, 28. Juli 2016

https://www.bochumer-zeitung.com/magazin/lifestyle/87225512-katie-melua-blue-balls-festival-luzern-28-juli-besucht-von-leonard-wuest

Homepages der andern Kolumnisten: www.marvinmueller.ch www.irenehubschmid.ch

www.gabrielabucher.ch Paul Ott:www.literatur.li

Autoren- und Journalisten-Siegel von European News Agency - Nachrichten- und Pressedienst

  • Aufrufe: 826