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Oper Schloss Hallwyl Mozarts „Die Zauberflöte“, Première, 24. Juli 2015 besucht von Léonard Wüst

Spielstätte der Oper Orchester und Chor:

Argovia Philharmonic, Zürcher Sing-Akademie

Besetzung an der Première:
Tamino: Yujoong Kim
Erster Priester; Marek Gasztecki
Zweiter Priester: Neal Banerjee
Die Königin der Nacht: Christina Rümann
Pamina: Anne Ellersiek Erste Dame: Olga Kindler Zweite Dame: Wioletta Hebrowska Dritte Dame: Lien Haegeman Cover 2./3. Dame: Gianna Lunardi Drei Knaben: Solisten der Luzerner Sängerknaben Ein altes Weib (Papagena): Stephanie Pfeffer
Papageno: Martin Achrainer Monostatos: Karsten Münster
Erster Geharnischter: Gregory Finch Zweiter Geharnischter: Hendrik J. Köhler
Cover Sprecher Löwe: Ahmed Ajil

Grundsätzliches zum Werk und zur Spielstätte (Zitate ab der Homepage des Veranstalters)

Die Zauberflöte im wunderschönen und einmaligen Ambiente von Schloss Hallwyl zu inszenieren ist Freude pur und eine schöne Herausforderung!
Mozarts unsterbliche Musik betört und es überrascht nicht, dass die Zauberflöte nach wie vor eine der weltweit beliebtesten und meist aufgeführten Opern ist.

Prinz Tamino und Pamina, fast noch Kinder, werden sowohl von Sarastro wie von der sternflammenden Königin der Nacht manipuliert: Pamina, Tochter der Königin, wurde von Sarastro entführt. Die zwei Machtinhaber vertreten das Männliche und das Weibliche und kämpfen, von der absoluten Richtigkeit ihrer jeweiligen Systeme überzeugt, um den siebenfachen Sonnenkreis, Symbol der alleinigen Vormachtstellung in der Welt. Die beiden jungen Menschen aber kämpfen vor allem um eins – um ihre Liebe. Papageno, Taminos Begleiter bei der gefährlichen Mission und von Beruf Vogelfänger in Stellung bei der Königin, sorgt als Vertreter alles Irdischen mit Witz und Charme für Bodenhaftung und, glücklich vereint mit Papagena, für Nachwuchs.

Emanuel Schikaneder hat als Vorlage u.a. das Märchen „Prinz Lulu oder die Zauberflöte“ von August Jacob Liebeskind verwendet. Sein Libretto und insbesondere Mozarts Musik fordern ein Theater, das die verwandelnde Kraft der Liebe offenbart und eines, das die Grenzen scharf beleuchtet, wenn die Liebe sich nicht durchzusetzen vermag.
Die Hallwyler Inszenierung lehnt sich eng an den Märchenstoff und wird es dem Publikum überlassen, ob - und falls - mit welchem der beiden Machtsysteme es sympathisiert.

Obwohl die Oper bereits 1791 uraufgeführt wurde, hat diese Thematik einen –leider– hoch aktuellen Bezug.

In „Die Zauberflöte“ sind es diese diametralen Reiche und ihre Machthaber, die das Interesse von Regina Heer geweckt haben. In ihrer Inszenierung arbeitet sie die Kontroversen Aussagen und Taten dieser beiden heraus. So werden einerseits Grenzen scharf beleuchtet und andererseits aufgeweicht.

Rezension der Première, verfasst von Léonard Wüst

Nachdem zwei Tage vorher die „Titanic“ bei der Première des gleichnamigen Musicals auf der Walenseebühne von einem heftigen Gewitter fast vorzeitig versenkt wurde, hoffte man natürlich im Seetal auf den Wettergott, der Ähnliches verhindern sollte. Es sah auch dementsprechend aus, die Temperatur lag zu Beginn der Aufführung noch bei 31 Grad, der Himmel war bewölkt, wirkte aber nicht bedrohlich, obschon gleich am Anfang vereinzelte kleine Hagelkörner und Regentropfen fielen, das dauerte aber bloss einige Sekunden. So intonierte die Argovia Philharmonic unter der Leitung ihres Dirigenten Douglas Bostock die Ouvertüre optimistisch und schwungvoll, als einzige geschützt durch einen Stoffbaldachin und postiert zwischen den beiden Bühnenelementen, das linke, weibliche, (von der Zuschauertribüne her gesehen), blumenbekränzt, das Refugium der Königin der Nacht und ihrer Entourage, das rechte, männliche, gänzlich kahl, also ohne Blumen, das Reich des Sarastro mit seinen Getreuen und das Verlies der von ihm entführten Tochter der Königin der Nacht, der liebreizenden Pamina. In der Inszenierung von Regina Heer, wird Tamino nicht von einer Riesenschlange verfolgt und bedroht, sondern von einem Löwen. Aber auch dieser wird durch die Hofdamen der Königin besiegt, wofür sich dann aber der vorwitzig listige Papageno rühmt, als er von Tamino über die Geschehnisse während seiner kurzen Ohnmacht befragt wird. Dann entwickelt sich die ganze Geschichte wie hinlänglich bekannt, bis, ja, bis der grosse Regen kam. Zwar hatte ich mir vorsorglich eine der bereitgelegten Plastikregenpelerinen mit auf die Tribüne genommen, aber bei strömenden Regen diese auch richtig anzuziehen, ist eine Wissenschaft für sich. So kämpften die Zuschauer mit den Tücken des Objektes und die Sänger/innen mit den Wassermassen, Windböen und allem, was so dazugehört zu einem richtigen, langanhaltenden Sommergewitter. Als der Regen nach und nach schwächer wurde, ja fast gar aufhörte, war auch schon der erste Aufzug zu Ende. Da man des Sturmes wegen die Handlung gar nicht so richtig mitbekommen hatte, gingen manche davon aus, dass dies eine witterungsbedingte Unterbrechung, oder gar der Abbruch des Events sei. So versammelte sich das Publikum an geschützten Plätzen des Innenhofs und bei der Eingangsbrücke des Schlosses und beobachtete interessiert, wie sich diverse Helfer und Laiendarsteller ans Entwässern der verschiedenen Spielbühnen machten, um für den kommenden zweiten Aufzug die Trittsicherheit für die Akteure zu optimieren. Nach 20 Minuten gings weiter, nachdem man sich die Regenpelerine definitiv richtig umgelegt hatte um für weitere Wetterkapriolen besser gerüstet zu sein. Die liessen denn auch nicht lange auf sich warten. Kaum erklangen die ersten Takte der Musik, setzte auch der Regen wieder ein, dies wiederum relativ heftig und nicht bloss in Form eines kaum nennenswerten Sprüh- oder Nieselregens. Tapfer und solidarisch kämpften Akteure und Zuschauer sich durch den zweiten Teil, vereint dem Unbill der widrigen Umstände trotzend. Schwierig, die einzelnen Facetten der Produktion genau zu beurteilen und wieviel trotzige Solidarität im kräftigen langanhaltenden Schlussapplaus steckte. Wenn aber alles so war, wie es durch die grandiosen Tamino, Papageno und der Königin der Nacht mit ihren drei Hofdamen vor dem Wettercrash begonnen hatte, dürfte es hochstehende Unterhaltung sein und wird an den noch folgenden, hoffentlich unter vorteilhafteren Bedingungen durchgeführten Aufführungen dem Auditorium noch viel mehr Freude bereiten und die Künstler und alle Beteiligten werden den vollen, ihnen gebührenden Lohn für ihr Engagement erhalten.

Als versöhnliche Geste beim Schlussapplaus bekamen alle Beteiligten eine grosse Sonnenblume überreicht. Fazit, ein tolles Erlebnis wars allemal, da natürlich schon der Aufführungsort, das Schloss Hallwyl im Seetal, jederzeit einen Besuch wert ist.

 

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: www.operschlosshallwyl.ch/web/pages/2015/oper/oper.php

argoviaphil.ch/de/home

www.sing-akademie.ch/

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Walenseebühne: Neuinszenierung: TITANIC – DAS MUSICAL, Première, 22. Juli 2015 besucht von Béatrice Wüst – Täschler

Walenseebühne: Neuinszenierung: TITANIC – DAS MUSICALBesetzung und Kreativteam;

Kate McGowan: Eveline Suter, Jim Farell: Gerrit Hericks, Kapitän Edward J. Smith: Christoph Wettstein, weitere Rollen: www.walenseebuehne.ch/Darsteller.467.0.html

Regie: Stanislav Moša, Musikalische Leitung:Dan Kalousek, Gesamtausstattung: Christoph Weyers

Kostüm: Andrea Kučerová, Maske: Sandra Wartenberg, Choreographie: Aneta Majerovà

Tondesign: Andreas Brüll, Lichtdesign: Rüdiger Benz

 Grundsätzliches zur „Titanic“

Grösser, schöner, besser, schneller als alles vorher dagewesene und absolut  unsinkbar, versehen mit diesen Attributen stach die,  in einer Werft in Belfast,  für die White Star Line gebaute Titanic zur ihrer Jungfernfahrt in See, ging aber drei Tage vor der geplanten Ankunft in New York, also am 14. April 1912 im Nordatlantik unter. Sie kollidierte mit einem Eisberg, der einen grossen Teil des Rumpfes aufriss. Erbärmlich starben 1514 Menschen, darunter besonders viele Auswanderer aus der dritten Klasse und viele Heizer und Matrosen.

Und doch, obwohl die Titanic das Grab im eisigen Atlantik gefunden hat, ist sie nicht tot. Seit dem Untergang ranken sich Geschichten und Legenden um sie,  Bücher wurden über die letzten Stunden geschrieben, Filme gedreht, Forschungen betrieben und mit Erfolg nach den Überresten gesucht. Die damalige Welt war von diesem Untergang sehr berührt, es gab sogar Teddybären in Trauerkleidung, die heute einen hohen Sammlerwert besitzen.

Rezension:

Bereits seit Tagen war die Temperatur auf gegen 30° geklettert, aber ausgerechnet am Abend der Premiere hat es geregnet, nein, regelrecht geschüttet. Die Schauspieler auf der Bühne waren klatschnass und die Tänzer mussten sich nach dem irischen Tanz gemütlich auf den Boden setzten, um eine lockere Stimmung zu demonstrieren. Sie taten dies  mit einer Nonchalance, als sei das keineswegs aussergewöhnlich. Auf der Tribüne waren in den vordersten Ränge, wie auf Kommando, unmittelbar alle in weisse Plastikregenmäntel gehüllt, die den Zuschauern vorgängig sicherheitshalber ausgehändigt wurden. Obschon die Walenseebühne über eine gedeckte Tribüne verfügt, fegte der Wind die Regenschauer auch auf die Besucher, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat.

Das Musical - aus der Feder von Peter Stone, Musik und Liedtexte von Maury Yeston – hat mit seinen starken Bildern die Zuschauer in ihren Bann gezogen. Die Bühne, ein riesiger Überseedampfer mit einer drehbaren Mittelbühne mit verschiedenen Ebenen hat viel zur Illusion des unmittelbaren „Geschichte-Erlebens“ beigetragen. Die Schauspieler, gemäss der Mode anfangs zwanzigstes Jahrhundert gekleidet, haben mit Begeisterung gesungen und gespielt, die Charaktere der Rollen ausgeprägt dargestellt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptdarstellern Eveline Suter als Kate McGovan und Gerrit Hericks als Jim Farell entwickelte sich etwas zaghaft und hat einen kleinen Salto in die heutige Zeit genommen, indem Kate McGovan die ultimative Liebesfrage gestellt hat. Nebst  vielem Gepäck und unterschiedlichsten  Menschen haben sich als unsichtbare Passagiere Hoffnung, Liebe, Stolz und Uneinsichtigkeit  eingenistet.  So bietet das Musical nicht nur einen Abend lang Unterhaltung mit exzellenten Künstlern, sondern schafft auch Nachdenklichkeit unter den Zuschauern und ein leichter Schauer fährt den Rücken herunter beim Gedanken, was an diesem 14. April 1912 wirklich geschehen war.

Text :  Bèatrice Wüst

 

Slideshow der Produktion:

www.liveimage.ch/slideshow/?border#_hdtitanic2015b

Kleine Fotodiashow der Produktion von Béatrice Wüst – Täschler

fotogalerien.wordpress.com/2015/07/31/walenseebuehne-neuinszenierung-titanic-das-musical-premiere-22-juli-2015-besucht-von-beatrice-wuest-taeschler/

Fotos: www.walenseebuehne.ch

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Landschaftstheater Ballenberg: Ueli der Knecht, Première, 8. Juli 2015, besucht von Léonard Wüst

Landschaftstheater Ballenberg: Ueli der Knecht

Besetzung:
Bernhard Schneider als Ueli und über 30 Laienspieler und –spielerinnen aus der Region

Regieteam, Musik usw. landschaftstheater-ballenberg.ch/de/2014/Ueli_der_Knecht/Regie_und_Autor

Die Première wurde, aufgrund der düsteren Wetterprognose, vorhergesagte Windböen und heftige Gewitter, aus Sicherheitsgründen kurzfristig um einen Tag verschoben. Die Zeitreise zurück in die Mitte des 19.ten Jahrhunderts, in der die Geschichte spielt, begann für mich ganz profan mit einer Autofahrt über die Autobahn via Luzern, auf den Brünigpass (1008 m. ü. M.) Richtung Freiluftmuseum Ballenberg bei Brienz, das seit Beginn (1991)  als Kulisse dieser spektakulären Freilichtaufführungen dient.

Treffpunkt für geladene Gäste war beim Eingang West. Es folgte die offizielle Begrüssung durch Elisabeth Zölch Bührer, Vereinspräsidentin, a. National- und Regierungsrätin. Hocherfreut teilte sie mit, dass alle Vorstellungen, inklusive die kurzfristig ins Programm genommene Zusatzvorstellung, bereits 14 Tage vor der Première restlos ausverkauft waren und sie bedankte sich namentlich bei allen Mitwirkenden, Gönnern, Sponsoren usw. die zum guten Gelingen dieser, bereits 21. Produktion, des Vereins „Landschaftstheater Ballenberg“ ihren Beitrag, in welcher Form auch immer, geleistet haben. Die Zuschauerkapazität beträgt 760 Plätze pro Aufführung, alles gedeckte Tribünenplätze direkt an der Spielstätte, also beim Haus Madiswil (Baujahr 1709).

JeremiasGotthelf von Johann Friedrich Dietler (Quelle Wikipedia)Es folgten noch ein paar grundsätzliche Informationen durch Peter Flück, Grossrat des Kantons Bern, neuer Präsident Stiftungsrat vom „Ballenberg, Freilichtmuseum der Schweiz“.

 

 

Ueli der Knecht vom Landschaftstheater Ballenberg ist eine temporeiche und farbige InszenierungEs scheint, als haben die Organisatoren einen optimalen Weg und Mix gefunden um den gordischen Knoten zu lösen. Vorzügliche Nutzung der örtlichen Gegebenheiten (wie z.B. diesmal das Madiswil Haus als Schauplatz der Aufführungen, statt Errichtung teurer künstlicher Kulissen). Richtige Grösse ( Anzahl Plätze auf der Zuschauertribüne), kongeniale Einbindung und Mitwirkung der einheimischen Bevölkerung, sehr gute Verankerung und viel Goodwill in der Region. Wenig bis gar keinen Klamauk, Effekthascherei oder Getöse bei der Inszenierung. Authentisches Landschaftstheater, punktgenaue Umsetzung der  äusserst präzisen Chroniken des protestantischen Dorfpfarrers von Lützelflüh, Albert Bitzius, alias Jeremias Gotthelf, über das damalige Emmentaler Landleben, das keine Helden oder Mythen verklärt, keine Sagen begründet, sondern Realitäten schildert. Deshalb brauchen diese Inszenierungen auch nicht ein „Staraufgebot“ an Hauptdarstellern, sondern bloss gewisse Ergänzungen durch professionelle Darsteller/innen für ganz speziell fordernde Rollen (im aktuellen Fall den Meisterknecht Ueli, brillant dezent interpretiert durch Bernhard Schneider). Dieses Konzept lässt genügend Raum und Zeit, dass einheimisches „Schauspielergewächs“ reifen und zunehmend anspruchsvollere Rollen übernehmen kann, was wiederum die Verbundenheit zur treuen Gefolgschaft noch mehr stärkt, die aktiv beteiligten noch mehr motiviert und anspornt zu darstellerischen Höchstleistungen. Fast könnt man das Ganze als theatralisches „Perpetuum mobile“ apostrophieren.

Autor Tim KrohnSo kann das Landschaftstheater Ballenberg beruhigt in die Zukunft schauen, sind doch die Aussichten durchaus rosig, dies im Gegensatz zu sehr viel anderen Open Air Produktionen in der ganzen Schweiz, die vielfach mit den hohen Kosten und gleichzeitig  schwindenden Besucherzahlen zu kämpfen haben und fatalerweise meinen, mit noch aufwändigeren, noch teureren Produktionen diesen  Negativtrend aufhalten zu können. Dass es aber auch anders und besser geht, demonstrieren die „Ballenberger“ seit 24 Jahren mit bis anhin 21 Produktionen eindrücklich, ohne dafür qualitative Kompromisse einzugehen oder diesbezügliche Einbussen hinnehmen zu müssen.

 

 

Bernhard Schneider als UeliAch ja, gespielt wurde anschliessend natürlich auch noch. Eingebettet in die grandiose Naturkulisse bei perfekten Wetterbedingungen boten die 37 Laiendarsteller und der einzige mitspielende Profischauspieler Gotthelf pur, die Regisseurinnen nutzten das natürliche Gelände für optische Auflockerungen und einige Handlungsszenen auf zwei Zeitebenen oder diversen angedeuteten Schauplätzen. Die hinlänglich bekannte Geschichte um Ueli den Knecht,  und seine Mitstreiter bzw. Kontrahenten auf der „Glungge“, die Versuchungen, Mauscheleien, Versprechungen, kleinen Scharmützeln, definieren der Hackordnung, verteidigen der eigenen Interessen wurden von den Darstellern glaubwürdig, durchaus auch mal schalkhaft, bärbeissig- hässig oder grantig  vermittelt und überzeugten das Publikum voll und ganz. Dieses geizte denn auch nicht mit gebührendem Schlussapplaus, den sich alle Mitwirkenden (vor und hinter der Kulisse) mehr als verdient haben, nicht zu vergessen die perfekt passende Musik von Ben Jeger. So ist auch der Erfolg der für nächstes Jahr geplanten Fortsetzung (Ueli der Pächter) fast absehbar.

Fazit: Nicht immer muss mit der ganz grossen Kelle angerichtet werden um erfolgreich zu sein, die Gegebenheiten und das vorhandene Potenzial möglichst gut ausschöpfen erscheint, nein ist, der vielversprechendere Weg. Dies haben die Verantwortlichen klugerweise erkannt und auch umgesetzt, dafür gebührt ihnen der entsprechende Respekt, grosse Anerkennung und, nicht zuletzt, auch Dank.

Bestens unterhalten, dementsprechend gut gelaunt, machte man sich auf den Heimweg.

Noch weitere Detailinformationen zum Stück, dessen Inhalt und Geschichte:

medien_dokumentation_ueli_der_knecht_2015 medienmitteilung_landschaftstheater_ballenberg produktionsdaten_2015

Link auf den  Premièrenbericht von „Ueli der Pächter“ vom Juli 2016

innerschweizonline.ch/wordpress/landschaftstheater-ballenberg-ueli-der-knecht-premiere-3-juli-2015-besucht-von-leonard-wuest/

 

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Landschaftstheater Ballenberg landschaftstheater-ballenberg.ch/de/2014/Willkommen

 

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ZKO: Saisonabschluss mit Mozart und Sir James Galway Tonhalle Zürich, 23. Juni 2015 besucht von Irène Hubschmid

Das Zürcher Kammerorchester Besetzung und Programm:

Zürcher Kammerorchester
Sir Roger Norrington, Dirigent
Sir James Galway, Flöte

Wolfgang Amadeus Mozart

Sinfonie Nr. 6 F-Dur KV 43

Flötenkonzert Nr. 2 D-Dur KV 314

Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 «Prague»

Rezension:

Vor dem Konzert trat, wie immer, der in barockem Stil gekleidete Majordomus des ZKO auf die Bühne und verkündete mit französischem Akzent: Der Verleger, Musikerzieher, Komponist, Publizist, Dichter und Kulturpolitiker, J. G. Nägeli (1773-1836, Biografie über am Ende des Artikels eingefügten Wikipedia Link erreichbar) aus Zürich hätte gesagt oder geschrieben, Mozart sei ein unreiner, eilfertiger Komponist. Nun dies mag sein, weil er in vielen Kompostionen stibitzt hatte von seinen früheren Werken. Trotzdem war Mozart genial.

Das Zürcher Kammerorchester spielte zum Saisonabschluss im grossen Saal der Tonhalle Zürich den ganzen Abend „nur“ Mozart. Sehr zu bedauern, dass der Dirigent Sir Roger Norrington (principal conductore, des ZKO) sein Amt aufgibt und sich an diesem Abend offiziell vom Publikum verabschiedete. Das Konzert leitete er (*1934), gesundheits- altersbedingt, im Sitzen.

Die Sinfonie Nr. 6, die Mozart, von seinen Vertrauten liebevoll Wolferl genannt, mit elf Jahren schuf, offenbart bereits seine aussergewöhnlichen musikalischen Qualitäten.

Sir James Galway, Solist QuerflöteDer Querflötensolist Sir James Galway, zelebrierte das Flötenkonzert Nr. 2 in den reinsten Klängen, besonders das Allegro aperto war sensationell! Der aus Irland stammende, weltberühmte Musiker, dem es immer wieder gelingt, übermütig musikalische Grenzen zu überschreiten, beschenkte das frenetisch applaudierende Publikum noch mit drei Zugaben: Traditional, Brian Boru March und wie er sagte, speziell für Sir Roger Norrington : Danny Boy, eine in seiner Heimat sehr populäre Melodie. Der abseits der Bühne sitzende Norrington, nahm es gerührt und goutierend zur Kenntnis. Zum Abschluss noch den Satz: Badinerieaus der Orchestersuite Nr. 2 h-Moll von J. S. Bach.

 

 

 

Nach der Pause meinte Sir Norrington schelmisch zum Publikum: Anschnallen bitte!

Dirigent Sir Roger NorringtonFür das sehr temperamentvolle Adagio-Allegro der Sinfonie Nr. 38, die sogenannte „Prager“, wiederverwendete Mozart die am Anfang seiner Oper Don Giovanni gesetzte Partitur. Anschliessend an das Konzert ernannte das Zürcher Kammerorchester Sir Norrington zu ihrem Ehrendirigenten, dies verdienterweise und auch verständlich, denn selten spürt man eine solch gemütliche Vertrautheit zwischen Leiter und Orchester. Das Publikum im vollbesetzten Saal bekundete seine Begeisterung mittels einer Standing Ovation. 

 

 

Näheres zu Hans Georg Nägeli (1773 – 1836) über diesen Link:

de.wikipedia.org/wiki/Hans_Georg_N%C3%A4geli

Text: www.irenehubschmid.ch 

Fotos: zko.ch/Home

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