Politik

Überwachungsskandal: Pofalla geht in die Offensive

Das wird aber auch Zeit. Seit Wochen wirkt der für die Geheimdienste zuständige Kanzleramtsminister wie abgetaucht. Jetzt will Ronald Pofalla in der NSA-Spähaffäre und der möglichen Verstrickung deutscher Schlapphüte endlich für Aufklärung sorgen. Offenbar aber nicht allein aus eigenem Antrieb, sondern wegen immer neuer Enthüllungen der Medien. Kein Wunder also, dass die Opposition vor dem Auftritt des CDU-Politikers im Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages jede Menge Giftpfeile abschießt und ihm vorwirft, echten Aufklärungswillen missen zu lassen. Der "Chef BK", wie Pofalla genannt wird, hat sich durch sein bisheriges Schweigen erheblich in Erklärungsnot gebracht. Er ist im Kanzleramt der erste Mann hinter Angela...

Kauder: ''Soli-Einnahmen unverzichtbar''

Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat die Kritik der FDPam sich abzeichnenden Fortbestand des "Soli" zurückgewiesen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Kauder, der Bund könne auf die jährlichen Einnahmen von 13 Milliarden Euro aus dem Solidaritätszuschlag auch nach 2019 nicht verzichten. "Niemand erwartet jetzt Steuersenkungen", betonte der CDU-Politiker unter Verweis auf die Anstrengungen der Koalition bei Haushaltssanierung und Schuldenabbau. Er würdigte es als "großartige Leistung", dass ab 2016 erstmals Schulden zurückgezahlt würden.

Der FDP riet Kauder, mit dem Thema Steuersenkung zurückhaltend umzugehen. "Das war schon einmal kein großer Bringer", erklärte er. Zugleich stellte er klar, dass die Union...

BND-Chef darf nicht zum Baueropfer werden

Der grüne Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele lehnt die Forderung, den Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, wegen des NSA-Skandals abzulösen, ab. "Der Vorschlag, Schindler abzulösen, ist nicht meiner", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Ich will nicht, dass die Bundesregierung mit einem Bauernopfer davon kommt. Es könnte ja sein, dass der BND-Präsident nicht nur mit Duldung, sondern sogar auf Weisung des Kanzleramtes gehandelt hat."

Das gelte es zu klären. Schindler ist in den vergangenen Tagen zunehmend unter Druck geraten. Letzter Grund war ein Bericht vom Wochenende, wonach Schindler die Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst NSA stark forciert und dabei Grundrechte außer Acht gelassen haben...

FDP fordert von Pofalla Gesamtüberblick der Geheimdienstkooperationen

Hartfrid Wolff (FDP), Mitglied im Parlamentarischen Kontrollgremium, hat von Kanzleramtschef Ronald Pofalla einen Gesamtüberblick der Geheimdienstkooperationen gefordert. "Ich erwarte, dass Herr Pofalla in der Sitzung des Kontrollgremiums einen Gesamtüberblick über die Kooperationen der Geheimdienste gibt sowohl, technischer als auch inhaltlicher Art und zwar nicht nur mit den amerikanischen Diensten, sondern auch mit den europäischen.

Nur auf die aktuelle Berichterstattung vom Wochenende einzugehen wäre zu wenig", sagte Wolff dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel".

(ots)