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Auto/Motor

lles bewegt! – Canzler & Kalmbach reden über Mobilität

Moderationsduo Weert Canzler und Karena Kalmbach  Berlin-Event-Foto  Futurium
Moderationsduo Weert Canzler und Karena Kalmbach Berlin-Event-Foto Futurium

Wie können wir Mobilität in Zukunft nachhaltiger und gerechter gestalten?
Mit dieser Frage startet eine neue Gesprächsreihe des Futuriums. Gemeinsam
mit seinen Gästen geht das Moderationsduo Canzler & Kalmbach in der
Youtube-Serie auf die Suche nach der Mobilität von morgen. Die erste Folge
erscheint am 28. Juli 2021 um 17:30 Uhr.

„Mobilität ist ein fester Bestandteil unseres Alltags. Viele Aktivitäten
und Lebensentwürfe sind ohne Mobilität nur schwer vorstellbar“, erklärt
Karena Kalmbach, Leiterin der Stabsstelle Strategie und Inhalte im
Futurium. Die Expertin für Umwelt- und Technikgeschichte übernimmt –
gemeinsam mit dem Mobilitätsforscher Weert Canzler – die Moderation der
neuen Youtube-Serie „Alles bewegt!“ „Aber Mobilität ist nichts
Universelles: nicht jede*r ist gleich mobil. Und ebenso wie sich Mobilität
in der Vergangenheit immer wieder verändert hat, wird sie sich in der
Zukunft immer wieder verändern“, erläutert Kalmbach weiter. „Wir
diskutieren in dieser Gesprächsreihe, wie wir diese Veränderungen aktiv
mitgestalten können. Denn gerade weil Mobilität in unserem Alltag so
wichtig ist, müssen wir uns fragen, was unsere Mobilität in Zukunft
eigentlich ausmachen soll.“

In der Youtube-Serie „Alles bewegt!“ sammelt das Moderationsduo Canzler &
Kalmbach mit verschiedenen Expert*innen Gedanken, Szenarien und
Perspektiven zur Mobilität der Zukunft. Gemeinsam wollen sie Antworten
finden: Welche Formen von Mobilität, welche gesellschaftlichen
Veränderungen und technischen Innovationen wollen wir? Wie und wofür
wollen wir sie einsetzen? Mobilitätsvielfalt und Mobilitätsgerechtigkeit:
Ist es das, was wir brauchen?

Moderator*innen der digitalen Veranstaltungsreihe sind Dr. habil. Weert
Canzler, Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für
Sozialforschung, und Dr. Karena Kalmbach, Leiterin der Stabsstelle
Strategie und Inhalte im Futurium und Expertin für Umwelt- und
Technikgeschichte.

Von Juli 2021 bis März 2022 erscheint monatlich eine neue Folge auf dem
Youtube-Kanal des Futuriums. Alle Folgen werden auch mit Untertiteln in
einfacher Sprache verfügbar sein.  https://www.youtube.com/c/Futurium

Informationen zu den ersten Folgen:
#1: Alles bewegt! CO2-frei bis 2045
Unser erstes Thema der YouTube-Serie: CO2-frei bis 2045. Das bedeutet: bis
dahin klimaneutral unterwegs sein. Wie gehen wir also den Änderungsbedarf
bei der Mobilität und die Herausforderung Klimawandel im Jahr 2021 an? Wie
weit sind wir schon, und was sind die großen Handlungsfelder? Dazu
sprechen Canzler & Kalmbach mit Mathis Wackernagel vom Global Footprint
Network. Er gilt als Vordenker im Bereich Nachhaltigkeit und entwickelte
gemeinsam mit William Rees das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks.
Gast: Mathias Wackernagel, Global Footprint Network
28.07.2021, 17:30 Uhr Link: https://www.youtube.com/watch?v=GRpZ5uvSFRw

#2: Alles bewegt! Der Weg zum sauberen Verkehr
Heißt klimafreundlich automatisch weniger Mobilität? Eine nachhaltige
Mobilität der Zukunft ist ohne Verkehrs- und Energiewende nicht umsetzbar:
aber, was heißt das konkret? Canzler & Kalmbach haben Christian Hochfeld
zu Gast. Der Direktor des Think Tanks Agora Verkehrswende leitete zuvor
bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) das
Programm für Nachhaltigen Verkehr in China. In dem Gespräch mit ihm geht
es um vielversprechende Hebel für den Wandel, um den Trend zum
Elektromotor und um globale Strategien für nachhaltigen Verkehr. Christian
Hochfeld ist der Auffassung, dass wir uns nicht aus der Klimakrise
herausfördern können, sondern einen breiten Politikmix brauchen. Und der
technologische Wandel muss einhergehen mit einem Wandel im
Mobilitätsverständnis, mit weniger privaten Pkw und mehr öffentlichen und
geteilten Verkehrsmitteln.
Gast: Christian Hochfeld, Direktor des Think Tanks Agora Verkehrswende
25.08.2021, 17:30 Uhr

#3: Alles bewegt! Die Stadt und das Land – Beziehungsstatus: War’s das?
Mit Ruhe, Sachlichkeit und positiver Energie gehen Canzler & Kalmbach in
die Diskussion über eine gerechte Verkehrswende. Sie sprechen über
Möglichkeiten für den Alltag von Pendler*innen, über Stadt- und Landflucht
sowie über Platzknappheit in den urbanen Räumen und unerreichbare Regionen
in ländlichen Gebieten. Abgehängt oder privilegiert? Welche Rolle können
Homeoffice und digitale Arbeit für die Verkehrswende spielen? Ist das
autonom fahrende Shuttle die Lösung der ländlichen Verkehrsprobleme?
Canzler & Kalmbach verlassen für einen Moment das Auto-zentrierte Bild der
Gegenwart und haben die Verkehrsgeografin Barbara Lenz eingeladen, um neue
Denkansätze für die Verbindung zwischen urbanen und ländlichen Räumen zu
erkunden.
Gast: Barbara Lenz, Professorin für Verkehrsgeografie an der Berliner
Humboldt-Universität und ehem. Direktorin des DLR-Instituts für
Verkehrsforschung
29.09.2021, 17:30 Uhr

Mehr Informationen unter: https://futurium.de/de/blog/canzler-kalmbach-
reden-ueber-mobilitaet

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KIT: Synthetische Kraftstoffe: Containeranlage am KIT im gekoppelten Betrieb erfolgreich

Bis zu 200 Liter synthetisches Kraftstoffgemisch pro Tag produziert die Containeranlage im Energy Lab 2.0 (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)
Bis zu 200 Liter synthetisches Kraftstoffgemisch pro Tag produziert die Containeranlage im Energy Lab 2.0 (Foto: Amadeus Bramsiepe, KIT)

Der Einsatz synthetischer Kraftstoffe könnte zukünftig
Treibhausgasemissionen von Flugreisen und Schwertransporten minimieren.
Mit einer Power-to-Liquid Anlage von INERATEC, die das Karlsruher Institut
für Technologie (KIT) gemeinsam mit dem Spin-off am Energy Lab 2.0
betreibt, rückt das in greifbare Nähe. Die modulare Anlage ist in einem
Container untergebracht und soll nun von der Ausgründung in Serie
gefertigt werden

Der Einsatz synthetischer Kraftstoffe könnte zukünftig
Treibhausgasemissionen von Flugreisen und Schwertransporten minimieren.
Mit einer Power-to-Liquid Anlage von INERATEC, die das Karlsruher Institut
für Technologie (KIT) gemeinsam mit dem Spin-off am Energy Lab 2.0
betreibt, rückt das in greifbare Nähe. Die modulare Anlage ist in einem
Container untergebracht und soll nun von der Ausgründung in Serie
gefertigt werden.

Diese Presseinformation finden Sie mit Foto zum Download unter:
https://www.kit.edu/kit/ pi_2021_069_synthetische-kraftstoffe-
containeranlage-am-kit-im-gekoppelten-betrieb-erfolgreich.php

„Das ist der letzte Ausbauschritt auf dem Weg zu einem industriellen
Einsatz“, sagt Professor Roland Dittmeyer vom Institut für
Mikroverfahrenstechnik des KIT. „Anlagen dieser Bauweise werden weltweit
dazu beitragen, den Transportsektor und die chemische Industrie mit
E-Fuels sowie E-Chemicals nachhaltiger zu gestalten.“ Die Anlage steht auf
dem Gelände des Energy Lab 2.0 am Campus Nord des KIT. Sie produziert aus
Kohlendioxid (CO2) und erneuerbarem Wasserstoff (H2) ein synthetisches
Kraftstoffgemisch, auch SynCrude genannt, das zu synthetischem Kerosin,
Diesel und Benzin weiterverarbeitet werden kann. „Dafür sind zwei
Reaktorstufen notwendig, die wir zum ersten Mal gekoppelt, mit einem
verbesserten Design und in einem für die Technologieentwicklung relevantem
Maßstab betreiben“, sagt Dittmeyer. „Wir können bis zu 200 Liter
Kraftstoff pro Tag erzeugen.“

Innovative Technologie von INERATEC

Die langkettigen Kohlenwasserstoffe des SynCrudes werden in einer der
Reaktorstufen mittels Fischer-Tropsch-Synthese (FT-Synthese) aus
Synthesegas hergestellt, das hauptsächlich aus Kohlenstoffmonoxid (CO) und
H2 besteht. Es wird in dem anderen der FT-Synthese vorgeschalteten Reaktor
durch die rückwärtige Wassergas-Shift-Reaktion (RWGS) erzeugt. Der RWGS-
Reaktor ist aus mikrostrukturierten Platten aufgebaut, die einen flexiblen
Betrieb der Anlage ermöglichen und für mehr Leistungsfähigkeit sorgen. Das
neue Design dieser Platten wurde nun im gekoppelten Betrieb erfolgreich
demonstriert. „Mit dem optimierten RWGS-Reaktor lassen sich die Reaktionen
jetzt noch präziser steuern, und so konnten wir den Prozess signifikant
verbessern“, sagt Dr. Tim Böltken, einer der Geschäftsführer von INERATEC.
Jede Stunde könne bis zu drei Kilogramm Wasserstoff aus Elektrolyseuren
verarbeitet werden. „Das entspricht einer Anschlussleistung von 125
Kilowatt, und das setzt weltweit Maßstäbe“, so Böltken.

Im nächsten Schritt erfolgt die Serienproduktion

Die Demonstration der RWGS Reaktor-Technologie von INERATEC auf dieser
Skalierungsstufe stellt den letzten wichtigen Schritt in einem
universitären Forschungsumfeld dar. Über weitere Skalierung,
Standardisierung und Vervielfältigung will das Unternehmen die Power-
to-X-Technologie danach schnell und kostengünstig mit einer
Serienproduktion bereitstellen können. Über das Projekt IMPOWER2X wird das
Spin-off des KIT von der Europäischen Union mit 2,5 Millionen Euro
gefördert.

Bereits 2019 wurde in der ersten Förderphase des Kopernikus-Projekts P2X
die weltweit erste vollintegrierte Anlage zur Produktion von „Sprit aus
Luft und grünem Strom“ am KIT in Betrieb genommen. Die Anlage produzierte
täglich ungefähr zehn Liter synthetische Kraftstoffe und kombinierte die
CO2-Abscheidung aus der Luft, eine Hochtemperaturelektrolyse zur
Synthesegaserzeugung, die FT-Synthese sowie die Produktaufbereitung zum
fertigen Kraftstoff. Aktuell, in der zweiten Förderphase von P2X, wird
diese Prozesskette in der Skalierung von 250 Kilowatt im Energy Lab 2.0
aufgebaut und soll dann ab 2022 etwa 200 bis 300 Liter Kraftstoff pro Tag
direkt aus dem CO2 der Luft erzeugen. (mhe)

Weitere Informationen: https://www.elab2.kit.edu/power2liquid.php

Details zum KIT-Zentrum Energie: https://www.energie.kit.edu/index.php

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Die Digitalisierung hält Einzug ins Cockpit - Fahrzeuginterieur- Mechaniker/-in: Eine neue Ausbildungsordnung

Der Innenraum eines Fahrzeugs hat sich in den vergangenen Jahren
grundlegend gewandelt: Er muss nicht nur ein Höchstmaß an Komfort,
Funktion und Individualität bieten, sondern auch ästhetisch ansprechend
sowie mit hochwertigen und nachhaltigen Materialien ausgestattet sein und
über vielfältige technologische Innovationen verfügen. Dabei wird das
Cockpit immer digitaler: Wesentliche Funktionen – wie zum Beispiel die
Anzeige und Steuerung verschiedener Assistenzsysteme – lassen sich am
Touchscreen oder per Sprachbefehl steuern.

Unter anderem aufgrund dieser technologischen Entwicklungen im Fahrzeug
und in der Fahrzeugproduktion hat das Bundesinstitut für Berufsbildung
(BIBB) gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den
Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im
Auftrag der Bundesregierung die dreijährige Berufsausbildung zum
Fahrzeuginnenausstatter/zur Fahrzeuginnenausstatterin auf den neuesten
Stand gebracht. Um den umfangreichen Änderungen gerecht zu werden, erhält
der Ausbildungsberuf zudem die neue Bezeichnung Fahrzeuginterieur-
Mechaniker/Fahrzeuginterieur-Mechanikerin.

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/-innen sind für die gesamte Ausstattung von
Fahrzeuginnenräumen verantwortlich. Sie fertigen und montieren
Fahrzeugsitze, Türen sowie Seitenbekleidungen, Fahrzeughimmel und
Bodenbeläge für Pkw, Lkw, Busse, Eisen- und Straßenbahnwaggons sowie für
Flugzeuge und Schiffe in Einzel- und Serienanfertigung. Die
rechnergestützte Fertigung gehört dabei ebenso zum Berufsbild wie die
Überwachung von Prozessabläufen. Auch der Umgang mit Montage-,
elektrischen Schalt- und Anschlussplänen sowie das Einrichten von
Maschinen und Anlagen machen den Beruf spannend und abwechslungsreich.

Die neue Ausbildungsordnung weitet Montagetätigkeiten aus und legt
Ausbildungsinhalte zur digitalisierten Produktion sowie zur
Arbeitsorganisation neu fest. So werden mittlerweile zum Beispiel
Ausstattungsteile mit dem 3-D-Drucker produziert sowie Hightech-Sitze und
Dokumentations- und Diagnosesysteme eingebaut. Daher besteht auch die
Möglichkeit, bereits während der Ausbildung die Zusatzqualifikation
„Additive Fertigungsverfahren“ zu absolvieren und eine entsprechende
Prüfung abzulegen.

Angehende Fahrzeuginterieur-Mechaniker/-innen werden insbesondere bei
Automobil-firmen ausgebildet, die auch sehr gute Übernahmemöglichkeiten
bieten. Nach der Abschlussprüfung kann unter anderem eine Weiterbildung
zum/zur Industriemeister/-in Fachrichtung Fahrzeuginnenausstattung, eine
Technikerausbildung in der Fachrichtung Fahrzeugtechnik oder auch ein
Studium für zum Beispiel Fahrzeugtechnik, Fahrzeugbau oder
Kraftfahrzeugdesign angeschlossen werden.

Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte, von der
Kultusministerkonferenz (KMK) für den schulischen Teil der dualen
Ausbildung erarbeitete Rahmenlehrplan lösen die bestehende Verordnung aus
dem Jahr 2003 ab und treten zum 1. August 2021 in Kraft. Bestandteil der
neuen Ausbildungsordnung sind auch die neu gefassten
Standardberufsbildpositionen. Diese beschreiben neue, berufsübergreifend
geltende Ausbildungsinhalte zu den vier Bereichen „Digitalisierung“,
„Nachhaltigkeit“, „Recht“ und „Sicherheit“. Die identisch formulierten
Inhalte sind ab dem 1. August 2021 in allen modernisierten oder neu
entwickelten dualen Ausbildungsberufen verbindlich zu verwenden. Für alle
bestehenden Ausbildungsberufe haben sie Empfehlungscharakter.

Weitere Informationen zum/zur Fahrzeuginterieur-Mechaniker/-in unter
<www.bibb.de/neue-berufe>

Informationen zu den neuen, berufsübergreifend geltenden
Ausbildungsinhalten finden Sie unter <www.bibb.de/vier-sind-die-zukunft>

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Intelligentes Parken der Zukunft

Ohne lästige Parkraumsuche autonom Parken. Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig habe diese Vision
des autonomen Parkens Wirklichkeit werden lassen. Das Park-haus am
Flughafen wurde dabei für über zwei Jahre im Rahmen des
Forschungsprojektes SynCoPark zur Testzone. Am 1. Juli 2021 wurden die
Ergebnisse präsentiert.

Autonomes Fahren auf der Autobahn und im Stadtverkehr sind ein fester
Bestandteil im Forschungsschwerpunkt Mobilität der TU Braunschweig. Mit
dem autonomen Parken und dem Projekt SynCoPark, kurz für „Synergien aus
Kooperation und Standardisierung im herstellerunabhängigen automatisierten
Parken“ kam 2018 ein weiterer Baustein hinzu. Im Rahmen des Projektes
arbeiteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Braunschweig
und verschiedene Industrievertreter gemeinsam daran, dass durch
Standardisierung autonomes Parken bald flächendeckend(er) verfügbar ist.
Ziel war es, Parkvorgänge in unterschiedlichen Automatisierungsgraden
unabhängig vom Fahrzeughersteller, Infrastrukturdienstleister und
Parkhausbetreiber durchzuführen.

Die Tests fanden in dem neu errichteten Forschungsparkhaus am Flughafen
Braunschweig statt. In Absprache mit der Stadt, dem Forschungsflughafen
Braunschweig und der Braunschweiger Parken GmbH wurden dort die baulichen
Voraussetzungen für den Forschungsbetrieb geschaffen. Dem
Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der TU
Braunschweig wurden mehrere Parkplätze als Testfeld für Parkvorgänge zur
Verfügung gestellt und entsprechende digitale Infrastruktur wie
Laserscanner und Kameras installiert.

Mit speziell ausgerüsteten Forschungsfahrzeugen wurden verschiedene
Kombinationen aus fahrzeug- und infrastrukturseitiger „Intelligenz“ für
die Automatisierung im geschützten Raum und Mischverkehr getestet. Eine
Herausforderung des autonomen Parkens in Parkhäusern lag für die
Forschenden unter anderem darin, zuverlässige Systeme zur Lokalisierung
und Kommunikation zu entwickeln, da eine Ortung mit GPS in Parkhäusern
nicht möglich ist.

Abseits technischer Aspekte rund ums Parkhaus wurden auch wirtschaftliche
und rechtliche Fragestellungen bearbeitet. „Die Entwicklung hin zum
intelligenten Parkhaus wird bestehende Geschäftsmodelle verändern und neue
entstehen lassen“, resümiert Prof. Dr. David Woisetschläger von der TU
Braunschweig, der mit seinem Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement
ebenfalls involviert ist. „Daraus resultierende Dienstleistungen wurden
konzipiert und in Bezug auf Nutzungsabsicht sowie Preisbereitschaft
empirisch untersucht.“ Ein Ergebnis: Parkhäuser können beispielsweise zum
Hub für Personen- und Warentransporte, Services oder zur Tankstelle für
alternative Antriebe avancieren.

Im gleichen Zuge fand eine rechtliche Begleitforschung durch die
Forschungsstelle Mobilitätsrecht statt, um die sich daraus ergebenden
komplexen juristischen Fragestellungen zu klären. Wer ist Inhaber welcher
Rechte, welche Verantwortlichkeiten ergeben sich im Mischverkehr-Betrieb
in zukünftigen Parkhäusern mit dem sogenannten „Automatisierten Valet
Parken“ (AVP)?

Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Roman Henze erläutert eines der
nachhaltigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes: „Die in SynCoPark
entwickelten Ergebnisse und Systeme liefern wichtige Beiträge zu laufenden
Standardisierungsbestrebungen des automatisierten Valet-Parkens und
gewährleisten die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf bereits existierende
Parkhäuser durch Nachrüstlösungen.“ Henze, der das Forschungsfeld
„Intelligentes Fahrzeug und vernetztes Fahren“ am NFF leitet, benennt ein
konkretes Beispiel: “Der das Projekt abschließende Transfer der
Funktionalität und der Hardware in das Parkhaus der Elbphilharmonie in
Hamburg stellt den Beweis der allgemeinen Anwendbarkeit der im Projekt
entwickelten Technologien und Kommunikationsschnittstellen sicher. Nach
Abschluss des Projektes ist zudem eine Demonstration der AVP-
Funktionalitäten zum ITS Weltkongress 2021 geplant.“

Projektdaten:

SynCoPark wurde aus Mitteln des Forschungsprogramms zur „Automatisierung
und Vernetzung im Straßenverkehr“ vom Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur (BMVI) mit 2,5 Millionen Euro für 33 Monate
(Dezember 20218 bis Juni 2021) gefördert.

Neben dem Konsortialführer, dessen Rolle das Niedersächsische
Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der TU Braunschweig mit dem
Institut für Fahrzeugtechnik (IfF), dem Institut für Automobilwirtschaft
und Industrielle Produktion (AIP) sowie der Forschungsstelle
Mobilitätsrecht übernimmt, sind im Projekt die APCOA PARKING Deutschland
GmbH, EDAG Engineering GmbH, GOLDBECK GmbH, NavCert GmbH und die PRETHERM
GmbH vertreten. Assoziierte Partner des Projektes sind die Allianz für die
Region GmbH, ITS Deutschland GmbH, Leica Geosystems GmbH, Volkswagen AG
sowie die BMW Group.

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