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ISM-Tourismusexperte: So klappt es günstig mit dem Osterurlaub

Prof. Dr. Bernd Schabbing  ISM
Prof. Dr. Bernd Schabbing ISM

Auf und davon! Kaum sind die Corona-Maßnahmen gelockert, zieht
es die Deutschen wieder in die Ferne. So haben die Buchungen im Februar
beinahe wieder das Niveau von 2019 erreicht. Doch die kurzfristig stark
gestiegene Nachfrage trifft auf ein vermindertes Angebot, da Hotels und
Fluggesellschaften nach dem Corona-Einbruch noch nicht die volle Kapazität
erreicht haben. Wie man trotz rasch steigender Preise doch noch günstig in
den Osterurlaub fahren kann, verrät Prof. Dr. Bernd Schabbing, Experte für
Tourismus- und Eventmanagement an der International School of Management
(ISM).

Wegen Corona haben die meisten Deutschen ihren Urlaub die letzten beiden
Jahre im Inland oder im benachbarten Ausland verbracht. Die Menschen zog
es in die Natur, wobei die Berge sowie die Ost- und Nordsee zu beliebten
Inlandszielen mit kalkulierbarem Risiko gehörten. Doch kaum werden die
Maßnahmen gelockert, kehren die Deutschen in die altbewährten Mittelmeer-
Hotspots zurück. Italien, Griechenland, Spanien sowie Portugal sind
bereits so gefragt, dass die Nachfrage bald das Angebot übersteigen
könnte. Denn die Anbieter, sprich Hotels, Fluggesellschaften, Flughäfen
etc. haben nach der Zäsur der Corona-Krise noch nicht wieder ihre volle
Kapazität erreicht. Doch wer in seiner Wahl nicht festgefahren ist, kann
durchaus noch günstige Angebote an schönen Orten finden. ISM-
Tourismusexperte Prof. Dr. Bernd Schabbing verrät, welche Destinationen
nach wie vor günstig sind, und was es bei der Buchung der Urlaubsreise zu
beachten gilt.

„Vermeiden Sie den Massenstrom.“ In Krisensituationen ist das
Sicherheitsbedürfnis der Menschen größer, weshalb man bevorzugt
altbekannte Reiseziele am Mittelmeer ansteuert. Wirtschaftlich weniger
stark entwickelte Länder wie Ägypten und Tunesien, die aus Sicht vieler
Europäer in Sachen Hygiene und Gesundheitsversorgung schlechter
abschneiden, sind noch weitaus weniger stark ausgebucht, obwohl es dort
richtig tolle Angebote gibt. Wem die Mittelmeer-Hotspots zu teuer und
Länder wie Ägypten oder Tunesien noch zu unsicher sind, könnte auch Dubai
oder die Seychellen als Urlaubsziel wählen. Auch die Städte wurden
aufgrund von Corona in den letzten beiden Jahren tendenziell gemieden. Wer
jetzt eine Städtereise bucht, hat preislich meist Vorteile. Möchte man
dabei nicht auf das Meer verzichten, könnte man sich zudem nach Städten an
der Atlantikküste in Frankreich oder Spanien umschauen.

„Schon einmal über eine Kreuzfahrt nachgedacht?“ Ebenso wie die Städte
werden auch Kreuzfahrten aufgrund der vergangenen Corona-Erfahrungen
vielfach mit einer erhöhten Ansteckungsgefahr assoziiert. Momentan lassen
sich noch richtig gute Preise herausholen. Aber Achtung, wer eine
Kreuzfahrt buchen möchte, sollte sich sputen! Aufgrund der guten
Entwicklung bei den Buchungen geht der Experte Schabbing davon aus, dass
nach den Schnäppchenangeboten der letzten Wochen auch bei den Mittelmeer-
Kreuzfahrten plötzliche Preisaufschläge bis 50 % möglich sind. Besser
sieht es für Kreuzfahrten in den USA und der Karibik aus. Allerdings
könnten auch bei den Übersee-Kreuzfahrten die Preise bald nach oben
klettern.

„Buchen Sie früh mit Stornierungsoption.“ Aufgrund der raschen
Preisexplosionen gilt, lieber einmal zu viel oder zu früh buchen, als leer
auszugehen. Denn für den Sommer sieht der Tourismusexperte eine
dramatische Verknappung voraus. Last-Minute-Buchung bleibt zwar möglich,
aber preislich nicht mehr so attraktiv wie in vergangenen Jahren. Hier
hilft, dass fast alle großen Veranstalter großzügige und oft auch
kostenlose Stornierungsoptionen bieten – man bucht also oft ohne Risiko.

„Testen Sie eine Beratung im Reisebüro.“ Die Reisebüros haben die Corona-
Zeit genutzt, um ihren Service weiter zu optimieren. Sie sind sehr
kompetent bei der Beratung und inzwischen auch kaum teurer als die
Konkurrenz aus dem Internet. Gerade bei erhöhten Sicherheitsbedenken oder
untypischen Reisezielen lohnt sich eine Beratung, da ein Berater schnell
gute Angebote vorschlagen kann und viele auch unbekannte Ziele kennt. Bis
man etwas in ähnlich guter Qualität im Internet findet, muss man online
schon einiges an Zeit investieren.

„Denken Sie flexibler und um die Ecke.“ Pauschalreisen werden meist
paketiert in fünf bis sieben Tagessets angeboten. Wenn Urlauber von dieser
fünf bis sieben Tage-Regel wegkommen, sprich zum Beispiel nur vier oder
acht Tage buchen, werden die Angebote meist sofort günstiger. Auch die
Wahl der Abflugzeit und des Flughafens beeinflussen den Preis. An Ostern
lässt sich viel Geld sparen, wenn man etwas früher oder später als am
Karfreitag fliegt. Beim Flughafen kann es sich lohnen, auf einen Flughafen
etwas weiter weg vom Wohnort auszuweichen. Falls man etwas mehr Zeit zur
Verfügung hat, kann man auch mit dem Auto oder dem Zug reisen, anstatt zu
fliegen. Diese Variantenwechsel wirken simpel, können aber einen starken
Effekt auf den Preis haben! Familien mit schulpflichtigen Kindern, die
beim Reisedatum weniger flexibel sein können, rät der Tourismusexperte
Prof. Dr. Schabbing, so früh wie möglich online oder mithilfe des
Reisebüros zu buchen. Für alle anderen gilt: „Denken Sie flexibel und
spielen Sie mit den einzelnen Bausteinen wie Flughafen, Reisezeiten und
-dauer, Destination und Verpflegungspaket. Sie werden staunen, wie schnell
sich mit ein paar simplen Tricks Geld sparen lässt!“

Hintergrund:

Prof. Dr. Bernd Schabbing unterrichtet seit 2011 Tourismus- und
Eventmanagement an der ISM und ist seit 2013 Studiengangleiter und
stellvertretender Departmentleiter. Zudem berät der zertifizierte
Qualitätscoach auch Tourismusbetriebe. Vor seiner Tätigkeit an der ISM war
er im touristischen Städte- und Regionalmarketing sowie dem
Standortmarketing tätig – unter anderem in Münster, Lübeck und dem
Teutoburger Wald.

Die International School of Management (ISM) ist eine staatlich
anerkannte, private Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft und zählt zu
den führenden privaten Hochschulen in Deutschland. An Standorten in
Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin
wird in kompakten und anwendungsbezogenen Studiengängen der
Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen
ausgebildet. Zum Studienangebot gehören Vollzeit-Programme,
berufsbegleitende und duale Studiengänge sowie seit Herbst 2021 das
Fernstudium. In Hochschulrankings schafft es die ISM mit hoher
Lehrqualität, Internationalität und Praxisbezug regelmäßig auf die
vordersten Plätze. Das internationale Netzwerk umfasst rund 190
Partnerhochschulen.

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leibniz: Reisen

„Reisen“ ist das Thema des neuen Schwerpunkts des Onlinemagazins der
Leibniz-Gemeinschaft.

Reisen heißt zunächst, sich von einem Ort weg zu einem anderen Ort zu
bewegen. Wir alle halten akut inne. Denn „Reisen“ als Fortgehen von einem
Ort ist in diesen Wochen vor allem ein Synonym für Flucht und Vertreibung.
Von dieser Aktualität war nichts zu ahnen, als die Arbeit an diesem
Schwerpunkt begonnen hatte, längst bevor Russland die Ukraine Ende Februar
angriff und die Flucht von Millionen von Menschen auslöste.
Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist oft ihre Forschung Anlass
zum Reisen. Die Suche nach Wirkstoffen und neuen Erkenntnissen oder
Recherchen in den Archiven anderer Länder ziehen sie in die Ferne. Andere
rekonstruieren die Anfänge des Reisens in archäologischen Grabungen oder
tüfteln im Labor an neuen Technologien, die unser Reisefieber klima- und
umweltfreundlicher machen sollen – damit wir auch die irdischen und
galaktischen Reiseziele der Zukunft besenrein hinterlassen.
Begleiten Sie uns durch den Schwerpunkt „Reisen“. In den kommenden Wochen
baut er sich unter www.leibniz-magazin.de/schwerpunkte/reisen Beitrag für
Beitrag auf.

Unter anderem lesen Sie darin:
•       Tournee der Hoffnung: Mitten im Krieg reisen Solomon Mikhoels und
Itzik Fefer 1943 monatelang um die Welt. Das Ziel der sowjetischen Juden:
Ost und West im Kampf gegen Hitler vereinen. Der Osteuropa-Historiker
Jakob Stürmann vom Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur –
Simon Dubnow hat ihre Tournee rekonstruiert.
•       Der Wirkstoffforscher: Die Suche nach neuen Wirkstoffen führt
Ludger Wessjohann vom Leibniz-Institut für Pflanzen- und Biochemie in die
entlegensten Winkel der Erde. Doch die eigentliche Reise beginnt erst im
Labor.
•       Postkartenfieber: Mit der Erfindung der Postkarte begann Ende des
19. Jahrhunderts der Siegeszug eines visuellen Massenmediums. Welche
Bilder und Klischees transportierten die handgeschriebenen Kurznachrichten
und Urlaubsgrüße, und wie beeinflussten sie das Denken der Zeit? Maren
Röger, Direktorin des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des
östlichen Europa, im Gespräch.
•       Fortbewegungsmittel: Auf Reisen zieht es uns immer wieder in weit
entfernte Gebiete der Erde – und bald vielleicht sogar darüber hinaus. In
der Regel hinterlassen wir dabei Spuren: Stichwort CO2-Fußabdruck. Mehrere
Leibniz-Institute arbeiten daran, das Reisen sauberer und sicherer zu
machen. Ein Blick in die Zukunft.
•       Ausbeutung unter Deck: Während die einen sich auf dem Sonnendeck
vergnügen, spülen die anderen in den Küchen von Kreuzfahrtschiffen für
wenige Euro ihre Gläser. Am Deutschen Schifffahrtsmuseum – Leibniz-
Institut für Maritime Geschichte untersucht Katharina Bothe die
Arbeitsbedingungen auf den schwimmenden Städten.
•       Die Geschichte des Schiffbruchs: Der Schiffbruch nimmt unter den
Unfällen auf Reisen historisch eine Sonderstellung ein. Angesichts der
Fluchtbewegungen nach Europa ist er ein aktuelles Thema und stellt
europäische Werte auf die Probe. Henning Trüper vom Leibniz-Zentrum für
Literatur- und Kulturwissenschaften schreibt: „Teile der politischen
Öffentlichkeiten in Europa erkennen das moralische Gebot der Lebensrettung
zur See nicht mehr uneingeschränkt an.“
•       Von wandernden Tieren und Menschen: In der Mongolei durchtrennen
immer mehr Zäune, Bahntrassen und Industrieanlagen die Steppe – und
schneiden Wildtieren den Weg ab. Thomas Müller vom Senckenberg
Biodiversität und Klima-Forschungszentrum reist seit Jahrzehnten in das
von Nomadentum geprägte Land. Wie kann das Zusammenleben von Mensch und
Tier so gestaltet werden, dass beide eine Zukunft haben?
•       Zwei Reisen, zwei Zeiten: Vor über 100 Jahren schaffte eine
Expedition mehr als 200 Tonnen Saurierknochen aus Tansania nach Berlin in
das heutige Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und
Biodiversitätsforschung. Nun ist ein Team des Leibniz-Forschungsmuseums
erneut in die ehemalige Kolonie gereist, unter neuen Vorzeichen: Gemeinsam
mit lokalen Kolleginnen und Kollegen machten sie spektakuläre Funde – die
dieses Mal im Land verbleiben.
•       Frühes Reisen: Schon im 2. Jahrhundert legten Gläubige weite
Strecken zurück. Orte wie Pergamon waren dabei nicht nur Pilgerstätten,
sondern auch Kurorte und Besuchermagneten, in denen eine emsige
Tourismusindustrie Souvenirs wie Ampullen fertigte. Das Römisch-
Germanische Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie
untersucht dieses frühe touristische Spektakel.

leibniz ist das Magazin der Leibniz-Gemeinschaft. In drei Schwerpunkten im
Jahr, von denen einer auch in gedruckter Form erscheint, erzählt es aus
Wissenschaft und Gesellschaft und stellt die Menschen hinter der Leibniz-
Forschung vor. Alle Schwerpunkte und weitere Beiträge finden Sie unter www
.leibniz-magazin.de. Die Printausgabe können Sie kostenlos abonnieren mit
einer Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. und online unter www.leibniz-
gemeinschaft.de/magazin lesen.

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Flugsicherheit: Diagnose im Flug

Expertenblick: Silvain Michel und Erwin Hack (rechts) untersuchen das Rumpfpaneel eines Airbus A350.  Empa
Expertenblick: Silvain Michel und Erwin Hack (rechts) untersuchen das Rumpfpaneel eines Airbus A350. Empa

Gemeinsam mit Teams aus England und Deutschland entwickelten Empa-Forscher
ein Überwachungssystem für Flugzeug-Bauteile. In Zukunft könnten kleine
Beschädigungen schon während des Fluges aufgespürt und überwacht werden,
ohne dass das Flugzeug zur Wartung in den Hangar muss. Das senkt die
Betriebskosten und erhöht zugleich die Sicherheit.

Die Druckkabinen von Verkehrsflugzeugen, ebenso wie deren Flügel und
Leitwerke, werden in regelmässigen Abständen auf Risse und Schäden
untersucht. Alle sechs bis zehn Jahre muss jeder Jet zum sogenannten
D-Check für ein bis zwei Monate in einen Hangar. Dort wird er weitgehend
auseinandergebaut, selbst die Lackierung wird entfernt. Zusammen mit dem
Ausfall an Flugzeit kann ein solcher D-Check leicht mehrere Millionen
Franken kosten.

Geht es nicht auch einfacher? Könnte man nicht die belasteten Teile der
Flugzeugstruktur auch permanent, also während des Fluges, überwachen und
entstehende Schäden gezielt im Auge behalten? Im Rahmen eines EU-Projekts
namens DIMES («Development of Integrated Measurement Systems») ist ein
internationales Forschungskonsortium dieser Frage nachgegangen.
Projektpartner sind neben der Empa Airbus, die University of Liverpool,
die Firmen «Strain Solutions Limited» aus Grossbritannien und «Dantec
Dynamics GmbH» aus Deutschland.

Ist da was? Wie schlimm ist es?

«Wir haben uns im Februar 2018 auf das Projekt beworben, das im Rahmen des
«Clean Sky 2»-Programms der EU ausgeschrieben war», erklärt Erwin Hack,
der Projektleiter an der Empa. Die Fragestellung war spannend: Mit
möglichst robusten und preisgünstigen Komponenten sollten die Forscher den
metallischen Flügel eines Airbus A320 und Kohlefaser-Verbundwerkstoffe im
Kabinenpaneel eines Airbus A350 beobachten. «Die Sensoren sollten am Ende
mehrere Fragen beantworten: Ist da ein Schaden? Wo ist der Schaden?
Welcher Art ist der Schaden? Wie ernst ist die Beschädigung, und wie lange
hält das Bauteil noch?»

Das Konsortium erhielt den Zuschlag, und die Empa spielte dabei keine
unwesentliche Rolle: Einerseits ist Hack Spezialist für die optische
Überwachung von Bauteilen, für Wärmebildmessungen und für die Überwachung
mittels Dehnungsmessstreifen und Bragg-Gittern. All diese Methoden sollten
zugleich an den Flugzeugteilen eingesetzt werden. Und zum anderen verfügt
die Empa über Maschinen, in denen die Teile eingespannt und tausende Male
hintereinander gezielt durchgebogen werden konnten. Zusammen mit Silvain
Michel von der Empa-Abteilung «Mechanical Systems Engineering» entwickelte
Hack seine Teststrategie. Airbus lieferte aus Filton/UK das rund sieben
Meter lange Flügelsegment eines Airbus A320-111, der 1988 bei einem
Absturz beschädigt worden war.


Schadensbetrachtung mit vier Methoden

Im November 2019 war das Flügelteil an der Empa eingespannt, die
Untersuchungen konnten beginnen. Mit hydraulischen Pressen wurde der
Flügel 70'000 Mal durchgebogen, während die Forscherinnen und Forscher
Daten sammelten und die Ergebnisse analysierten. Die Biegeversuche
vergrösserten – wie erwartet – die Bruchstellen, die der Flügel beim
Absturz erlitten hatte, und führten zu neuen Rissen.

Den Gesamtzustand des Flügels «fühlten» die Forscher mit
Dehnungsmessstreifen und faseroptischen Bragg-Sensoren. Die nähere
Umgebung des Schadens beobachteten sie mit Kameras und Infrarotkameras –
denn die Biegungstests erzeugen Wärme im geschädigten Flügelteil. Dort, wo
die Wärme entsteht, gilt es, besonders genau hinzuschauen.


Die Pandemie stellt Herausforderungen

In einem nächsten Schritt galt es, die Untersuchungsmethoden aus dem
Metall-Flügel auf Kohlefaser-Strukturen eines Flugzeugs anzupassen: Bei
Airbus in Toulouse stand das Cockpit eines Airbus bereit, und die Empa
erhielt Rumpfpanele eines Airbus A350 aus Hamburg. Beide Teile sind vor
allem durch den Kabinendruck belastet, der bei jedem Flug aufgebaut und
bei jeder Landung wieder entlastet wird.

Doch dann kam Corona. Nun konnten die Forscherteams aus Chesterfield und
Liverpool, in Ulm und Dübendorf sich nicht mehr treffen und auch nicht zu
ihren Versuchsobjekten reisen, die in Dübendorf, Toulouse und Filton in
den Labors standen. Die Forscher lösten das Problem, indem sie ein
spezielles Kommunikationssystem für Mechaniker entwickelten, bestehend aus
Helmkamera, Kopfhörern und Mikrofon. So ausgerüstet konnte ein Spezialist
in Toulouse das Modul in die Cockpitstruktur montieren – aus der Ferne
geführt von Experten in England, Deutschland und von der Empa. Die Methode
funktionierte so gut, dass schliesslich noch ein Luftfahrt-Forschungslabor
im kanadischen Ottawa ins Projekt aufgenommen wurde. Dort wurde ein
Flugzeugflügel mit dem Überwachungsmodul bestückt, ohne dass ein einziger
Langstreckenflug zum Forschungsobjekt nötig war.

Einsatz bei statischen Strukturtests

Ergebnis des Projekts ist ein kleines Modul aus handelsüblichen,
preisgünstigen Komponenten, das zugleich vier Überwachungsmethoden
beherrscht: Dehnungsmessungen mit Messstreifen und Bragg-Sensoren,
optische Überwachung und thermoelastische Stress-Analyse. Die Daten aus
den Sensoren werden in einem Minicomputer gesammelt und können von Ferne
ausgelesen werden.

Zunächst darf das Modul noch nicht in Flugzeugen mitfliegen, sondern soll
bei Strukturtests in Airbus-Entwicklungslabors beweisen, was es kann. Wenn
die Technik weiter ausgereift ist, könnte sie entscheidend dabei helfen,
die Sicherheit von Flugzeugen zu erhöhen und zugleich die Wartungskosten
zu senken. Die nächste Generation von Airlinern könnte dank solcher
Strukturüberwachung auch etwas leichter und damit Treibstoff-sparender
gebaut werden als heute.

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Kroatien während Covid-19: Was Sie vor Ihrer Reise wissen müssen

Kroatien Symbolfoto
Kroatien Symbolfoto

Covid-19 hat die Welt auf den Kopf gestellt und das gilt insbesondere für alle die gerne reisen. Wenn Sie eine Reise nach Kroatien planen, sollten Sie derzeit Folgendes wissen und beachten.

 

 

Die Grundlagen

Kroatien hat eine der höchsten Todesraten in Europa aufgrund von Covid-19. Während das Land für die Sommersaison 2021 wieder für Touristen geöffnet wurde, kam es bald zu einem erneuten Anstieg der Coronavirus-Fälle. Die neue Omicron-Variante, die erstmals im November 2021 auftrat, hat zu einem weiteren Anstieg der Infektionen geführt, wobei Kroatien im Januar 2022 seine bisher höchste Zahl an Fällen verzeichnete. 

 

Wer kann einreisen? 

Die Grenzen sind jetzt offen, allerdings benötigen Reisende entweder ein digitales EU-Covid-Zertifikat oder einen Nachweis der Impfung, der Genesung von Covid-19 oder einen negativen Test. Für Einreisende aus einigen Ländern gelten Quarantänebestimmungen (siehe unten), und wer aus einem außereuropäischen Land anreist, benötigt eine bestätigte Unterkunftsbuchung. Sie sollten sich also unbedingt vor der Einreise um ein Hotel kümmern oder bei einer Villa-Vermietung melden.

 

Welche Einschränkungen gibt es? 

Passagiere aus EU- und Schengen-Staaten dürfen unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit nach Kroatien einreisen, wenn sie eine digitale EU-Bescheinigung vorlegen. Wenn Sie keine solche Bescheinigung haben, müssen Sie entweder eine Impfbescheinigung (über eine in der EU zugelassene Impfung) vorlegen, wobei die Impfung innerhalb der letzten 270 Tage erfolgt sein muss; eine Bescheinigung über die Genesung von Covid-19, zusammen mit dem Nachweis von mindestens einer Impfdosis innerhalb von acht Monaten nach der Ansteckung; oder einen negativen PCR-Test oder einen von der EU anerkannten Antigen-Schnelltest, der innerhalb von 72 bzw. 48 Stunden durchgeführt wurde. 

Andernfalls können Sie sich bei Ihrer Ankunft testen lassen und sich dann selbst isolieren, bis Sie ein negatives Ergebnis erhalten, oder Sie können sich 10 Tage lang selbst isolieren. Die gleichen Regeln gelten für Drittstaatsangehörige mit Wohnsitz in der EU oder für EU-Bürger mit Wohnsitz im Ausland. Wenn das Land oder die Region, aus dem/der Sie einreisen, vom Europäischen Zentrum für Seuchenkontrolle als "rot" oder "dunkelrot" eingestuft wurde, gelten jedoch zusätzliche Einschränkungen - siehe unten.

Die Grenzen sind offiziell für Drittstaatsangehörige geschlossen, aber der Tourismus ist eine gültige Ausnahme. Sie müssen zusätzlich zu den oben genannten Papieren eine Bescheinigung über eine bezahlte Unterkunft (in einem Hotel, einer Privatunterkunft, einem Campingplatz oder einem gemieteten Boot) vorlegen. Für Einreisende aus den Ländern, die vom kroatischen Institut für öffentliche Gesundheit als Hochrisikoländer eingestuft werden, gelten zusätzliche Maßnahmen, unabhängig vom Impfstatus. 

Reisende, die aus Südafrika, Brasilien, Indien oder Sansibar einreisen, müssen einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht länger als 48 Stunden vor der Ankunft durchgeführt wurde, und sich einer obligatorischen 14-tägigen Selbstisolierung unterziehen. Diese kann auf sieben Tage verkürzt werden, wenn ein zweiter PCR-Test ebenfalls ein negatives Ergebnis bestätigt. 

Personen, die aus dem Vereinigten Königreich einreisen, müssen nun entweder einen Nachweis über eine Impfung, ein negatives Covid-19-Antigen-Testergebnis, das nicht älter als 48 Stunden ist, oder ein negatives PCR-Testergebnis, das nicht länger als 72 Stunden zurückliegt, oder eine ärztliche Bescheinigung über die Genesung vom Virus vorlegen.  Länder oder Regionen, die auf der "roten" oder "dunkelroten" Liste des Europäischen Zentrums für Seuchenkontrolle stehen, müssen sich ebenfalls an diese Bestimmungen halten. 

 

Wie ist derzeit die Covid Lage im Land? 

Kroatien hat die achthöchste Pro-Kopf-Sterberate in Europa, knapp hinter Italien. Das Land hat sein Ziel verfehlt, bis zum 1. Juli die Hälfte aller Erwachsenen mit einer einzigen Dosis zu impfen - bis zum 21. Januar waren über 53 % geimpft. Aufgrund der Ausbreitung der Omicron-Variante beginnen die Infektionen im Land wieder anzusteigen; am 20. Januar wurde eine Rekordzahl von 11.343 Fällen gemeldet. Bis zum 21. Januar gab es knapp über 848.000 Fälle und 13.300 Todesfälle. 

 

Was erwartet die Besucher bei ihrem Aufenthalt? 

Auch wenn Kroatien wieder geöffnet ist, gelten weiterhin zahlreiche Einschränkungen. In Innenräumen und in allen geschlossenen Räumen sowie im Freien, wo ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, besteht Maskenpflicht. 

Cafés, Clubs und Restaurants sind zwar geöffnet, unterliegen aber Ausgangssperren und Kapazitätsbeschränkungen, und nur Personen mit einem digitalem Covid EU-Zertifikat dürfen an Versammlungen mit mehr als 50 Personen teilnehmen.

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